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5. miRNA und RNA als genetische Kandidaten bei ADHS

Inhaltsverzeichnis

5. miRNA und RNA als genetische Kandidaten bei ADHS

5. miRNA und RNA mit möglichen Expressionsabweichungen bei ADHS

miRNAs sind mikro-RNAs. Sie regulieren die Expression von Genen auf der posttranskriptionalen Ebene. Mehr hierzu unter Bausteine von Vererbung und Verhalten: Gene, DNA, RNA, Proteine und Co. im Abschnitt Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS – Einführung im Kapitel Entstehung.

miRNAs sind substanziell in die Entstehung von ADHS bei Kindern und Erwachsenen involviert.1

5.1. miR-let-7d

Eine Studie fand signifikant erhöhte Spiegel der mikroRNA let-7d im Blut von 35 Kindern mit ADHS. Die erhöhten Blutspiegel von miR-let-7d korrelierten mit einem 16,7-fach erhöhten ADHS-Risiko. Erhöhte miR-let-7d-Spiegel gingen bei 66 % mit einer verringerten Galectin-3-Expression einher. In einem Follow-Up 1 Jahr später korrelierten Verbesserungen der ADHS-Symptomatik mit normalisierten miR-let-7d-Spiegeln.2

Eine Studie fand bei ADHS-betroffenen Kindern indes überhöhte Galectin-3-Blutplasmawerte.3

5.2. rno-let-7b-5d

Bei SHR, einer Rattenart, die eine rein genetisch verursachte ADHS-HI repräsentieren, soll die miRNA let-7d im PFC überexprimiert sein und die Expression von Galectin-3 verringern, was zu einer Herunterregulierung der Tyrosinhydroxylase führt, die eine Vorstufe der Dopaminsynthese darstellt.4

5.3. miR-let-7b-5p

Eine Studie fand bei dieser miRNA eine (allerdings nicht signifikante) abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.4. miR-let-7g-5p

Ein Review berichtet das miR-let-7g-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.5. miR-18a-5p

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein.7

5.6. miR-22-3p

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein.7

5.7. miR-24-3p

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein.7

5.8. miR-26b-5p

Eine genomweite miRNA-Expressions-Studie fand, dass diese miRNA signifikant zu ADHS beitrug, indem sie den Myo-inositol Signalpfad veränderte. d-Myo-inositol (1,4,5)-trisphosphat ist ein intrazellulärer Second-messager, der im Gehirn weit verbreitet ist und der die biologische Reaktion einer großen Anzahl von Hormonen und Neurotransmittern auf Zielzellen steuert, indem der die Calziumfreisetzung aus intrazellulären Speichern regelt.87

5.9. miR-30e-5p

Ein Review berichtet das miR–30e-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.10. miR-34c*

Für diese miRNA wurde eine signifikant verringerte Expression im ADHS-HI-Rattenmodell der SRH gefunden, die im Zusammenhang mit einer Promotorhemmaktivität des Glucocorticoidrezeptors Nr3c1 stand.2

5.11. pri-miR34b/c

SNP im Promoter von pri-miR34b/c sollen die Expression verschiedener Gene verändern, unter anderem

  • MET
  • NOTCH2
  • HMGA2

was die Entstehung von ADHS fördert.9

5.12. miR-96

miR-96 zielt auf eine SNP im Serotoninrezeptor HTR1B, der mit ADHS assoziiert ist.10

5.13. miR-101-3p

Ein Bericht fand eine signifikant erhöhte Expression dieser miRNA bei ADHS.11 im Blutserum.6

5.14. miR-106b-5p

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein711 im Blutserum.6

5.15. miR-107

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein.7

5.16. miR-126-5p

Ein Review berichtet das miR-126-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.17. miR-130a-3p

Ein Bericht fand eine signifikant erhöhte Expression dieser miRNA bei ADHS.11 im Blutserum.6

5.18. miR-138

Für diese miRNA wurde eine signifikant verringerte Expression im ADHS-HI-Rattenmodell der SRH gefunden, die im Zusammenhang mit einer Promotorhemmaktivität des Glucocorticoidrezeptors Nr3c1 stand.2

5.19. miR-138*

Für diese miRNA wurde eine signifikant verringerte Expression im ADHS-HI-Rattenmodell der SRH gefunden, die im Zusammenhang mit einer Promotorhemmaktivität des Glucocorticoidrezeptors Nr3c1 stand.2

5.20. miR-138-5p

Ein Bericht fand eine signifikant erhöhte Expression dieser miRNA bei ADHS11 im Blutserum.6

5.21. miR-140-3p

Ein Review berichtet das miR-140-3p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.22. miR-142-5p

Ein Review berichtet das miR-142-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.23. miR-148b-3p

Eine Studie fand bei dieser miRNA eine signifikante abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.24. miR-151a-3p

Ein Review berichtet das miR-151a-3p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.25. miR-151a-5p

Ein Review berichtet das miR-151a-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.26. miR-155-5p

Die Expression dieser MikroRNA soll bei ADHS verändert sein.7

5.27. miR-181a-5p

Eine Studie fand bei dieser miRNA eine (allerdings nicht signifikante) abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.28. miR-185-5p

Eine genomweite miRNA-Expressions-Studie fand, dass diese miRNA signifikant zu ADHS beitrug, indem sie den Myo-inositol Signalpfad veränderte. d-Myo-inositol (1,4,5)-trisphosphate ist ein intrazellulärer Second-messager, der im Gehirn weit verbreitet ist und der die biologische Reaktion einer großen Anzahl von Hormonen und Neurotransmittern auf Zielzellen steuert, indem der die Calziumfreisetzung aus intrazellulären Speichern regelt.87

5.29. miR-191-5p

Eine genomweite miRNA-Expressions-Studie fand, dass diese miRNA signifikant zu ADHS beitrug, indem sie den Myo-inositol Signalpfad veränderte. d-Myo-inositol (1,4,5)-trisphosphate ist ein intrazellulärer Second-messager, der im Gehirn weit verbreitet ist und der die biologische Reaktion einer großen Anzahl von Hormonen und Neurotransmittern auf Zielzellen steuert, indem der die Calziumfreisetzung aus intrazellulären Speichern regelt.87

5.30. miR-195-5p

Ein Bericht fand eine signifikant erhöhte Expression dieser miRNA bei ADHS11 im Blutserum.6

5.31. miR-223-3p

Ein Review berichtet das miR-223-3p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.32. miR-296

Für diese miRNA wurde eine signifikant verringerte Expression im ADHS-HI-Rattenmodell der SRH gefunden, die im Zusammenhang mit einer Promotorhemmaktivität des Glucocorticoidrezeptors Nr3c1 stand.2

5.33. miR-200b-3p

Eine Studie berichtet, dass die miRNA miR-200b-3p und Taurin die ADHS-Symptome von SHR verringern konnten.12

5.34. miR-320a

Eine Studie fand bei dies miRNA miR-320a eine (allerdings nicht signifikante) abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.35. miR-486-5p

Ein Review berichtet das miR-486-5p in den gesamten weißen Blutkörperchen als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.36. miR-494

Für diese miRNA wurde eine signifikant verringerte Expression im ADHS-HI-Rattenmodell der SRH gefunden, die im Zusammenhang mit einer Promotorhemmaktivität des Glucocorticoidrezeptors Nr3c1 stand.2

5.37. miR-641

miR-641 zielt auf SNAP-25 ab. SNAP-25 ist ein wesentlicher Bestandteil des SNARE-Komplexes (lösliche N-Ethylmaleimid-sensitive Faktor-Bindungsprotein-Rezeptoren). Die 3′-UTR-SNPs von SNAP-25 modifizieren die Bindungsstelle von miR-641 und tragen zu mehreren psychiatrischen Störungen bei, einschließlich ADHS.137

5.38. miR-652-3p

Eine Studie fand bei dieser miRNA eine signifikante abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.39. miR-942-5p

Eine Studie fand bei dieser miRNA eine signifikante abweichende Expression bei ADHS-Betroffenen gegenüber Nichtbetroffenen.5

5.40. miR-4281

Ein Review berichtet das miR-4281 im Blutserum als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.41. miR-4466

Ein Review berichtet das miR-4466 im Blutserum als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.42. miR-4516

Ein Review berichtet das miR-4516 im Blutserum als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.43. miR-4655-3p

Bei Kindern mit ADHS, die mit MPH (Concerta) und Atomoxetin behandelt wurden, korrelierte der SNAP-V-Score der Aufmerksamkeitsdefizitsymptome in einer Studie negativ mit der relativen Expression von miRNA-4655-3p und miRNA-7641. Die Autoren vermuten, dass die Expression von miR-4655-3p und miR-7641 im Serum als Biomarker für die Diagnose und Ergebnisbewertung von ADHS-HI verwendet werden könnte,14

5.44. miR-4763

Ein Review berichtet das miR-4763 im Blutserum als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.45. miR-6090

Ein Review berichtet das miR-6090 im Blutserum als potentiellen Biomarker für ADHS.6

5.46. miR-7641

Bei Kindern mit ADHS, die mit MPH (Concerta) und Atomoxetin behandelt wurden, korrelierte der SNAP-V-Score der Aufmerksamkeitsdefizitsymptome in einer Studie negativ mit der relativen Expression von miRNA-4655-3p und miRNA-7641. Die Autoren vermuten, dass die Expression von miR-4655-3p und miR-7641 im Serum als Biomarker für die Diagnose und Ergebnisbewertung von ADHS-HI verwendet werden könnte,14

5.47. HOTAIR, HOX TRANSCRIPT ANTISENSE RNA, NONCODING

OMIM: HOTAIR, HOX TRANSCRIPT ANTISENSE RNA, NONCODING

Der rs1899663 Polymorphismus des HOTAIR RNA ist laut einer Studie ein mögliches ADHS-Risiko. 15

Weitere Informationen über die betroffenen Gene finden sich in den Gendatenbanken
http://omim.org/ sowie http://www.uniprot.org/


  1. Srivastav, Walitza, Grünblatt (2018): Emerging role of miRNA in attention deficit hyperactivity disorder: a systematic review. Atten Defic Hyperact Disord. 2018 Mar;10(1):49-63. doi: 10.1007/s12402-017-0232-y.

  2. Wu, Peng, Yu, Zhao, Li, Jin, Jiang, Chen, Deng, Sun, Wu (2015): Circulating MicroRNA Let-7d in Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Neuromolecular Med. 2015 Jun;17(2):137-46. doi: 10.1007/s12017-015-8345-y. n = 70

  3. Isık, Kılıç, Demirdas, Aktepe, Aydogan Avsar (2020): Serum Galectin-3 Levels in Children with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Psychiatry Investig. 2020 Mar;17(3):256-261. doi: 10.30773/pi.2019.0247. PMID: 32151128; PMCID: PMC7113172. n = 70

  4. Wu, Zhao, Zhu, Peng, Jia, Wu, Zheng, Wu (2010): A novel function of microRNA let-7d in regulation of galectin-3 expression in attention deficit hyperactivity disorder rat brain. Brain Pathol. 2010 Nov;20(6):1042-54. doi: 10.1111/j.1750-3639.2010.00410.x.

  5. Nuzziello, Craig, Simone, Consiglio, Licciulli, Margari, Grillo, Liuni, Liguori (2019): Integrated Analysis of microRNA and mRNA Expression Profiles: An Attempt to Disentangle the Complex Interaction Network in Attention Deficit Hyperactivity Disorder. Brain Sci. 2019 Oct 22;9(10). pii: E288. doi: 10.3390/brainsci9100288.

  6. Martinez B, Peplow PV (2023): MicroRNAs as potential biomarkers for diagnosis of attention deficit hyperactivity disorder. Neural Regen Res. 2024 Mar;19(3):557-562. doi: 10.4103/1673-5374.380880. PMID: 37721284. REVIEW

  7. Paul, Reyes, Garza, Sharma (2019): MicroRNAs and Child Neuropsychiatric Disorders: A Brief Review. Neurochem Res. 2019 Nov 26. doi: 10.1007/s11064-019-02917-y.

  8. Sanchez-Mora, Garcia-Martínez, Pagerols, Soler, Rovira, Calvo, Padilla, Richarte, Corrales, Franke, de la Cruz, Casas, Cormand, Ramos-Quiroga, Arias-Vásquez, Ribases (2019): SU2 – CORRELATION ANALYSIS OF miRNA AND mRNA EXPRESSION PROFILES IN PERIPHERAL BLOOD MONONUCLEAR CELLS FROM ADHD PATIENTS AND CONTROLS, European Neuropsychopharmacology, Volume 29, Supplement 3, 2019, Page S887, ISSN 0924-977X, https://doi.org/10.1016/j.euroneuro.2017.08.191.

  9. Garcia-Martínez, Sánchez-Mora, Pagerols, Richarte, Corrales, Fadeuilhe, Cormand, Casas, Ramos-Quiroga, Ribasés (2016): Preliminary evidence for association of genetic variants in pri-miR-34b/c and abnormal miR-34c expression with attention deficit and hyperactivity disorder. Transl Psychiatry. 2016 Aug 30;6(8):e879. doi: 10.1038/tp.2016.151.

  10. Sánchez-Mora, Ramos-Quiroga, Garcia-Martínez, Fernàndez-Castillo, Bosch, Richarte, Palomar, Nogueira, Corrales, Daigre, Martínez-Luna, Grau-Lopez, Toma, Cormand, Roncero, Casas, Ribasés (2013): Evaluation of single nucleotide polymorphisms in the miR-183-96-182 cluster in adulthood attention-deficit and hyperactivity disorder (ADHD) and substance use disorders (SUDs). Eur Neuropsychopharmacol. 2013 Nov;23(11):1463-73. doi: 10.1016/j.euroneuro.2013.07.002.

  11. Zadehbagheri, Hosseini, Bagheri-Hosseinabadi, Rekabdarkolaee, Sadeghi (2019): Profiling of miRNAs in serum of children with attention-deficit hyperactivity disorder shows significant alterations. J Psychiatr Res. 2019 Feb;109:185-192. doi: 10.1016/j.jpsychires.2018.12.013.

  12. Chang TM, Lin HL, Tzang CC, Liang JA, Hsu TC, Tzang BS (2024): Unraveling the Role of miR-200b-3p in Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) and Its Therapeutic Potential in Spontaneously Hypertensive Rats (SHR). Biomedicines. 2024 Jan 10;12(1):144. doi: 10.3390/biomedicines12010144. PMID: 38255250; PMCID: PMC10813109.

  13. Németh, Kovács-Nagy, Székely, Sasvári-Székely, Rónai (2013): Association of impulsivity and polymorphic microRNA-641 target sites in the SNAP-25 gene. PLoS One. 2013 Dec 31;8(12):e84207. doi: 10.1371/journal.pone.0084207. eCollection 2013.

  14. Zhang, Zhu, Wu (2020): [Association of microRNA expression before and after drug therapy with clinical symptoms in children with attention deficit hyperactivity disorder]. Zhongguo Dang Dai Er Ke Za Zhi. 2020 Feb;22(2):152-157. Chinese. PMID: 32051083. n = 80

  15. Sayad, Badrlou, Ghafouri-Fard, Taheri (2020): Association Analysis Between the rs1899663 Polymorphism of HOTAIR and Risk of Psychiatric Conditions in an Iranian Population. J Mol Neurosci. 2020 Feb 8:10.1007/s12031-020-01499-7. doi: 10.1007/s12031-020-01499-7. PMID: 32036581.