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Alle beschriebenen Medikamente sollten stets nur durch erfahrene Ärzte/Neurologen verschrieben werden. Unsere Ausführungen sind nur als Anstösse für ein persönliches Arztgespräch gedacht.
Da die AD(H)S-Symptome ganz überwiegend aus dem dopaminergen und dem noradrenergen System stammen, ist eine kombinierte Medikation mit dopaminergen und noradrenergen Mitteln empfehlenswert.12345
Medikamente bei AD(H)S wirken leider nicht in einer heilenden Art und Weise. Sie wirken lediglich als Korrektur der neuronalen Fehlfunktionen – wie eine Brille, die eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert, so lange sie getragen wird.
Mit Beeinflussung der Stressreaktion meinen wir nicht sedierende oder andere allgemeiner Effekte, sondern Auswirkungen von Medikamenten auf die Reaktion der Stressregulationssysteme.
Anxiolytika (angstverringernde Medikamente) verringern schon bei Einzelgaben ganz allgemein die Reaktivität der Stresssysteme.6
Einzelgaben von Antidepressiva haben teils hemmende, teils aktivierende Auswirkungen auf die Stresssysteme.6
Stimulanzien regen die Reaktivität der Stresssysteme an.6
Stimulanzien sind in der Lage, die Aufmerksamkeitssteuerung von AD(H)S-Betroffenen durch Anhebung der Motivierbarkeit der von Nichtbetroffenen anzugleichen.7 Dies könnte (mit-)erklären, warum Stimulanzien bei ADHS- und Mischtyp ebenso hilfreich sind wie bei ADS. Mehr zur abweichenden Funktion des DMN bei AD(H)S und dessen Normalisierung durch Stimulanzien samt weiterer Quellenangaben unter ⇒ DMN (Default Mode Network) im Beitrag ⇒ Neurophysiologische Korrelate von Hyperaktivität.
Barkley8 erläuterte in einem Vortrag, dass Stimulanzien die Emotionen dämpfen können, indem sie das limbische System hemmen. Je höher die Dosierung, desto stärker würde das limbische System (u.a. die Amygdala) gehemmt. Dies verringert naturgemäß Affekte.
Eine zu hohe Dosierung von Stimulanzien führe daher zu eingeschränkten Emotionen.
Er berichtet weiter, dass aus diesem Grunde immer häufiger Mischmedikamentierungen angewendet werden, um den großen Vorteil von Stimulanzien zu bewahren und die Nachteile zu begrenzen.
Es wird häufig beobachtet, dass Stimulantien von AD(H)S-Betroffenen einige Jahre (ca. 1,5 bis 3 Jahre) nach der Erstverschreibung abgesetzt werden. Einige Jahre später (etwa 4 bis 6 Jahre nach der Erstverschreibung) kommt es wieder zu einer erhöhten Einnahme.9
Unsere Hypothese ist, dass diese Rückkehr zu einer erhöhten Einnahme möglicherweise auch unter anderem durch folgenden Mechanismus vermittelt werden könnte:
Stimulanzien erhöhen nachgewiesenermaßen die Neuroplastizität, indem Dopamin und andere neurotrophe Faktoren erhöht werden. Dies ermöglicht besseres Lernen (iSv Wissensaneignung) und eine bessere Adaption von Erfahrungen im Sinne einer Verinnerlichung / Automatisierung von funktionalen Verhaltensweisen als Anpassungsprozess an Umwelterfahrungen. Mehr hierzu unter ⇒ Neurophysiologische Korrelate von Lernproblemen bei AD(H)S.
Eine Einnahme von Stimulantien ermöglicht nun eine Anpassung der funktionalen Verhaltensweisen an die aktuellen Anforderungen.
Ist diese Anpassung nach einigen Jahren ausreichend geschehen, führt ein kurzfristiges Absetzen von Stimulantien nicht zu unmittelbar defizitären Verhaltensweisen, da die aktuell abgespeicherten Verhaltensmuster nun auf die aktuelle Umgebung angepasst sind und daher im Moment auch ohne Medikamente weiter funktionieren.
Bei fortgesetztere Nichteinnahme der Medikamente unterbleibt jedoch die stets weiter erforderliche Anpassung der Verhaltensweisen an neue Umweltanforderungen. Mit den sich nach und nach ändernden Umweltanforderungen werden die abgespeicherten Verhaltensweisen, die auf frühere Umweltanforderungen hin optimiert waren, zunehmend dysfunktional. Haben die Schwierigkeiten wieder ein bestimmtes Maß erreicht, wird durch den Leidensdruck erinnert, dass gegen diese Schwierigkeiten die Medikamente am Anfang sehr gut geholfen haben, was zu einer erneuten Medikamenteneinnahme führt.
Die selbstberichteten Gründe für eine Unterbrechung der Medikamenteneinnahme sind bei Eltern häufig ein Misstrauen gegenüber Medikamenten (Sorge vor Nebenwirkungen, Gewichtsverlust, Wachstumsverzögerungen) während jugendliche Betroffene selbst völlig andere Motive angeben, nämlich den Wunsch, sich ohne Medikamente frei zu entfalten.10
Dopaminerge Medikamente haben bei AD(H)S die führende Rolle, da die meisten Symptome durch Dopamin(wirk)mangel im dlPFC und Striatum hervorgerufen werden.
Dopaminerge Medikamente haben begleitend zu psychotherapeutischen Maßnahmen den weiteren Nutzen, dass sie die Neuroplastizität des Gehirns erhöhen und damit die Therapiewirksamkeit unterstützen bzw. eine Therapiefähigkeit herstellen.11
Dopamin wird zu etwa 5% in Noradrenalin verstoffwechselt, so dass dopaminerge Medikamente stets zugleich einen (wenn auch geringen) noradrenergen Einfluss haben.1112
Dopaminerge Medikamente adressieren das vordere Aufmerksamkeitszentrum.
⇒ Das dopaminerge und das noradrenerge Aufmerksamkeitszentrum.
Noradrenalin wird im Nucleus coeruleus gebildet und steuert unter anderem das hintere Aufmerksamkeitszentrum im parietalen Kortex.
⇒ Das dopaminerge und das noradrenerge Aufmerksamkeitszentrum.
Noradrenalinwiederaufnahmehemmer erhöhen die Menge des verfügbaren Noradrenalins. Reine Noradrenalinwiederaufnahmehemmer sind die “zweite Wahl” neben den dopaminerg und noradrenerg wirksamen Stimulanzien. Sie können jedoch eine Medikation mit MPH gegebenenfalls unterstützen.
MPH, Amphetaminmedikamente und Atomoxetin wirken jeweils dopaminerg und noradrenerg, wobei Atomoxetin nur im PFC noradrenerg und dopaminerg wirkt , während MPH zusätzlich auch im Striatum dopaminerg wirkt.
⇒ Wirkung von Atomoxetin anders als MPH
Die Wirkung noradrenerger Medikamente wird von AD(H)S-Betroffenen subjektiv so beschrieben, dass sich der “grüne Bereich” zwischen Unterforderung (die AD(H)S-Betroffene innerlich abschalten lässt), und Überforderung (die AD(H)S-Betroffene in den Stress treibt), größer wird. Die Ausgeglichenheit erhöht sich. Affektdurchbrüche (Wutausbrüche, emotionale Überreaktionen) verringern sich.
Noradrenerge Medikamente verbessern die AD(H)S-Symptome
Dopaminerge Medikamente können diese Symptome nicht direkt beeinflussen (allenfalls durch das Noradrenalin, das aus dem Abbau von Dopamin entsteht).
Ebenso sollen Amphetaminmedikamente hier hilfreich sein.13
Eine augmentierende optimale Einstellung mit noradrenergen Medikamenten kann subjektiv den Gewinn, den Methylphenidat bewirkt, verdoppeln. (Einzelne) Betroffene berichten, dass eine optimal eingestellte Dosierung in Kombination mit Stimulanzien bei ihnen die Symptome des AD(H)S komplett beseitigte. Leider war diese Wirkung zeitlich begrenzt, was auf eine Up- oder Downregulation von Rezeptoren hindeutet (siehe 2.4.).
Primär noradrenerge Medikamente müssen in der Regel 2 bis 3 Wochen angeflutet werden, bis sie wirken.
Ein Absetzen noradrenerger Medikamente sollte über den selben Zeitraum ausschleichend erfolgen um Depressionen zu vermeiden.
Aufgrund des langsamen Dosierungsansprechens sollten noradrenerge Medikamente weder kurzfristig erhöht, ausgelassen oder abgesetzt werden.
Die Ansprechgeschwindigkeit entspricht der serotoninwiederaufnahmehemmender Medikamente.
Die Wirkung von noradrenergen Medikamenten kann nach einiger Zeit etwas nachlassen (anders als die von Stimulanzien).
Wir vermuten, dass die meisten noradrenergen Medikamente tonisch wirken, d.h. eine langfristige Erhöhung des NE-Spiegels bewirken. Die AD(H)S-Symptome verbessern sich jedoch nur durch einen phasisch erhöhten Noradrenalinspiegel. Ein tonisch erhöhter NE-Spiegel ist sogar kontraproduktiv.14
Viele AD(H)S-Betroffene haben einen kurzfristigen positiven Effekt noradrenerger Medikamente festgestellt (z.B. Nortryptilin), der bereits bei den ersten Tabletten wirkte, aber nach wenigen Tagen wieder verschwand. Auch von Atomoxetin berichteten einzelne Betroffene dies als individuelle Reaktion.
Daran schließt der Hinweis von Scheidtmann an, dass noradrenerge Medikamente (z.B. Antidepressiva) bei der motorischen Rehabilitation (dann) nicht helfen, wenn sie als Dauermedikation benutzt werden, da trizyklische Antidepressiva die noradrenergen Rezeptoren dauerhaft stimulieren und dies dazu führt, dass die Sensitivität des Rezeptors (insbesondere in Bezug auf Lernvorgänge) dadurch verloren gehe.15
Dies deckt sich mit der Erfahrung zum Einsatz noradrenerg wirksamer trizyklischer Antidepressiva bei AD(H)S. Hier wird oft berichtet, dass anfangs eine sehr gute Ansprache besteht, die bei anhaltender Medikation jedoch nachlässt.
Während dopaminerge Medikamente problemlos je nach Bedarf stunden- oder tageweise abgesetzt oder kurzfristig erhöht eingenommen werden können, ist bei noradrenergen Medikamenten davor zu warnen. Noradrenerge Medikamente bergen bei Überdosierung und sprunghaften Dosierungsschwankungen das Risiko von Depressionen.
Ein klar strukturierter Tagesablauf, bei dem sich Aktivität und Pausen sinnvoll abwechseln, soll das noradrenerge System trainieren und die Produktion von Noradrenalin wieder normalisieren helfen.16
Benzodiazepine verringern die Aktivität des Locus coeruleus und reduzieren damit die Produktion und den Transport von Noradrenalin in andere Gehirnteile. Daher müssten sie bei AD(H)S ganz allgemein kontraindiziert sein. Erstaunlicherweise sind sie jedoch kurzfristig hilfreich: Aufgrund ihres bei üblicher Dosierung bereits nach 14 Tagen eintretenden massiven Abhängigkeitspotentials sollten sie jedoch nicht verschrieben werden. MPH und Amphetaminmedikamente haben dagegen kein Abhängigkeitspotential.
Daneben bestehen weitere Neben- und Wechselwirkungen.
Obwohl der Serotoninspiegel durch serotonerge Medikamente sehr kurzfristig verändert wird, müssen serotonerge Medikamente in der Regel 2 bis 3 Wochen angeflutet werden, bis sie wirken. Deshalb ist anzunehmen, dass der Serotoninspiegel selbst nicht die eigentliche Wirkung vermittelt.
Die Erhöhung von Serotonin in der Synapse durch Serotoninwiederaufnahmehemmer aktiviert Feedback-Mechanismen: Serotonin-1A und Serotonin-B-Autorezeptoren hemmen beide die Serotoninübertragung. Wird diese Hemmung länger aufrechterhalten, werden die inhibitorischen Serotonin-Autorezeptoren desensibilisiert, was ihren hemmenden Einfluss verringert. Dadurch steigt die serotonerge Neurotransmission. Da die Desensibilisierung der Serotonin-1-Autorezeptoren Zeit benötigt, ist der Wirkungseintritt in diesem Maße verzögert.17
Als weitere Wirkmechanismen werden adaptive Down- bzw. Upregulationen von Rezeptorsystemen oder neuroplastische Prozesse angenommen.18
Ein Absetzen serotonerger Medikamente sollte mindestens über den selben Zeitraum ausschleichend erfolgen um Depressionen zu vermeiden. Nach andren Berichten kann das Absetzen serotonerger Medikamente bis über ein halbes Jahr andauern um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Aufgrund des langsamen Dosierungsansprechens sollten serotonerge Medikamente nicht kurzfristig erhöht, ausgelassen oder abgesetzt werden.
Sortierung absteigend
Einmalgaben von Escitalopram erhöhen das Risiko von Panikanfällen.21 Angst und Anspannung war ebenso erhöht durch eine Einmalgabe von Chlorimipramin/Chlomipramin/Clomipramin, einem trizyklischen Antidepressivum, das primär als Serotoninwiederaufnahmehemmer22 aber auch als Antagonist des Histamin-H1-Rezeptors, des Muskarinischen Acetylcholinrezeptors und des A1-Adrenozeptors wirkt.23
SSRI erhöhen den Blutspiegel von Oxytocin. Möglicherweise moderiert dies einen Teil der antidepressiven Wirkungen von SSRI.24
SSRI (Serotoninwiederaufnahmehemmer) sollten bei AD(H)S mit einigem Bedacht eingesetzt werden.
Viele Behandler erkennen Dysphorie bei Inaktivität nicht als originäres AD(H)S-Symptom, sondern verwechseln Dysphorie bei Inaktivität mit einer Dysthymie oder einer Depression und behandeln deshalb AD(H)S-Betroffene unsachgemäß so, als hätten sie eine echte Depression.
Dysphorie bei Inaktivität ist jedoch ein funktionales Stresssymptom (der Stimmungsabfall bei Inaktivität zielt darauf ab, dass der Betroffene aktiv bleiben soll bis der Stressor besiegt ist) und bei AD(H)S typisch. Es ist kein Symptom einer Dysthymie oder Depression.
Zur Differenzialdiagnostik von Depression und Dysphorie bei Inaktivität ⇒ Depression und Dysphorie bei AD(H)S.
In der Praxis zeigt sich, dass eine Behandlung mit einer (gegenüber einer Verwendung als Antidepressivum) deutlich verringerten Menge von Escitalopram die dysphorische Stimmung verbessern kann. Hier können Mengen von 2 bis 5 mg am Tag bereits ausreichen (anstelle von 10 bis 20 als Antidepressivum).
Eine völlig ausreichend aufhellende Wirkung hat indes oft bereits die Umstellung der AD(H)S-Behandlung von Methylphenidat auf Amphetaminmedikamente (Elvanse), die daher deutlich zu bevorzugen ist.
Anders als bei ADHS sollte bei ADS von einer Behandlung einer Dysphorie mit SSRI abgesehen werden. Bei ADS sollten SSRI lediglich bei einer schweren Depression erwogen werden.
Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer bewirken im Gegensatz zu Stimulanzien keine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten. In einer Kohortenstudie von n = 766.244 Probanden wurde eine relevante Verbesserung von Prüfungsergebnissen von AD(H)S-Betroffenen unter Stimulanzien-Medikation festgestellt. Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer hatten auf die Prüfungsergebnisse dagegen keinen Einfluss.2526
Citalopram / Escitalopram scheint die Aktivität der DAT zu verstärken,2728 was bei AD(H)S nachteilig wäre.
Ein Hauptproblem von AD(H)S (nach diesseitiger Vermutung vornehmlich bei ADHS) ist der zu geringe Dopaminspiegel im Striatum, der maßgeblich von einer zu hohen Anzahl Dopamintransporter verursacht wird, die das ausgeschüttete Dopamin präsynaptisch bereits wieder aus dem synaptischen Spalt aufnehmen, bevor es postsynaptisch andocken kann. Aktivere DAT verstärken daher die Symptome von AD(H)S.
Bestehen zudem (wie bei AD(H)S häufig) Schlafprobleme, sollen Medikamente, die den Serotoninspiegel erhöhen, ebenfalls nachteilig sein.29
Escitalopram in höherer Dosierung (20 mg), nicht aber bei 10 mg, erhöht die Cortisolantwort auf akuten Stress.2130 Gleiches wurde für andere SSRI 31 sowie für die Gabe des Serotoninvorstoffes Tryptophan berichtet.32
Escitalopram erhöhte bei 10 wie bei 20 mg Angst weder vor noch während eines Stresstests, verlängerte sie jedoch danach.21
Bei der Behandlung komorbider Depression bei AD(H)S sollte unbedingt bewusst sein, dass eine Erhöhung der Cortisolantwort auf Stress bei ADHS-Betroffenen (die häufig eine zu flache Cortisolantwort besitzen, weshalb die HPA-Achse nicht abgeschaltet wird) vorteilhaft sein kann, bei ADS-Betroffenen jedoch (die sehr häufig eine überhöhte Cortisolantwort haben) aus diesem Gesichtspunkt nachteilig sein kann.
SSRI bewirken eine Up-Regulation der Mineralocorticoid- und Glucocorticoid-Rezeptor-mRNA-Level, was die (trotz überhöhter Cortisolstressreaktion) bei manchen Depressions-Subtypen zusammengebrochene negative Feedbackregulation der HPA-Achse wieder herstellen kann.33
Bei ADS ist diese Herunterregulierung der HPA-Achse nicht defekt.
Dieser Unterschied könnte erklären, warum SSRI bei melancholischer / psychotischer Depression trotz der an sich nicht erwünschten Erhöhung der Cortisolstressantwort positiv wirken können.
Solange bei ADS ohne entsprechend starke Depression keine Desensibilisierung der GR vorliegt, ist eine Behandlung mit SSRI jedenfalls nicht angezeigt.
ADHS, das eine abgeflachte Cortisolstressantwort hat, ist nicht mit melancholischer und psychotischer, sondern mit atypischer oder bipolarer Depression assoziiert, die ebenfalls eine abgeflachte Cortisolstressantwort aufweisen. Hier könnte eine (niedrigere: 2 bis 5 mg) SSRI-Augmentation insbesondere zur Behandlung von Impulsivitätsproblemen helfen.
Trotzdem ist fraglich, ob die langfristige Wirkung von SSRI (Escitalopram), das bei ca. 50% der Depressions-Betroffenen die Aktivität der HPA-Achse normalisiert, auch beim ADS-Subtyp greift.
Wir haben in einem Einzelfall eine positive Wirkung auf Impulsivitätsprobleme beobachten können, wie sie typisch bei ADHS auftreten. Impulsivität korreliert neurophysiologisch mit einem geringen Serotoninspiegel. Hier kann bereits eine sehr geringe Dosis Escitalopram (2 bis 5 mg – gegenüber einer Nutzung als Antidepressivum mit 10 bis 20 mg / Tag 40.) zu einer Verringerung der Impulsivität beitragen, was gegebenenfalls erlaubt, die Dosierung der parallel verwendeten Stimulantien herabzusetzen.
Impulskäufe, wie sie vornehmlich bei ADS auftreten, könnten unserer Auffassung nach dagegen eher dem Drang nach sofortiger Belohnung geschuldet sein und eher einer spontanen Bedürfnisbefriedigung (wie auch Sucht) zuzuschreiben sein als einer durch einen niedrigen Serotoninspiegel induzierten externalisierenden Impulsivität.
In einer aufwändigen Doppelblindstudie mit dem serotonergen Antidepressivum Vortioxetin wurde nach 6 Wochen keine Verbesserung der AD(H)S-Symptomatik im Vergleich zu Placebo festgestellt.41
Der aktualisierte europäische Konsensus zur Diagnose und Behandlung von AD(H)S bei Erwachsenen kommt folgerichtig zu dem Ergebnis, dass SSRI keine effektive Wirkung auf AD(H)S haben.42
Wir kennen Berichte etliche AD(H)S-Betroffene, die SSRI eingenommen haben. Bei keinem ergab sich ein positiver Effekt auf AD(H)S. Häufig wurden insgesamt negative Effekte genannt.
Eine Hypothese lautet, dass der Einsatz von SSRI bei AD(H)S durch eine Kombination mit 5-HT1A-Antagonisten verbessert werden könnte. Die Autoren stellen dar, dass die inhibitorischen somatodendritischen 5-HT1A-Autorezeptoren, die die Feuerungsrate von 5-HT-Neuronen reduzieren, erst durch eine langfristige SSRI-Medikation desensibilisiert werden. Die Autoren vermuten, dass die bisherigen Studien keine ausreichend lange Medikation beobachtet haben und verweisen auf pharmakologische Studien an Tierpräparaten, bei denen die Wirkung von SSRI erfolgreich verbessert wurde, indem die inhibitorischen 5-HT1A-Autorrezeptoren vor der Verabreichung des SSRI-Fluoxetins antagonisiert worden waren.43
Dieser Hypothese steht allerdings entgegen, dass auch Kohortenstudien, die eine langfristige Verwendung von Medikamenten beobachten, die keine Verbesserung der Aufmerksamkeit durch SSRI feststellen konnten.
Quelle mit weiteren Nachweisen: Büchs.44
Serotonin- und Noradrenalinwiederaufnahme hemmende Antidepressiva erhöhen die Glucocorticoid- und Mineralocorticoid-Rezeptorexpression und -funktion. Dies führt zu einer Wiederherstellung der gestörten negativen Rückkopplung der HPA-Achse und der Normalisierung ihrer bisherigen Hyperaktivität.
SSRI-, SNRI- und Monoaminoxidasehemmer stimulieren Cortisol und ACTH unmittelbar, bei Gesunden wie bei Depressiven.
Die Normalisierung der Hyperaktivität der HPA-Achse bei depressiven Patienten erfolgt durch
Die eher langsame und graduelle Verringerung der Hyperaktivität der HPA-Achse durch genetische Mechanismen ist von den akuten und direkten pharmakoendokrinologischen Effekten von Mirtazapin auf das HPA-System zu unterscheiden.45
Trizyklische Antidepressiva zählen als Mittel fünfter Wahl bei ADHS. Trizyklische Antidepressiva wirken sehr breitbandig. Sie wirken typischerweise auch
Trizyklische Antidepressiva haben in zahlreichen doppelblinden Placebo-kontrollierten Studien bei Kindern und Erwachsenen in Bezug auf hyperaktiv impulsives Verhalten gleichwertige Ergebnisse wie Stimulanzien bewiesen.48495051 Eine Kombinationstherapie von Stimulanzien und trizyklischen Antidepressiva kann effektiver sein als eine Monotherapie, insbesondere bei Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und oppositionellen Symptomen, wobei auf regelmäßige kardiologische Untersuchungen geachtet werden muss.52
TZA dürften bei Nonresponding von
ein Mittel der fünften Wahl darstellen.
Bei komorbiden Ängsten, Depressionen und Dysphorien sind trizyklische Antidepressiva klassischerweise hilfreich. Bei komorbidem Einnässen (Enuresis) wird Imipramin empfohlen.53
Eine weitere kurze Zusammenfassung zu Studien über trizyklische Antidepressiva und anderen Nichtstimulanzien bei ADHS findet sich bei Budur et al 2005.54
Bei einer Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva ist eine regelmäßige Kontrolle von EKG, Blutdruck und Pulsfrequenz erforderlich.3
Einzelne trizyklische (Trimipramin) und ähnliche Antidepressiva (Trazodon) haben sch als sehr empfehlenswert bei Schlafproblemen bei AD(H)S gezeigt. Gegenüber normalen Schlafmitteln droht keine Abhängigkeitsgefahr.
Neuroleptika / Antipsychotika wirken als D2-Rezeptor Antagonisten, d.h. sie blockieren den D2-Rezeptor. Sie sind jedoch nicht in der Lage, die bei Psychosen / Schizophrenie präsynaptisch erhöhte Dopamin-Ausschüttung zu normalisieren, sondern sie blockieren vielmehr den postsynaptischen D2-Rezeptor. Die Blockade erfolgt reversibel, also mit einer gewissen Halbwertszeit, so dass eine Einnahme in regelmäßigen Abständen erfolge muss. Atypische Neuroleptika der 2. Generation scheinen dabei im temporalen Kortex, Typika im temporalen Kortex und im Striatum blockierend zu wirken (Stone et al 2009).55
Sekundär scheinen Antipsychotika allerdings auch D2-Autorezeptoren zu adressieren, wodurch die Dopaminausschüttung angeregt wird.56
Dies wird bei der Behandlung von Psychosen mit Antipsychotika als unerwünschte Nebenwirkung betrachtet, so dass von einer nachrangigen Wirkung auszugehen sein dürfte.
Atypische Antipsychotika sollen neben der Blockade von D2-Rezeptoren im limbischen System zudem D1-Rezeptoren im PFC anregen, weshalb sie in Ausnahmefällen als AD(H)S-Medikament erfolgreich sein können.57
Grundsätzlich dürften Neuroleptika bei AD(H)S - dopaminerg betrachtet - wenig hifreich sein, da diese primär eine verringerte Dopaminwirkung anstreben, während AD(H)S gerade durch ein Dopamindefizit gekennzeichnet ist. Der Nutzen bei AD(H)S ergäbe sich eher durch den Nebenffekt, der bei der Behandlung von Psychosen als unerwünschte Nebenwirkung auftritt.
Antipsychotika (D2-Antagonisten) sollen gleichwohl in niedriger Dosierung eine positive Wirkung bei AD(H)S haben, obwohl diese die Aufnahme von Dopamin verringern. Die häufigste off-label-Nutzung von Antipsychotika (25%) betrifft AD(H)S.58 Die Wirkung (in niedriger Dosierung) bei AD(H)S wird allerdings nicht der dopaminergen Wirkung, sondern der Blockade des σ-Adreno-Rezeptors (Antagonismus) zugeschrieben, welcher die Freisetzung von Dopamin im Nucleus accumbens sowie die Dopaminaufnahme positiv stimuliere.596061
Das Ziel eines σ-Adreno-Rezeptor-Antagonismus dürfte jedoch mit dem für AD(H)S zugelassenen σ-2A-Adreno-Rezeptor-Antagonisten Guanfacin sinnvoller zu erreichen zu sein. Sieh hierzu unter Guanfacin bei AD(H)S.
Nach der Geburt nimmt die Dichte der D1 und D2 Rezeptoren im Striatum zunächst zu. Die Zunahme von D2-Rezeptoren nach der Geburt ist bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen.62
In der Adoleszenz sinkt die Anzahl dieser Rezeptoren auf 40% des Ausgangsniveaus ab.63 Diese Abnahme ist bei Männern wiederum deutlich stärker als bei Frauen.
Eine Blockade von Dopaminrezeptoren erhöht die Ausschüttung von Acetylcholin. Acetylcholin ist an der Entstehung von Extrapyramidalsymptomen mitverantwortlich.64
Je mehr Dopaminrezeptoren vorhanden sind, desto größer ist der acetylcholinerge Überschuss, der im Falle einer Blockade dieser Rezeptoren entsteht. Eine Gabe von typischen Antipsychotika (= typische Neuroleptika, z.B. Haloperidol), die als D2 Antagonisten die Dopamin-D2-Rezeptoren blockieren, bewirkt bei Betroffenen mit hoher Anzahl von Dopaminrezeptoren ausgeprägtere acytlcholinerge Nebenwirkungen wie Extrapyramidalsymptome (vornehmlich Störungen von Muskeltonus und Bewegungsabläufen) oder Akathisie (Sitzunruhe). Der acetylcholinerge Überschuss bei Betroffenen mit hoher Anzahl von Dopaminrezeptoren erklärt weiter den häufigen Konsum von anticholinerg wirkenden und sedierenden Substanzen sowie den häufigen Kokainkonsum.65
Werden durch Kokain (als Droge) 70% des Dopaminrezeptoren besetzt, wird das Dopaminniveau im synaptischen Spalt erhöht und parallel die Acetycholinausschüttung vermindert. Es entsteht eine subjektive Hochgefühlswahrnehmung. Kokain wie auch Anticholinergika bewirken bei den Betroffenen eine subjektive Beruhigung sowie eine Verminderung der motorischen Unruhe und der Extrapyramidalsymptome aufgrund der Verringerung der acetylcholinergen Ausschüttung. Gleichzeitig werden, insbesondere bei Kokain, durch den mittels Dopamintransporterblockade induzierten Dopaminüberschuss psychotische Symptome verstärkt.65
Monoamine sind
Monoaminoxidase (MAO) bewirkt den Abbau von Monoaminen durch Desaminierung.
Monoaminoxidase-Hemmer verringern den Abbau der Monoamine und erhöhen damit ihre Verfügbarkeit.
MAO-A baut in Gehirn und Darm Noradrenalin und Serotonin ab. MAO-B baut in Gehirn und Leber Dopamin ab. MAO-A bewirkt peripher vornehmlich im Darm den Abbau von Tyrosin aus der Nahrung, während MAO-B den Tyrosinabbau in der Leber bewerkstelligt. Gemeinsam bewirken sie, dass Tyrosin aus der Nahrung nicht im Körper zu Monoaminen umgebaut wird.66
Tyrosin ist Ausgangssubstanz für die Biosynthese von DOPA, Dopamin, Katecholaminen, Melanin, Thyroxin und Tyramin.
Aufrund der peripheren Tyrosinabbauwirkung von MAO muss bei Einnahme von irreversibel wirkendem MAO-Hemmern eine tyrosinarme Diät (z.B. kein Käse, kein Rotwein) durchgeführt werden. Andernfalls würde zu viel Tyrosin im Körper abgebaut und zu überhöhten Spiegel an den heraus entstehenden Abbauprodukten führen. Risiko: u.a. Herzprobleme.
MAO-Hemmer:
AD(H)S beinhaltet nach unserer Wahrnehmung und nach den Daten des ADxS-Symptomtests stets auch eine Hochsensibilität, die zuweilen sehr stark ausgeprägt sein kann.
Hochsensible Menschen (auch ohne AD(H)S) reagieren auf Medikamente häufiger empfindlich und zuweilen paradox.
Beispiele:
Bei ADH)S-Medikamenten (vor allem bei Trizyklischen Antidepressive, MAO-Hemmern und Medikamenten, die den Alpha-2-Adrenozeptor adressieren) sind Kreuzwirkungen leider häufig und müssen unbedingt beachtet werden.
Eine recht umfassende Darstellung von Kreuzwirkungen bei AD(H)S-Medikamenten sowie Vorsorgemaßnahmen bei der Verordnung und Einnahme der jeweiligen Präparate findet sich bei Steinhausen et al.68
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Mang (2018): 05. Monoamine 2: Amphetamin, Ritalin (ADHS), Cocain, Tricyclika, Videovorlesung. ca. bei Minute 40. ↥
(Mang (2018): 05. Monoamine 2: Amphetamin, Ritalin (ADHS), Cocain, Tricyclika, Videovorlesung. ca. bei Minute 40. ↥
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Franck (2003): Hyperaktivität und Schizophrenie – eine explorative Studie; Dissertation ↥ ↥
Mang (2018): 04. Monoamine 1: RR, Parkinson, MAO-Hemmer, Antisympathikotonika. Videovorlesung. ca. bei Minute 25. ↥
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