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Hochbegabung ist (eigentlich) ein Fachbegriff und bezeichnet Menschen mit einem IQ ab 130 (2,1 bis 2,28% aller Menschen). Ein IQ von 140 und höher tritt bei 0,7% aller Menschen auf, ein IQ von 145 und höher bei 0,1%.
Dieser Artikel meint mit Hochbegabung jedoch nicht den engen Definitionsbegriff, sondern allgemein Menschen mit einem IQ, der deutlich über dem Durchschnitt von 100 liegt.
Eine deutlich verminderte Intelligenz geht mit einem erhöhten AD(H)S-Risiko einher. Dies gilt nicht nur für einen IQ von unter 70, sondern auch für einen IQ von 70 bis 85.1
Auch wenn wir viele Hochbegabte kennen, die an AD(H)S leiden, beabsichtigt unsere folgende Darstellung weder, AD(H)S und Hochbegabung gleichzustellen, noch das eine mit dem anderen zu begründen. Bei der Beschäftigung mit den Themen AD(H)S, Hochbegabung und Hochsensibilität (nach Aron) bzw. erhöhter Sensibilität sind uns jedoch so viele Parallelen und Berührungspunkte begegnet, dass wir nicht umhin kamen, uns zu fragen, ob diese bei der Erklärungssuche von AD(H)S hilfreich sein könnten.
Etliche Quellen behaupten, dass AD(H)S-Betroffene keinen höheren IQ aufweisen als Nichtbetroffene.2 Einige berichten von einer knapp unterdurchschnittlichen bis normalverteilten Intelligenz mit 10% Betroffenen mit einem IQ von 1203, andere berichten von 5 bis 6% Hochbegabten unter den AD(H)S-Betroffenen4 im Bereich des verbalen IQ, was deutlich überdurchschnittlich wäre.
Eine neuere Untersuchung belegt mit 37% ein massiv überdurchschnittliches Auftreten von AD(H)S-Symptomatik bei Erwachsenen mit einem IQ ab 130 und bei 7,7% der Kindern mit einem IQ von 135 und höher, was ein knapp drei mal so häufiges Auftreten von AD(H)S-Symptomen als bei der Kontrollgruppe mit dort 2,8% darstellt.5 Eine Umfrage des Baden-Württembergischen Landesverbands Hochbegabung e.V. umfasste 2002 unter 252 hochbegabten Vereinsmitgliedern zwischen 5 und 30 Jahren eine Quote von ADS von 4% (hiervon 80% Jungs) und von ADHS von 4,8% (hiervon 83% Jungs), mithin 8,8% AD(H)S. Bei einer Begrenzung der Umfrage auf die Kinder mit einem IQ von 130 und mehr ergab sich eine AD(H)S-Quote von 6,6%.6 Das Ergebnis weist auf einen bestehenden Zusammenhang hin, wenn auch die Einschränkung auf Vereinsmitglieder eine Einschränkung der Interpretierbarkeit bedeutet, da Menschen, die mit einem sie betreffenden Thema überhaupt keine Probleme haben, in der Regel seltener einen Anlass haben, einem Verein beizutreten. Diese Studie berichtet zudem über viele Untersuchungen zu IQ und AD(H)S, die eine Korrelation bestätigen.
Diese Studien könnten ein Spiegelbild der erhöhten AD(H)S-Quote bei Menschen mit verringertem IQ darstellen, so dass AD(H)S bei mittlerem IQ weniger wahrscheinlich ist.
Eine Untersuchung ermittelte aus 511 AD(H)S-Betroffenen einen Durchschnitts-IQ von 107,88. Ob die Probanden mit oder ohne Medikamenten getestet wurden, wurde (wie meist) nicht berichtet.7
Barkley nannte in einem Vortrag einen bei AD(H)S um 7 bis 10 IQ-Punkte verringerten IQ und begründete dies damit, dass die selben Gene wie diejenigen für Hochbegabung involviert seien.8 Eine andere Untersuchung fand ebenfalls verringerte IQ-Werte bei AD(H)S.9 Bei persistierendem AD(H)S wurden dabei die niedrigsten IQ-Werte festgestellt, bei late-onset AD(H)S die (relativ) höchsten. Auch diese Studie differiert nicht nach Medikationsstatus.
Eine faszinierende Ähnlichkeit von Hochbegabung und AD(H)S aus neurologischer Sicht wird von Eckerle berichtet.10
Selbst wenn eine Korrelation zwischen HB und AD(H)S sich eines Tages als erwiesen zeigen sollte, dürfte sich daraus in er Gesamtschau mit dem klaren Befund, das AD)(H)S und deutliche Minderbegabung ebenfalls korrelieren, gleichwohl lediglich zeigen, dass besonders hohe und besonders niedrige IQ gleichermaßen mit einem erhöhten AD(H)S-Risiko einhergehen.
Intelligenz ist keine wissenschaftliche feststehende Messgröße, sondern ein – durchaus unterschiedlich – definierter Begriff.
Nach der Definition von Newton & McGrew beinhaltet die allgemeine Intelligenz acht weit gefasste Komponenten:11
sowie zusätzliche Fähigkeiten wie psychomotorische Kompetenzen.12
Gardner unterscheidet in seinem Modell der „Theorie der multiplen Intelligenzen“ acht voneinander unabhängige Intelligenzen:
Gemeinsame Anteile von Arbeitsgedächtnis und Kurzzeitgedächtnis korrelieren mit Intelligenz.13
Die Effizienz des Arbeitsgedächtnisses ist für das Maß der Intelligenz ein entscheidender Faktor.
Hochbegabte automatisieren damit ihre Denkleistung. Hochbegabte denken nicht einfach mehr als Normalbegabte, sondern sie nutzen ihr Gehirn effizienter. Die effizientere Nutzung erfolgt unter anderem, indem Prozesse, die Normalbegabte mit aktiver Denkarbeit (abarbeiten einzelner Denkschritte im frontalen Cortex) bewirken, automatisiert werden und diese automatisierten Denkprozesse in den Hinterhirncortex auslagern.14
Automatisierung ist nichts, was ausschließlich Hochbegabte können.
Beispiel: Autofahren lernen. Die ersten Versuche sind anstrengend: bewusst alle Hebel, Schalter, die Pedale und das Lenkrad zu koordinieren und darüber hinaus gleichzeitig auf den Verkehr zu achten, ist mühsam. Nach einiger Zeit und Übung hat das Gehirn diese Prozesse jedoch automatisiert und man bedient das Fahrzeug geradezu intuitiv und kann sich voll auf den Verkehr konzentrieren. Manche Fahrer, die nach der Führerscheinprüfung sehr wenig fahren, erreichen diesen Zustand der Automatisierung nicht.
Wer einen Prozess automatisiert hat, hat in aller Regel erhebliche Schwierigkeiten, einem anderem diese automatisierte Prozesse (wie z.B. das Autofahren) beizubringen. Hierzu muss derjenige sich die automatisierten Prozesse erst wieder mühsam bewusst machen.
Automatisieren kann also jeder. Hochbegabte haben nur die Fähigkeit, schneller zu automatisieren.
Der Hinterhirncortex ist zugleich das Zentrum der Sehverarbeitung. Es ist daher gar nicht so falsch, wenn Menschen, die eine Sache sehr verinnerlicht haben und einen intuitiven Zugang dazu erreicht haben, sagen: “ich sehe es”.
Bei AD(H)S-Betroffenen ist unter anderem das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt. Intelligenztests messen in der Regel auch das Arbeitsgedächtnis.
Eine optimale Behandlung, sei es ein erfolgreiches Neurofeedback oder eine Medikation mit Stimulanzien, entlastet den bei AD(H)S den durch die AD(H)S-Symptome (insbesondere die massive Beeinträchtigung des Arbeitsgedächtnisses) verringerten IQ von dieser Last – die Störung des Arbeitsgedächtnisses wird verringert.
Die AD(H)S-Belastung des IQ kann im Einzelfall bis zu 20 IQ-Punkte betragen. Im Schnitt könnten es rund 10 IQ-Punkte sein.
“Stimulanzien können niemals die Intelligenz als solche verbessern, machen sie aber beim AD(H)S für den Betroffenen wieder verfügbar. Verlaufsbeobachtungen zeigen, dass bei Nichtbehandlung ein Abfall des IQ bis zu 15% eintreten kann, dass aber umgekehrt bei Stimulanzienbehandlung ein Anstieg des IQ in der gleichen Größenordnung erwartet werden kann.”1516
Eine schwedische placebokontrollierte Studie fand bei Kindern mit AD(H)S im Alter von 6-11 Jahren nach 9 Monaten Behandlung mit Amphetaminsulfat eine mittlere Verbesserung des IQ um 4,5 Punkte.17
Von 19 Teilnehmern mit ADHS nach DSM III-R 12 sprachen 11 sehr gut auf ein Neurofeedback-Training an, bei dem Beta herauf und Theta herunter trainiert wurde (40 Sitzungen). Bei den anderen 7 ergaben sich geringere Verbesserungen. Bei den Respondern verbesserte sich neben der Symptomatik zugleich der IQ um 10 Punkte (von 112 auf 122).18 Andere Quellen berichten einen Unterschied von 20 IQ-Punkten zwischen akutem und inapparentem (medikamentierten) Symptomzustand.19
Eine der wenigen Untersuchungen, die Angaben über den IQ der Testpersonen und die Medikation der Beteiligten macht, kam zu einem IQ von 109 bei den teilnehmenden Betroffenen (davon 22% unmedikamentiert) und einem IQ von 116 bei den teilnehmenden Nichtbetroffenen.20 Ausschlusskriterium für die Teilnahme war ein IQ unter 80, so dass keine Aussagekraft über den gesamt-IQ-Schnitt von AD(H)S-Betroffenen besteht. Die Untersuchung kann lediglich als Anlass zur Vermutung dienen, dass bei einer Medikation aller betroffenen Testpersonen der IQ-Schnitt ausgeglichener gewesen sein dürfte.
Eine Untersuchung mit n = 61.640 Probanden ergab, dass die Ergebnisse zur Aufnahme an höheren Bildungseinrichtungen von medikamentierten AD(H)S-Betroffenen signifikant (um 4,8 von 200 möglichen Punkten) besser waren als die von nichtmedikamentierten AD(H)S-Betroffenen.21
In einem Forum wurde ein Fall eines Anstiegs um 30 IQ-Punkte nach 3 Jahren AD(H)S-Therapie berichtet.22
Die Aussage “AD(H)S hat nichts mit Hochbegabung zu tun”, im Sinne von “Hochbegabung und AD(H)S korrelieren nicht miteinander” oder “Der IQ von AD(H)S-Betroffenen und Nichtbetroffenen ist gleich”, kann daher (in dieser globalen Form) nicht richtig sein, da AD(H)S offenkundig einen Einfluss auf Prüfungs- und Testergebnisse hat, die – wie IQ-Tests – vom nutzbaren IQ abhängig sind.
Eine wichtige Frage ist:
Wurden die AD(H)S-Betroffenen, deren IQ mit dem Nichtbetroffener verglichen wurde, mit oder ohne Medikamente getestet? Hierüber geben die wenigsten Untersuchungen Auskunft, was bereits Anlass zu erheblichen Zweifeln an der Belastbarkeit von Schlussfolgerungen auf den IQ der Betroffenen gibt.
Wenn der IQ nur von medikamentierten AD(H)S-Betroffenen und dem Durchschnitt der Nichtbetroffenen gleich ist, müssten die IQ-Ergebnisse unmedikamentierter AD(H)S-Betroffenen deutlich (ca. 10 IQ-Punkte) unter dem Durchschnitt von Nichtbetroffenen liegen, weil das beeinträchtigte Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis) bei unmedikamentierten AD(H)S-Betroffenen den IQ beeinträchtigt. Solche Testergebnisse sind jedoch nicht bekannt.
Gegen diese Annahme sprich zudem, dass in diesem Fall ein verringerter IQ ein erkennbares Symptom für (unbehandelte) AD(H)S wäre und deshalb Eingang in die Diagnostik gefunden hätte. Auch dies wird nicht berichtet.
Eine Vergleichstestung nur mit medikamentierten AD(H)S-Betroffenen wäre zudem so ungewöhnlich, dass dies berichtet worden wäre.
Dann ergeben sich folgende Möglichkeiten:
Möglichkeit 1:
Die Auswertungen der IQ-Tests erfolgten unter Herausrechnung des Anteils des Arbeitsgedächtnisses. Dann aber wäre die Aussage “Der IQ von AD(H)S-Betroffenen und Nichtbetroffenen ist gleich” falsch und müsste eingeschränkt werden mit “wenn man vom Arbeitsgedächtnis absieht”. Eine solche Einschränkung haben wir bislang nirgends gefunden.
Möglichkeit 2:
Andere Gehirnbereiche der AD(H)S-Betroffenen können das unterdurchschnittliche Arbeitsgedächtnis ausgleichen. Dann würden allerdings die übrigen Gehirnbereiche AD(H)S-Betroffener durchschnittlich besser funktionieren als bei Nichtbetroffenen. Dies wäre nichts anderes als eine partiell höhere Begabung, die (zufälligerweise?) gerade genau so hoch ist, dass die IQ-Beeinträchtigung durch das belastete Arbeitsgedächtnis ausgeglichen wird.
Dies erscheint sehr unwahrscheinlich. Ein solches Ergebnis wäre zudem so überraschend, dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit Gegenstand von Berichten geworden wäre.
Derartige Tests wären aufgrund des dargestellten Einflusses des bei AD(H)S beeinträchtigten Arbeitsgedächtnisses auf den IQ unbrauchbar.
Da die oben genannten Alternativen zum Einfluss der Medikation in den meisten Untersuchungen nicht erwähnt wurden, vermuten wir diese Variante.
Für IQ-Tests von AD(H)S-Betroffenen folgt unseres Erachtens:
Für einen Vergleich des IQ-Durchschnitts von AD(H)S-Betroffenen mit dem von Nichtbetroffenen:
Für die Behandlung AD(H)S-Betroffener:
Nach einer (einzelnen) Untersuchung ergab sich für die Gesamtheit der AD(H)S-Betroffenen ein um 15 Punkte verringerter IQ, für den Mischtyp zudem ein erheblich niedrigerer IQ als für den überwiegend unaufmerksamen (ADS) oder den überwiegend hyperaktiv/impulsiven ADHS-Subtyp. Nur beim überwiegend hyperaktiv/impulsiven ADHS-Subtyp sei der IQ mit der Kontrollgruppe vergleichbar gewesen.23 Die Darstellung steht indes bereits in der Kurzfassung des Artikels im Widerspruch zu den mitgeteilten Werten.
Unser Eindruck deckt sich hiermit nicht.
Weiter ist zu beachten, dass bei AD(H)S Teilleistungsstörungen häufig als Komorbidität auftreten, unter anderem:
Deren Auswirkungen können Einfluss auf die Messergebnisse im sprachlichen oder mathematischen Bereich haben. Dies könnte bei der Messung des Gesamt-IQ einen Wert ergeben, der in Anbetracht der Fähigkeiten zu Abstraktion und analytischem Denken zu niedrig sein könnte.24
Für eine sauberen Vergleich des IQs von AD(H)S-Betroffenen mit Nichtbetroffenen müssten derartige Komorbiditäten ausgeschlossen werden.
⇒ Teilleistungsstörungen im Beitrag Komorbidität
Der IQ wird zwar grundsätzlich genetisch disponiert, diese Disposition beinhaltet jedoch eine mittlere Abweichung von 21 IQ-Punkten als Zufalls-Streumaß. Dieses kann mit einer geeignet hohen Anzahl an Probanden (n) eliminiert werden.
Was bei IQ-Tests von AD(H)S-Betroffenen dagegen nicht eliminiert werden kann, ist, dass der IQ bei Schulkindern weiterhin in erheblichem Maße
beeinflusst wird.
Kinder, die von sozial gehobeneren Eltern aus einer sozial benachteiligten Familie adoptiert wurden, blieben lediglich zu 17% bis zur 6. Klasse sitzen und entwickelten einen um 14 Punkte höheren IQ als ihre leiblichen Geschwister, die in der sozial benachteiligten Herkunftsfamilie aufwuchsen, von denen 66% bis zur 6. Klasse sitzen blieben..25 Diese Erfahrung deckt sich mit weiteren Erkenntnissen hierzu.
AD(H)S-Betroffene leiden symptomatisch an einer verringerten Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Dass Kinder, die aus psychischen Gründen weniger lernfähig sind, zugleich Einschränkungen bei der IQ-Entwicklung erleiden (unabhängig von der genetischen Disposition zur Intelligenz), ist plausibel.
Diese Fakten sind indes mit der Aussage, dass der IQ bei AD(H)S-Betroffenen nicht von Nichtbetroffenen abweiche, nicht problemlos in Einklang zu bringen.
Eine Studie berichtet von mehr als 30 Genen mit einer Korrelation zwischen AD(H)S und IQ.26
Die Feststellung, dass der IQ von AD(H)S-Betroffenen im Gesamtschnitt dem von Nichtbetroffenen entspricht, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Intelligenz keine signifikante Einflussgröße in Bezug auf AD(H)S sein könnte.
Bei Schizophrenie ist bekannt, dass Normalbegabte seltener betroffen sind, Hochbegabte und Minderbegabte dagegen überdurchschnittlich häufig. Der Gesamtdurchschnitt der Betroffenen mag wiederum dem Gesamtdurchschnitt (100) entsprechen – dennoch ist der IQ ein signifikanter Faktor.
Auch Schizophrenie ist hochgradig von Dopaminspiegel abhängig. Die Positivsymptome resultieren aus einem zu hohen Dopaminspiegel, die Negativsymptome aus einem zu niedrigen Dopaminspiegel. Die Negativsymptome zeigen gewisse Parallelen zu AD(H)S-Symptomen.
Über derartige Verteilungen bei AD(H)S kennen wir bis auf die von Simchen15 zitierten Untersuchungen in27 die auf unterschiedliche “IQ-Typen” bei AD(H)S hinweisen, derzeit keine weitere Fachveröffentlichung.
Denkbar wäre, dass eine grössere Abweichung des IQ nach oben wie nach unten insofern einen eigenen Stressor darstellt, als dieses “anders sein” die Zugehörigkeit zu Gruppen erschwert. Dass ein Außenseiterdasein eine Stressbelastung darstellen kann, ist plausibel. Aus diesem Grund ist bei AD(H)S eine Differentialdiagnose auf unerkannte Hochbegabung üblich.
Ratten, die in “enriched environments” aufwachsen, entwickeln einen dickeren Cortex. Daraus abgeleitet wäre es vorstellbar, dass die nach unserer Wahrnehmung bei AD(H)S wie bei Hochbegabung korrelierende erhöhte Sensibilität als Entsprechung einer “enriched perception” im Ergebnis zu einem dickeren Cortex führt (der sich zugleich später ausbildet).
Enriched Environment, HEE, sind Haltungsbedingungen unter erhöhter sozialer Interaktion und sensorischer und motorischer Stimulation.28
Enriched Environments erhöhen bei Nagern die Leistung in unterschiedlichen Verhaltenstests und die Erholung von Schäden des zentralen Nervensystems bei Ratten und verlangsamt die neurodegenerativen Alterungsprozesse.
Als Ursache wird eine erhöhte Neurotrophinexpression (z.B. Nerve Growth Factor, NGF) und eine damit verbundene erhöhte Neurogenese im Hippocampus vermutet. Weiter wird die stressbedingte Erhöhung von Dopamin und Acetylcholin im PFC verringert, was die Stressresistenz fördert. Darüber hinaus wird die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol bei leichtem akutem Stress verringert.29
Dabei scheint die Wirkung von Enriched Environments altersabhängig zu sein. Zwar zeigen sich bereits in der Kindheit positive Wirkungen. Der größte Vorteil wurde jedoch in der mittleren Jugend beobachtet. Enriched Environment bewirkten eine verbesserte selektive und auditive Daueraufmerksamkeitsleistung, erhöhtes Erkundungs- und Nahrungssammlungsverhalten sowie einen signifikanten Rückgang des Corticosteronspiegels sowie reduzierte Angstwerte.30
Die mittleren Jugend ist zugleich der Zeitraum, in dem die größte Verletzlichkeit für den “Second Hit” in Bezug auf die Ausbildung von psychischen Störungen im Erwachsenenalter besteht. Dies wird durch die Darstellungen von Heim und Binder unterstützt, wonach Stressbelastungen in der Pubertät eine Potenzierung von frühkindlichen Stressbelastungen bewirken können.31
Da aus der Hochbegabungsforschung bekannt ist, dass der IQ sich binnen 10 Jahren um 10 Punkte verändern kann und uns zudem die Kombination Stressempfindlichkeit und besondere Begabung unnatürlich häufig zu begegnen scheint, haben wir die Hypothese entwickelt, dass Stress einen eigenen Wirkungsmechanismus hat, der den IQ fördert.
Dies könnte erklären, warum die Charaktertraits, die AD(H)S-Betroffenen in der AD(H)S-Fachliteratur als positive Eigenschaften zugeschrieben werden, und die Traits von Hochbegabten, die diesen in der Fachliteratur zu Hochbegabung zugeschrieben werden, derart überraschende Ähnlichkeiten aufweisen.
Eine Entsprechung dieser Hypothese könnte sich aus der Tatsache ergeben, dass leichter Stress zu einer leichten Erhöhung des Dopamin- und Noradrenalinspiegels im PFC führt (nicht aber unmittelbar zu einem erhöhten IQ.). Erst starker Stress erhöht die Spiegel so, dass der PFC “abgeschaltet” wird, und die Verhaltenssteuerung an andere Gehirnareale übergeht.
Häufigerer leichter Stress könnte so gesehen die kognitive Leistungsfähigkeit steigern. Dies könnte in bestimmten Konstellationen Einfluss auf den IQ haben.
Intelligenz hat eine genetische Komponente. Nicht jeder, der solche Gene erbt, ist oder wird hochbegabt. Und man muss nicht genau diese Gene oder jene Gene haben, um hochbegabt zu sein – es erhöht allenfalls die Chance. Menschen, denen für Hochbegabung günstige Gene mitgegeben wurden, benötigen zusätzlich ein (frühkindliches) Umfeld, das die Manifestation, die tatsächliche Ausbildung dieser genetischen Disposition, ermöglicht.
Bis zu diesem Punkt unterscheidet sich die Entstehung von Hochbegabung nicht von der Entstehung psychischer Störungen: Gendisposition x Umwelt = Manifestation.
Der Zusammenhang zwischen Hochbegabung und psychischen Störungen, zumindest zu bestimmten psychischen Störungen, geht jedoch weiter.
Es gibt Gene, die Formel Gen x Umwelt = Manifestation abwandeln – die Formel lautet dann eher Gen x Umwelt² = Manifestation.
Wir nennen diese Gene “Chance-Risiko-Gene”. Genauer müsste es Chance-Risiko-Gen-Polymorphismen heißen, denn die Gene der Menschen sind zu 99% gleich, sie unterscheiden sich jedoch alle in verschiedenen Unterformen (Polymorphismen). Im Interesse der Lesbakeit haben wir daher die Ausdrucksweise etwas verkürzt.
Wir kennen derzeit 6 Chance-Risiko-Gene. Die wichtigsten sind
In diesen Genvarianten vermuten wir die Grundlage für erhöhte Sensibilität und damit Vulnerabilität. Werden Träger dieser Gene besonders gefördert, entwickeln sie sich besser als andere Menschen. Werden Träger dieser Gene vernachlässigt oder misshandelt, entwickeln sie sich schlechter als andere Menschen. Die Betroffenen werden zuweilen (recht esoterisch klingend) als Orchideenkinder bezeichnet.3233
Man könnte Chance-Risiko-Gene auch als Gene beschreiben, die besonders intensiv auf positive wie negative Umwelteinflüsse reagieren. Eine genauere Darstellung der Funktionsweise von Chance-Risiko-Genen und Fundstellen hierzu findet sich unter ⇒ Wie AD(H)S entsteht: Gene + Umwelt. Eine vertiefte Darstellung, wie COMT Met-158-Met den Dopaminhaushalt so beeinflusst, dass eine höhere geistige Leistungsfähigkeit und gleichzeitig eine grössere Stressanfälligkeit entsteht, findet sich unter ⇒ Die neurologische Ursache von Aufmerksamkeitssymptomen, Abschnitt Dopaminabbau im PFC durch COMT statt durch DAT
So wie nun eine besondere Förderung von Trägern von Chance-Risiko-Genen besonders häufig zu besonderen Leistungen wie Hochbegabung führt, führt eine Vernachlässigung oder Misshandlung (die in ihrer Schwere Menschen ohne dies Gene nicht verletzen würde = Resilienz) bei Trägern dieser Gene zu besonders nachteiligen Folgen – also auch zu häufigeren psychischen Störungen.
Beispiele hierfür sind AD(H)S und Borderline.
Borderline korreliert genetisch signifikant dem COMT Met158Met-Polymorphismus, was sich noch weiter verstärkt, wenn die Genpolymorhismen COMT Met158Met und 5-HTTPR-short allel zusammentreffen.34
Dass das Zusammentreffen mehrerer Chance-Risiko-Gene die Sensibilität und die Vulnerabilität weiter erhöht, ist plausibel.
Dass der durch COMT Met158Met fünf mal so langsame Dopaminabbau im PFC gegenüber COMT Val158Val grundsätzlich zu einer erhöhten geistigen Leistungsfähigkeit sowie zu einer erhöhten Stressanfälligkeit führt, bestätigt die Hypothese von Andrea Brackmann, die unter ihren Borderlinepatienten auffällig viele zumindest partiell Hochbegabte wahrnahm.35
Vor diesem Hintergrund erscheint es uns nicht mehr unschlüssig, dass Gene, die derart intensive Auswirkungen auf die Psyche haben, ähnliche typische Charaktereigenschaften verursachen können, wie sie Hochbegabten und AD(H)S-Betroffenen nachgesagt werden.
Neu geborene Brown-Norway-Ratten, die für ihre lange und gesunde Lebensdauer bekannt sind, wurden am 3. Lebenstag einmalig für 24 Stunden von der Mutter getrennt. Im Alter von 30 Monaten unterschieden sie sich erheblich von den bei der Mutter verbliebenen Geschwistern:
Die Lernfähigkeit in Tiere, die zweieinhalb Jahre zuvor einmalig 24 Stunden von der Mutter getrennt worden waren, war entweder besonders gut oder besonders schlecht, aber kaum mittelmäßig. Unter ihren nicht von der Mutter getrennten Geschwistern war dagegen der größte Teil mittelmäßig lernfähig und nur einige waren gute oder schlechte Lerner (Normalverteilung).36
Hochbegabte unterscheiden sich gegenüber Normalbegabten durch eine deutlich verzögerte Reifung der Cortextdicke. Diese verzögerte Entwicklung der Cortexdicke deckt sich beeindruckend mit der von AD(H)S-Betroffenen.1037
Je höher die Begabung, desto später wird das erste Maximum der Cortexdicke erreicht. Bei Hochbegabten wird das erste Maximum der Cortexdicke (ca 4,85 mm) mit 11,1 Jahren erreicht, bei überdurchschnittlich (aber nicht hoch) begabten (4,85 mm) mit 9 Jahren, bei durchschnittlich und schwach begabten (4,75 mm) bereits mit rund 6 Jahren. Bei AD(H)S-Betroffenen wird der Scheitelpunkt der Cortexdicke (4,85 mm) mit 10,5 Jahren erreicht.
Je dünner der Cortex, desto grösser sind die Unaufmerksamkeitsymptome bei AD(H)S.38
Weitere Untersuchungen bestätigen, dass das bei Kindern mit AD(H)S beobachtete geringere Volumen in verschiedenen Gehirnbereichen im Erwachsenenalter nicht mehr fortbesteht.39 Dies deckt sich mit der Feststellung, dass lediglich eine spätere Ausreifung der Gehirnvolumenmaxima erfolgt.
Aus der Tatsache, dass sich die Menge der Noradrenalin-Metaboliten (NE-Abbauprodukte) im Urin bei AD(H)S-Betroffenen mit und weiter nach der Pubertät, parallel zur Abnahme der (kindtypischen) ADHS-Symptome normalisiert, wird auf eine Gehirnreifungsverzögerung bei AD(H)S geschlossen.40
Eine derartige “Gehirnreifungsverzögerung” werde zudem überdurchschnittlich häufig bei Trägern des DRD4 7-Allel – Polymorphismus festgestellt.41 Erhöhte Sensibilität wird mit dem DRD4-7 – Polymorphismus als Risiko-/Chance-Gen in Verbindung gebracht. Mehr hierzu unter ⇒ Wie AD(H)S entsteht: Gene oder Gene + Umwelt
Erhöhte Sensibilität wiederum korrelierte nach unserer früheren Wahrnehmung sehr stark mit Hochbegabung, wobei dies von den uns bekannten aktuellen Daten nicht gedeckt ist.
Im Ergebnis bestärken die beschriebenen Tatsachen die Annahme von neurologischen Gemeinsamkeiten zwischen Hochbegabten und AD(H)S-Betroffenen.
Die AD(H)S-Fachliteratur benennt neben den unerfreulichen Symptomen übereinstimmend ein ganz typisches Bouquet von positiven (Charakter-)Eigenschaften (Traits) von AD(H)S-Betroffenen.
Interessant ist nun, dass die Fachliteratur über Hochbegabte bei Hochbegabten ebenfalls spezielle Charaktereigenschaften (Traits) feststellt. Diese in der Fachliteratur zu AD(H)S einerseits und Hochbegabung andererseits genannten positiven Eigenschaften weisen einen Grad an Übereinstimmung auf, der mit Zufall nicht mehr erklärt werden kann.
Leider wird diese Übereinstimmung nur selten in der Fachliteratur thematisiert.27.
Wir haben daher begonnen, eine detaillierte Übersicht der übereinstimmenden und differierenden Traits samt der jeweiligen Quellen zu sammeln. Die Aussagen über Traits bei AD(H)S wie bei Hochbegabung beruhen jedoch zu weiten Teilen auf dem subjektiven Eindruck der Autoren. Nicht alle Traits wurden durch Studien untersucht.
Eine frühere Arbeitshypothese von uns dazu lautete, dass diese Charaktertraits möglicherweise weder aus AD(H)S noch aus Hochbegabung selbst kommen, sondern durch erhöhte Sensibilität (als Teil des Konstrukts Hochsensibilität nach Aron) verursacht werden könnten.
AD(H)S geht nach unserem Eindruck fast immer mit einer erhöhten Sensibilität einher. AD(H)S beinhaltet eine Schwäche der Reizfilterung,42 wobei Reizfilterschwäche nach unserem Verständnis lediglich eine andere Bezeichnung für erhöhte Sensibilität ist.
Die Hypothese, dass Hochbegabung ebenfalls mit erhöhter Sensibilitöt (als Teil des Konstrukts Hochsensibilität nach Aron) korreliert, fand jedoch in den Daten des ADxS.org-Symptomtests (n = 2.000, Stand Juli 2020) keine Entsprechung.
Eine Studie berichtet von einer deutlich erhöhten Sensibilität bei Hochbegabten in der Eigenwahrnehmung der Betroffenen.43
Eine hilfreiche Zusammenfassung zu den positiven Charaktereigenschaften von AD(H)S mit etlichen Quellenangaben findet sich bei ADHSpedia.44
Bei hochbegabten Menschen kennt die Fachliteratur zugleich typische nachteilige Charaktereigenschaften. Sofern man geneigt ist, die Übereinstimmungen bei positiven Eigenschaften nicht als Zufall zu betrachten, könnten diejenigen negativen Eigenschaften, die bei Hochbegabung und AD(H)S ebenfalls gleichlaufend gehäuft auftreten, einen Hinweis auf die Ursache dieser Eigenschaften geben.
Hochbegabung wird ein Kommunikationsverhalten nachgesagt, das “einen Schritt Richtung Asperger geht”.81
Für hochkreative Menschen werden in der Fachliteratur folgende Charaktereigenschaften als häufig benannt:
Die bis hierher genannte Aufzählung erweckt nach unserem Eindruck strake Assoziationen zu AD(H)S-Traits. Eine Übereinstimmung ist jedoch zumindest fraglich bei:
Auffälligkeiten für das soziale Umfeld, die sich bei AD(H)S und Hochbegabung häufig decken:
Diese Faktoren halten wir allerdings eher für eine Folge des jeweiligen Anders-Seins als eine deckungsgleiche Ursache.
Auffälligkeiten in Bezug auf Arbeitsverhalten und Interessen
Auffälligkeiten in Kindergarten und Schule
Die folgenden Traits von AD(H)S werden bei Hochbegabten nicht als typisch genannt.
Bei AD(H)S werden Veränderungen der Persönlichkeitstraits der Big 5 berichtet:
Mehr hierzu unter ⇒ Persönlichkeitsmerkmale verändert im Beitrag ⇒ Gesamtliste der AD(H)S-Symptome nach Erscheinungsformen im Kapitel ⇒ Symptome.
Die folgenden Traits von Hochbegabten werden bei AD(H)S nicht als typisch genannt.8990919293
Auffälligkeiten in Bezug auf Lernen und Denken
Auffälligkeiten in Kindergarten und Schule
Auffälligkeiten für das soziale Umfeld
AD(H)S-Medikamente, insbesondere Methylphenidat, verändern keine (positiven) Traits.
Es gibt zwar Hinweise darauf, dass sich die Persönlichkeitsprofile von AD(H)S-Betroffenen bei langanhaltender Medikation verändern.94 Die Entwicklung unter Medikation (Methylphenidat) veränderte sich bei den 81% MPH-Respondern allerdings in fast allen gemessenen Dimensionen weg von den (ungünstigen, mit Persönlichkeitsstörungen assoziierten) Extremen hin zur ausgeglicheneren Gestaltung (die weniger mit Persönlichkeitsstörungen assoziiert ist).95
Die Veränderungen belegen durchgängig eine Änderung in Richtung weg von einer labileren, hin zu einer stabileren Persönlichkeit.
AD(H)S-Betroffene berichten übereinstimmend, dass sie bei angemessener Dosierung keine Veränderung an ihrer Persönlichkeit bemerken. Die typische Aussage ist, dass sie durch die Medikamente viel mehr sie selbst sind. Andere Wahrnehmungen entstehen bei Überdosierung oder wenn Nichtbetroffene AD(H)S-Medikamente einnehmen.
Stimulanzien dämpfen allerdings das limbische System. Stimulanzien können daher insbesondere bei Überdosierung mit einer eingeschränkten Emotionalität einhergehen. Barkley erläuterte in einem Vortrag,96 dass Stimulanzien die Emotionen dämpfen können, indem sie das limbische System hemmen, das bei AD(H)S an sich nicht betroffen ist. Je höher die Dosierung, desto stärker werde das limbische System (u.a. die Amygdala) gehemmt. Dies verringert naturgemäß Affekte. Eine individuell zu hohe Stimulantiendosierung, insbesondere eine Überdosierung, kann daher zu einem eingeschränkten emotionalen Erleben führen, was bei etwa 20% der mit Stimulantien behandelten Patienten auftrete.
Barkley verweist in diesem Zusammenhang auf die aus diesem Grunde immer häufigere Kombinationsmedikamentierung (Stimulantien und Atomoxetin oder Stimulantien und Guanfacin), um die jeweils positiven Effekte zu kumulieren und die Nebenwirkungen, die meist in verschiedenen Gebieten liegen, zu streuen und so zu verringern. Atomoxetin beeinträchtigt im Gegensatz zu Stimulantien das limbische System nicht und beeinträchtigt daher das emotionale Empfinden nicht. Atomoxetin aktiviert den ACC und den Frontallappen und beeinflusst damit die Exekutivfunktionen unmittelbar. Stimulanzien verbessern die Aufmerksamkeit die Kognition, die Exekutivfunktionen und das Arbeitsgedächtnis. Zur Verbesserung der Emotionsregulation sind sie weniger geeignet.
Dass bei einem Verdacht auf AD(H)S eine Differentialdiagnostik auf unerkannte Hochbegabung erforderlich ist, offenbart keinen neuro(physio)logischen oder biologischen Zusammenhang zwischen AD(H)S und Hochbegabung. Die Erforderlichkeit der Differentialdiagnostik ergibt sich alleine daraus, dass unerkannt Hochbegabte (insbesondere bei individuell begrenzten sozialen Fähigkeiten) genau so wie AD(H)S-Betroffene oft ein Außenseiterdasein leben und sich nirgend richtig zugehörig fühlen. Eine solche Außenseiterstellung kann massiven sozialen Stress verursachen. Dieser Stress kann als AD(H)S-Symptomatik missverstanden werden, was daher mittels Differentialdiagnostik ausgeschlossen werden sollte.
⇒ AD(H)S-Symptome sind Stresssymptome
Typische Ausdrucksformen sind beispielsweise:
Die Hypothese, dass Hochbegabte kein AD(H)S haben könnten, ist definitiv unzutreffend. Wir kennen eine relevante Anzahl Hoch- und Höchstbegabte, die eine eindeutige ADHS- oder ADS-Diagnose haben.
Es gibt gleichwohl vermeintliche Spezialisten, wie eine Fachärztin für Psychiatrie an einem ADHS-Zentrum einer deutschen Großstadt, die 2016 eine an massivem ADS leidende Akademikerin, die bereits erfolgreich AD(H)S-Medikamente einnahm, nach 35 Minuten Fragebogenanamnese (ohne jegliche Tests) mit den Worten wegschickte: “Sie können kein ADS haben. Sie haben promoviert und studiert und können als Selbständige leben. Das kann man nicht mit ADS.” Die Probleme der Betroffenen lesen sich dabei wie eine Mustersammlung von ADS-Symptomen.
Bei unerkannt Hochbegabten (vor allem bei Kindern) werden die AD(H)S-ähnlichen Symptome auf Probleme mit dem sozialen Umfeld zurückgeführt.97
Das Gefühl, Außenseiter und nicht dazugehörig zu sein, kann zu einem verringerten Selbstwertgefühl führen.98
Ein verringertes Selbstwertgefühl erzeugt psychischen Stress.99
Bei unerkannt Hochbegabten kann eine Unterforderung dazu führen, dass die Betroffenen sich langweilen und – je nach Veranlagung – sich in eine Innenwelt wegträumen (ADS-Verwechselbarkeit) oder den Unterricht stören, z.B. um Aufmerksamkeit zu erhalten (ADHS-Verwechselbarkeit). Daneben können (Über-) Anpassungsphänomene entstehen, wenn die Betroffenen die “Schuld” bei sich suchen.99 Das wiederum kann zur Folge haben, dass sie absichtlich langsam arbeiten oder Fehler machen und somit weder als hochbegabt erkannt werden, noch ihre Frustration nach außen tragen. Eine dauernde Unterforderung und der daraus resultierende Mangel an Motivation kann zur kompletten Leistungsverweigerung führen.100
Siehe auch: Psychische Sättigung.
Die Fachliteratur zur Hochbegabung ist sich darüber einig, dass Hochbegabte aus eben ihren besonderen Fähigkeiten zugleich eine überdurchschnittliche Fähigkeit zum Coping haben. Coping sind Bewältigungsstrategien, um Beeinträchtigungen oder Defizite (gleich welcher Art oder Ursache) durch geeignete Verhaltensweisen zu entschärfen oder zu umgehen. Copingstrategien beheben ein AD(H)S nicht. Coping führt lediglich dazu, dass der Betroffene mit den Symptomen besser umgehen kann, oder es versteht, Situationen besser zu vermeiden, in denen er an den Symptomen leiden würde.101
Dabei ist wohl zwischen Ausprägung und Folgen zu unterscheiden. Während eine Untersuchung an AD(H)S-Betroffenen mit einem IQ von 120 und mehr bis auf leicht geringere kognitive Beeinträchtigungen keine Unterschiede in der AD(H)S-Ausprägung fand102, kam eine andere Untersuchung zu dem Ergebnis, dass bei bestehendem AD(H)S eine hohe Intelligenz weniger schwere Auswirkungen des AD(H)S in der Zukunft vorhersagt.103 Eine andere Untersuchungen fand ein sogar massiv häufigeres Auftreten von AD(H)S bei Hochbegabten.104
Wenn (ohne Bezug auf Untersuchungen) angenommen wird, dass Hochbegabte nicht häufiger AD(H)S haben als der Durchschnitt, ergibt sich daraus die selbe logische Ableitung wie unter 1 (IQ-Tests und Arbeitsgedächtnis bei AD(H)S): Wenn Hochbegabte bessere Copingstrategien haben, müssten sie eine geringere Quote an (diagnostizierter) AD(H)S haben. Wenn aber bei Hochbegabten trotz ihrer verbesserten Copingstrategien (die AD(H)S ja besser verdecken müssten) dennoch genau so häufig AD(H)S diagnostiziert wird wie bei Nichthochbegabten, dann haben Hochbegabte (ohne ihre Copingstrategien) so viel häufiger AD(H)S, wie sie durch Copingstrategien wettmachen können. Der Unterschied mag nicht allzu groß sein, denn auch gute Copingfähigkeiten können allenfalls ein leichtes AD(H)S wettmachen oder die Schwere der AD(H)S-Auswirkungen abmildern. Dennoch ist der Unterschied gegeben.
Es wäre zumindest theoretisch vorstellbar, die durch AD(H)S verursachte Beeinträchtigung durch entsprechende Intelligenztests zu ermitteln.
Intelligenztests messen in der Regel auch das Arbeitsgedächtnis. Für die AD(H)S-Differentialdiagnose auf (nicht) bestehende Hochbegabung sind daher nur IQ-Tests geeignet, die die Werte des Arbeitsgedächtnisses getrennt ausgeben, um das AD(H)S-Indiz des beeinträchtigten Arbeitsgedächtnisses zu ermitteln. Der Betroffene darf dafür keine Medikamente eingenommen haben.
Eine Wiederholung des IQ-Tests unter Medikamenteneinnahme nach ärztlicher Dosierungseinstellung sollte bei AD(H)S-Betroffenen im Arbeitsgedächtnisbereich einen signifikanten Unterschied aufzeigen. Dies wäre ein starkes Indiz für AD(H)S.
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