Liebe Leserinnen und Leser von ADxS.org, bitte verzeihen Sie die Störung.

ADxS.org benötigt in 2024 rund 58.500 €. In 2023 erhielten wir Spenden von rund 29.370 €. Leider spenden 99,8 % unserer Leser nicht. Wenn alle, die diese Bitte lesen, einen kleinen Beitrag leisten, wäre unsere Spendenkampagne für das Jahr 2024 nach einigen Tagen vorbei. Dieser Spendenaufruf wird 23.000 Mal in der Woche angezeigt, jedoch nur 75 Menschen spenden. Wenn Sie ADxS.org nützlich finden, nehmen Sie sich bitte eine Minute Zeit und unterstützen Sie ADxS.org mit Ihrer Spende. Vielen Dank!

Seit dem 01.06.2021 wird ADxS.org durch den gemeinnützigen ADxS e.V. getragen. Spenden an den ADxS e.V. sind steuerlich absetzbar (bis 300 € genügt der Überweisungsträger als Spendenquittung).

Falls Sie lieber etwas aktiv beitragen möchten, finden Sie hier Ideen zum Mitmachen oder zur tätigen Unterstützung.

8268€ von 58500€ - Stand 29.02.2024
14%
Header Image
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate

Inhaltsverzeichnis

Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate

1. Hyperaktivität primär durch Striatum vermittelt

Hyperaktivität, wie sie ADHS-HI und ADHS-C aufweisen, wird durch das Striatum vermittelt, das über den striatofrontalen Dopaminregelkreis mit dem PFC verbunden ist.1 2345678 Innerhalb des Striatum ist es der Nucleus accumbens im ventralen Striatum, der durch Desinhibition Hyperaktivität verursacht.9 Das dorsale Striatum ist an der Auswahl, Initiierung und Ausführung von freiwilligen motorischen Reaktionen beteiligt.8

Dabei ist lediglich die rechte Hemisphäre des PFC involviert,10 die die negativen Emotionen (wie Stress) verarbeitet, während die linke Hemisphäre für positive Emotionen zuständig ist.

Nach anderen Quellen wird motorische Hyperaktivität durch eine Schleife zwischen präfrontalem Motorkortex → Putamen (im lateralen Striatum) → Thalamus → präfrontaler Motorkortex moduliert.11

Der Dopaminabbau im Striatum erfolgt vornehmlich über DAT. Polymorphismen des DAT-Gens sind daher bei Hyperaktivität und den anderen über das Striatum vermittelten Symptomen involviert.11213141516174518192021

Ob die DAT im Striatum bei ADHS erhöht, normal oder verringert sind, ist unklar.
Dies wirft die Frage auf, wie stark die DAT wirklich an der Symptomvermittlung bei ADHS beteiligt sind. Man kann zwar einerseits Rauchen als eine Selbstmedikation zur Dopaminerhöhung und DAT-Reduzierung betrachten, andererseits beseitigt Rauchen die ADHS-Symptom nicht. Möglicherweise liegt der Schlüssel zur Auflösung des scheinbaren Widerspruchs in der Kurzfristigkeit der dopaminergen Wirkung durch Rauchen.
Eine erhöhte DAT-Anzahl ist mit einem verringerten Dopaminspiegel im Striatum verbunden. Da bei ADHS-HI die DAT-Anzahl noch höher liegt als bei ADHS-I, ist der Dopaminspiegel bei ADHS-HI noch niedriger als bei ADHS-I.
Es wird diskutiert, dass der durch die erhöhte DAT-Anzahl bei ADHS-HI verringerte Dopaminspiegel Hyperaktivität auslöst.

Ratten, die aufgrund genetischer Manipulation keine / kaum funktionale DAT ausbilden, haben erwartungsgemäß einen deutlich erhöhten Dopaminspiegel im Striatum. Dennoch leiden auch sie an Hyperaktivität. Dies könnte noch dadurch erklärt werden, dass ein zu hoher Neurotransmitterspiegel sehr ähnliche Symptome auslöst wie ein zu niedriger Neurotransmitterspiegel, da der für eine optimale Signalübertragung erforderliche optimale Neurotransmitterspiegel nicht besteht. Denkbar wäre, dass wenn der Dopaminspiegel nur deshalb erhöht wäre, weil das Dopamin mangels DAT nicht wieder aus dem synaptischen Spalt in die Vesikel eingelagert wird, es zwar hochanteilig im synaptischen Spalt vorhanden ist, aber eben nicht als Reaktion auf einen Reiz (um zusammen mit vielen anderen Nerven eine gemeinsame Entscheidungsbasis zu schaffen, indem zeitgleich Nervensignale durch Dopaminausschüttungen weitergegeben werden), sondern als stets vorhandene Aktivierung, was wie ein störendes Hintergrundrauschen im Radio zwar auch ein Geräusch ist, aber mit der zu übertragenden Musik gar nichts zu tun hat.
So verringert auch bei den genmanipulierten DAT-losen Ratten eine Behandlung mit Amphetamin, Methylphenidat, D1-Rezeptor-Agonisten oder Halperidol die Hyperaktivität.22 An Mäusen mit einer DAT-Unterfunktion wurde ebenso Hyperaktivität (neben Aufmerksamkeits- und Gedächtnisproblemen) festgestellt, die sich durch Amphetaminmedikation verringerte. Amphetaminmedikation normalisierte also auch die zu geringen DAT-Anzahl im Striatum.23

Erwachsene haben eine wesentlich geringere Anzahl von Dopamintransportern im Striatum als Kinder. Je 10 Jahre Lebensalter ergibt sich ein Rückgang um 7 %, wobei die Abnahme im Alter bis etwa 40 Jahre deutlich höher ist als danach. Bei 50-Jährigen ist die Anzahl nur noch etwa halb so hoch wie bei 10-Jährigen.2425

Bestimmte “Risiko”-Polymorphismen des DAT-Gens korrelieren stärker mit dem Maß der Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität und weniger mit den vom PFC vermittelten Symptomen (Unaufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnisprobleme), da der PFC Dopamin nicht über DAT (sondern über COMT) reguliert.262027
Im Striatum scheint ein Dopaminabbau zudem durch membrangebundenes COMT zu erfolgen. Mb-COMT-Knockout-Mäuse (Mäuse ohne membrangebundenes COMT) zeigen einen erhöhten Dopaminspiegel im Striatum, nicht aber im PFC. Dies deutet darauf hin, dass mb-COMT im Striatum am Dopaminabbau beteiligt ist, während im PFC möglicherweise lediglich solubles COMT involviert ist.28

MPH hat je nach Dosierung unterschiedliche neurologische Wirkfolgen. Da MPH in moderater bis hoher Dosierung an DAT bindet, ist moderat bis hoch dosiertes MPH bei Hyperaktivität und Impulsivität gut wirksam. Deshalb reagieren die meisten Betroffenen vom ADHS-HI- oder ADHS-C gut auf moderat bis hoch dosiertes MPH, während ADHS-I-Betroffene davon angeblich weniger profitieren sollen.2629303132

In geringer Dosierung verstärkt Methylphenidat vorzugsweise die dopaminerge Neurotransmission im PFC, wovon ADHS-I-Betroffene wesentlich besser profitieren sollen.2633

Diesseits sind allerdings Betroffene vom hyperaktiv-impulsiven Typ (EEG: exzessiv hohes Beta) bekannt, die mit minimalsten Dosen von Stimulanzien bereits gute Ergebnisse in Bezug auf innere Unruhe und Aufmerksamkeit erzielen. Lediglich Antrieb und Stimmung wurden erst bei höherer Dosierung verbessert.
Ebenso kennen wir ADHS-I-Betroffene, die mit recht hohen Dosen von MPH sehr gut zurechtkommen. Die Wirkungsmechanismen scheinen daher komplexer zu sein.

Das Prinzip der Dosisabhängigkeit bei der Wirkung von Stimulanzien könnte der dosisabhängigen Wirkung von Dopamin und Noradrenalin auf den PFC entsprechen – allerdings bei anderen Resultaten. Niedrige Erhöhungen von Dopamin und Noradrenalin (wie sie bei bewältigbarem Stress auftreten) verbessern die Leistungsfähigkeit des PFC. Gering dosiertes MPH erhöht den Dopamin- und Noradrenalinspiegel im PFC. Die Wirkung von gering dosiertem MPH und gering erhöhtem Dopamin / Noradrenalin im PFC ist damit gleichlaufend.
Hohe Spiegel von Dopamin und Noradrenalin schalten den PFC ab.
Höhere MPH-Mengen wirken weiter auf das Striatum (via DAT) und verbessern die Leistung des PFC nicht mehr (wo die wenigen DAT schon durch geringe Mengen MPH belegt sind und eine höhere MPH-Menge deshalb keine positive Auswirkungen mehr hat).3435

Hyperaktivität und Impulsivität werden auch durch eine Überexprimierung des Atxn7-Gens im PFC und Striatum verursacht.36 Atomoxetin konnte in diesem Fall die Hyperaktivität und Impulsivität beheben.

Schwere Hyperaktivität korrelierte in einer Studie37
im Ruhezustand mit erhöhter funktioneller Konnektivität:

  • im linken Putamen
  • im rechten Nucleus caudatus
  • im rechten zentralen Operculum
  • in einem Teil des rechten postzentralen Gyrus innerhalb des auditorischen und sensorimotorischen Netzwerks

2. Altersabhängige Unterschiede bei Hyperaktivität

Die bei Kindern typische Hyperaktivität des ADHS-HI-Subtyps wandelt sich im Erwachsenenalter zu einer dauerhaften inneren Unruhe, zu einem Getrieben sein.

2.1. Dopa-Decarboxylaseaktivität

Während bei Kindern mit Hyperaktivität eine Verringerung der striatalen und präfrontalen Dopa-Decarboxylaseaktivität besteht,38 ist dies bei Erwachsenen mit ADHS-HI nicht reproduzierbar.39

2.2. HVA (Homovanillinsäure)

Während mehrere Untersuchung bei Jungen mit Hyperaktivität eine eindeutige Korrelation zu erhöhten HVA-Spiegeln in der Gehirnflüssigkeit fand, was mit guter Ansprache auf MPH und AMP korrelierte,404142 konnte eine andere Studie bei Erwachsenen mit ADHS-HI keine Erhöhung der HVA im Liquor finden. Dies deutet ebenfalls darauf hin, dass eine fortbestehende ADHS im Erwachsenenalter eine veränderter pathophysiologische Grundlage besitzt.43

Die HVA ist ein Abbauprodukt von Dopamin und wird in der Gehirnflüssigkeit oder im Urin gemessen, wobei ersteres erheblich aufwändiger ist, jedoch deutlich bessere Aussagen über den Dopaminstoffwechsel im Gehirn zulässt. Eine Messung im Urin bezieht den Dopaminstoffwechsel des gesamten Körpers mit ein und ist daher nur wenig aussagekräftig. Auch HVA-Messungen der Gehirnflüssigkeit können lediglich den Gesamtdopaminabbau des Gehirns referenzieren, ohne Aussagen über den Dopaminspiegel in einzelnen Gehirnregionen zuzulassen.

Der Befund, dass bei MPH oder AMP-Gabe eine Abnahme von HVA in der Gehirnflüssigkeit von Kindern mit verringerter Hyperaktivität einhergeht, könnte möglicherweise mit einer Abnahme der Dopaminproduktion in der Substantia nigra erklärt werden.42

2.3. DAT

Die DAT nehmen im Erwachsenenalter stark ab. Wie unter 1. erläutert, spielt das Striatum eine erhebliche Rolle bei der neurologischen Vermittlung von Hyperaktivität. DAT sind vor allem im Striatum angesiedelt.
Dies könnte die erhebliche Veränderung der Symptomatik von Hyperaktivität im Kindesalter zu innerer Unruhe und Getrieben sein erklären.

3. Dopaminüberschuss oder Dopaminmangel bewirken Hyperaktivität

An der Steuerung motorischer Reaktionen durch das Striatum sind zwei parallele präfrontal-striatal-thalamisch-kortikale Schaltkreise beteiligt.428

Der “direkte” Weg:

PFC → inneres Segment des Globus pallidus → Thalamus → PFC

Zweck ist eine Nettoverstärkung (mittels einer Desinhibition exzitatorischer Zellen des Thalamus) des ursprünglichen corticalen Outputs. Dopaminmangel in diesem Schaltkreis bewirkt Schwierigkeiten bei der Bewegungsinitiierung, wie sie von Parkinson bekannt sind.

Der “indirekte” Weg:

Das äußere Segment des Globus pallidus und seine Synapsen → hemmen Projektionen des subthalamischen Kerns zum → inneren Globus pallidus, wodurch eine Netto-Hemmung der corticalen Dopaminproduktion bewirkt wird. Dopaminmangel in diesem Schaltkreis bewirkt übermäßige motorische Aktivität.

ADHS-HI-Hyperaktivität kann aus Dopaminmangel wie aus Dopaminüberschuss resultieren:44

  • Dopaminüberschuss4546
    • im inneren Segment des Globus pallidus8

oder

  • Dopaminmangel47
    • im Nucleus accumbens48
    • im äußeren Segment des Globus pallidus (durch unzureichende Hemmung)8

4. Exzessiv erhöhtes Beta als mögliche Hyperaktivitätsursache

Eine kleine Untergruppe des Mischtyps weist genetisch bedingt hyperaktive Frontallappen mit einer exzessiv erhöhten Beta-Aktivität auf. Diese neurologische Auffälligkeit ist nicht bei ADHS-I, sondern nur bei einer Teilgruppe des Mischtyps festzustellen, die sich vom übrigen ADHS-C nur durch eine grössere Tendenz zu Wutanfällen, launischen Stimmungsschwankungen und einer erhöhten Straffälligkeit unterscheidet.4950 ADHS-Betroffene mit exzessivem Beta sind zwar körperlich hyperaktiv (Erwachsene: innere Unruhe), jedoch nicht neurologisch hyperaktiviert. Typischerweise ist im Vergleich zu Nichtbetroffenen51

  • Beta insgesamt erhöht
  • Delta ist zentral posterior signifikant reduziert
  • Alpha ist insgesamt reduziert
  • die posteriore Gesamtleistung signifikant reduziert
  • das Theta / Beta-Verhältnis insgesamt reduziert.
  • Der Hautleitfähigkeit ist signifikant reduziert (genauso wie bei Betroffenem mit exzessiv erhöhtem Theta)

Daraus folgt, dass das Theta / Beta-Verhältnis nicht mit Erregung (Arousal) assoziiert ist.51

Diese kleine Gruppe mit exzessiv erhöhtem Beta ist von der grösseren Gruppe mit exzessiv erhöhtem Theta abzugrenzen, die eher dem ADHS-I-Typ entspricht. Bei dieser Gruppe von ADHS-Betroffenen ist im Vergleich zu Nichtbetroffenen51

  • Gesamtpower frontal signifikant erhöht
  • Theta signifikant erhöht
  • das Theta / Beta-Verhältnis signifikant erhöht
  • Alpha über die gesamte Schädeldecke hinweg reduziert
  • Beta über die gesamte Schädeldecke hinweg reduziert

Mehr zu Subtypen von ADHS nach EEG und QEEG unter Die Subtypen von ADHS: ADHS-HI, ADHS-I, SCT und andere und Neurofeedback als ADHS-Therapie.

5. Relativ niedriges Alpha

Eine Studie berichtet von einem relativ erniedrigten Alpha, das Probleme mit der motorischen Inhibition verursacht. Ein Neurofeedbacktraining, das nachfolgend Alpha im Ruhezustand erhöhte, habe die motorische Inhibition bei ADH)S verbessert.52

6. Weitere striatal relevante Gene als mögliche Hyperaktivitätsursache

Das Pseudogen Gm6180 für n-Cofilin (Cfl1) ist in (auf Hyperaktivität gezüchteten) hyperaktiven Mäusen 20-fach höher exprimiert. Latrophilin 3 (Lphn3) und sein Ligand Fibronectin-Leucin-reiches-Transmembranprotein 3 (Flrt3) sind in hyperaktiven Mäusen herunterreguliert.53

Hyperaktivität und Impulsivität wird auch durch eine Überexprimierung des Atxn7-Gens im PFC und Striatum verursacht.36 Atomoxetin konnte in diesem Fall die Hyperaktivität und Impulsivität beheben. Es ist nicht überraschend, dass es für die Frage der Wirksamkeit von Medikamenten darauf ankommt, auf welche Art und Weise das betreffende Symptom verursacht wird.

7. Zonulin bei Hyperaktivität erhöht

Zonulin ist ein Protein, das eine Durchlässigkeit der Darmwand steuert. Erhöhte Zonulinwerte repräsentieren eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand.

Eine Untersuchung an 40 ADHS-Betroffenen und 41 Nichtbetroffenen fand erhöhte Zonulin-Werte bei den ADHS-Betroffenen, wobei die erhöhten Zonulin-Werte zugleich mit der Hyperaktivität korrelierten,54 sodass eine höhere Verbindung zu ADHS-HI als zu ADHS-I bestehen könnte.
Eine weitere Studie fand erhöhte Serum-Zonulin- und Occludin-Werte bei Kindern mit ADHS.55

Mehr zu Zonulin und dessen Wirkung:
Erhöhte Darmpermeabilität bei ADHS

8. Orexin bei Hyperaktivität erhöht, bei Hypoaktivität verringert

Orexin-Antagonisten verringern eine durch Stimulanzien induzierte motorische Hyperaktivität.56

9. Latrophilin-3: Gen-Knockout verursacht Hyperaktivität

Bei Ratten wurde das Latrophilin-3-Gen ausgeschaltet. Dies bewirkte57

  • Erhöhung von

    • Hyperaktivität
    • Gewicht (nur bei Weibchen)
    • Schreckhaftigkeit auf akustische Reize
    • im Striatum:
      • Dopamintransporter
      • Dopamin-D1-Rezeptor (DRD1)
      • Tyrosinhydroxylase
      • aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase (AADC)
  • Verringerung von

    • Wachstum
    • des Dopamin- und cAMP-geregelten neuronalen Phosphoproteins (DARPP-32)
    • Aktivität nach Amphetamingabe
    • Ängstlichkeit (nur bei Weibchen)
  • keine Veränderung von

    • DRD2
    • DRD4
    • vesikulärer Monoamin-Transporter-2
    • N-Methyl-d-aspartat (NMDA)-NR1, -NR2A oder -NR2B
    • Lphn1, Lphn2 und Flrt3 durch qPCR und deren Proteinprodukten (keine Upregulation)
    • Fortpflanzung
    • Überlebensrate

Diese Ergebnisse decken sich mit Untersuchungen an Menschen, Mäusen, Zebrafischen und Drosophila.

10. NURR1-Knockout verursacht Hyperaktivität und Impulsivität

NURR1 ist ein Transkriptionsfaktor, der den Dopamin-Signalweg reguliert und die Entwicklung von dopaminergen Neuronen im Mittelhirn entscheidend beeinflusst. Mäuse, bei denen NURR1 deaktiviert wurde, entwickelten Hyperaktivität und Impulsivität, nicht aber die weiteren ADHS-Symptome wie Ängstlichkeit, körperliche Koordinationsprobleme, verändertes Sozialverhalten oder Gedächtnisprobleme. Weder Tyrosinhydroxylase (das die Katecholaminsynthese limitiert) noch der Dopaminspiegel wurden durch NURR1-Blockade verändert. Die durch NURR1-Deaktivierung verursachte Hyperaktivität konnte durch Methylphenidat behoben werden.58

11. Etherlipid-Mangel verursacht Hyperaktivität und weitere ADHS-Symptome

Eine Mangel an Etherlipid (der auch bei Alzheimerpatienten festgestellt wurde), wie er durch die Blockade der Glyceronphosphat-O-Acyltransferase modelliert werden kann, führt zu einer schweren Störung des Neurotransmittergleichgewichts. Die bei Mäusen beobachteten Symptome sind59

  • Hyperaktivität
  • Gedächtnisprobleme
  • Sozialverhalten
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • veränderte Angstreaktionen
  • depressive Symptome

Soziale Neugier und Nestverhalten waren unverändert.

Der nigrostriatale Dopaminspiegel war deutlich verringert, ebenso die Anzahl der vesikulären Monoamintransporter und die Noradrenalinausschüttung.60

12. Erhöhte Homocysteinwerte (z.B. aufgrund B12-Mangel) können Hyperaktivität auslösen

Ein niedriger B12-Spiegel korreliert mit erhöhter Hyperaktivität/Impulsivität bei ADHS und Oppositionellem Verhalten (ODD).6162 B12-Mangel kann auf mehreren Wegen die Homocysteinwerte erhöhen.63 B12-Mangel (bzw. der hierdurch ausgelöste überhöhte Homocysteinspiegel) kann bis zu 13 % der Hyperaktivitäts-/Impulsivitätssymptome von ADHS erklären.61

13. Überexprimierung des Atxn7-Gens

Hyperaktivität und Impulsivität wird weiter auch durch eine Überexprimierung des Atxn7-Gens im PFC und Striatum verursacht.36

14. Veränderungen der Pupillenerweiterung

Die Erweiterung der Pupillen ist ein indirekter Erregungsindex, der noradrenerg durch das autonome Nervensystem und die Aktivität im Locus coeruleus moduliert wird. Hyperaktivität / Impulsivität korreliert mit einer Pupillenerweiterung auf glückliche Gesichter, nicht auf unglückliche oder neutrale Gesichter.64

15. Limbisches System

Hyperaktivitäts-/Impulsivitätssymptome bei ADHS korrelierten mit einer Aktivoerung des limbisches Systems.:65

16. D2-Rezeptor – Dopamintransporter – Kommunikationsstörung

D2-Rezeptor und DAT kommunizieren unmittelbar über bestimmte Proteine. Wird diese Kommunikation (mittels bestimmter Peptide) unterbrochen, entwickeln Mäuse eine ausgeprägte motorische Hyperaktivität.66

17. Dopaminsyntheseüberschuss

Eine Überexpression von dUBE3A (dem Drosophila-Homolog von UBE3A) in Drosophila

  • verringert dendritische Verzweigungen67
    • dUBE3A scheint für die ordnungsgemäße neuronale Entwicklung essentiell zu sein
  • erhöht Tetrahydrobiopterin [THB] (ein geschwindigkeitsbeschränkender Cofaktor für die Monoaminsynthese)68
  • dies erhöht den Dopamin-Spiegel
    • Dopamin-Spiegelanstieg bewirkt Hyperaktivität (Ferdousy et al., 2011),
      Der Verlust von dUBE3A bewirkt68
  • Verringerung von THB
  • signifikante Verringerung der Dopamin-Pools
    • Hypoaktivität

18. D4-Rezeptor - Korrelation zu Hyperaktivität

Berichte, wonach der D4-Rezeptor ist beim Menschen ausschließlich im PFC, nicht aber im Striatum nicht zu finden sei3469 oder nur in geringer Menge70, wurden durch neuere Studien widerlegt.71

Genro berichteten, dass bei der 6-OHDA-läsionierte Ratte, die vorübergehende Hyperaktivität sowie Lern- und Gedächtnisdefizite zeigt72, die lokomotorische Hyperaktivität mit einer erhöhten D4R-Dichte im Striatum korreliert.737471 Die D4-Rezeptorbindung im PFC oder Nucleus accumbens war nicht betroffen. Die Hyperaktivität konnte bei den Tieren mit einem D4-Agonisten verstärkt und mit einem D4-Antagonisten abgeschwächt werden.75

D4-KO-Mäuse zeigten keine Hyperaktivität.76

19. 5HT1B-KO

Mäuse ohne Serotonin-1B-Rezeptor zeigen Hyperaktivität tags wie nachts, sowie ein verringertes Angstverhalten.77

20. Spekulation: Hyperaktivität als Kompensationsmechanismus gegen Stress und Entzündungen?

Möglicherweise könnte Hyperaktivität ein (im Ansatz) gesunder Kompensationsmechanismus des Körpers sein, um Entzündungen und Stressabbau zu provozieren.

Entgegen bisheriger Annahmen scheint Sport den Kalorienverbrauch nicht zu erhöhen. Beim Volk der Hadza, aktive Jäger und Sammler in Afrika, laufen Frauen im Schnitt 8 km und Männer im Schnitt 14 km täglich, also in etwa so viel wie ein Amerikaner pro Woche, verbrauchen jedoch täglich nicht mehr Energie als sitzende Büroangestellte in den USA.78798081 Die Hadza sind bis in ihre 70er und 80er Jahre aktiv und fit und sollen weder Diabetes noch Herzkrankheiten haben.
Ein hoher Kalorienverbrauch durch Bewegung fährt jedoch Stresssysteme und Entzündungsreaktionen herunter und verringert so den Kalorienverbrauch, den die Stressreaktionen verursacht hätten. um diesen für die Bewegung zu nutzen.8082 Dies könnte die ernährungsphysiologische Entsprechung der bereits länger bestehenden Erkenntnis sein, dass Sport stressregulierend wirkt.83 Es wirft zudem ein neues Licht auf den verringerten Appetit die häufige Nebenwirkung von Stimulanzien. Spekulativ gedacht, könnte dies eine Anpassungsreaktion auf den durch die verringerten Stressreaktionen gesunkenen Energieverbrauch des Körpers sein.

Wir fragen uns daher, inwieweit Hyperaktivität als Symptom der externalisierenden ADHS-Subtypen möglicherweise eine (fehlgeleitete) Kompensationsreaktion des Körpers sein könnte, da Entzündungen beim externalisierenden Stressphänotyp häufiger sind als beim internalisierenden Subtyp ADHS-I.


  1. Diamond (2014): Biologische und soziale Einflüsse auf kognitive Kontrollprozesse, die vom präfrontalen Kortex abhängen; In: Kubesch (Herausgeberin): Exekutive Funktionen und Selbstregulation – Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis; Huber, Seite 21

  2. Filipek Semrud-Clikeman, Steingard, Renshaw, Kennedy, Biederman (1997): Volumetric MRI analysis comparing subjects having attention-deficit hyperactivity disorder with normal controls. J.Neurology. 1997 Mar;48(3):589-601.

  3. Hynd, Hern, Novey, Eliopulos, Marshall, Gonzalez, J. J,, et al. (1993). Attention deficit-hyperactivity disorder and asymmetry of the caudate nucleus. Journal of Child Neurology, 8, 339-347.

  4. Schrimsher, Billingsley, Jackson, Moore (2002): Caudate nucleus volume asymmetry predicts attention-deficit hyperactivity disorder (ADHD) symptomatology in children. Journal of Child Neurology, 17( 12), 877-884.

  5. Soliva, Fauquet, Bidsa, Rovir, Cannona, Rilmos-Quiroga, et al (2010). Quantitative MR analysis of caudate abnormalities in pediatric ADHD: Proposal for a diagnostic test. Psychiatry Research, 182(3), 238-243.

  6. Teicher, Ito, Glod, Suber (1996): Objective measurement of hyperactivity and attentional problems in ADHD. Joumal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 35, 334-342.

  7. Vaidya, Austin, Kirkorian, Ridlehuber, Desmond, Glover et al. (1998): Selective effects of methylphenidate in attention deficit hyperactivity disorder: A functional magnetic resonance study. Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America, 95, 14494-14499.

  8. Solanto (2002): Dopamine dysfunction in AD/HD: integrating clinical and basic neuroscience research. Behav Brain Res. 2002 Mar 10;130(1-2):65-71.

  9. Yael, Tahary, Gurovich, Belelovsky, Bar-Gad (2019): Disinhibition of the Nucleus Accumbens Leads to Macro-Scale Hyperactivity Consisting of Micro-Scale Behavioral Segments Encoded by Striatal Activity. J Neurosci. 2019 Jul 24;39(30):5897-5909. doi: 10.1523/JNEUROSCI.3120-18.2019.

  10. Casey, Castellanos, Giedd, Marsh, Hamburger, Schubert, Vauss, Vaituzis, Dickstein, Stacey, Sarfatti Rapoport (1997): Implication of right frontostriatal circuitry in response inhibition and attention-deficit/hyperactivity disorder. Journal of tile American Academy of Child andAdolescent Psychiatry}; 36, 3 74-383.

  11. Stahl (2013): Stahl’s Essential Psychopharmacology, 4. Auflage, Chapter 12: Attention deficit hyperactivity disorder and its treatment, Seite 475

  12. Barr, Feng, Wigg, Schachar, Tannock, Roberts, Malone, Kennedy (2001): 5′-Untranslated region of the dopamine D4 receptor gene and attention-deficit hyperactivity disorder. Am. J. Med. Genet., 105: 84–90. doi:10.1002/1096-8628(20010108)105:1<84::AID-AJMG1068>3.0.CO;2-Q

  13. Bedard, Schulz, Cook, Clerkin, Ivanov, Halperin, Newcorn (2010): Dopamine transporter gene variation modulates activation of striatum in youth with ADHD. Neuroimage, 15(53), 935-942.

  14. Cook (2000): Genetics of Psychiatric Disorders: Where Have We Been and Where Are We Going? American Journal of Psychiatry, 157, 1039-1040.

  15. Cook, Stein, Krasowski, Cox, Olkon, Kieffer, et al. (1995). Association of attention-deficit disorder and the dopamine transporter gene. American Journal of Human Genetics, 56, 993-998.

  16. Daly, Hawi, Fitzgerald, Gill (1999): Mapping susceptibility loci in attention deficit hyperactivity disorder: preferential transmission of parental alleles at DAT1, DBH and DRD5 to affected children. Molecular Psychiatry. 1999, Vol. 4 Issue 2, p192. 5p.

  17. Gill, Daly, Heron, Hawi, Fitzgerald (1997): Confirmation of association between attention deficit hyperactivity disorder and a dopamine transporter polymorphism. Mol Psychiatry. 1997 Jul;2(4):311-3.

  18. Shook, Brady, Lee, Kenealy, Murphy, Gaillard, VanMeter, Cook, Stein, Vaidya (2011): Effect of dopamine transporter genotype on caudate volume in childhood ADHD and controls. Am. J. Med. Genet., 156: 28–35. doi:10.1002/ajmg.b.31132

  19. Swanson, Flodman, Kennedy, Spence, Moyzis, Schuck (2000): Dopamine genes and ADHD. Neuroscience and Biobehavioural Reviews, 24( I), 21- 25.

  20. Waldman, Rowe, Abramowitz, Kozel, Mohr, Sherman, Cleveland, Sanders, Gard, Stever (1998): Association and linkage of the dopamine transporter gene and attention-deficit hyperactivity disorder in children: Heterogeneity owing to diagnostic subtype and severity. Am J Hum Genet. 1998 Dec; 63(6): 1767–1776. doi: 10.1086/302132

  21. Yang, Chan, Jing, Li, Sham, Chen (2007): A meta-analysis of association studies between the 10-repeat allele of a VNTR polymorphism in the 3′-UTR of dopamine transporter gene and attention deficit hyperactivity disorder. Am. J. Med. Genet., 144B: 541–550. doi:10.1002/ajmg.b.30453

  22. Leo, Sukhanov, Zoratto, Illiano, Caffino, Sanna, Messa, Emanuele, Esposito, Dorofeikova, Budygin, Mus, Efimova, Niello, Espinoza, Sotnikova, Hoener, Laviola, Fumagalli, Adriani, Gainetdinov (2018): Pronounced Hyperactivity, Cognitive Dysfunctions, and BDNF Dysregulation in Dopamine Transporter Knock-out Rats; J Neurosci. 2018 Feb 21;38(8):1959-1972. doi: 10.1523/JNEUROSCI.1931-17.2018.

  23. Mereu, Contarini, Buonaguro, Latte, Managò, Iasevoli, de Bartolomeis, Papaleo (2017): Dopamine transporter (DAT) genetic hypofunction in mice produces alterations consistent with ADHD but not schizophrenia or bipolar disorder. Neuropharmacology. 2017 Jul 15;121:179-194. doi: 10.1016/j.neuropharm.2017.04.037.

  24. Krause, Krause (2014): ADHS im Erwachsenenalter, Schattauer, Seite 232, mit etlichen Nachweisen

  25. Dougherty, Bonab, Spencer, Rauch, Madras, Fischman (1999): Dopamine transporter density in patients with attention deficit hyperactivity disorder. Lancet 354: 2132-2133; Article (PDF Available) in The Lancet 354(9196):2132-3 · December 1999 with 294 Reads (Stand 10/2016); DOI: 10.1016/S0140-6736(99)04030-1

  26. Diamond (2014): Biologische und soziale Einflüsse auf kognitive Kontrollprozesse, die vom präfrontalen Kortex abhängen; In: Kubesch (Herausgeberin): Exekutive Funktionen und Selbstregulation – Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis; Huber, Seite 22

  27. Jucaite, Fernell, Halldin, Forssberg, Farde (2005): Reduced midbrain dopamine transporter binding in male adolescents with attention-deficit/hyperactivity disorder: Association between striatal dopamine markers and motor hyperactivity; Biological Psychiatry, Volume 57, Issue 3, 1 February 2005, Pages 229-238; https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2004.11.009

  28. Tammimaki, Aonurm-Helm, Zhang, Poutanen, Duran-Torres, Garcia-Horsman, Mannisto (2016): Generation of membrane-bound catechol-O-methyl transferase deficient mice with disctinct sex dependent behavioral phenotype. J Physiol Pharmacol. 2016 Dec;67(6):827-842.

  29. Barkley (2001): The inattentive type of ADHD as a distinct disorder. What remains to be done. Clinical Psychology: Science and Practice, 8, 489-493.

  30. Barkley, Dupaul, Mcmurray (1991). Attention deficit disorder with and without hyperactivity: Clinical response to three dose levels of methylphenidate. Pediatrics, 87, 519-531.

  31. Milich, Balentine, Lynam (2001): ADHD Combined Type and ADHD Predominantly Inattentive Type Are Distinct and Unrelated Disorders. Clinical Psychology: Science and Practice, 8: 463–488. doi:10.1093/clipsy.8.4.463

  32. Weiss, Worling, Wasdell (2003): A chart review study of the inattentive and combined types of ADHD. Journal of Attention Disorders. 7, 1-9.

  33. Berridge, Devilbiss, Andrzejewski, Arnsten, Kelley, Schmeichel, Hamilton, Spencer (2006): Methylphenidate preferentially increases catecholamine neurotransmission within the prefrontal cortex at low doses that enhance cognitive function. Biol Psychiatry. 2006 Nov 15;60(10):1111-20.

  34. Diamond (2014): Biologische und soziale Einflüsse auf kognitive Kontrollprozesse, die vom präfrontalen Kortex abhängen; In: Kubesch (Herausgeberin): Exekutive Funktionen und Selbstregulation – Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis; Huber, Seite 23

  35. Ishimatsu, Kidani, Tsuda, Akasu (2002): Effects of methylphenidate on the membrane potential and current in neurons of the rat locus coeruleus. J Neurophysiol. 2002 Mar;87(3):1206-12.

  36. Dela Peña, Botanas, de la Peña, Custodio, Dela Peña, Ryoo, Kim, Ryu, Kim, Cheong (2018): The Atxn7-overexpressing mice showed hyperactivity and impulsivity which were ameliorated by atomoxetine treatment: A possible animal model of the hyperactive-impulsive phenotype of ADHD. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2018 Aug 17;88:311-319. doi: 10.1016/j.pnpbp.2018.08.012.

  37. Sörös, Hoxhaj, Borel, Sadohara, Feige, Matthies, Müller, Bachmann, Schulze, Philipsen (2019): Hyperactivity/restlessness is associated with increased functional connectivity in adults with ADHD: a dimensional analysis of resting state fMRI. BMC Psychiatry. 2019 Jan 25;19(1):43. doi: 10.1186/s12888-019-2031-9.

  38. Ernst, Zametkin, Matochik, Jons, Cohen (1998): DOPA decarboxylase activity in attention deficit hyperactivity disorder adults. A (fluorine-18) fluorodopa positron emission tomographic study; J. Neurosci. 18, 5901-5907, 1998 zitiert nach Franck (2003): Hyperaktivität und Schizophrenie – eine explorative Studie; Dissertation, Seite 68

  39. Franck (2003): Hyperaktivität und Schizophrenie – eine explorative Studie; Dissertation, Seite 68

  40. Castellanos, Elia, Kruesi, Marsh, Gulotta, Potter, Ritchie, Hamburger, Rapoport (1996): Cerebrospinal fluid homovanillic acid predicts behavioral response to stimulants in 45 boys with attention deficit/hyperactivity disorder. Neuropsychopharmacology. 1996 Feb;14(2):125-37.

  41. Castellanos, Elia, Kruesi, Gulotta, Mefford, Potter, Ritchie, Rapoport (1994): Cerebrospinal fluid monoamine metabolites in boys with attention-deficit hyperactivity disorder. Psychiatry Res. 1994 Jun;52(3):305-16.

  42. Castellanos (1997): Toward a pathophysiology of attention-deficit/hyperactivity disorder. Clin Pediatr (Phila). 1997 Jul;36(7):381-93.

  43. Ernst, Liebenauer, Tebeka, Jons, Eisenhofer, Murphy, Zametkin (1997): Selegiline in ADHD adults: Plasma monoamine and monoamine metabolites. Neuropsychopharmacology 16, 276-284, 1997, zitiert nach Franck (2003): Hyperaktivität und Schizophrenie – eine explorative Studie; Dissertation, Seite 68

  44. Castellanos, Tannock (2002): Neuroscience of attention-deficit/hyperactivity disorder: the search for endophenotypes. Nat Rev Neurosci. 2002 Aug;3(8):617-28. doi: 10.1038/nrn896. PMID: 12154363.

  45. Giros, Jaber, Jones, Wightman, Caron (1996): Hyperlocomotion and indifference to cocaine and amphetamine in mice lacking the dopamine transporter. Nature. 1996 Feb 15;379(6566):606-12. doi: 10.1038/379606a0. PMID: 8628395.

  46. Viggiano, Grammatikopoulos, Sadile (2002): A morphometric evidence for a hyperfunctioning mesolimbic system in an animal model of ADHD. Behav Brain Res. 2002 Mar 10;130(1-2):181-9. doi: 10.1016/s0166-4328(01)00423-5. PMID: 11864733.

  47. Shaywitz, Yager, Klopper (1976): Selective brain dopamine depletion in developing rats: an experimental model of minimal brain dysfunction. Science. 1976 Jan 23;191(4224):305-8. doi: 10.1126/science.942800. PMID: 942800.

  48. Cardinal, Pennicott, Sugathapala, Robbins, Everitt (2001): Impulsive choice induced in rats by lesions of the nucleus accumbens core. Science. 2001 Jun 29;292(5526):2499-501. doi: 10.1126/science.1060818. PMID: 11375482.

  49. Clarke, Barry, McCarthy, Selikowitz (2001): Excess beta in children with attention-deficit/hyperactivity disorder: an atypical electrophysiological group. Psychiatry Research, 103, 205-218.

  50. Clarke, Barry, Dupuy, Heckel, McCarthy, Selikowitz, Johnstone (2011): Behavioural differences between EEG-defined subgroups of children with attention-deficit/hyperactivity disorder. Clinical Neurophysiology, 122, 1333-1341.

  51. Clarke, Barry, Dupuy, McCarthy, Selikowitz, Johnstone (2013). Excess beta activity in the EEG of children with attention-deficit/hyperactivity disorder: a disorder of arousal? International Journal of Psychophysiology, 89, 314-319

  52. Deiber, Hasler, Colin, Dayer, Aubry, Baggio, Perroud, Ros (2019): Linking alpha oscillations, attention and inhibitory control in adult ADHD with EEG neurofeedback. Neuroimage Clin. 2019 Dec 24;25:102145. doi: 10.1016/j.nicl.2019.102145.

  53. Sorokina, Saul, Goncalves, Gogola, Majdak, Rodriguez-Zas, Rhodes (2018): Striatal transcriptome of a mouse model of ADHD reveals a pattern of synaptic remodeling. PLoS One. 2018 Aug 15;13(8):e0201553. doi: 10.1371/journal.pone.0201553. eCollection 2018.

  54. Özyurt, Öztürk, Appak, Arslan, Baran, Karakoyun, Tufan, Pekcanlar (2018): Increased zonulin is associated with hyperactivity and social dysfunctions in children with attention deficit hyperactivity disorder. Compr Psychiatry. 2018 Nov;87:138-142. doi: 10.1016/j.comppsych.2018.10.006. n = 81

  55. Çakir A, Dogru H, Laloglu E (2023): Serum Occludin and Zonulin Levels in Children With Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder and Healthy Controls. Indian Pediatr. 2023 Feb 15;60(1):137-141. PMID: 36786182.

  56. Gentile, Simmons, Watson, Connelly, Brailoiu, Zhang, Muschamp (2018): Effects of Suvorexant, a Dual Orexin/Hypocretin Receptor Antagonist, on Impulsive Behavior Associated with Cocaine. Neuropsychopharmacology. 2018 Apr;43(5):1001-1009. doi: 10.1038/npp.2017.158.

  57. Regan, Hufgard, Pitzer, Sugimoto, Hu, Williams, Vorhees (2019): Knockout of latrophilin-3 in Sprague-Dawley rats causes hyperactivity, hyper-reactivity, under-response to amphetamine, and disrupted dopamine markers. Neurobiol Dis. 2019 Jun 6:104494. doi: 10.1016/j.nbd.2019.104494.

  58. Montarolo, Martire, Perga, Spadaro, Brescia, Allegra, De Francia, Bertolotto (2019): NURR1 deficiency is associated to ADHD-like phenotypes in mice. Transl Psychiatry. 2019 Aug 27;9(1):207. doi: 10.1038/s41398-019-0544-0.

  59. Dorninger, Gundacker, Zeitler, Pollak, Berger (2019): Ether Lipid Deficiency in Mice Produces a Complex Behavioral Phenotype Mimicking Aspects of Human Psychiatric Disorders. Int J Mol Sci. 2019 Aug 13;20(16). pii: E3929. doi: 10.3390/ijms20163929.

  60. Dorninger, König, Scholze, Berger, Zeitler, Wiesinger, Gundacker, Pollak, Huck, Just, Forss-Petter, Pifl, Berger (2019): Disturbed neurotransmitter homeostasis in ether lipid deficiency. Hum Mol Genet. 2019 Jun 15;28(12):2046-2061. doi: 10.1093/hmg/ddz040.

  61. Yektaş, Alpay, Tufan (2019): Comparison of serum B12, folate and homocysteine concentrations in children with autism spectrum disorder or attention deficit hyperactivity disorder and healthy controls. Neuropsychiatr Dis Treat. 2019 Aug 6;15:2213-2219. doi: 10.2147/NDT.S212361. eCollection 2019.

  62. Saha, Chatterjee, Verma, Ray, Sinha, Rajamma, Mukhopadhyay (2018): Genetic variants of the folate metabolic system and mild hyperhomocysteinemia may affect ADHD associated behavioral problems. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2018 Jun 8;84(Pt A):1-10. doi: 10.1016/j.pnpbp.2018.01.016.

  63. Pusceddu, Herrmann, Kleber, Scharnagl, März, Herrmann (2019): Telomere length, vitamin B12 and mortality in persons undergoing coronary angiography: the Ludwigshafen risk and cardiovascular health study. Aging (Albany NY). 2019 Sep 6;11(17):7083-7097. doi: 10.18632/aging.102238.

  64. Kleberg, Frick, Brocki (2020): Increased pupil dilation to happy faces in children with hyperactive/impulsive symptoms of ADHD. Dev Psychopathol. 2020 Feb 27:1-11. doi: 10.1017/S0954579420000036. PMID: 32102703. n = 71

  65. Jakobi, Arias-Vasquez, Hermans, Vlaming, Buitelaar, Franke, Hoogman, van Rooij (2022): Neural Correlates of Reactive Aggression in Adult Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Front Psychiatry. 2022 May 19;13:840095. doi: 10.3389/fpsyt.2022.840095. PMID: 35664483; PMCID: PMC9160326.

  66. Lee, Pei, Moszczynska, Vukusic, Fletcher, Liu (2007): Dopamine transporter cell surface localization facilitated by a direct interaction with the dopamine D2 receptor. EMBO J. 2007;26(8):2127–2136. doi:10.1038/sj.emboj.7601656

  67. Lu Y, Wang F, Li Y, Ferris J, Lee JA, Gao FB (2009): The Drosophila homologue of the Angelman syndrome ubiquitin ligase regulates the formation of terminal dendritic branches. Hum Mol Genet. 2009 Feb 1;18(3):454-62. doi: 10.1093/hmg/ddn373. PMID: 18996915; PMCID: PMC2638802.

  68. Ferdousy F, Bodeen W, Summers K, Doherty O, Wright O, Elsisi N, Hilliard G, O’Donnell JM, Reiter LT (2011): Drosophila Ube3a regulates monoamine synthesis by increasing GTP cyclohydrolase I activity via a non-ubiquitin ligase mechanism. Neurobiol Dis. 2011 Mar;41(3):669-77. doi: 10.1016/j.nbd.2010.12.001. Epub 2010 Dec 13. PMID: 21147225; PMCID: PMC3040417.

  69. Meador-Woodruff, Damask, Wang, Haroutunian, Davis, Watson (1996): Dopamine receptor mRNA expression in human striatum and neocortex; Neuropsychopharmacology. 1996 Jul;15(1):17-29.

  70. Noaín D, Avale ME, Wedemeyer C, Calvo D, Peper M, Rubinstein M (2006): Identification of brain neurons expressing the dopamine D4 receptor gene using BAC transgenic mice. Eur J Neurosci. 2006 Nov;24(9):2429-38. doi: 10.1111/j.1460-9568.2006.05148.x. PMID: 17100831.

  71. Ferré S, Belcher AM, Bonaventura J, Quiroz C, Sánchez-Soto M, Casadó-Anguera V, Cai NS, Moreno E, Boateng CA, Keck TM, Florán B, Earley CJ, Ciruela F, Casadó V, Rubinstein M, Volkow ND (2022): Functional and pharmacological role of the dopamine D4 receptor and its polymorphic variants. Front Endocrinol (Lausanne). 2022 Sep 30;13:1014678. doi: 10.3389/fendo.2022.1014678. PMID: 36267569; PMCID: PMC9578002. REVIEW

  72. Archer T, Danysz W, Fredriksson A, Jonsson G, Luthman J, Sundström E, Teiling A (1988): Neonatal 6-hydroxydopamine-induced dopamine depletions: motor activity and performance in maze learning. Pharmacol Biochem Behav. 1988 Oct;31(2):357-64. doi: 10.1016/0091-3057(88)90358-9. PMID: 3149743.

  73. Avale ME, Falzone TL, Gelman DM, Low MJ, Grandy DK, Rubinstein M (2004): The dopamine D4 receptor is essential for hyperactivity and impaired behavioral inhibition in a mouse model of attention deficit/hyperactivity disorder. Mol Psychiatry. 2004 Jul;9(7):718-26. doi: 10.1038/sj.mp.4001474. PMID: 14699433.

  74. Genro JP, Kieling C, Rohde LA, Hutz MH (2010): Attention-deficit/hyperactivity disorder and the dopaminergic hypotheses. Expert Rev Neurother. 2010 Apr;10(4):587-601. doi: 10.1586/ern.10.17. PMID: 20367210. REVIEW

  75. Zhang K, Davids E, Tarazi FI, Baldessarini RJ (2002): Effects of dopamine D4 receptor-selective antagonists on motor hyperactivity in rats with neonatal 6-hydroxydopamine lesions. Psychopharmacology (Berl). 2002 Apr;161(1):100-6. doi: 10.1007/s00213-002-1018-1. PMID: 11967637.

  76. Helms CM, Gubner NR, Wilhelm CJ, Mitchell SH, Grandy DK (2008): D4 receptor deficiency in mice has limited effects on impulsivity and novelty seeking. Pharmacol Biochem Behav. 2008 Sep;90(3):387-93. doi: 10.1016/j.pbb.2008.03.013. PMID: 18456309; PMCID: PMC2603181.

  77. Brunner D, Buhot MC, Hen R, Hofer M (1999): Anxiety, motor activation, and maternal-infant interactions in 5HT1B knockout mice. Behav Neurosci. 1999 Jun;113(3):587-601. doi: 10.1037//0735-7044.113.3.587. PMID: 10443785.

  78. Pontzer (2017): The crown joules: energetics, ecology, and evolution in humans and other primates. Evol Anthropol. 2017 Jan;26(1):12-24. doi: 10.1002/evan.21513. PMID: 28233387.

  79. Pontzer, Wood (2021): Effects of Evolution, Ecology, and Economy on Human Diet: Insights from Hunter-Gatherers and Other Small-Scale Societies. Annu Rev Nutr. 2021 Oct 11;41:363-385. doi: 10.1146/annurev-nutr-111120-105520. PMID: 34138633.

  80. Gibbons (2022): The calorie counter. Science. 2022 Feb 18;375(6582):710-713. doi: 10.1126/science.ada1185. PMID: 35175814.

  81. Dugas, Harders, Merrill, Ebersole, Shoham, Rush, Assah, Forrester, Durazo-Arvizu, Luke (2011): Energy expenditure in adults living in developing compared with industrialized countries: a meta-analysis of doubly labeled water studies. Am J Clin Nutr. 2011 Feb;93(2):427-41. doi: 10.3945/ajcn.110.007278. PMID: 21159791; PMCID: PMC3021434. METASTUDIE

  82. Tsatsoulis, Fountoulakis (2006): The protective role of exercise on stress system dysregulation and comorbidities. Ann N Y Acad Sci. 2006 Nov;1083:196-213.

  83. Fuchs, Gerber (Hrsg.): Handbuch Stressregulation und Sport, S. 205–226