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Die Weltgesundheitsorganisation, WHO, weist in dem von ihr entwickelten AD(H)S-Screeningtest darauf hin: “Die Symptome dieser Krankheit werden oft als Stress verkannt.”1 Nigg formuliert: “…adversity can cause a child to look just like he has ADHD.”2 und sagt damit nichts anderes als dass Stress sehr verwechselbare Symptome zu AD(H)S generieren kann. Einzelne Studien thematisieren ebenfalls den Zusammenhag zwischen Stress und AD(H)S-Symptomen.3
Wir sind der Auffassung, dass nahezu alle AD(H)S-Symptome “ganz normale” Stresssymptome sind. Das bedeutet nicht, dass AD(H)S und Stress dasselbe wären. Chronischer unkontrollierbarer Stress, also schwere (und häufig psychische) Belastung, die als bedrohlich oder angsteinflößend wahrgenommen wird, kann – völlig unabhängig von AD(H)S – nahezu identische Symptome auslösen, wie sie auch von AD(H)S hervorgerufen werden können. Kognitive Beeinträchtigungen können durch psychischen wie durch physischen Stress hervorgerufen werden.4
Umgekehrt sind allerdings nicht alle Stresssymptome zugleich AD(H)S-Symptome – wenn auch der Grad der Übereinstimmung recht beeindruckend ist. Wir stellen in diesem Beitrag nur AD(H)S-Symptome vor, die zugleich Stresssymptome sind.
Dass AD(H)S-Symptome auch durch andere Ursachen als AD(H)S hervorgerufen werden können, wird bereits heute bei der AD(H)S-Anamnese durch eine Differentialdiagnostik abgeglichen. ⇒ Differentialdiagnostik bei AD(H)S
Die Erscheinungsform der entsprechenden AD(H)S-Symptome haben wir kursiv hinzugefügt.
Die Quellenangaben beziehen sich jeweils auf das Symptom als Stresssymptom.
Unter ⇒ Symptome von AD(H)S haben wir bei jedem AD(H)S-Symptom auch die Quellenangaben aus der Stress-Fachliteratur integriert, die belegen, dass das jeweilige Symptom zugleich als Stresssymptom bekannt ist.
Die zunächst etwas überraschende Tatsache, dass alle AD(H)S-Symptome zugleich Stresssymptome sind, erschließt sich, wenn man den Nutzen von Stresssymptomen versteht. Unter ⇒ Stressnutzen – der überlebensfördernde Zweck von Stresssymptomen erläutern wir den Begriff Stressnutzen und beschreiben den Stressnutzen des jeweiligen Stress-/AD(H)S-Symptoms.
Dass AD(H)S damit seine Symptome vermittelt, indem es eine Störung der Stressreaktionssysteme bewirkt, bei der diese chronisch überreagieren, sodass Betroffene auch ohne externen Stressor am Symptomen von erheblichem Stress leiden, erläutern wir in unserem Beitrag ⇒ AD(H)S als chronifizierte Stressregulationsstörung. Um Missverständnisse zu vermeiden: das bedeutet nicht, dass AD(H)S eine Folge von noch andauerndem chronischem Stress wäre und mit einer Beseitigung des Stressors enden würde. Eben dies ist der wesentliche Unterschied zwischen AD(H)S und chronischem Stress: Stress geht mit dem Stressor, AD(H)S bleibt.
Aufmerksamkeitsprobleme als Stresssymptome.5678
Für AD(H)S spezifisch ist die (Aufmerksamkeits-)Beeinträchtigung, ein vorausgedachtes zukünftiges gerichtetes Handeln durchzuführen. AD(H)S-Betroffene werden zwar von unwichtigen Reizen aus der Umwelt abgelenkt, die selektive Aufmerksamkeit sei dagegen kaum beeinträchtigt.10
Unserer Auffassung nach sind Taskwechselprobleme jedoch bei AD(H)S häufig und eine Folge der Beeinträchtigung der Steuerbarkeit der Aufmerksamkeitsausrichtung.
Die bei akutem Stress erhöhten Noradrenalin- und Dopaminwerte beeinträchtigen ab einem bestimmten Maß die Funktionalität des PFC.4 Während leicht erhöhte Noradrenalinwerte die Denkfähigkeit erhöhen, wird diese durch sehr hohe Noradrenalinwerte vermindert und die Verhaltenssteuerung wird vom PFC auf den posterioren Cortex übertragen.11
Stress beeinflusst unmittelbar12
Konzentrationsprobleme als Stresssymptome.851361415
Zur Änderung der Funktionen des PFC durch den bei Stress sehr erhöhten Noradrenalinspiegel siehe unter 1.1. Aufmerksamkeitsprobleme.
Bei AD(H)S identisch.
Vergesslichkeit5 bzw. Gedächtnisprobleme als Stresssymptom:1651415
Alle genannten Symptome treten auch bei AD(H)S auf, jedoch nicht bei allen Betroffenen.18
Denkblockaden sind ein Stresssymptom.514
Zur Änderung der Funktionen des PFC durch den bei Stress sehr erhöhten Noradrenalinspiegel siehe unter 1.1. Aufmerksamkeitsprobleme. Die Abschaltung des PFC durch sehr hohe Noradrenalin- und Dopaminspiegel bei starkem Stress blockiert
Denkblockaden sind ein typisches AD(H)S-Symptom.
Grübeln ist ein Stresssymptom.8
Geringe emotionale Selbststeuerung, Spontaneität der Gefühle oder Vermeiden von Gefühlen (Coolness, emotionale Dysregulation) ist ein Stresssymptom.19
bei AD(H)S: nicht genießen können
bei AD(H)S und Prokrastination: Aversion gegen Achtsamkeit / verringerte Achtsamkeit
siehe auch: Alexithymie unter Gefühle
Verzögerungsaversion ist ein Stresssymptom. Sie wird als Impulsivitätsreaktion verstanden. Sie korreliert mit Impulsivität bei Stress, bei Frauen zugleich mit steigender Herzrate.2021
Stress verringernde Maßnahmen verringern zugleich die Verzögerungsaversion.22
Ausdrucksformen:
Tritt bei AD(H)S identisch auf.
Obwohl nicht in den Symptomlisten von ICD 10 / DSM IV enthalten, ist Verzögerungsaversion eines der Kernsymptome von AD(H)S.
Delay Discounting ist ein Stresssymptom. Dies wird auch Discounting of Delayed Rewards, Temporal Discounting oder Reward Prediction Error (RPE) bezeichnet.222319
Belohnungen, die sofort erfolgen, werden im gleichen Maße bevorzugt wie von Menschen ohne Stress.
Belohnungen, die zeitlich entfernt sind, werden als unattraktiver betrachtet als von Menschen ohne Stress.
Delay Discounting hat verschiedene Ausdrucksformen:
Selbstregulationsfähigkeit ist ein noch größerer Prädiktor für beruflichen Erfolg als Intelligenz.
Entscheidungsprobleme sind bekannte Stresssymptome.222425
bei AD(H)S identisch
Hyperaktivität ist ein Stresssymptom.262728
Eine erhöhte lokomotorische Aktivität ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Bei ADHS heisst dieses Symptom Hyperaktivität (tritt vornehmlich bei Kindern auf).
(Innere) Unruhe5 und Rastlosigkeit562815 sind Stresssymptome.
Innere Unruhe ist ein typisches Symptom für den nahenden Endzustand eines Burnouts.31
Bei ADHS: inneres Getriebensein, immer etwas tun müssen (vornehmlich Erwachsene)
Aggression ist ein Stresssymptom.326
Bei ADHS (mit Hyperaktivität) tritt Aggression häufig als Komorbidität auf.
Antriebslosigkeit ist ein Stresssymptom856
Antriebslosigkeit ist ein typisches Symptom für den nahenden Endzustand eines Burnouts.31
Bei AD(H)S: Dysphorie bei Inaktivität
Sozialer Rückzug ist als typisches Symptom von schwerem Stress bekannt.68
Eine Einschränkung der sozialen Kontakte bei Stress wird darauf zurückgeführt, dass3319
Ein erhöhtes Rückzugsverhalten ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Eine zunehmende Einschränkung sozialer Kontakte ist ein typisches Symptom für einen Burnout.31
Bei AD(H)S ist sozialer Rückzug häufig und geht bis zur sozialen Phobie.
Bei schwerem Stress ist die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.61415
Behinderung von Anstrengung, wegen mangelnder Zufriedenheit durch Erfolg oder fehlender Erwartung von Erfolg (Antriebslosigkeit, Wegschalten, Verweigerung) sind Stresssymptome.19
Leichte Erschöpfbarkeit, Kraftlosigkeit und Tagesmüdigkeit sind typische Symptome für den nahenden Endzustand eines Burnouts.31
Tritt bei AD(H)S identisch auf.
Medikamenten- / Nikotin- / Alkoholmissbrauch (Sucht) ist ein Stresssymptom68
Rauchen korreliert mit Stress.23
Bei AD(H)S:
Risikantere Entscheidungen sind ein Stresssymptom.34
Tritt bei ADHS (mit Hyperaktivität) identisch auf:
Impulsivität ist ein Stresssymptom.22
Tritt bei ADHS (mit Hyperaktivität) identisch auf.
Sexuelle Probleme / Libidoverlust sind ein Stresssymptom568
Eine Unterdrückung der Libido ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Sexuelle Probleme oder Lustlosigkeit sind keine typischen AD(H)S-Symptome, kommen bei AD(H)S jedoch vor.
Bei AD(H)S wird eine gestörte Sexualität eher als häufige Komorbidität genannt.35 Sexualität wird weiter als Suchtgegenstand und Mittel zum Spannungsabbau bei AD(H)S erwähnt.36 Eine Studie fand bei AD(H)S-Betroffenen weniger sexuelle Befriedigung, mehr sexuelles Verlangen, mehr sexuelle Dysfunktion und riskanteres sexuelles Verhalten.37
Die Anzahl der Sexualpartner bei AD(H)S ist typischerweise erhöht, der erste Sex findet im Durchschnitt früher statt als bei Nichtbetroffenen. Ein Rückgang der Libido wird zuweilen in Verbindung mit Medikation bei AD(H)S38 oder Depressionen genannt.
Stimmungsschwankungen sind ein Stresssymptom.15
Häufige Traurigkeit ist als Stresssymptom bekannt.8
Häufiges deprimiert sein / Depressionen sind ebenso Stresssymptome.1656515
Verzweiflung ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.3930 Lärm oder Filme lösen dagegen selten cortisolergen Stress aus.
Bei AD(H)S: Dysphorie bei Inaktivität als Hauptsymptom; daneben tritt echte Depression häufig als Komorbidität auf.
Selbstwertprobleme sind typische Symptome bei schwerem Stress.3319
Dies gilt ebenso für Lustlosigkeit,56 die man als Äquivalent der Dysphorie bei Inaktivität und dem Gefühl, deprimiert zu sein betrachten könnte.406
Insbesondere eine als unkontrollierbar wahrgenommene Bedrohung des Selbstwertes führt zu Cortisolausschüttung.4142
Minderwertigkeits- und Versagensgefühle sind typische Symptome für den Endzustand eines Burnouts.31
Bei AD(H)S: emotionale Dysregulation ist ein typisches Symptom.
Eine häufige Gereiztheit ist ein Stresssymptom.56 Gereiztheit ist ein typisches Symptome für den nahenden Endzustand eines Burnouts.31
Bei AD(H)S und extravertierter Persönlichkeit (ADHS): häufig
Ärger / Wut sind bekannte Stresssymptome.6
Bei AD(H)S und extravertierter Stressphänotypik (ADHS): häufig
Lustlosigkeit/Motivationsprobleme sind häufige Stresssymptome.5615 Lustlosigkeit wird hier als emotionale Seite der Antriebslosigkeit dargestellt.
Zu Antriebslosigkeit siehe oben unter 2.4.
Motivations- und Antriebsprobleme sind bei AD(H)S häufig.
Überforderungsgefühl ist ein Stresssymptom.56
Bei AD(H)S tritt dies ebenfalls häufig auf.
Eine erhöhte Ängstlichkeit ist ein Stresssymptom.62815
Verstärkte Ängstlichkeit, erhöhte Furchtkonditionierbarkeit sowie erhöhte Vorsicht in unbekannten Umgebungen, im Offenfeld, im elevated plus maze und bei Konflikten sind eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.4330
Bei AD(H)S ist Ängstlichkeit häufig erhöht, besonders bei ADS. Angststörungen sind eine häufige Komorbidität von AD(H)S und können sich aus einem unbehandelten AD(H)S entwickeln.
Eine erhöhte Sensibilität ist ein Stresssymptom.4415
AD(H)S beinhaltet stets eine (zumindest partielle) Hochsensibilität.
Verstärkte Schreckreaktionen sind eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Erhöhte Wachheit und Aufmerksamkeit ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Eine erhöhte akustische Wahrnehmung ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Reizüberflutung ist ein Stresssymptom.44
Erhöhte Sensibilität kann auch als Hochsensibilität bezeichnet werden.
Bei AD(H)S: zu weit offener Reizfilter.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier genannten Symptomen scheint Alexithymie kein unmittelbar neurophysiologisch vermitteltes Symptom darzustellen, sondern eher eine häufige Folge eines unsicher-vermeidenden Bindungsstils zu sein bzw. mit diesem einherzugehen.
Gefühlsarmut / innere Leere / Alexithymie ist bei AD(H)S ein mögliches Symptom.
Frustrationsintoleranz ist ein typisches Symptom für den Endzustand eines Burnouts.31
Frustrationsintoleranz ist ein typisches AD(H)S-Symptom.
Eine erhöhte Kränkbarkeit ist ein typisches Symptom für den Endzustand eines Burnouts.31
Eine verstärkte Kränkbarkeit ist ein sehr häufiges AD(H)S-Symptom. Wir bezeichnen es dort als Rejection Sensitivity.
Somatische Beschwerden könnten die einzige Stressart sein, die bei AD(H)S-Betroffenen signifikant geringer auftritt als bei Nichtbetroffenen.46 Dieser Umstand wäre höchst erstaunlich und ohne genauere Erforschung und Erklärung nicht einleuchtend. Auf Schlafstörungen trifft dies bekanntlich nicht zu. Unsere eigenen Untersuchungen deuten jedoch – zu unserem eigenen Erstaunen – ebenfalls darauf hin, dass bei erwachsenen AD(H)S-Betroffenen die somatischen Stresssymptome deutlich unterrepräsentiert sind. Ausnahmen bestehen nur bei Schlafstörungen (sehr deutlich) und Erschöpfungszuständen und Muskelspannung (noch deutlich). Alle anderen somatischen Stresssymptome sind dagegen (noch deutlich) geringer als bei Nichtbetroffenen.
Schlafstörungen sind ein Stresssymptom.4730682815
Erhöhte Wachheit und verringerter Tiefschlaf ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Als Stresssymptom werden auch häufige Alpträume genannt.828
Schlafstörungen treten bei AD(H)S sehr häufig auf.
Muskelzucken ist ein Stresssymptom.85
Bei AD(H)S: häufig ähnliche Muskelzuckungen wie ein leichte Form von restless legs beim einschlafen
Eine erhöhte Muskelspannung ist ein Stresssymptom.64828
Erhöhter Muskeltonus kann z.B. zu Rückenschmerzen bis hin zu Wirbelblockaden führen.
Im Kampf schätzt ein erhöhter Muskeltonus vor Verletzungen.
Eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit ist ein Stresssymptom.15
Erschöpfungszustände sind ein Stresssymptom.6
Herz-Kreislauf-Beschwerden sind ein Stresssymptom.5628
ADHS (weniger ADS) korreliert häufig mit erhöhtem Blutdruck und einer Anfälligkeit für Herzbeschwerden.
Essstörungen sind ein Stresssymptom.68293015
Appetitlosigkeit ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.2930
Adipositas (Fettsucht) tritt bei AD(H)S mindestens doppelt so häufig auf wie bei Nichtbetroffenen. Essstörungen sind bei AD(H)S-Betroffenen bis zu 8 mal so häufig wie bei Nichtbetroffenen. Mehr hierzu im Beitrag ⇒ AD(H)S, Übergewicht und Essstörungen.
Kopfschmerzen sind ein bekanntes Stresssymptom.56828
Bauchschmerzen sin ein häufiges Stresssymptom,68 vor allem bei Kindern.
Übelkeit ist ebenfalls als Stresssymptom bekannt.28
Häufige Erkältungen sind ein Stresssymptom.5
Eine erhöhte Infektanfälligkeit ist ein typisches Symptome für den nahenden Endzustand eines Burnouts.31
Stresshormone (Adrenalin, CRH, ACTH) sind in der Lage, für eine bestimmte Zeit das Immunsystem künstlich anzukurbeln. Für die Gattung des Homo sapiens war es schlicht überlebensförderlich, wenn in Situationen der Not, in denen das Überleben mit hohem Aufwand erkämpft werden musste, nicht gerade einfache (vermeidbare) Krankheiten auftraten. Die Stresshormone Adrenalin und CRH bewirken deshalb eine (zeitlich begrenzte) entzündungsfördernde Erhöhung der Aktivität des Immunsystems.
Diese Erhöhung ist jedoch zum einen Kräfte raubend und führt zum zweiten in der ersten Stresspause dazu, dass der Körper sich nun die erforderliche Regeneration nimmt und die aktive Krankheitsbekämpfung angeht – z.B. durch Fieber und andere Mechanismen, mit denen der Körper sich gegen Krankheitserreger schützt.
Dies ist der Grund, warum viele Menschen im Laufe der ersten Urlaubswoche krank werden – wenn der Stress nachlässt.
Cortisol hat neben seinen Stresssymptom-vermittelnden Wirkungen zugleich die Aufgabe, die Stressreaktion zu beenden (indem es die am Anfang der Stresskette ausgeschütteten Hormone hemmt und damit seine eigene Ausschüttung zeitlich begrenzt). Cortisol verringert zugleich die entzündungsfördernde Wirkung von Adrenalin und CRH und fördert stattdessen andere Immunreaktionen, die sich vornehmlich gegen Bakterien und Parasiten richten. Je nach dem, in welcher Richtung die Stresssysteme aus dem Gleichgewicht geraten sind, können überschießende Entzündungen (z.B. der Darmschleimhaut bei morbus crohn oder der Haut bei Neurodermitis) oder überschießende Immunreaktionen gegen externe Erreger (z.B. Allergien) auftreten.
Hecheln ist ein Stresssymptom.49650
Eine erhöhte Atemfrequenz ist nicht als AD(H)S-Symptom bekannt.
Screening-Test mit Selbstbeurteilungs-Skala V1.1 für Erwachsene mit ADHS – ASRS-V1 ↥
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