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6. Denkblockaden / Entscheidungsfindungsprobleme bei ADHS

Inhaltsverzeichnis

6. Denkblockaden / Entscheidungsfindungsprobleme bei ADHS

Denkblockaden sind eine vorübergehende Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die oft durch akuten Stress verursacht wird. Sie treten bei ADHS mit Hyperaktivität/Impulsivität (ADHS-HI, ADHS-C) als auch bei ADHS mit überwiegender Unaufmerksamkeit (ADHS-I) etwa gleich häufig auf.
Entscheidungsfindungsprobleme scheinen häufiger bei ADHS-I aufzutreten. Hohe Noradrenalinspiegel blockieren den präfrontalen Kortex (PFC). Diese Blockade führt zu Entscheidungsproblemen, da der PFC für die Abwägung von Optionen wichtig ist. Denkblockaden können auch Symptome von starkem Stress sein.

6.1. Denkblockaden als ADHS-Symptom

Denkblockaden sind eine phasenweise Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit (formale Denkstörung), die meist durch eine große akute Stressbelastung hervorgerufen wird.

Ein typisches Beispiel von Denkblockaden sind Prüfungsblackouts.
Denkblockaden treten bei ADHS-HI wie bei ADHS-I etwa gleich häufig auf.

6.2. Entscheidungsfindungsprobleme als ADHS-Symptom

Entscheidungsfindungsprobleme meint Probleme mit dem Treffen von Entscheidungen, nicht Probleme mit der Qualität oder Richtigkeit getroffener Entscheidungen.

Entscheidungsprobleme scheinen bei ADHS-I deutlich häufiger aufzutreten als bei ADHS. Dies deutet darauf hin, dass die verschiedenen Erscheinungsformen unterschiedliche neurophysiologische Korrelate haben.

Während ADHS-HI verstärkt mit einer zu spontanen, zu impulsiven Entscheidungsfindung korreliert, ist bei ADHS-I die Fähigkeit, eine Entscheidung zu treffen häufig massiv beeinträchtigt. Selbst einfache Entscheidungen können das Gefühl einer Überforderung auslösen.

Eine Studie fand, dass die Entscheidungsqualitätsprobleme von Jugendlichen mit ADHS weniger aus einer Risikoaffinität als aus einer suboptimalen, weil weniger komplex bewertenden Entscheidungsfindung resultierten, die nicht alle entscheidungsrelevanten Faktoren berücksichtigte.1

6.3. Neurophysiologische Korrelate von Denkblockaden und Entscheidungsfindungsproblemen

Hohe Noradrenalinspiegel blockieren den PFC via Alpha-1-Adrenozeptoren und verlagern die Verhaltenssteuerung auf posteriore Gehirnregionen.2345 Da der PFC für die Abwägung multipler Entscheidungsoptionen sehr wichtig ist, führt eine Blockade des PFC naturgemäß zu erhöhten Entscheidungsfindungsproblemen.
Entscheidungsfindungsprobleme sind von Schwierigkeiten der Zeitwahrnehmung abzugrenzen.6

Genaueres hierzu siehe unter Neurophysiologische Korrelate von Denkblockaden und Entscheidungsproblemen

6.4. Denkblockaden als Stresssymptome

Denkblockaden sind auch als Symptome von schwerem Stress bekannt.78 Die ausgeprägteste Form ist die Denksperrung.

Diese Seite wurde am 06.03.2024 zuletzt aktualisiert.