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Denkblockaden und Entscheidungsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate

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Denkblockaden und Entscheidungsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate

Denkblockaden treten bei ADHS-HI wie bei ADHS-I gleichermaßen auf. Sie sind, entgegen einer hier früher vertretenen Auffassung, nicht subtypspezifisch. Entscheidungsprobleme scheinen dagegen bei ADHS-I deutlich häufiger aufzutreten als bei ADHS.

Dies deutet darauf hin, dass die beiden Erscheinungsformen unterschiedliche neurophysiologische Korrelate haben.

ADHS ist mit verschlechtertem Lernverhalten auf wechselnde Belohnungen verbunden, was zu beeinträchtigtem Entscheidungsverhalten führt. Als neurophysiologisches Korrelat fand sich eine verminderten Repräsentation der Wahlwahrscheinlichkeit im linken posterioren parietalen Kortex bei ADHS. Die Beeinträchtigung des flexiblen Verhaltens bei ADHS war auf ein übermäßiges Umschalten der Wahlmöglichkeiten (“Hyperflexibilität”) zurückzuführen, das je nach Lernumgebung nachteilig (bei gleichbleibenden Umweltbedingungen) oder vorteilhaft (bei wechselnden Umweltbedingungen) sein kann.12
Eine verbesserte Reaktion auf wechselnde Umweltbedingungen kann in Belastungssituationen vorteilhaft sein. Wir sehen hier eine Entsprechung zu funktionalen Stresssymptomen.

Die bei starkem Stress extrem erhöhten Noradrenalinwerte beeinträchtigen die Funktionalität des PFC. Während leicht erhöhte Noradrenalinwerte die Denkfähigkeit erhöhen, wird diese durch sehr hohe Noradrenalinwerte vermindert und die Verhaltenssteuerung wird vom PFC auf den posterioren Cortex übertragen.3456

Die Details hierzu finden sich im Beitrag Neurotransmitter bei Stress im Abschnitt Starker Stress = starke NE-/DA- und Cortisol-Erhöhung = verringerte kognitive Leistungsfähigkeit.

Diese Seite wurde am 17.03.2024 zuletzt aktualisiert.