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Achtsamkeitstechniken (+++)

Achtsamkeitstechniken (+++)

Achtsamkeitstechniken sind bei ADHS sehr gut zur Behandlung geeignet. Eine Metaanalyse fand in 11 von 12 Untersuchungen positive Ergebnisse in Bezug auf die Behandlung von ADHS.1 Eine Metaanalyse fand Verbesserungen der Unaufmerksamkeit bei Erwachsenen, während für Kinder noch zu wenig Daten vorlagen.2 Ein Review befand MBSR als sinnvolle unterstützende Behandlungsmethode bei ADHS.3

  • stressabbauend4
  • stressvorsorgend5
  • stimmungshebend6
  • prokrastinationshemmend67 (was nur natürlich ist, da Prokrastination ein Stresssymptom ist)
  • Exekutivfunktionen verbessert8
  • achtsamkeitsbasierte Behandlung verbessert bei ADHS die Kernsymptome der Aufmerksamkeitsprobleme und der Hyperaktivität.9
  • Achtsamkeitstraining zielt auf das Vegetative Nervensystem
  • Stressmanagement verringerte in einer Untersuchung den basalen DHEA-Spiegel und erhöhte den Cortisolspiegel. Die erzielte Veränderung des Cortisol-DHEA-Verhältnisses war stressresistenzfördernd.10
    Dabei sollte beachtet werden, dass je nach Störungsbild das Cortisol-/DHEA-Verhältnis in die eine wie in die andere Richtung im Ungleichgewicht sein kann.
    DHEA-/Cortisol-Ungleichgewicht bei Stress
    Psychologische Stresstherapie dürfte das Verhältnis stets in Richtung des gesunden Gleichgewichts beeinflussen. Bei medikamentöser Behandlung ist zunächst zu ermitteln, in welcher Richtung das Gleichgewicht verschoben ist.
    • internal / external
      internal: es liegt an mir persönlich (ich, mein)
      external: es liegt an den Umständen (die anderen, da draussen)
    • stabil / variabel
      stabil: es ist unveränderlich (immer, nie)
      variabel: ich kann Einfluss darauf nehmen
    • global / spezifisch
      global: es ist immer und überall so (überall, Gesetzmäßigkeit)
      spezifisch: die Ursache liegt in diesem Fall selbst (hier, diesmal)Achtsamkeit trainiert eine Wahrnehmungsveränderung. Es wird trainiert, dass das wahrgenommene Geschehen nicht mehr unmittelbar attribuiert wird, sondern dass es für sich genommen stehen gelassen wird. Dies ermöglicht eine weniger angsteinflössende und bedrohliche Wahrnehmung, wodurch in der Folge Stress massiv verringern kann.
  • Verschiedene Therapieformen verbesserten bei ADHS laut einer Metastudie verschiedene Symptome (SMD: standard mean difference; höher ist besser: bis 0,5 niedrig bis mittel, bis 1 mittel bis hoch, ab 1 hoch)11
    • Depression
      • Kognitive Verhaltenstherapie (mittlere bis größere Effektstärke)
        • 0,52 SMD im Follow-Up im Gruppenvergleich
        • 0,74 SMD im Follow-Up subjektiv für Betroffenen
      • Neurofeedback
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv etwas besser wirksam als Kognitive Verhaltenstherapie
      • DBT
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv mäßig wirksam, schlechter als Kognitive Verhaltenstherapie
      • MBSR
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv mäßig wirksam, noch schlechter als DBT
    • Angstsymptome
      • Kognitive Verhaltenstherapie (mittlere bis größere Effektstärke)
        • 0,73 SMD im Follow-Up im Gruppenvergleich
        • 0,74 SMD im Follow-Up subjektiv für Betroffenen
      • Neurofeedback
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv langfristig besser wirksam als Kognitive Verhaltenstherapie
      • MBSR
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv mäßig wirksam, langfristig unwirksam
      • DBT
        • völlig unwirksam
    • Selbstwert
      • Kognitive Verhaltenstherapie (mittlere bis größere Effektstärke)
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • 1,404 SMD im Follow-Up subjektiv für Betroffenen
      • Neurofeedback
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv langfristig besser wirksam als Kognitive Verhaltenstherapie
      • MBSR
        • im Gruppenvergleich unwirksam
        • subjektiv mäßig wirksam, langfristig unwirksam
      • DBT
        • völlig unwirksam
    • Lebensqualität
      • Kognitive Verhaltenstherapie (mittlere bis größere Effektstärke)
        • im Gruppenvergleich unwirksam bis gering wirksam
        • 0,57 SMD im Follow-Up subjektiv für Betroffenen
      • MBSR
        • subjektiv kurzfristig sehr gut
      • DBT
        • im Gruppenvergleich kurzfristig sehr gut, langfristig unwirksam
        • subjektiv kurzfristig mäßig wirksam, langfristig schwach wirksam
    • emotionale Dysregulation
      • Kognitive Verhaltenstherapie (mittlere bis größere Effektstärke)
        • 0,64 SMD im Follow-Up im Gruppenvergleich
        • 0,73 SMD im Follow-Up subjektiv für Betroffenen
      • MBSR
        • im Gruppenvergleich kurzfristig schwach wirksam, langfristig nicht bekannt
        • subjektiv kurzfristig sehr gut wirksam, langfristig nicht bekannt
  • Mindfulness Meditation verringerte ADHS-Symptome (Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit), nicht aber Atemtechniken, während beide Techniken Stress abbauen konnten.12
  • Mindfulness Training zeigte noch 6 Monate später positive Wirkungen auf Kinder mit ADHS in der Elternbewertung13
  • Eine Metastudie kam zu dem Ergebnis, dass Achtsamkeitstechniken eine hilfreiche Ergänzung in der Behandlung von ADHS darstellen.14

Wie Achtsamkeit funktioniert

Die Technik von Achtsamkeit beinhaltet - grob formuliert - die Errichtung einer virtuellen Distanz zu wahrgenommenen Umständen. Achtsamkeit bedeutet - vereinfacht gesagt - eine Trennung von Wahrnehmung und deren unmittelbaren Bewertung für einen selbst. Es wird trainiert, sehr bewusst wahrzunehmen, was gerade passiert, und dabei gleichzeitig die Geschehnisse nicht auf sich selbst zu beziehen, sie also nicht als Anlass für eine Reaktion zu nehmen, sondern die Einwirkung der Geschehnisse auf einen selbst lediglich interessiert zu beobachten. Dies stoppt den Automatismus des unmittelbaren Durchschlagens von Wahrnehmungen auf die eigene Befindlichkeit.

Mit anderen Worten

Man stellt fest, dass alles noch genauso passiert, dass es einen aber nicht mehr unmittelbar existenziell bedroht. Es passiert, und man lebt dennoch weiter. Die subjektive Bedrohlichkeit dessen, was passiert, verringert sich.

Diese Technik macht dann Sinn, wenn die automatisierte Stressregulation zuvor dahin gehend fehlgeleitet ist, dass Geschehnisse zu unmittelbar auf sich selbst attribuiert werden.

Attributionsstile

Es gibt verschiedene Attributionsstile,15 wie wahrgenommene Gegebenheiten erklärt werden. Beispiel:
Ein Student fällt durch eine Prüfung.
Folgende Reaktionsmöglichkeiten (iSv Attributionsstilen) sind denkbar:

  • Ich bin halt einfach zu doof. (Internal – stabil – global)
  • Für diese Prüfung hab ich wirklich nichts gelernt. (Internal – variabel – spezifisch)
  • Diesmal hatte ich einfach Pech. (External – variabel – spezifisch)
  • Die geben mir doch immer die blödesten Aufgaben. (External – stabil – global)

Zusammengefasste Attributionsdimensionen ergeben spezifische Deutungen:16

  • internal-stabil: Fähigkeit
  • internal-variabel: Anstrengung
  • external-stabil: Aufgabenschwierigkeit
  • external-variabel: Glück/Pech
    • pessimistischer Attributionsstil: Misserfolge werden internal, global, stabil attribuiert
    • optimistischer Attributionsstil: Misserfolge werden external, spezifisch, instabil attribuiert

Wir nehmen an, dass ein globaler internaler Attributionsstil dafür anfällig macht, Erlebnisse bedrohlich und angstbesetzt wahrzunehmen.
Angstbesetzte und bedrohliche Wahrnehmungen führen schnell zu cortisolergem Stress.

1. Neurophysiologische Wirkmechanismen von Achtsamkeitstechniken (hier: MBSR)

  • Achtsamkeitstraining ist in der Lage, Cortisolwerte nachhaltig zu verringern.17
  • Bei generalisierter Angststörung besteht eine Überaktivierung der Amygdala bei ambivalenten Signalen und eine mangelhafte funktionelle Verbindung zwischen Amygdala und ventrolateralem PFC. MBSR verringert die Überaktivierung der Amygdala bei neutralen Gesichtern stärker als Stressmanagement. MBSR, nicht aber Stressmanagement, bewirkte eine stärkere Aktivierung des ventrolateralen PFC und verbessert außerdem die Verbindung zwischen ventrolateralem PFC und Amygdala. Alle Veränderungen deckten sich mit den Verbesserungen der Angstsymptome, was auf ursächliche Wirkungen hindeutet. Die zuvor negative Koppelung der Amygdala mit der Aktivität des ventrolateralen PFC, wie sie bei Emotionsverringerung bekannt ist, veränderte sich in eine positive Koppelung. MBSR scheint substanzielle Veränderungen in Gehirnregionen zu bewirken, die für die Emotionsregulierung relevant sind.18
  • Die funktionale Aktivität der Amygdala verringerte sich und die Konnektivität der Amygdala mit dem PFC wird verbessert. Zudem erfolgte die Deaktivierung der Amygdala nach emotionalen Reizen schneller.19
  • Da MBSR bei ADHS erwiesenermaßen sehr wirksam ist, gehen wir davon aus, dass eine analoge Verbesserung der Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnbereichen besteht.
    Weitere Untersuchungen belegen Auswirkungen von MBSR auf die neuronale Aktivität.20
  • Achtsamkeitsbasierte Meditationstechnik könnte gegenüber Entspannungstraining in Bezug auf eine langfristige Normalisierung der Cortisolreaktion überlegen sein.21
  • MBSR scheint die emotionale Selbstregulation von ADHS-Betroffenen verbessern zu können.22
  • MBSR verbessert die ADHS-Symptome möglicherweise weniger durch verbesserte Achtsamkeitsfähigkeiten oder verbessertes Selbstmitgefühl, sondern durch verbesserte Inhibition.23

2. Arten von Achtsamkeitstechniken

  • Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (mindfulness-based stress reduction MBSR) nach Kabat Zinn24
  • Eine kombinierte MBCT und MBSR-Therapie zeigte nach 8 Wochen dieselben Ergebnisse, wie sie von langanhaltender Meditationspraxis bekannt sind.19
  • Stressmanagement (ggf. weniger wirksam als MBSR)18
  • Yoga
    • Yoga zeigte sich moderat wirksam2526
    • Yoga scheint laut mehrerer Metastudien die Kernsymptome von ADHS bei Kindern zu verbessern.272628
  • Meditation19
    • Zen-Meditation
      erhöhte langfristig den Serotoninspiegel im Gehirn
    • Bei erfahrenen Meditierern wurde eine Zunahme der kortikalen Dicke in der rechten Insula und den Frontallappen nachgewiesen.29
    • Bei mindfulness Meditation wurden bei intensiv meditierenden (täglich 2 Stunden über mehr als 8 Jahre) mehr graue Materie in typischerweise bei Meditation genutzten Gehirnarealen beobachtet. Betroffen sind die rechte Insula, die bei introspektiver Aufmerksamkeit (“interoceptive awareness”) beteiligt ist, der linke Gyrus temporalis inferior und der rechte Hippocampus.30
    • Eine Metastudie fand Hinweise auf eine Wirksamkeit von Meditationstechniken bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.31 Dabei sollen die Ergebnisse auf eine stärkere Wirkung auf Unaufmerksamkeit als auf Impulsivität/Hyperaktivität hindeuten.
  • Biofeedback
  • Entspannungsmassagen
    Massagetherapie bewirkte eine um 31 % verringerte Cortisolantwort auf Stress und einen Anstieg von Dopamin und Serotonin um rund 30 %.32
    Massagetherapie soll die Wirkung von Methylphenidat übertreffen können.33
  • Shiatsu
  • Qigong
  • Tai chi chuan
    • Eine Metastudie fand durchweg positive Wirkung von Tai chi auf ADHS-Symptome, bei allerdings eher geringer Qualität der Untersuchungen.26
  • Atemtherapie
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Feldenkrais
  • Klangmassagen
  • Bogenschießen oder anderer Schießsport (mit leichten positiven Effekten bei ADHS)34
  • Achtsamkeitsapps
    auch fürs Handy, das man ohnehin immer dabei hat, um kleine Pausen nützen zu können.35

Beispiel einer Achtsamkeitsübung: 100 Atemzüge loslassen

Ablauf:

– Ruhigen Ort aufsuchen, in dem man ungestört ist
– Bequem hinlegen / hinsetzen
– Augen schließen
– Auf den eigenen Atem achten
– Bei jedem Atem loslassen, von 100 an rückwärts zählen, bis Null, für jedes Atemloslassen eine Zahl.
– Bei jedem Atemloslassen darauf achten, dass der Bauch ganz entspannt loslässt. Und vom Bauch ausgehend, ihm folgend, der ganze Körper mit dem Loslassen des Atems entspannt.
(Es gibt zwei Atemtypen: Aktiveinatmer und Aktivausatmer; die jeweilige Passivseite ist, den Atem loszulassen)
– Bei jedem Atemloslassen die Konzentration darauf lenken, zu fühlen, wie der Bauch sich entspannt
– Während der Übung den Übungstext (unten) rekapitulieren

– Ggf. Hintergrundgeräusch Meeresrauschen (das verdeckt auch möglichen Straßenlärm); ggf. Kopfhörer mit Tonaufnahme des gesprochenen Textes, ggf. Ohrstöpsel, wenn allein für sich, und Text still erinnern

In Gruppe: Leiter spricht Meditationstext;
Länge: Teilnehmer halten Augen geschlossen, solange es funktioniert; wer aufhört, öffnet die Augen, wartet still oder liest notfalls etwas, bis die (meisten) anderen fertig sind; Leiter beendet dann den Vortrag des Meditationstextes

Übungstext:

Du bist hier
Fühle Deinen Körper
Du musst jetzt nichts
Du darfst bei Dir sein
Du darfst jetzt nur Dich fühlen
Du musst nichts anderes tun
Niemand will etwas von Dir
Spüre Deinen Atem
Entspanne beim Loslassen des Atems Deinen Bauch
und mit dem Bauch den ganzen restlichen Körper
Spür, wie es sich anfühlt, wenn Dein Bauch sich entspannt
Versuche ganz loszulassen, mit jedem Atemloslassen
Da sind Gedanken
Lass sie kommen
Nimm sie wahr
Haben sie eine Farbe, eine Form?
Schau ihr kommen an
Folge ihnen nicht
Lass sie wieder gehen
Schau ihnen zu, wie sie verschwinden
Du bist hier
Du fühlt Deinen Körper
Du spürst Dich
Falls Unruhe kommt, schau ihr zu
Mach Dir ihren Wunsch bewusst. Was will sie? Etwas tun müssen? Denken wollen? Probleme anzuschauen? Was will der Wunsch, der da ist?
Spüre ihn
Leugne ihn nicht, folge ihm nicht
Schau ihn an, beobachte ihn
Spüre den Wunsch
Wie fühlt sich dieser Drang an?
Hat er einen Klang, einen Geruch?
Wie fühlt es sich an, außerhalb dieses Wunsches?
Du bist entspannt
Und lässt bei jedem Atemloslassen Deinen Bauch los
Und beobachtest, was Du gerade fühlst oder denkst
Fühle Deinen Körper
Spüre Deine Gefühle
Beobachte, was Du fühlst
Folge dem Gefühl nicht, beobachte es nur
Und lass es wieder gehen
Wenn Unruhe kommt, beobachte, wie sie kommt
Ruf sie nicht her
Falls sie da ist, nimm sie wahr, spüre sie
Folge ihr nicht
Wie fühlt sie sich an?
Hat sie einen Klang, eine Bewegung?
Schau sie an
Sie darf sein
Sie hat kein Recht Dich zu bestimmen
Lass sie wieder gehen
Du bist hier
Fühle Deinen Körper
Du musst jetzt nichts
Du darfst bei Dir sein
Du darfst jetzt nur Dich fühlen
Du musst nichts anderes tun
Niemand will etwas von Dir
Alle Gedanken, die kommen, können warten
wenn sie wichtig sind, kommen sie wieder
Jetzt bist Du das Wichtigste
Alles andere hat später seine Zeit

(fortfahren)…

Die Übung zielt darauf ab, dass Gefühle/Gedanken/Innere Unruhe nicht geleugnet = nicht unterdrückt werden.
Es ist leichter, etwas nicht zu folgen, das nicht unterdrückt wird. Dies erfordert naturgemäß eine innere Position außerhalb des Drucks.
ES wünscht, das Gefühl / der Gedanke sind da – und sie bestimmen mich bin nicht.
Ich bin neben ihnen, nicht durch sie.
Gefühle / Gedanken sind da und sie sind nicht ich.
Sie sind ein Teil von mir, und nur ein Teil.
Ich bin nicht diese Gedanken und Gefühle, ich habe sie.
Ich habe sie, nicht sie haben mich.

Die Fragen nach Farbe, Form, Klang zielen darauf ab, Gefühle und Gedanken als etwas von außen, als etwas Drittes zu betrachten, sie dadurch von sich zu trennen und nicht von ihnen gesteuert zu werden.

Die Lernschritte sollen / könnten sein:
Wahrnehmen lernen, sich alternativ und getrennt von diesen Gedanken und Gefühlen wahrzunehmen und zu fühlen, zu spüren. Dieses “mich” als Alternative sicher fühlen lernen.
Die Alternative sicher hervorrufen lernen.
Die Alternative stärken, bis sie größere Option ist.
Die Alternative so weit wachsen lassen, dass man sie als Basis fühlen, spüren und irgendwann dauerhaft leben kann.

Trainingsweg:
(Heranführen an Transformation in Tagesablauf)

  • Erste Male mit optimaler Medikation
  • Steigerung der Schwierigkeit je nach Fortschritt mit immer weniger / am Rand/ Ende der Medikamentenwirksamkeit
  • bis ohne Medikamente (falls möglich)
  • anfangs in eigenem Ritual, an einem bestimmten, ruhigen Ort, ggf. zu fester Zeit
  • später immer weniger abgeschottet, auch mal spontan
  • bis hin zu mitten im Tagesablauf

  1. Barranco-Ruiz, Etxabe, Ramírez-Vélez, Villa-González (2019): Interventions Based on Mind-Body Therapies for the Improvement of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder Symptoms in Youth: A Systematic Review. Medicina (Kaunas). 2019 Jun 30;55(7). pii: E325. doi: 10.3390/medicina55070325. REVIEW

  2. Lee, Ma, Ho, Tsang, Zheng, Wu (2017): The Effectiveness of Mindfulness-Based Intervention in Attention on Individuals with ADHD: A Systematic Review. Hong Kong J Occup Ther. 2017 Dec;30(1):33-41. doi: 10.1016/j.hkjot.2017.05.001. PMID: 30186078; PMCID: PMC6092011. METASTUDY

  3. Oliva, Malandrone, di Girolamo, Mirabella, Colombi, Carletto, Ostacoli (2021): The efficacy of mindfulness-based interventions in attention-deficit/hyperactivity disorder beyond core symptoms: A systematic review, meta-analysis, and meta-regression. J Affect Disord. 2021 Jun 5;292:475-486. doi: 10.1016/j.jad.2021.05.068. PMID: 34146899. REVIEW

  4. Brown, Ryan (2003): The benefits of being present: Mindfulness and its role in psychological well-being. Journal of Personality and Social Psychology, 84(4), 822-848

  5. Evans, Baer, Segerstrom (2009): The effects of mindfulness and selfconsciousness on persistence. Personality and Individual Differences, 47(4), 379-382.

  6. Sirois, Tosti, (2012): Lost in the moment? An investigation of procrastination, mindfulness, and well-being; Journal of Rational-Emotive & Cognitive-Behavior Therapy, 1-12

  7. Sirois, Pychyl, (2013): Procrastination and the Priority of Short-Term Mood Regulation: Consequences for Future Self. Social and Personality Psychology Compass, 7(2), 115-127. doi:10.1111/spc3.12011

  8. Ahmed Aboalola N (2023): The effectiveness of a mindfulness-based intervention on improving executive functions and reducing the symptoms of attention deficit hyperactivity disorder in young children. Appl Neuropsychol Child. 2023 Apr 27:1-9. doi: 10.1080/21622965.2023.2203321. PMID: 37105569.

  9. Xue, Zhang, Huang (2019): A meta-analytic investigation of the impact of mindfulness-based interventions on ADHD symptoms. Medicine (Baltimore). 2019 Jun;98(23):e15957. doi: 10.1097/MD.0000000000015957.

  10. Cruess, Antoni, Kumar, Ironson, McCabe, Fernandez, Fletcher, Schneiderman (1999): Cognitive-behavioral stress management buffers decreases in dehydroepiandrosterone sulfate (DHEA-S) and increases in the cortisol/DHEA-S ratio and reduces mood disturbance and perceived stress among HIV-seropositive men, Psychoneuroendocrinology, Volume 24, Issue 5, 1999, Pages 537-549, ISSN 0306-4530, https://doi.org/10.1016/S0306-4530(99)00010-4.

  11. López-Pinar, Martínez-Sanchís, Carbonell-Vayá, Sánchez-Meca, Fenollar-Cortés (2019): Efficacy of Nonpharmacological Treatments on Comorbid Internalizing Symptoms of Adults With Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder: A Meta-Analytic Review. J Atten Disord. 2019 Jun 13:1087054719855685. doi: 10.1177/1087054719855685. REVIEW

  12. Gabriely, Tarrasch, Velicki, Ovadia-Blechman (2020): The influence of mindfulness meditation on inattention and physiological markers of stress on students with learning disabilities and/or attention deficit hyperactivity disorder. Res Dev Disabil. 2020 May;100:103630. doi: 10.1016/j.ridd.2020.103630. PMID: 32163834.

  13. Valero, Cebolla, Colomer (2021): Mindfulness Training for Children with ADHD and Their Parents: A Randomized Control Trial. J Atten Disord. 2021 Jun 30:10870547211027636. doi: 10.1177/10870547211027636. Epub ahead of print. PMID: 34189992. n = 30

  14. Oliva, Malandrone, di Girolamo, Mirabella, Colombi, Carletto, Ostacoli (2021): The efficacy of mindfulness-based interventions in attention-deficit/hyperactivity disorder beyond core symptoms: A systematic review, meta-analysis, and meta-regression. J Affect Disord. 2021 Sep 1;292:475-486. doi: 10.1016/j.jad.2021.05.068. PMID: 34146899. METASTUDY

  15. http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/attribution/1584

  16. http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/leistungsattribution/8702

  17. Daubenmier, Kristeller, Hecht (2011): Mindfulness Intervention for Stress Eating to Reduce Cortisol and Abdominal Fat among Overweight and Obese Women: An Exploratory Randomized Controlled Study. In: J. Obes., 2011, Article ID 651936, doi:10.1155/2011/651936

  18. Hölzel, Hoge, Greve, Gard, Creswell, Brown, Feldman, Barrett,Schwartz, Vaitl, Lazara (2013): Neural mechanisms of symptom improvements in generalized anxiety disorder following mindfulness training; Neuroimage Clin. 2013; 2: 448–458; doi: 10.1016/j.nicl.2013.03.011; PMCID: PMC3777795

  19. Gotink, Meijboom, Vernooij, Smits, Hunink (2016): 8-week Mindfulness Based Stress Reduction induces brain changes similar to traditional long-term meditation practice – A systematic review; Brain Cogn. 2016 Oct;108:32-41. doi: 10.1016/j.bandc.2016.07.001. REVIEW

  20. Moynihan, Chapman, Klorman, Krasner, Duberstein, Brown, Talbot (2013): Mindfulness-Based Stress Reduction für ältere Erwachsene: Auswirkungen auf die exekutive Funktion, frontal alpha Asymmetrie und Immunfunktion.Neuropsychobiology. 2013; 68 (1): 34-43. doi: 10.1159 / 000350949.

  21. Lau, Leung, Chan, Wong, Leea (2015): Can the neural–cortisol association be moderated by experience-induced changes in awareness?1,2,5,6 Sci Rep. 2015; 5: 16620. doi: 10.1038/srep16620; PMCID: PMC4649618; Achtung sehr kleines n = 21

  22. Huguet, Izaguirre Eguren, Miguel-Ruiz, Vall Vallés, Alda (2019): Deficient Emotional Self-Regulation in Children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder: Mindfulness as a Useful Treatment Modality. J Dev Behav Pediatr. 2019 May 22. doi: 10.1097/DBP.0000000000000682.

  23. Geurts, Schellekens, Janssen, Speckens (2020): Mechanisms of Change in Mindfulness-Based Cognitive Therapy in Adults With ADHD. J Atten Disord. 2020 Jan 6:1087054719896865. doi: 10.1177/1087054719896865. n = 93

  24. Kabat-Zinn (2007): Gesund durch Meditation

  25. Cohen, Harvey, Shields, Shields, Rashedi, Tancredi, Angkustsiri, Hansen, Schweitzer (2018): Effects of Yoga on Attention, Impulsivity, and Hyperactivity in Preschool-Aged Children with Attention-Deficit Hyperactivity Disorder Symptoms. J Dev Behav Pediatr. 2018 Mar 13. doi: 10.1097/DBP.0000000000000552.

  26. Shrestha, Lautenschleger, Soares (2020): Non-pharmacologic management of attention-deficit/hyperactivity disorder in children and adolescents: a review. Transl Pediatr. 2020 Feb;9(Suppl 1):S114-S124. doi: 10.21037/tp.2019.10.01. PMID: 32206589; PMCID: PMC7082245. REVIEW

  27. Cerrillo-Urbina, García-Hermoso, Sánchez-López, Pardo-Guijarro, Santos Gómez, Martínez-Vizcaíno (2015): The effects of physical exercise in children with attention deficit hyperactivity disorder: a systematic review and meta-analysis of randomized control trials. Child Care Health Dev. 2015 Nov;41(6):779-88. doi: 10.1111/cch.12255. N = 249 REVIEW

  28. Evans, Ling, Hill, Rinehart, Austin, Sciberras (2017): Systematic review of meditation-based interventions for children with ADHD. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2018 Jan;27(1):9-27. doi: 10.1007/s00787-017-1008-9. PMID: 28547119. REVIEW

  29. Lazar, Kerr, Wasserman, Gray, Greve, Treadway, McGarvey, Quinn, Dusek, Benson, Rauch, Moore, Fischl (2005): Meditation experience is associated with increased cortical thickness.Neuroreport. 2005 Nov 28;16(17):1893-7

  30. Hölzel, Ott, Gard, Hempel, Weygandt, Morgen, Vaitl (2008): Investigation of mindfulness meditation practitioners with voxel-based morphometry.Soc Cogn Affect Neurosci. 2008 Mar;3(1):55-61. doi: 10.1093/scan/nsm038.

  31. Zhang, Díaz-Román, Cortese (2018): Meditation-based therapies for attention-deficit/hyperactivity disorder in children, adolescents and adults: a systematic review and meta-analysis. Evid Based Ment Health. 2018 Aug;21(3):87-94. doi: 10.1136/ebmental-2018-300015. PMID: 29991532. 13 Studien, n = 609 METASTUDY

  32. Field, Hernandez-Reif, Diego, Schanberg, Kuhn (2005): Cortisol decreases and Serotonin and Dopamin increase following Massage Therapy; International Journal of Neuroscience Vol. 115, Iss. 10, 2005

  33. Chen, Yu, Suen, Yu, Ho, Yang, Yeung (2019): Massage therapy for the treatment of attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD) in children and adolescents: A systematic review and meta-analysis. Complement Ther Med. 2019 Feb;42:389-399. doi: 10.1016/j.ctim.2018.12.011. REVIEW

  34. Gohr Månsson, Elmose, Mejldal, Dalsgaard, Roessler (2019): The effects of practicing target-shooting sport on the severity of inattentive, hyperactive, and impulsive symptoms in children: a non-randomised controlled open-label study in Denmark. Nord J Psychiatry. 2019 May – Jul;73(4-5):233-243. doi: 10.1080/08039488.2019.1612467.

  35. https://www.mytherapyapp.com/de/blog/die-besten-meditations-apps

Diese Seite wurde am 07.09.2024 zuletzt aktualisiert.