Liebe Leserinnen und Leser von ADxS.org, bitte verzeihen Sie die Störung.

ADxS.org benötigt in 2024 rund 58.500 €. In 2023 erhielten wir Spenden von rund 29.370 €. Leider spenden 99,8 % unserer Leser nicht. Wenn alle, die diese Bitte lesen, einen kleinen Beitrag leisten, wäre unsere Spendenkampagne für das Jahr 2024 nach einigen Tagen vorbei. Dieser Spendenaufruf wird 23.000 Mal in der Woche angezeigt, jedoch nur 75 Menschen spenden. Wenn Sie ADxS.org nützlich finden, nehmen Sie sich bitte eine Minute Zeit und unterstützen Sie ADxS.org mit Ihrer Spende. Vielen Dank!

Seit dem 01.06.2021 wird ADxS.org durch den gemeinnützigen ADxS e.V. getragen. Spenden an den ADxS e.V. sind steuerlich absetzbar (bis 300 € genügt der Überweisungsträger als Spendenquittung).

Falls Sie lieber etwas aktiv beitragen möchten, finden Sie hier Ideen zum Mitmachen oder zur tätigen Unterstützung.

8268€ von 58500€ - Stand 29.02.2024
14%
Header Image
5. Diagnose von Stresssystemschäden

5. Diagnose von Stresssystemschäden

5.1. Der Dexamethason-Suppressionstest (DST)

Die Schädigung der HPA-Achse lässt sich unter anderem durch den Dexamethason-Suppressionstest (DST) ermitteln. Eine orale oder intravenöse Gabe einer geringen Dosis Dexamethason (ein synthetisch hergestelltes Cortisol-Derivat) bewirkt bei Gesunden einen signifikanten Abfall der CRH, ACTH und Cortisolspiegel. Steigen die Pegel dagegen an, deutet dies auf eine Störung der HPA-Achse hin, z.B. durch eine verringerte Glucocorticoid-(Cortisol)-Rezeptor-Wirkung.1 Der DST wird vornehmlich zur Diagnose eines Cushing-Syndroms verwendet, bei dem kein Blutcortisolwertrückgang festzustellen ist. Bei Depressionen und anderen Störungen der HPA-Stress-Achse ist die Reaktion auf Cortisol ebenfalls verändert.2

Eine Untersuchung testete ADHS-Betroffene mit dem DST. Bei mehr als der Hälfte aller ADHS-Betroffenen zeigte der Dexamethasontest nicht den bei einer gesunden HPA-Achse zu erwartenden Abfall des Cortisolspiegels.3 Der Anteil der ADHS-betroffenen Kinder, die keinen normalen Tagescortisolverlauf hatten, lag noch höher (43 %).

Einen weiterer starken Hinweis darauf, dass die HPA-Achse und insbesondere Cortisol eine zentrale Rolle bei ADHS spielt, gibt eine Studie, nach der Dexamethason (als Medikament) bei Ratten ADHS-Symptome signifikant reduzieren konnte. Dexamethason erhöhte Dopamin- und Noradrenalinspiegel und eine Verringerung der DAT-Expression.4 Die verwendeten SHR-Ratten repräsentieren ADHS-HI und ADHS-C, nicht den ADHS-I-Subtyp.

Weitere Hinweise auf eine Verwendung zur Analyse bei ADHS wurden diesseits bislang nicht gefunden. Es wird zu beachten sein, dass bei ADHS-Betroffenen die Cortisolantwort auf akute Stressoren je nach Subtyp variiert. Bei ADHS-HI-Betroffenen (mit Hyperaktivität) ist die Cortisolantwort auf einen akuten Stressor meist verringert (abgeflacht), bei ADHS-I (ohne Hyperaktivität) ist sie dagegen häufig erhöht. Daher dürfte auch die Antwort der HPA-Achse auf Cortisolgabe je nach Stressphänotyp (ADHS-Subtyp) verändert sein. Eine mangelhafte Abschaltung der HPA-Achse erwarten wir vor allem bei ADHS-HI und ADHS-C.

Bei Betroffenen von frühkindlichem Stress zeigte der DST in einem Test eine überhöhte Cortisolreaktion.5
Bei Borderline-Betroffenen ohne komorbide PTSD zeigte der DST eine erhöhte ACTH-Antwort, bei Borderline-Betroffenen mit komorbider PTSD eine signifikant abgeschwächte ACTH-Antwort6

Zu den spezifischen Unterschieden der Veränderungen der Cortisol-, ACTH- und CRH-Antworten auf akute Stressoren bei verschiedenen psychischen Störungen siehe Die HPA-Achse / Stressregulationsachse.