Die Darstellung über Pflanzenextrakte bei ADHS dient lediglich der Vollständigkeit. Die dargestellten Mittel sind bei ADHS nicht wissenschaftlich ausreichend untersucht. Es sind massive Nebenwirkungen möglich. Vor einer Nutzung muss daher dringend gewarnt werden.
Grundsätzlich haben Pflanzenextrakte die Nachteile, dass sie eine Sammlung von Wirkstoffen enthalten und damit oft ein breites und nicht gut steuerbares Spektrum an Wirkmechanismen entfalten - die teilweise gewünscht und teilweise unerwünscht sein können. Einzelne Wirkstoffe dagegen können sehr viel genauer und selektiver eingesetzt werden, nur die erwünschten Wirkungen zu erzielen und die unerwünschten zu vermeiden.
Am Beispiel der Antidepressiva lässt sich dies gut nachverfolgen. Während trizyklische Antidepressiva, die bei ihrer Einführung vor einigen Jahrzehnten erhebliche Verbesserungen der Behandlung von Depression bewirkten, oft Serotonin-, Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer zugleich waren, sind modernere Antidepressiva sehr viel selektiver (z.B. SSRI: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und können damit genau aufgrund dieser Selektivität erheblich genauer den Bedarf des Betroffenen bedienen.
Ein weiterer Nachteil von Pflanzen als Medizinprodukte sind die natürlichen Schwankungen der Inhaltsstoffe. Daher macht es einen großen Unterschied, ob man sich Pflanzen besorgt und einen Tee braut, oder in der Apotheke das Extrakt der Pflanze als Medikament kauft. Erst die Kontrolle der Art und Menge der Inhaltsstoffe ermöglicht überhaupt eine zuverlässige Wirksamkeit und Dosierbarkeit.
Eine - zuweilen eher emotional getriebenen - Suche nach ausdrücklich “alternativen Behandlungsmethoden” ist dagegen innerhalb eines mittleren Zeitraums ein logischer Kurzschluss. Wäre eine “alternative Behandlungsmethode” so wirksam wie die Mainstream-Behandlungen, würden sie schon durch simple Mund-zu-Mund-Propaganda (wie z.B. im ADHS-Forum.adxs.org) sehr schnell sehr erfolgreich werden - und damit Mainstream. Daraus folgt im Umkehrschluss, dass alternative Behandlungsoptionen, die bereits länger Zeit bekannt sind, kaum erfolgreich sind - sonst wären sie nicht mehr alternativ.
1. Ginseng¶
1.1. Dopaminerge Wirkmechanismen von Ginseng¶
Ginseng enthält
- Ginsenoside. Diese sind als starke Antioxidantien mit neuroprotektiven Eigenschaften bekannt.
- Saponine
- Phenole
- Polyacetylene
- Alkaloide
- Polysaccharide.
- Gintonin, ein Nicht-Saponin-Polymer und Lysophosphatidsäure-Rezeptor-Agonist
Ginsengwurzel soll Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen:
-
Dopamin
- nach 2 Wochen
- im PFC erhöht (was bei ADHS in Bezug auf Organisationsprobleme vorteilhaft sein könnte)
- im Striatum verringert (was bei ADHS in Bezug auf Antrieb und Motivation nachteilig wäre)
- nach 7 Wochen
- in vielen Gehirnbereichen verringert (was bei ADHS insgesamt nachteilig wäre)
-
PFC, Striatum, Hippocampus, Hypothalamus, limbischer Lappen, Mittelhirn, Cerebellum und Medulla oblongata
-
Noradrenalin
- nach 2 Wochen
- nach 7 Wochen
- in vielen Gehirnbereichen verringert (was bei ADHS insgesamt nachteilig wäre)
-
PFC, Striatum, Hippocampus, Hypothalamus, limbischer Lappen, Mittelhirn, Cerebellum und Medulla oblongata
- Serotonin
- nach 2 Wochen
- im Striatum erhöht
- im Cerebellum erhöht
- im Hypothalamus verringert
- nach 7 Wochen
- im Cerebellum erhöht
- in den übrigen Gehirnbereichen verringert
-
PFC, Striatum, Hippocampus, Hypothalamus, limbischer Lappen, Mittelhirn und Medulla oblongata
Roter koreanischer Ginseng schützte die Blut-Hirn-Schranke und schützte - wohl durch Verringerung oxidativer Prozesse - vor dopaminergen neuronalen Schäden im Striatum in einem Parkinson-Modell. Eine Hypothese ist, dass dies durch Ginsenoside bewirkt werden könnte.
Gintonin scheint die Dopaminübertragung in PC12-Zellen zu regulieren und MPTP-induzierte motorische Beeinträchtigungen zu lindern, indem es den TH-Spiegel im Striatum erhöht. Daneben scheint Gintonin Synuclein in Substantia nigra und Striatum zu verringern und dadurch Neuroprotektiv für Dopaminneuronen zu wirken, was bei Parkinson hilfreich wäre.
Diese Mechanismen können indes nicht ohne Weiteres auf ADHS übertragen werden.
Bis auf die Erhöhung von Tyrosinhydroxylase im Striatum sind keine Mechanismen erkennbar, die für ADHS hilfreich wären.
1.2. Ginseng bei ADHS¶
Es gibt nur sehr wenige Studien zur Nutzung von Ginseng bei ADHS. Auf dieser Grundlage ist vor einer Verwendung zu warnen.
Eine klinische Beobachtungsstudie von 18 Kindern mit ADHS berichtete, dass 1000 mg roter koreanischer Ginseng über 8 Wochen die Unaufmerksamkeit verbesserte.
Eine doppelblinde randomisierte placebokontrollierte Untersuchung fand bei 2 g koreanischem rotem Ginseng Extrakt / Tag nach 8 Wochen eine statistisch signifikante Verbesserung bei Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität sowie ein verringertes Theta-Beta-Verhältnis im QEEG. Speichelcortisol- und DHEA-Werte waren unverändert. Eine weitere Studie untersuchte eine Kombination von Ginseng mit Omega 3.
Eine Fallstudie an 3 Jugendlichen mit ADHS berichtete von verbesserter Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität/Impulsivität im Elternreport durch Panax Ginseng, das ein Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer sei. Derselbe Autor berichtete auch über Verbesserungen bei ADHS durch Johanniskraut und Echte Kamille an offenbar immer denselben 3 Betroffenen. Wissenschaftliches Gewicht sollte diesen Studien nicht beigemessen werden. Warum eine Metastudie diese Studie gleichwohl unkommentiert als Argument für eine Wirksamkeit von Ginseng bei ADHS benennt, ist unverständlich.
2. Ginkgo biloba¶
Es gibt nur sehr wenige Studien zur Nutzung von Ginkgo biloba bei ADHS. Auf dieser Grundlage ist vor einer Verwendung zu warnen.
Eine randomisierte Doppelblindstudie fand Ginkgo biloba bei ADHS weniger wirksam als MPH. MPH zeigte häufiger Nebenwirkungen von Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Bezeichnend war, dass die Wirkung in der Elternbeurteilung sehr viel höher eingeschätzt wurde als in der Lehrerbeurteilung - ein Muster, das bei emotional gewünschten Behandlungsmethoden häufig auftritt.
Bis zu 240 mg Ginkgo biloba verbesserten in einer sehr kleinen Studie (n = 20) ADHS-Verhaltenssymptome und die elektrische Hirnaktivität bei Kindern.
Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie an Kindern und Jugendlichen mit ADHS fand, dass Ginkgo biloba als zusätzliche Behandlung neben 20 bis 30 mg MPH dessen Wirkung verbesserte.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ginkgo biloba und Ginseng linderte in einer kleinen Studie (n = 36) die ADHS-Symptome bei Kindern, bei geringen Nebenwirkungen.
Der Extrakt aus den Blättern von Ginkgo biloba wird als pflanzliches Arzneimittel gegen Demenz eingesetzt.
3. Yizhidan (YZD)¶
Yizhidan soll ein vergleichbares Wirkniveau wie Methylphenidat besitzen bei niedrigeren Nebenwirkungen.
Yizhidan scheint eine chinesische Heilpflanze zu sein.
Da es außer der genannten keine weitere Untersuchung hierzu gibt, die Untersuchung lediglich single-blind ausgestaltet wurde (was potenziell eine Verzerrung zugunsten des erwünschten Ergebnisses bewirken kann) und die Untersuchung selbst nicht verifiziert werden kann, ist das Ergebnis in keiner Weise gesichert.
Der Untersuchungsbericht weist zudem eine eigenartige Parallele zu demjenigen zu Tiashen Liquor auf, da in beiden Fällen die durch das Medikament zu beseitigenden Beeinträchtigungen bei den Versuchstieren durch dieselben Mittel hervorgerufen wurden und im selben Wortlaut beschrieben werden und es sich um dieselbe Zeitschrift zu handeln scheint.
4. Tiaoshen Liquor (TL)¶
Tiaoshen Liquor soll aus chinesischen medizinischen Kräutern hergestellt werden. Eine Untersuchung an 100 Kindern habe eine hohe Symptomverringerung ergeben.
Da es außer der genannten keine weitere Untersuchung hierzu gibt und die Untersuchung selbst nicht verifiziert werden kann, ist das Ergebnis in keiner Weise gesichert.
Der Untersuchungsbericht weist zudem eine eigenartige Parallele zu demjenigen zu Yizhidan (YZD) auf, da in beiden Fällen die durch das Medikament zu beseitigenden Beeinträchtigungen bei den Versuchstieren durch dieselben Mittel hervorgerufen und im selben Wortlaut beschrieben werden und es sich um dieselbe Zeitschrift zu handeln scheint.
5. Rehmanniae Radix Preparata, Catalpol¶
In einem (immerhin wissenschaftlichen Formalien genügenden) Artikel wurde eine Wirksamkeit von Rehmanniae Radix Preparata als häufig in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) genutztes Mittel bei ADHS untersucht. Versuche mit Probanden fehlen indes vollständig und es wird offen kommuniziert, dass der Finanzier des Artikels die Veröffentlichung beeinflusst hat.
Ein weiterer Artikel bestätigte eine positive Wirkung von Catalpol, einem Bestandteil von Rehmanniae Radix Preparata, auf ADHS-Symptome bei Ratten.
Catalpol soll danach die Spiegel erhöhen von
- BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor)
- Cdk5 (Cyclin-Dependent Kinase 5)
- p35
- FGF 21 (Fibroblast Growth Factor 21)
- FGFR 1 (FGF 21-Rezeptor)
was positiv auf die Lernfähigkeit wirken dürfte, die bei ADHS aufgrund verringerter Spiegel von BDNF und anderer neurotropher Faktoren vermindert ist.
Eine andere Studie fand, dass RRP bei SHR Verbesserungen bewirkte in Bezug auf:
-
Impulsivität
- Hyperaktivität
- die räumliche Lern- und Gedächtnisfähigkei
RRP reduzierte signifikant den neuronalen Verlust und erhöhte die Anzahl der hippocampalen Stammzellen und förderte die synaptische Plastizität. Die FGF/FGFR-Signalisierung wurde erhöht.
6. Kratom¶
Kratom (Mitragyna speciosa) ist ein in Asien vorkommender Baum. Verwendet werden die getrockneten Blätter. Weitere Namen sind Biak, Gra-tom, Biak-Biak, Katawn, Krton, Mabog oder Mambog.
Es wurde von einer Nutzung von Kratom bei ADHS berichtet, insbesondere als Selbstmedikation.
Da die Wirkung von Kratom je nach Baumart und Dosis extrem unterschiedlich bis hin zu gegenteilig sein kann und die Wirkung bislang nicht abgesichert ist, muss vor einer Selbstmedikation dringend gewarnt werden.
Es bestehen Hinweise auf ein Suchtpotenzial und auf das Potential zur Auslösung von Anfällen, jeweils beschrieben anhand von Einzelfällen.
7. Lycium chinense¶
Ein Fruchtextrakt von Lycium chinense zeigte in einer doppelblinden randomisierten Studie gegen Placebo signifikante Verbesserung des verbalen Lerntests, des Digit Span Forward Tests, des Digit Span Backward Tests, der auditorischen Dauerleistung der CNT und des FAIR-Leistungswerts im Vergleich zur Placebogruppe. ADHS war ein Ausschlusskriterium für die Probanden. Eine Anwendung auf ADHS-Betroffene wurde bislang nicht berichtet.
Wie immer sind derartige Untersuchungsergebnisse erst nach Replikation durch andere Untersuchungsteams belastbar.
8. Safran¶
Eine randomisierte doppelblinde Studie fand für Safran dieselbe Verbesserung von ADHS-Symptomen bei Kindern und Jugendlichen wie durch MPH, bei gleicher Nebenwirkungsquote.
Eine nicht randomisierte Studie mit Interessenkonflikten der Autoren behauptete eine gleichwertige Effektstärke von Safranextrakt auf ADHS-Symptome wie Methylphenidat bei zudem besserer Wirkung auf Hyperaktivität als MPH, während MPH bei Unaufmerksamkeit besser gewirkt habe. 7 Patienten aus der Methylphenidat-Gruppe (25,9 %) und 10 Patienten aus der Safran-Gruppe (31,2 %) berichteten Nebenwirkungen.
Zwei randomisierte doppelblinde klinische Studie fanden eine verbesserte Wirkung von MPH plus Safran im Vergleich zu MPH allein.
9. Long Mu Qing Xin Mixture (LMQXM)¶
Long Mu Qing Xin Mixture (LMQXM) ist eine empirische Formel der chinesischen Medizin für ADHS bei Kindern, bestehend aus:
- Radix astragail (Mongolischer Tragant)
- Radix angelicae sinensis (Chinesischer Engelwurz)
- Ramulus uncariae cum uncis (Uncariazweige und -dornen / Katzenkralle)
- Fructus jujubae (Rote Dattel)
- Radix paeoniae alba (Weiße Pfingstwurzel)
- Fructus schisandrae (Schisandra-chinensis-Früchte)
- Radix scutellariae (Scutellariae baicalensis radix / Baikal-Helmkrautwurzel)
-
Cortex phellodendri (Gelbbaumrinde)
- Kalzinierte Drachenknochen (Fossilien, die als Arznei und Wundermittel verwendet werden)
- Kalzinierte Austernschalen
- Muschel margartifera usta (Flussperlmuschel)
- Magnetitum (Magneteisenstein / Magnetit / Eisenoxiduloxid / mangetite / magnetic stone. Chinesische Bezeichung: Ci Shi)
- Gemischt gebratenes Süßholz
- Lichtweizen und
- caulis polygoni multiflori (Vielblütiger Knöterichstengel).
Long Mu Qing Xin Mixture (LMQXM) soll bei SHR Hyperaktivität, Lern- und Gedächtnisprobleme so gut behoben haben wie MPH.
Wie hauptsächlich wirksamen Bestandteile, die gut an DRD1 und DRD2 binden, seien:
- Beta-Sitosterol
- Stigmasterol
- Rhynchophyllin
- Baicalein und
- Formononetin.
LMQXM scheint über die DA- und cAMP-Signalwege zu wirken.
Während MPH und mittel dosiertes LMQXM-MD den DA- und cAMP-Spiegel, die mittlere optische Dichte (MOD) von cAMP sowie die MOD- und mRNA-Expression von DRD1 und PKA im präfrontalen Kortex (PFC) und im Striatum von SHR erhöhen, erhöhten niedrig und hochdosiertes LMQXM den DA- und cAMP-Spiegel im Striatum, die MOD von cAMP im PFC und die mRNA-Expression von PKA im PFC. Eine signifikante regulatorische Wirkung von LMQXM auf DRD2 fand sich nicht.
Da es neben den hier zitierten 2 Studien, die zudem von derselben Autorengruppe stammen, keine weiteren Studien zu LMQXM bei ADHS gibt, wird von einer Verwendung dringend abgeraten.
Je breitbandiger Mittel sind, desto höher ist das Nebenwirkungsrisiko.
10. Seekieferrindenextrakt
Das französische Seekiefernrindenextrakt Pycnogenol® ist ein geschütztes Produkt aus Pinus pinaster Aiton. Pycnogenol® ist ein standardisiertes ein Bioflavonoidextrakt. und enthält 65-75% bis 85 % Procyanidine, eine Vielzahl von Biopolymeren, die aus monomeren Einheiten von Catechin und Epicatechin bestehen. Daneben enthält es als Nebenbestandteile Gallussäure, Kaffeesäure und Ferulasäure (Phenolsäuren), die jeweils eigenen biologischen und klinischen Wirkungen haben.
In einer kleinen prospektiven Studie zeigte Pycnogenol positive Wirkung auf ADHS-Symptome von Kindern. In einer weiteren kleinen RCT verbesserte es die Aufmerksamkeit von Kindern mit ADHS
Eine RCT an n = 88 Kindern mit ADHS von 6 bis 12 Jahren fand eine Verbesserung von Hyperaktivität und Impulsivität im Lehrerrating
- durch Pycogenol von 34 %
- durch MPH von 36 %
Unaufmerksamkeit wurde im Lehrerrating nur durch MPH signifikant verbessert.
Im Elternrating waren ebenfalls beide Medikamente wirksam MPH jedoch signifikant wirksamer bei Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit.
Zugleich waren die Nebenwirkungen bei MPH deutlich erhöht (39 %), während die Nebenwirkungen von Pcnogenol (8 %) auf Placebo-Niveau (9 %) lag. Pycnogenol bewirkte keine Appetitprobleme.
höher.
Während MPH das „Hunger-Neuropeptid“ NPY, das Nahrungsaufnahme und Abbau von Angst und Stress steuert, signifikant um 21 % reduzierte, wurde dieses durch Pycnogenol nicht signifikant um 11 % erhöht.
Pycnogenol verbesserte in einer RCT an n = 101 Probanden zwischen 60 und 85 Jahren mit moderat verringerter kognitiven Funktionen das räumliche Arbeitsgedächtnis und die Qualität des Arbeitsgedächtnisses im Vergleich zu Placebo signifikant um 10,9 bzw. 8,5 %. Die Lipidperoxidationsprodukte (F2-Isoprostan im Plasma) waren um 22,9 % verringert, bei Placebo um 3,7 %.
Eine RCT untersuchte die Katecholaminkonzentrationen im Urin von Kindern mit ADHS.
Die Konzentrationen von Katecholaminen waren im Urin von ADHS-Patienten fünf mal höher als bei gesunden Kindern.
Die Konzentration von Noradrenalin korrelierte positiv mit dem Grad der Hyperaktivität der ADHS-Kinder.
Die Konzentrationen von Adrenalin und Noradrenalin korrelierten positiv mit den Plasmaspiegeln von oxidiertem Glutathion der ADHS-Kinder.
Die Gabe von Pycnogenol zeigte im Urin
-
Dopamin verringert
-
Noradrenalin und Adrenalin tendenziell verringert
- GSH/GSSG-Verhältnis erhöht
Die durch Pycnogenol normalisierten Urin-Katecholaminwerte korrelierten mit verringerter Hyperaktivität und einem verringerten oxidativen Stress bei Kindern mit ADHS.
Zur begrenzten Aussagekraft von peripheren Katecholaminen im Urin über Katecholamine im Gehirn siehe unter Messung von Dopamin.
Seekiefernrindenextrakt bewirkte laut RCT an Kindern mit ADHS
- eine Verringerung des reduzierten und des oxidierten Glutathions
- eine Verbesserung des antioxidativen Status
- das reduzierte den Gehalt an oxidierten Purinen, gemessen an 8-oxo-7,8-Dihydroguanin (8-oxoG)
- verringerte bei Kindern mit ADHS die im Vergleich zu Nichtbetroffenen deutlich erhöhten oxidativen Schäden an der DNA um 30 % nicht aber bei Erwachsenen
Pycnogenol kann unter bestimmten Umständen die durch oxidativen Stress vermittelten DNA-Schäden in vitro und in vivo verstärken.
Daneben wurden positive Wirkungen auf weitere Gesundheitsaspekte berichtet.
Es verwundert ein wenig, dass so viele Studien ein patentiertes Präparat untersuchen.