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Oxytocin ist ein Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone. Als Neurohormon, Neurotransmitter oder Neuromodulator ist es an einer Vielzahl von zentralen und peripheren Effekten, komplexen emotionalen und sozialen menschlichen Verhaltensweisen, Gedächtnis- und Lernprozessen beteiligt.1
Oxytocin wird im Hypothalamus produziert (dort hauptsächlich im Nucleus paraventricularis und gering im Nucleus supraopticus) und in der Hypophyse bis zur Freisetzung eingelagert.
Vermutlich sind für Oxytocin im Gehirn und Oxytocin im Körper unterschiedliche Zellen des Hypothalamus verantwortlich, wobei diese beiden Oxytocinspiegel allem Anschein nach symmetrisch an- und absteigen, sodass der Verlauf des Blutoxytocinspiegels zugleich den des Gehirns repräsentiert.2
Die Oxytocinproduktion wird im Rahmen der Stressreaktion als eine Folge der Aktivierung des Hypothalamus angestossen.
Durch Noradrenalin- und andere Botenstoffe wird der Hypothalamus als erste Stufe der HPA-Achse aktiviert, der dann
im Nucleus paraventricularis und (geringer) im Nucleus supraopticus (im Hypothalamus) Oxytocin und Vasopressin produziert
Oxytocin und Vasopressin (das Oxytocin sehr ähnlich ist) werden durch Nervenaxone (schnell) an die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) vermittelt und dort im Hypophysen-Hinterlappen zunächst gespeichert und von dort bei Bedarf ins Blut freigesetzt
CRH- und POMC ausschüttet, was die Hypophyse aktiviert.
Die Hypophyse
schüttet das Oxytocin- und Vasopressin aus, die
das vegetative Nervensystem aktivieren
schüttet ACTH aus
das die Nebenniere aktiviert (3. Stufe der HPA-Achse)
Cortisol scheint ebenfalls eine Oxytocinausschüttung auszulösen.4Da Cortisol an sich eine hemmende Wirkung auf den Hypothalamus hat, müsste diese Oxytocin-anregende Wirkung über andere Wege vermittelt werden.
Östrogen ist ein Oxytocinantagonist. Damit verstärkt Östrogen mittelbar die tend-and-befrind-Stressreaktion, was erklären könnte, warum diese bei Frauen sehr viel häufiger auftritt.5
Akuter Stress löst eine erhöhte Ausschüttung von Oxytocin aus. Innerhalb von 1 bis 15 Minuten nach einem akuten Stressor erhöht sich der Oxytocinspiegel bei Gesunden um das 2,5-fache.
Auf akuten Stress steigt der Oxytocinspiegel bei Jugendlichen sehr schnell innerhalb von 1 Minute auf einen Maximalwert an und fällt nach 10 Minuten bereits wieder ab. Der Oxytocin-Anstieg korreliert mit dem Cortisol-Anstieg und der Cortisol-Wiederherstellung. Eine hohe Oxytocinstressantwort korreliert mit hoher erlebter Angst und Unsicherheit, während ein hoher basaler Oxytocinspiegel mit niedriger erlebter Angst und Unsicherheit korreliert.9
Bei Männern wie Frauen erhöhte
10 Minuten rennen (Laufsport)
sexuelle Selbststimulation
Stressbelastung (TSST)
innerhalb von 10 bis 15 Minuten den Oxytocinspiegel im Speichel auf das 2.5-fache.10
Sexuelle Selbstbefriedigung erhöht bei Männern und Frauen den Oxytocinspiegel, der beim Orgasmus am höchsten ist.11
Eine nicht unerhebliche Anzahl von Studien fand dagegen keine Oxytocinstressantwort auf den TSST.
Bei Frauen nach der Menopause zeigte sich nahezu keine erhöhte Oxytocinstressantwort mehr.12 Hormontherapie korrelierte in einer Untersuchung mit einer höheren Oxytocinstressantwort. Oxytocin zeigte hier ebenso keinen Einfluss auf die Stressreaktivität oder Erholung nach einem Stressor.
Auch bei jungen Müttern zeigte sich weder eine erhöhte Oxytocin- noch eine erhöhte Allopregnanolonantwort auf einen akuten Stressor.13
Bei depressiven Frauen wurde 10 Minuten nach dem TSST kein erhöhter Oxytocinspiegel im Blut gefunden.14
Möglicherweise lag die Messung nach 10 Minuten bereits ausserhalb des Peakzeitraums.
Bei jungen Müttern wurde keine Veränderung des Oxytocin- und Vasopressinblutspiegels als Stressreaktion festgestellt.15 Die Blutabnahme erfolgte 1 Minute nach Ende des Stressors erfolgte, also zum zu erwartenden Maximum.
2.3.1. Oxytocinstressantwort unterscheidet sich nach Bindungsstilen¶
Eine Untersuchung fand bei Kindern mit ADHS einen gegenüber Nichtbetroffenen unveränderten basalen Oxytocinspiegel. Während nach Interaktion mit einem Elternteil bei Nichtbetroffenen Oxytocin anstieg, sank Oxytocin bei unbehandelten ADHS-Betroffenen ab. Methylphenidat bewirkte bei den ADHS-Betroffenen, dass der Oxytocinanstieg nach Eltern-Interaktion dem der Nichtbetroffenen entsprach.16
Menschen mit frühen Traumata zeigen je nach Bindungsmuster möglicherweise spezifische Stressantworten von Cortisol, ACTH und Oxytocin.17
Vor dem Hintergrund unserer Rechercheergebnisse, dass sich die Cortisolantworten je nach Persönlichkeitstyp unterscheiden können, und vor der Erkenntnis, dass ein starkes Über- oder Unterangebot von Neurotransmittern und Hormonen eine Down- bzw. Upregulierung von Rezeptorsystemen bewirken kann, ist fraglich, ob die dargestellten bindungsmusterspezifischen Stressantworten so detailliert, eindeutig und stabil zugeordnet werden können.
Eltern geben häufig ihre eigenen Bindungsmuster an ihre Kinder weiter. Mütter zu 75 %, Väter zu 65 %.18
Wissen über die Bedeutung von Bindungsverhalten könnte die Quote der weitergegebenen unsicheren Bindungen deutlich verringern. Hierzu werden spezielle Kurse angeboten.19
Es werden 4 Bindungsstile bei Menschen unterschieden. ⇒ Bindungsstile
2.3.2. “Messung” des Oxytocinsystems durch Fragebogen zur Bindung¶
Cloninger20 schlug vor, dass die reward dependency scale (Belohnungsabhängigkeitsskala) des Temperament- und Charakterinventars (TCI) die oxytocinerge Funktion widerspiegelt.
Diese Skala korreliert positiv mit von Probanden selbst berichteter sicherer Bindung und emotional warmer Haltung der Eltern und korreliert negativ mit abweisender / vermeidender Bindung und einer Ablehnung durch die Eltern.2122
Die reward dependency scale verfügt über drei Subskalen: Sentimentalität, Abhängigkeit und Bindung (Attachment). Die Subskala Bindung (Attachment) scheint dabei am besten das Verhalten zu erfassen, das mit der Oxytocin-Funktion korreliert. Sie misst die Tendenz, Gefühle auszudrücken und diese mit Freunden zu teilen.17 Dies korreliert mit sicherer Bindung.
Oxytocin-Antworten auf unkontrollierbaren Lärmstress zeigten Frauen nur bei zugleich hohem Neurotizitätswert.24
Bei Frauen mit frühkindlichem sexuellem Missbrauch wurde ein signifikant niedrigerer Oxytocinspiegel festgestellt, korrelierend mit der Schwere des Missbrauchs.25
Oxytocin aktiviert dopaminerge Belohnungspfade als Reaktion auf soziale Signale und induziert dadurch die lohnende Qualität sozialer Interaktionen, was u.a. bei ADHS, ASS, Schizophrenie und Sucht relevant ist.27
Ein Review postuliert, dass Dopamin insbesondere die Anreizbelohnung, (endogene) Opioide insbesondere die konsumatorische Belohnung regulieren, während Oxytocin die Ausrichtung der Belohnungssysteme auf soziale Interessen moderiert. Weiter wird angenommen, dass frühkindliche positive Erfahrungen die Anreiz- und konsumatorische Belohnungsempfindlichkeit durch die frühe Aktivierung bestimmter neuronaler Pfade steigern.28
Oxytocin ist an homöostatischen, neuroadaptiven Prozessen beteiligt, die mit Stressreaktionen und Substanzkonsum über Interaktionen mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) und dem mesolimbischen Belohnungs-Stress-System von Dopamin verbunden sind.1
Die Oxytocin und Dopamin erleichtern synergistisch die Aktivität des Striatums.2930 Die Aktivität von Dopamin-Neuronen im ventralen Tegmentum und der Substantia nigra wird durch axonale Freisetzung von Oxytocin fein reguliert.29
Ratten, die Oxytocin erhielten, verbrachten mehr Zeit an einem zuvor konditionierten präferierten Ort. Bekamen die Ratten vor dem Oxytocin den D2 DA-Rezeptor-Antagonisten Sulpirid, blockierte dies den belohnenden Oxytocineffekt. Der D2-Antagonist allein beeinflusste nicht die Zeit, die die Ratten am bevorzugten Ort verbrachten.31
Oxytocin wirkte bei den Ratten zudem anxiolytisch. Eine vorherige Behandlung mit dem D2-Rezeptor-Antagonisten Sulpirid blockierte auch die anxiolytische Wirkungen von Oxytocin.31
Elterliche Unterstützung bewirkt erhöhte Oxytocinspiegel bei den Kindern32, was ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, was als sichere Bindung oder als Zustand des Vertrauens beschrieben wird.33
Umgekehrt bewirkt eine Depression der Mutter in den ersten Lebensjahren des Kindes verringerte Oxytocinspiegel beim Kind, Mutter und Vater.32343536
Eine Oxytocingabe verbesserte zwar nicht das Parenting-Verhalten depressiver Mutter gegenüber den Kindern, allerdings das beschützende Verhalten vor aggressiven Dritten.32
Oxytocin wiederum aktiviert das Belohnungssystem und erhöht die Dopaminausschüttung. Dopamin motiviert das zukünftige Bindungsverhalten37 und spielt (als neurotropher Faktor) eine Rolle im Konditionierungsprozess selbst.38
Intrazerebroventriculär gegebenes Oxytocin hemmte bei Ratten das adipositasrelevante konditionierte Appetitverhalten, möglicherweise durch eine Verringerung der phasischen Dopaminantwort im ventralen Tegmentum auf Nahrungsanreiz.39
Nach einer anderen Studie bewirkte eine lokale Verabreichung von Oxytocin im mPFC erhöhte Dopaminspiegel im mPFC im Maß der Oxytocinrezeptoraktivierung, insbesondere mittels des D1-Rezeptors. Dies aktivierte mittelbar den D1/PKA/DAPRR32-Signalweg und bewirkte antidepressive Effekte.40
Die Bildung von Qxytocin soll weiterhin durch Dopamin angeregt werden.41
HPC-1/Syntaxin1A (STX1A) -KO Mäuse
HPC-1/Syntaxin1A (STX1A) ist ein neuronaler löslicher N-Ethylmaleimid-sensitiver Fusionsbindungs-Proteinrezeptor, der die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter im Gehirn reguliert. STX1A ist mit ASS und ADHS42 assoziiert. Mäuse ohne STX1A-Rezeptor (STX1A KO – Mäuse) haben verringerte Oxytocin- und Dopaminspiegel und zeigen neuropsychologische Anomalien, wie z.B. Angstgedächtnisdefizite, erhöhte Impulsivität, ungewöhnliches Sozialverhalten und eine erhöhte Ängstlichkeit bei mildem chronischem Stress. Eine Oxytocingabe behob diese Anomalien.41
Die Impulsivitätsprobleme liessen sich durch SSRI, nicht aber durch Dopamin- oder Noradrenalinwiederaufnahmehemmer beheben.43
STX1A KO – Mäuse zeigen zudem Defekte der HPA-Achse mit verringerten basalen Corticosteron- und ACTH-Spiegeln und einer verringerten CRH-, ACTH- und Corticosteron-Stressantwort. Der Anstieg von Serotonin im Hypothalamus durch das SSRI Fluoxetin sowie durch Stress war verringert.44
Bislang ist nur eine Isoform von Oxytocinrezeptoren bekannt.45
Die unsererseits bislang näher betrachteten Hormone und Neurotransmitter, die stressabhängig in signifikant unterschiedlichen verschiedenen Spiegeln ausgeschüttet werden (Cortisol, Noradrenalin), verfügen dagegen über ein Rezeptorsystem unterschiedlich affiner Rezeptoren, bei dem die niedrigaffinen Rezeptoren nur bei sehr hohen Pegeln angesprochen werden und dann spezifische eigene Aufgaben verfolgen (Cortisol: Abschaltung der HPA-Achse; Noradrenalin: Abschaltung des PFC).
Beim zu Oxytocin sehr eng verwandten Vasopressin wurden bereits drei Rezeptoren (1a, 1b und 2) gefunden.45
Oxytocinrezeptoren scheinen dagegen zwischen einem niedrigaffinen und einem hochaffinen Status hin- und herzuwechseln.45 Dies wird wie beim Cholecystokinin-Rezeptor durch Cholesterin beeinflusst, wenn auch auf andere Art und Weise.46
Für hochaffine Oxytocinbindung benötigt der Oxytocinrezeptor mindestens zwei Elemente:
zweiwertige Kationen wie Mn21 oder Mg21 und
Cholesterin
Cholesterin wirkt somit agonistisch als Oxytocinrezeptor-Modulator, der möglicherweise den Wechsel zwischen niedrig. und hochaffinem Status moderiert.46 Daher wird vermutet, dass sich hochaffine Oxytocinrezeptoren vornehmlich in cholesterinreicher Umgebung finden lassen dürften, z.B. in der Zellmembran.
Cholesterin wird ebenfalls bei Stress vermehrt ausgeschüttet und erhöht im Körper den Blutdruck mit dem Ziel, die Zellen mit mehr Energie für den Fall eines Kampfs oder einer Flucht zu versorgen.
Je nach genetischer Mutation der Oxytocinrezeptor-Gene ist die Affinität des Oxytocinrezeptors um bis zu das 30-fache verringert oder das 20-fache erhöht.45
Wie bei Vasopressin-Rezeptoren können Oxytocinrezeptor-Agonisten binnen 5 bis 10 Minuten eine erhebliche Downregulation der Oxytocinrezeptoren bewirken. Dies kann in bestimmten Zellarten bis über 60 % der Oxytocinrezeptoren betreffen.45
Bei Sozialphobie zeigt sich eine signifikant verringerte Methylierung des Oxytocinrezeptor-Gens insbesondere bei CpG Chr3: 8 809 437. Dabei war die Cortisolreaktion auf den TSST ebenso erhöht wie die Amygdala-Reaktionsfähigkeit während eines Sozialphobie-Stressors.
Es wird angenommen, dass verminderte Oxytocinrezeptor-Gen-Methylierung eine erhöhte Oxytocinrezeptor-Expression bewirkt. Offen ist, ob die erhöhte Oxytocinrezeptor-Expression eine unmittelbare kompensatorische Upregulation aufgrund eines verringerten Oxytocinspiegels darstellt oder eine kausale Ursache für Sozialphobie ist.47
Bei Präriemäusen korreliert eine höhere Oxytocinrezeptorbindungsfähigkeit mit mütterlichem Verhalten.48
Bei Frauen nach der Menopause waren unabhängig von einer bestehenden Hormontherapie erhöhte Oxytocinstressantworten signifikant mit mangelnden sozialen Beziehungen verbunden, mit weniger positiven Beziehungen zu einem primären Partner, mit keinem Haustier und mit erhöhten Cortisolstressantworten.12
Oxytocin beeinflsst das stressbezogene Verhalten45
Oxytocin hemmt die HPA-Achse. Extern gegebenes Oxytocin verringert so den Cortisol- und ACTH-Spiegel.53545556
Dadurch verringert Oxytocin die fight, flight, freeze – Stressreaktion.5
Oxytocin verstärkt dagegen die tend-and-befriend – Stressreaktion.5
Oxytocin könnte möglicherweise auch einen hemmenden Einfluss auf CRH haben.5 Da Östrogen den Oxytocinspiegel erhöht, dürften bei Frauen alle Wirkungen von Oxytocin verstärkt sein. SSRI erhöhen den Blutspiegel von Oxytocin. Möglicherweise moderiert dies einen Teil der antidepressiven Wirkungen von SSRI.57
Oxytocin ist an homöostatischen, neuroadaptiven Prozessen beteiligt, die mit Stressreaktionen und Substanzkonsum über Interaktionen mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) und dem mesolimbischen Belohnungs-Stress-System von Dopamin verbunden sind.1
erhöht die Beobachtung der Augenregion anderer Gesichtern61
Aktivität der Amygdala
auf beängstigende Gesichter bei Frauen erhöht, bei Männern verringert62
auf (sozial und nicht sozial) beängstigende Filmszenen bei Frauen erhöht62
Bei Marihuana-Abhängigen verringerte eine Oxytocingabe
das Craving nach der Droge
den DHEA-Spiegel
die Angstwerte
nicht aber das subjektive Stressempfinden auf einen Stressor (TSST)63
Demnach könnte Oxytocin möglicherweise der Behandlungsansatz für atypische Depression, ADHS-HI oder andere Störungsbilder sein, die von einem verringerten Cortisol-DHEA-Verhältnis geprägt sind. Hierzu sind weitere Untersuchungen wünschenswert.
Nach einem Lernen von 60 Gesichtern mit glücklichem, neutralem oder wütendem Ausdruck wurde Oxytocin oder Placebo nasal gegeben. Oxytocin verbesserte bei Männern wie Frauen den Gedächtnisabruf für wütende und neutrale Gesichter, nicht aber für freundliche Gesichter.64
Vor dem Lernen von 36 glücklichen, neutralen oder wütenden Gesichtern wurde Oxytocin oder Placebo gegeben. Die Oxytocin-Empfänger erkannten mehr glückliche und neutrale Gesichter wieder. Zuvor noch nicht gelernte Gesichter wurden nicht häufiger als bekannt genannt.65
Eine Untersuchung fand bei Kindern mit ADHS einen gegenüber Nichtbetroffenen unveränderten basalen Oxytocinspiegel. Während nach Interaktion mit einem Elternteil bei Nichtbetroffenen Oxytocin anstieg, sank Oxytocin bei unbehandelten ADHS-Betroffenen ab. Methylphenidat bewirkte bei den ADHS-Betroffenen, dass der Oxytocinanstieg nach Eltern-Interaktion dem der Nichtbetroffenen entsprach.16