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Komorbidität meint psychische Störungen, die (bedingt unabhängig voneinander) nebeneinander bestehen und die typischerweise häufig gemeinsam auftreten.
Psychische Störungen sind sehr häufig. Fachleute gehen von einer Lebenszeitprävalenz von bis zu 66% für psychische Störungen aus. Das bedeutet, dass 2/3 aller Menschen einmal im Leben an einer psychischen Störung leiden, wobei viele lediglich deshalb nicht entdeckt werden, weil die Betroffenen sich nicht behandeln lassen.1
Viele der unter 2. für Kinder und unter 3. für Erwachsene als Komorbiditäten aufgeführten Störungen entstehen genau so wie AD(H)S
AD(H)S geht häufig mit komorbiden Störungen einher. Welches Störungsbild zuerst behandelt werden sollte, dürfte sich anhand dem Maß der Belastung entscheiden.
Siehe hierzu unter ⇒ Behandlungspriorisierung bei Komorbiditäten im Beitrag ⇒ Leitfaden AD(H)S-Behandlung im Kapitel ⇒ Behandlung und Therapie.
Kinder mit AD(H)S leiden mit einer Wahrscheinlichkeit von 60-100% unter mindestens einer psychopathologischen Komorbidität (z.B. Tic-Störung, Depression, Störung des Sozialverhaltens u.a.).23
Bei n = 174 untersuchten AD(H)S-betroffenen Erwachsenen fanden sich im Schnitt 1,4 Komorbiditäten.4
Unter 575 AD(H)S-betroffenen Erwachsenen fand eine Studie bei 52,4% mindestens eine Komorbidität (32,9% hatten eine, 12,7% hatten zwei, 3,8% hatten drei und 3% hatten vier Komorbiditäten).5
Als besonders gutes Buch zu Komorbiditäten bei AD(H)S empfehlen Müller et al:6
Jules Angst (2001), persönlicher Brief an H. Hinterhuber, aus P. Hofmann (Hrsg.) (2002): Dysthymie. Anmerkung: Prof. Dr. Jules Angst von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich gehörte während seiner aktiven Zeit als Arzt und Wissenschaftler zu den international bekanntesten und renommiertesten epidemiologisch tätigen Psychiatern. Seine oben dargestellte Überzeugung wird von vielen Fachkollegen geteilt.“ Zitiert aus Faust, DYSTHYMIE: CHRONISCHE DEPRESSIVE VERSTIMMUNG ↥
Gillberg, Gillberg, Rasmussen, Niklasson (2004): Co-existing disorders in ADHD—Implications for diagnosis and intervention; Article in European Child & Adolescent Psychiatry 13 Suppl 1(S1):I80-92 · February 2004; DOI: 10.1007/s00787-004-1008-4 ↥
Schmitt (2014): Veränderungen des QEEG bei Kindern mit einer ADHS nach Neurofeedback-Training der langsamen kortikalen Potentiale; Dissertation, S. 9 ↥
Müller, Candrian, Kropotov (2011): ADHS – Neurodiagnostik in der Praxis, S. 17 ↥
Ohnishi, Kobayashi, Yajima, Koyama, Noguchi (2020): Psychiatric Comorbidities in Adult Attention-deficit/Hyperactivity Disorder: Prevalence and Patterns in the Routine Clinical Setting. Innov Clin Neurosci. 2019 Sep 1;16(9-10):11-16. PMID: 32082943; PMCID: PMC7009330. ↥
Müller, Candrian, Kropotov (2011): ADHS – Neurodiagnostik in der Praxis, Seite 16 ↥