Header Image
1. Motorische Symptome von ADHS

Inhaltsverzeichnis

1. Motorische Symptome von ADHS

Autor: Ulrich Brennecke
Review: Dipl.-Psych. Waldemar Zdero

Hyperaktivität ist ein häufiges Symptom von ADHS, aber nicht alle ADHS-Betroffenen sind hyperaktiv.

Bei Kindern äußert sich Hyperaktivität durch ständiges Zappeln, Aufstehen oder Herumlaufen.
Bei Erwachsenen nimmt die Hyperaktivität ab, aber es können immer noch Bewegungsunruhe und bestimmte Verhaltensweisen wie Fingertrommeln, Fußwippen oder Nägelkauen auftreten. Die motorische Hyperaktivität kann sich im Laufe der Zeit verringern, während innere Unruhe bestehen bleibt oder nun sichtbarer wird. Es wird diskutiert, ob innere Unruhe ein separates Symptom ist und ob sie mit Antriebsproblemen zusammenhängt.

Männer mit wie ohne ADHS zeigen im Quantified Behavioral Test eine höhere provozierte Hyperaktivität als Frauen. Männer wie Frauen mit ADHS haben eine verdoppelte basale und eine verdreifachte provozierte Hyperaktivität im Vergleich zu Nichtbetroffenen.1

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen mit ADHS in gleichem Maße unter Hyperaktivität leiden wie Männer, was die Annahme einer geschlechtsabhängigen Ausprägung der Hyperaktivität infrage stellt. Dies könnte zu genaueren und rechtzeitigen Diagnosen führen und die mit ADHS verbundenen Belastungen und Komorbiditäten bei Frauen verringern.

Hyperaktivität und innere Unruhe sind zugleich Stresssymptome. Stresshormone wie CRH können eine Bewegungsunruhe verursachen. Grobmotorische Probleme wie Ungeschicklichkeit und Koordinationsprobleme sind häufig bei ADHS-HI und ADHS-C. Feinmotorische Probleme wie eine schlechte Handschrift und Schwierigkeiten bei feinmotorischen Aufgaben können ebenfalls auftreten. Es ist unklar, ob feinmotorische Probleme durch ADHS-Medikation verbessert werden können.

Die Daten des ADxS.org-Symptomtests zeigten, dass die motorische Hyperaktivität im Alter abnahm, während innere Unruhe und Aufmerksamkeitsprobleme weiterhin bestehen blieben.

Während sich die Erkenntnis, dass Aufmerksamkeitsprobleme bei ADHS primär ein motivationales Problem darstellen (mangelnde Selbstmotivierbarkeit), da intrinsisch interessante Themen die Aufmerksamkeit wecken können, während intrinsisch nicht interessante Themen Aufmerksamkeitsprobleme verursachen, ist weitgehend unbekannt, dass dies auch auf motorische Unruhe zutrifft. Ein Zeitraffervideo, das einen Betroffenen bei der Beobachtung eines für ihn intrinsisch interessanten und eines für ihn intrinsisch nicht interessanten Videos zeigt, verdeutlicht, dass Hyperaktivitätsprobleme ebenso motivational verursacht werden wie Aufmerksamkeitsprobleme.

1.1. Hyperaktivität

Motorische Hyperaktivität ist ein sehr häufiges Symptom von ADHS. Hyperaktivität ist jedoch kein zwingendes Symptom von ADHS. Es gibt ADHS-Betroffene, die sehr an ihren Symptomen leiden, die weder als Kind hypermotorisch noch als Erwachsene voll innerer Unruhe waren / sind.

1.1.1. Motorische Hyperaktivität als ADHS-Symptom

Eine motorische Überaktivität ist ein Charakteristikum von ADHS-HI und ADHS-C. Beim Subtyp ADHS-I (überwiegende Aufmerksamkeitsprobleme) ist Hyperaktivität schwächer ausgeprägt.2
Hyperaktivität lässt in der Adoleszenz häufig nach. Die Fachliteratur beschreibt, dass sich Hyperaktivität bei Erwachsenen meist in eine Form innerer Unruhe umwandele. Dies wird zu diskutieren sein.

Das Zappeln und ständige Bewegen könnte als innere Korrektur der Vigilanz (innere Grundspannung) und des zu niedrigen Dopaminspiegels verstanden werden. Bewegung erhöht den Dopaminspiegel.34 Zappel-Betroffene, die gezwungen werden, stillzusitzen, geben (noch) häufiger falsche Antworten, als wenn sie sich bewegen dürfen.3 Ebenso erhöht Sport vor der Schule (zum Ausreagieren der motorischen Unruhe) die Lernerfolge.3
Kinder mit ADHS zeigten bei gleichzeitiger Bewegung (Cycling) eine kürzere Reaktionszeit im Stroop Test und verbesserte Selbstwirksamkeit. Bei Kindern ohne ADHS war das Ergebnis unverändert.5 Die Autoren schlossen daraus, dass Hyperaktivität bei ADHS ein kompensatorischer Mechanismus zur Hochregulierung von Hypoarousal im PFC sein könne, um exekutive Funktionen und Selbstwirksamkeit zu unterstützen.

1.1.2. Erscheinungsformen von motorischer Hyperaktivität

  • bei Kleinkindern:
    • ausgedehnte kindliche Trotzphase
    • ggf. mit übermäßigen, veritablen, echten Wutanfällen
  • bei Kindern:
    • ständiges Zappeln mit Händen und Füßen oder Herumrutschen auf dem Stuhl (DSM IV/5)
    • steht in der Klasse und anderen Situationen, in denen Sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf (DSM IV/5)
    • läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben) (DSM IV/5)
    • hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen (DSM IV/5)
    • ist häufig „auf Achse“ oder handelt oftmals, als wäre er/sie „getrieben“ (DSM IV/5)
    • redet häufig übermäßig viel (DSM IV/5; in ICD-10 als Impulsivitätsmerkmal gewertet). Sprechdurchfall ist auch bei manchen Erwachsenen noch festzustellen
  • bei Erwachsenen:
    • Hyperaktivität (äußerlich/körperlich) lässt bei Erwachsenen bis zu 60 % nach6
    • körperliche Unruhe bei Erwachsenen ggf. nur noch in geringerem Maß
      • Fußwippen mit hoher Frequenz (oder Impuls dazu, der bewusst unterdrückt wird)7
      • Fingertrommeln (oder Impuls dazu, der bewusst unterdrückt wird)7
      • Nägel kauen8
      • Lippen beißen
      • Beine verknoten / um Stuhlbein schlingen, um Bewegung zu begrenzen8

1.1.3. Altersbedingtes Nachlassen von motorischer Hyperaktivität

Die Daten des ADxS.org-Symptomtests zeigen folgende Veränderungen in den Altersgruppen:

Altersgruppe motorische Hyperaktivität Innere Unruhe Aufmerksamkeitsprobleme
5- 9 Jahre (n = 9) 0,70 0,80 0,75
10 – 14 Jahre (n = 15) 0,72 0,68 0,83
15 – 19 Jahre (n = 48) 0,45 0,62 0,81
20 – 29 Jahre (n = 373) 0,49 0,70 0,81
30 – 39 Jahre (n = 492) 0,49 0,74 0,83
40 – 49 Jahre (n = 301) 0,46 0,74 0,78
50 – 59 Jahre (n = 158) 0,46 0,72 0,80
60 – 75 Jahre (n = 32) 0,42 0,74 0,72
Männer (n = 630) 0,52 0,73 0,81
Frauen (n = 823) 0,45 0,72 0,80

Stand Juni 2020. Die angegebenen Werte geben die Stärke der Symptome relativ zueinander wieder.
Limitierungen der Aussagekraft:

  • Es sind wenige Datensätze mit Probanden unter 20 Jahren und deutlich zu wenige Datensätze mit Probanden unter 10 Jahren für eine belastbare Aussage vorhanden.
  • Es erfolgte keine Trennung nach ADHS-I und ADHS-HI, sodass das (zufällige) Verhältnis von ADHS-I zur ADHS-HI bei kleinen Gruppengrößen die Daten verzerren kann.
  • Es wurden lediglich die Datensätze ausgewertet, bei denen der Symptomtest Hinweise auf ein bestehendes ADHS fand.
  • Es handelt sich um einen nicht validierten Online-Selbsttest (Screening).

Die Daten lassen sich in Bezug auf die These diskutieren, dass Aufmerksamkeitsprobleme bei Kindern bis 15 Jahren noch nicht vollständig ausgeprägt sind und dass motorische Hyperaktivität im Erwachsenenalter nachlässt. Sie deuten jedoch darauf hin, dass sich Hyperaktivität nicht in Innere Unruhe umwandelt, sondern dass Innere Unruhe auch bei Kindern besteht und sich lediglich weniger stark zurückbildet als Hyperaktivität. Nach der Rückbildung der motorischen Hyperaktivität scheint die Innere Unruhe lediglich besser sichtbar zu werden.

Die innere Unruhe könnte man als den “kleinen Bruder” der Hyperaktivität bezeichnen.

Innere Unruhe als eigenständiges Symptom neben Hyperaktivität?

Eine interessante Überlegung ist, ob die nach den Daten möglicherweise bereits bei Kindern bestehende Innere Unruhe aufgrund der Tatsache, dass diese sich anders als Hyperaktivität nicht oder nur wenig zurückzubilden scheint, darauf hinweisen könnte, dass Innere Unruhe / Inneres Getriebensein ein von Hyperaktivität abzugrenzendes Symptom darstellen könnte.
Vom ursprünglichen (möglichen) Nutzen der Stresssymptome her gedacht (ursprünglich = bevor die Menschen sesshaft wurden), könnte es hilfreich gewesen sein, wenn Kinder in einer Gefahrensituation eine erhöhte Bewegungsbereitschaft entwickeln, damit sie in Gefahrensituationen zusammen mit der Gruppe besser fliehen können. Erwachsene profitieren von einer Hyperaktivität weniger, denn sie sind es, die die Stressoren bekämpfen müssen. Beim Kampf gegen Stressoren ist ein erhöhter Bewegungsdrang nicht mehr so wichtig wie bei Kindern (die zum Kampf gegen die Stressoren wenig beisteuern können), dagegen tritt in den Vordergrund, alles zu tun, um den Stressor zu bekämpfen und keine Ruhe zu geben, bis die Gefahr bewältigt ist.

Eine Parallele hierzu ist, dass Aufmerksamkeitsprobleme bei Erwachsenen ebenfalls deutlich abnehmen oder sogar ganz remittieren können (wenn auch seltener bzw. schwächer als Hyperaktivität und Impulsivität),9 ohne dass bei diesen ein Wandel in ein anderes Symptombild beschrieben würde. Unsere Daten zeigen jedoch allenfalls nur eine sehr schwache Abnahme von Aufmerksamkeitsproblemen bei Erwachsenen.

Zweifelhaft ist, ob Innere Unruhe / Inneres Getriebensein möglicherweise eher unter eine Überschrift “Antriebsprobleme” passen und dort den Gegenpart zu Antriebslosigkeit darstellen könnte, so wie Ablenkbarkeit (zu leichtes Wechseln des Aufmerksamkeitsfokus) und Taskwechselprobleme / Hyperfokus (erschwertes Wechseln des Aufmerksamkeitsfokus) innerhalb des Überbegriffs “Aufmerksamkeitsprobleme” Gegenparts bilden. Dagegen spricht, dass Antriebslosigkeit stark mit ADHS-I und weniger mit ADHS-HI korreliert, während Ablenkbarkeit und Taskwechselprobleme mit ADHS-HI und ADHS-I gleichermaßen korrelieren.

1.1.4. Hyperaktivität als Stresssymptom

Hyperaktivität, Zappeligkeit ist bei schwerem Stress als typisches Symptom bekannt, ebenso, dass sich bei Stress die Gedanken auf den Stressor konzentrieren (Gedankenkreisen, Rumination).
Stresssymptome aus dem Hyperaktivitäts-Formenkreis sind:

  • Unruhe1011
    Innere Unruhe ist ein typisches Symptom für den nahenden Endzustand eines Burnouts.12
  • Rastlosigkeit1314
  • Bewegungsunruhe15

Das Stresshormon CRH, das in der ersten Stufe der HPA-Achse durch den Hypothalamus ausgeschüttet wird, vermittelt unmittelbar einen Bewegungsdrang. Eine erhöhte lokomotorische Aktivität ist eine unmittelbare Wirkung des Stresshormons CRH.1617181511

Symptome, die durch Stresshormone selbst unmittelbar vermittelt werden, können gleichwohl auch ADHS-spezifische Symptome sein. Chronischer Stress wie ADHS vermitteln ihre Symptome durch Dopamin- und Noradrenalinmangel im Gehirn.

1.2. Grobmotorische Probleme bei ADHS

Grobmotorikprobleme sind ein Symptom von ADHS.1920212223242526 Sie bestehen bereits bei Kleinkindern27 und korrelieren bei Kindern mit Schlafproblemen.28 Mehr als die Hälfte der ADHS-Betroffenen soll grob- und feinmotorische Probleme haben.2930
Grobmotorische und feinmotorische Störungen sollten von motorischer Hyperaktivität getrennt betrachtet werden.

Erscheinungsformen:

  • Ungeschicklichkeit
    • häufig anstoßen/hängen bleiben
  • viele Unfälle (Ungeschick trifft auf Hektik)
    • häufige Verletzungen (insb. ADHS-HI)
    • blaue Flecken
  • Koordinationsprobleme (Dyskoordination)
    • z.B. Rad fahren lernen erst mit 6 Jahren
    • z.B. Schwierigkeiten beim Gleichgewicht halten oder beim Einbeinstand313233
      • Gleichgewicht und bilaterale Koordination (einschließlich manueller Geschicklichkeit) sind die am häufigsten berichteten Bereiche der motorischen Beeinträchtigung bei ADHS34
  • Schwierigkeiten der Kraftdosierung

Die ersten Daten aus dem ADxS.org-Online-Symptomtest (Stand Oktober 2018) deuten darauf hin, dass grobmotorische Probleme bei ADHS-HI mit Hyperaktivität weitaus häufiger auftreten als beim ADHS-I-Subtyp. Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen grobmotorischen Problemen und Hyperaktivität/Impulsivität.35

Möglicherweise tragen motorische Probleme in Form von Defiziten in der zwischenmenschlichen (automatischen) (motorischen) Synchronisation zur Entwicklung von sozialen Problemen bei. Zwischenmenschliche Synchronisation erfordert eine gute motorische Steuerung und ist auch bei der Entwicklung von Mutter-Kind-Beziehungen wichtig.36
Zwischenmenschliche Synchronisation spielt eine wichtige Rolle beim Erwerb sozialer kognitiver Fähigkeiten in der Entwicklung.3738 Bei ADHS korreliert das Ausmaß der zwischenmenschlichen Synchronisation zwischen Mutter und Kind mit dem Grad der Funktionsfähigkeit von Vorschulkindern mit ADHS.39
Eine weitere Hypothese vermutet einen Zusammenhang zwischen gestörter Augenkontrolle (Blickrichtungskontrolle und Blicksakkaden (Augenbewegungen)) und ADHS-Symptomen wie Aufmerksamkeitsproblemen und Impulsivität.40

Grobmotorische Symptome zu Ball fangen / werfen und Gleichgewicht sollen bei ADHS-I > ADHS-C > ADHS-HI > als bei Nichtbetroffenen sein.41

1.3. Feinmotorische Probleme bei ADHS

Feinmotorikprobleme sind ein Symptom von ADHS.214243 Mehr als die Hälfte der ADHS-Betroffenen soll grob- und feinmotorische Probleme haben.29
Feinmotorische und grobmotorische Störungen sollten von motorischer Hyperaktivität getrennt betrachtet werden.

4- und 5-jährige Kinder mit ADHS hatten häufiger Entwicklungsverzögerungen der Feinmotorik als der Grobmotorik, bei den 4-jährigen noch deutlicher als bei den 5-jährigen.
Bei den 5-jährigen war eine schlechtere Feinmotorikentwicklung stärker mit der ADHS-Schwere verbunden als die Grobotorikentwicklung.44

Erscheinungsformen:
Aktivitäten, die eine präzise Hand-Augen-Koordination erfordern, erschwert

  • Handschriftprobleme45
    • krakelige Handschrift4647
    • überproportional zunehmend bei Diktat unter Zeitdruck48
  • Probleme beim
    • Zeichnen
    • Bilder sauber ausmalen fällt Kindern schwer48
    • Anziehen (Kinder)
    • Essen mit Besteck und anderen
    • gerade Schnitte mit Schere (Kinder)
    • einsetzen kleiner Schrauben

Feinmotorische Probleme sollen

  • bei jüngeren Kindern (6 bis 9 Jahre) stärker sein als bei älteren (10 bis 13 Jahre)49
  • bei ADHS häufiger sein als bei ODD/CD50
  • bei ADHS-I häufiger sein29
  • bei ADHS-I stärker als bei ADHS-C stärker als bei ADHS-HI stärker als bei Nichtbetroffenen41
  • bei ADHS-HI und ADHS-I in etwa gleich häufig sein51
  • bei ADHS-C häufiger sein als ei ADHS-I und ADHS-HI49
  • geschlechtsunabhängig sein49
  • bei dominanter und nicht dominanter Hand auftreten49

Zwischen 28 % und 67 % der Betroffenen zeigten durch ADHS-Medikamente auch Verbesserungen ihrer Feinmotorik2952

Kinder und Jugendliche mit ADHS zwischen 7 und 17 Jahren zeigten anhand des Functional Dexterity Tests (FDT) zur Messung der händischen Feinmotorik eine niedrigere Verarbeitungszeit für die dominante Hand und die nicht-dominante Hand, eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit im Pegboard Test, höhere Gesamtfehler und eine höhere FDT-Zeit. Obwohl ADHS-Kinder schneller waren, waren sie hinsichtlich der Verarbeitungsfehler und der Gesamtprozesszeit im Nachteil.53

1.4. Motorische Entwicklungsstörungen

1.4.1. Entwicklungskoordinationsstörung (DCD, Dyspraxie)

Eine Onlineumfrage unter deutschen Eltern (n = 149) fand eine deutlich erhöhte Prävalenz für DCD (über 50 %), selbst wenn die Eltern noch nie von DCD gehört hatten.54 Eine größere Studie (n = 755) fand Developmental Coordination Disorder (DCD, Dyspraxie) bei 34 % der Jungen und bei 29 % der Mädchen mit ADHS.26

1.4.2. Persistierende (primitive) Reflexe (RPR)

Bei der Ontogenese des ZNS neigen später entwickelte Funktionen dazu, die älteren zu ersetzen, wenn höhere Stufen der ZNS-Entwicklung erfolgreich erreicht worden sind.55 Sogenannte primitive Reflexe, darunter der Asymmetrische Tonische Nackenreflex (ATNR) und der Symmetrische Tonische Nackenreflex (STNR), sind frühkindliche (primitive / primäre) Reflexe, die bei normaler Entwicklung durch fortgeschrittenere Funktionen abgelöst werden und sich dann zurückbilden.
Zwar zeigen auch viele gesunde Kinder persistierende (bestehen gebliebene) primitive Reflexe (retained primitive reflexes, RPR).56 Jedoch korrelieren RPR häufig mit Entwicklungsverzögerungen und

  • ADHS57 5859
  • ASS57586061
  • Legasthenie.57
  • Tourette57
  • Lernbehinderung57
  • sensorische Verarbeitungsstörungen57
  • Zerebralparese6263
  • Parkinson64
  • Zika-Virus-Syndrom65
    • Kinder mit angeborenem Zika-Virus-Syndrom zeigten eine abnormale Persistenz primitiver Reflexe (94,7 %), eine beeinträchtigte kognitive Entwicklung (95,1 %), eine verzögerte neuropsychomotorische Entwicklung (zwischen 92,8 und 100 %), Hypertonie (zwischen 74,7 % und 90,1 %) und einer beeinträchtigten Sprachentwicklung (zwischen 68,42 % und 100 %).66zeigten eine abnormale Persistenz primitiver Reflexe65 (94,7 %), eine beeinträchtigte kognitive Entwicklung (95,1 %), eine verzögerte neuropsychomotorische Entwicklung (zwischen 92,8 und 100 %), Hypertonie (zwischen 74,7 % und 90,1 %) und einer beeinträchtigten Sprachentwicklung (zwischen 68,42 % und 100 %).66
  • anderen neurologischen Verhaltensstörungen.67 RPR scheinen mit Reifungsverzögerungen und neuronalen Entwicklungsstörungen verbunden zu sein.5768
  • Frühgeburten69

ATNR und STNR lassen sich auch noch im Erwachsenenalter messen.70 Im höheren Alter scheinen primitive Reflexe sogar wieder zuzunehmen.

  • persistierende primitive Reflexe fanden sich71
    • bei 47 bis 51 % im Alter von 25 bis 45 Jahren
    • bei 73 % bis 75 % im Alter von 65 bis 85 Jahren
    • es fand sich keine Korrelation zur Kognition
  • Palmomentalreflex fand sich57
    • bei 6 % bis 27 % der jungen Erwachsenen im Alter von 20-50 Jahren
    • bei 28 % bis 60 % der über 60-Jährigen
  • Schnauzreflex57 (auch Orbicularis-oris-Reflex; wird durch leichtes Beklopfen der geschlossenen Lippen in der Mittellinie ausgelöst und äußert sich in einem Zusammenziehen der Lippenmuskulatur (Schmollmund, Vorwölbung der Lippen, die an einen Schnabel oder eine Schnauze erinnert).
    • bei 13 % der Personen im Alter von 40-57 Jahren
    • bei 22 % bis 33 % der über 60-Jährigen
  • Saugreflex, der auch mit Frontallappenerkrankungen in Verbindung gebracht wird57
    • bei mehr als 6 % der normalen Personen im Alter von 73 bis 93 Jahren

Persistierende primitive Reflexe (ATNR, STNR, Moro) bewirkten bei Fußball-Spielern (Altersschnitt 17,5 Jahre) signifikant niedrigere Erfolgsquoten bei technischen und taktischen Spielzügen, u.a. eine um 15,5 % bis 31,8 % verringerte Passerfolgsquote sowie signifikant verschlechterte Defensivaktionen und Zweikämpfe.72 Von jugendlichen Hochleistungs-Fußball-Spielern zeigten zwei Drittel aktive primitive Reflexe. Unter denjenigen, die eine Altersklasse höher spielten, als es ihrem Alter entsprach, war die Quote an nicht integrierten primitiven Reflexen erhöht.73

RPR können auch im höheren Alter wieder (neu) auftreten, z.B.: aufgrund von Degeneration (Demenz, Parkinson)7475, einer Läsion des Frontallappens oder einer Schädigung des kortikospinalen Trakts.57

Ein Training der primitiven Reflexe verbesserte die Augenkontrolle.76 Auch bei Erwachsenen sei eine Rückbildung primitiver Reflexe noch mit einem täglichen Aufwand von 5 Minuten über ein bis anderthalb Jahre möglich.58

Eine Studie fand bei n = 14 Kindern mit Lernproblemen ein erhöhtes Vorliegen von persistierenden Reflexen:77

  • ATNR 100 %
  • STNR 100 %
  • Tonischer lateraler Reflex (TNR) 100 %
  • Moro-Reflex 92,8 %
  • Spinaler Galant-Reflex 64,2 %
  • Suchreflex (Wurzelreflex, Rooting) 64,2 %
  • Palmarreflex 64,2 %
    • durch horizontales Streichen über die Handfläche wird leichter Druck ausgeübt. Ein bestehender Palmarreflex führt zum Schließen der Handfläche oder zum bilden einer Faust.
  • Saugreflex 57,1 %

Bei ASS, bei dem eine abnorme Lateralisierung, eine Unterkonnektivität über weite Entfernungen, ein größeres Verhältnis der funktionellen qEEG-Konnektivität zwischen links und rechts und eine Überkonnektivität über kurze Entfernungen besteht, korrelierte eine Verringerung persistierender primitiver Reflexe (RPRs) (zwei aus der Gruppe Asymmetrischer tonischer Nackenreflex, Symmetrischer tonischer Nackenreflex, Spinal Galant, Babinski, Palmer Grasp, Suchreflex und Tonischer Nackenreflex) durch einseitige Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) mit einer Veränderung des qEEG im Bete, Delta, Theta und Gamma Band in Richtung Normalisierung der bei ASS typischen U-Kurve.78
Bei ASS fand sich eine erhöhte Persistenz des Schnauzreflexes und des visuellen Suchreflexes, nicht aber von taktilem Suchreflex, Saugreflex und Greifreflex.79

Eine Verringerung persistierender Reflexe deckt sich mit den Therapiezielen bei Entwicklungsverzögerungen. Persistierende Reflexe könnten ein Biomarker für Entwicklungsstörungen sein.80

Eine Casestudy über 3 Einzelfälle berichtet eine Auflösung persistierender primitiver Reflexe bei drei Erwachsenen Alkoholikern durch den NDMA-Antagonisten Acamprosat.81

1.4.2.1. Asymmetrischer Tonischer Nackenreflex (ATNR)

ATNR:82

  • Bei Drehung des Kopfes zur Seite folgt als Reflex
    • Streckung der Glieder (Arm und Bein) auf der Gesichtsseite
    • Beugung der Glieder (Arm und Bein) auf der Hinterkopfseite
    • Test: Der Proband begibt sich (mit verbundenen Augen, damit visuelle Orientierung nicht das Ergebnis verfälscht) auf Hände und Knie. Der Kopf des Probanden wird in der Mittellinie platziert, mit dem Gesicht parallel zum Boden. Knie und Hüften werden so weit wie möglich gebeugt. waren. Der Probanden soll sich entspannen und dann die Arme gerade halten und die Ellenbogen nicht beugen. Bei neutraler Kopfhaltung, bei vom Untersucher nach rechts und nach links positioniertem Kopf wird die Beugung der Ellenbogen gemessen.
  • Ausbildung in 16. bis 18. Schwangerschaftswoche83
  • Zweck:
    • vorgeburtlich
      • Aufbau des Muskeltonus
      • Verringerung des Sauerstoffbedarfs durch Herunterfahren des Kreislaufs im Falle von Sauerstoffmangel58
    • Unterstützung für aktiven Geburtsvorgang (Drehung)
      • Presswehen bewirken Sauerstoffmangel und lösen ATNR aus58
    • Unterstützung der nachgeburtlich beginnenden Auge-Hand-Koordination
  • wird in 3. bis 9. Lebensmonat durch Kriechen auf dem Bauch nach und nach integriert83
  • sollte bis Ende des 1. Lebensjahrs völlig verschwunden sein, andernfalls Zeichen von Entwicklungsverzögerung

Zur Messung u.a. von ATNR und STNR wurde die Children’s Primitive Reflex Integration Measurement Scale (CPRIMS) entwickelt.84
Eine unterbleibende Rückbildung von ATNR und STNR erhöhte das Risiko motorischer83 und psychischer55 Probleme.

Überschießende Reflexantworten und Persistenz des ATNR gelten als pathologisches Zeichen einer hirnorganischen Schädigung (z.B. zerebrale Hypoxie bei Neugeborenen) und behindern die normgerechte motorische Entwicklung.85
Mögliche Zeichen für ATNR-Entwicklungsverzögerung (meist mehrere):82

  • mangelnde Entwicklung der Lateralität
    • mangelnde Seitigkeit / homolaterale (gleichseitige) Bewegungsmuster
    • wechselnde Bevorzugung von Führungs-Hand / -Bein
      • ADHS korreliert mit einer erhöhten Häufigkeit einer nicht-Rechtshändigkeit (Linkshändigkeit, Mischhändigkeit)86
    • nicht festgelegtes Führungsauge
      • mögliche Folgen (verstärkt unter Stress):
        • mangelnde Augenfolgebewegung
        • beeinträchtigte oder verwirrende visuelle Wahrnehmung
        • LRS (Lese-/Rechtschreib-Schwäche)
    • nicht festgelegtes Führungsohr = Fehlende Festlegung der Ohrigkeit = Wechsel des bevorzugten Ohres beim Hören
      • mögliche Folgen (verstärkt unter Stress):
        • Probleme bei der Lautverarbeitung
        • auditiven Reihenfolgeprobleme
        • Verwechseln und Auslassen von Buchstaben, Zahlen und Rechenzeichen
        • LRS
  • Rechts- / Links-Schwäche (Verwechseln von rechts und links)
  • spiegelbildliches Schreiben
  • spiegelbildliches Lesen (Verwechseln von b und d bzw. p und q)
  • Handschrift
    • Kind kompensiert den Druck auf den Stift, was die Handschrift beeinträchtigt
    • krakelig
    • sehr eng und klein
    • Schwierigkeiten, Linien einzuhalten
    • Drehen des Blattes beim Schreiben
  • Liegende Sitzhaltung
  • Skoliose8387
  • Störungen der Auge-Hand-Koordination85
  • visuelle Wahrnehmungs- und Fixierungsstörungen85
  • Koordinationsstörung, insbesondere bei Überkreuzen der Körpermittellinie (Bewegungs-, Haltungs- und Schreibstörungen)85
  • Gleichgewichtsprobleme88
    • wenn Kopf zur Seite gedreht wird
    • Fahrradfahren lernen erschwert
  • Legasthenie
  • Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
  • Schwierigkeiten in Mathematik

Studien fanden eine Korrelation zwischen einem persistierenden ATNR und

  • ADHS83899088
  • LRS91929394
  • Hörproblemen92
  • Schwierigkeiten, die Uhrzeit zu lesen95
  • motorischen Problemen83
  • neurologischen Problemen96

Bei Kindern (8 bis 11 Jahre) mit persistentem ATNR und LSR verringerten sich die ATNR-Merkmale durch Nachahmung der Reflexbewegungen.97

1.4.2.2. Symmetrischer Tonischer Nackenreflex (STNR)

STNR:

  • Reflexmuster besteht aus zwei Bewegungen
    • kniet Kind auf Händen und Knien und ist Kopf angehoben, sind Arme gerade und eine gebeugt
    • wird Kopf gesenkt, werden Arme gebeugt und Beine gestreckt
  • Bei Bewegung des Kopfes nach vorne (Kinn zur Brust) oder hinten (Kopf in Nacken) folgt als Reflex82
    • Gegenbewegung der oberen zur unteren Körperhälfte
    • Streckung obere Körperhälfte bewirkt Beugung untere Körperhälfte und umgekehrt
    • Beugung Kopf nach vorn -> Arme beugen sich, Beine strecken sich
    • Beugung Kopf nach hinten -> Arme strecken sich, Beine beugen sich

Der STNR beeinflusst die weitere Integration des Tonischen Labyrinthischen Reflexes. Er stärkt die Rücken- und Nackenmuskulatur und ist wichtig für die richtige Körperhaltung.

Wenn der STNR nicht ausreichend integriert ist, bewegt sich das Kind auf dem Po rutschend oder nur sitzend fort, bis es laufen lernt. Kinder, die nie auf allen Vieren gekrabbelt sind, haben in der Regel eine aktive STNR.

Die STNR ist entscheidend für die Entwicklung der Sehfähigkeit, des Gleichgewichtssinns und der Auge-Hand-Koordination.

STNR:82

  • entwickelt sich aus dem Tonischen Labyrinthreflex, der mit Beginn der 9. Schwangerschaftswoche sichtbar wird
  • STNR ist besonders ausgeprägt vom 6. bis 8. Lebensmonat83
  • enger Zusammenhang zum Vestibularsystem
  • wichtige Übergangsphase zum Krabbeln
  • trainiert Akkommodation (Entfernungs-Einstellung der Augen)

Der STNR sollte im 9. bis 11. Lebensmonat integriert sein und im weiteren Lebensverlauf vollständig durch eine reifere Bewegungskoordination ersetzt werden.83

Zur Messung u.a. von ATNR und STNR wurde die Children’s Primitive Reflex Integration Measurement Scale (CPRIMS) entwickelt.84
Eine unterbleibende Rückbildung von ATNR und STNR erhöhte das Risiko motorischer83 und psychischer55 Probleme.

Motorische Unreife in Form von Bewegungsmustern aus persistierendem STNR korreliert mit:82

  • ADHS-Symptomen
    • Hyperaktivität
    • Aufmerksamkeitsproblemen
    • Konzentrationsproblemen
    • Organisationsproblemen
    • schwach ausgebildetes Zeitgefühl
    • Reihenfolgeprobleme (bei praktischen Anforderungen oder komplexeren Arbeitsanweisungen)
    • motorische Probleme83
  • erschwerte rhythmisch koordinierte Bewegungen
  • Flüssigkeit von Bewegungen beeinträchtigt, die98
    • vertikale Augenbewegung erfordern
    • Kontrolle der Sitzhaltung erfordern
  • Lese- und Schreibhaltung beeinträchtigt
  • Koordination der Bewegungen von Ober- und Unterkörper erschwert, z.B. Schwimmen, Rolle vorwärts/rückwärts
  • Liegestütze erschwert, da Durchstrecken der Arme den Beuge-Reflex der Beine triggert
  • Fangen von Bällen erschwert durch
    • mangelnde Auge-Hand-Koordination
    • Schwierigkeiten, Entfernung und Zeit einzuschätzen
  • Muskeltonus
    • schwach
    • versteift
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Schlechte Körperhaltung
  • Probleme, den Rücken gerade zu halten
  • Schwache Oberarmkraft
  • Sitzen in W-Stellung oder Umschlingen der Stuhlbeine mit den Beinen
  • Beim Lesen oder Schreiben bleibt das Kind über dem Buch liegen und stützt den Kopf mit der Hand ab
  • Fehlendes/kaum vorhandenes Krabbeln (Kleinkinder)
  • Schwierigkeiten bei der Akkommodation und der visuellen Fokussierung auf verschiedene Entfernungen (beeinträchtigt die Lesefähigkeit)
  • Wahrnehmungsschwierigkeiten
    • visuell
    • räumlich
1.4.2.3. Moro-Reflex

Der Moro-Reflex (Schreckreflex) zeigt sich auf plötzliche, erschreckende Reize im 2. bis 4. Lebensmonat durch ein Ausbreiten und nachfolgendes Wiederanziehen von Armen und Beinen, das häufig von einem Schrei begleitet wird.

Auslöser: Plötzliche Bewegungen, laute Geräusche, Positionswechsel, grelles Licht
Reaktion: Ausbreiten der Arme und Beine, gefolgt von Anziehen und oft Schreien, Pulsanstieg, Aktivierung des Sympathikus
Bedeutung: aktiviert den ersten Atemzug nach der Geburt; hilft dem Baby, sich bei Gefahr festzuhalten oder zu schützen
Hemmung: Normalerweise zwischen dem 2. und 4. Lebensmonat, kann aber bei einigen Kindern länger bestehen bleiben

Eine kleine Studie fand eine erhöhte Prävalenz eines persistierenden Galant-Reflexes bei ADHS.99
Ein persistierender Moro-Reflex ist ein Hinweis auf neurologische Probleme.96

Eine überhöhte, persistierende Moro-Reaktion kann überschießende Schreckreaktionen auslösen. Dies trifft verstärkt bei Menschen auf, die eine erhöhte Reizoffenheit besitzen, wie es bei ADHS typisch ist.58
Ein Einzelfall berichtet von einer 18-jährigen Frau, bei der eine massive Angst- und Panikstörung mit einem noch voll ausgebildeten Moro-Reflex korrelierte. Eine Behandlung zur Rückbildung des Moro-Reflexes zeigte eine Verbesserung der Angstsymptomatik.58

1.4.2.4. Galant-Reflex

Eine kleine Studie fand eine erhöhte Prävalenz eines persistierenden Galant-Reflexes bei ADHS.99


  1. Wettstein R, Navarro Ovando V, Pirgon E, Kroesen J, Wettstein K, Kroesen H, Mathôt R, Dumont G (2024): Absent or Hidden? Hyperactivity in Females With ADHD. J Atten Disord. 2024 Oct;28(12):1589-1597. doi: 10.1177/10870547241273152. PMID: 39161237.

  2. Diamond (2005): Attention-deficit disorder (attention-deficit/hyperactivity disorder without hyperactivity): A neurobiologically and behaviorally distinct disorder from attention-deficit (with hyperactivity), Development and Psychopathology 17 (2005), 807–825, S. 819

  3. Studie des MIND Institute der Universität California, zitiert nach Winkler in http://web4health.info/de/answers/adhd-menu.htm

  4. http://helga-simchen.info/Thesen-zu-ADS

  5. González-Martínez Á, Muñiz de Miguel S, Diéguez FJ (2024): New Advances in Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder-like Dogs. Animals (Basel). 2024 Jul 14;14(14):2067. doi: 10.3390/ani14142067. PMID: 39061529; PMCID: PMC11273832. REVIEW

  6. Barkley, Benton (2010): Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS

  7. Krause, Krause (2014): ADHS im Erwachsenenalter, S. 61

  8. Krause, Krause (2014): ADHS im Erwachsenenalter, S. 61

  9. Mick, Faraone, Biederman (2004): Age-dependent expression of attention-deficit/hyperactivity disorder symptoms, Psychiatr Clin N Am 27 (2004) 215–224

  10. Dr. Rolf Merkle, Diplom-Psychologe: Stress – was versteht man darunter?

  11. Gruber: Fragebögen zur Stressdiagnostik; Fragebogen 1: Streß-Folgen

  12. Prof. Dr. med. Volker Faust: Erschöpfungsdepression; Seelische Störungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln; PSYCHIATRIE HEUTE; Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

  13. Merkle (2013): Stress – was versteht man darunter?

  14. Hebold (2004): Stress und Stressverarbeitung bei Kindern und Jugendlichen, in: Schluchter, Tönjes, Elkins (Hrsg.), Menschenskinder! Zur Lage von Kindern in unserer Gesellschaft. Band zur Vortragsreihe des Humanökologischen Zentrums der BTU Cottbus, Seite 86

  15. Edel, Vollmöller (2006): ADHS bei Erwachsenen, Seite 113

  16. Rensing, Koch, Rippe, Rippe (2006): Mensch im Stress; Psyche, Körper Moleküle, Seite 96, Seite 151

  17. Egle, Joraschky, Lampe, Seiffge-Krenke, Cierpka (2016): Sexueller Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung – Erkennung, Therapie und Prävention der Folgen früher Stresserfahrungen; 4. Aufl., S. 45

  18. Arborelius, Owens, Plotsky, Nemeroff (1999): The role of corticotropin-releasing factor in depression and anxiety disorders. J Endocrinol 1999; 160: 1–12, Seite 5 zitiert nach Egle, Joraschky, Lampe, Seiffge-Krenke, Cierpka (2016): Sexueller Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung – Erkennung, Therapie und Prävention der Folgen früher Stresserfahrungen; 4. Aufl. S. 46

  19. Carte ET, Nigg JT, Hinshaw SP. (1996):Neuropsychological functioning, motor speed, and language processing in boys with and without ADHD. J Abnorm Child Psychol. 1996 Aug;24(4):481-98. doi: 10.1007/BF01441570. PMID: 8886944.

  20. Harvey WJ, Reid G, Bloom GA, Staples K, Grizenko N, Mbekou V, Ter-Stepanian M, Joober R (2009): Physical activity experiences of boys with and without ADHD. Adapt Phys Activ Q. 2009 Apr;26(2):131-50. doi: 10.1123/apaq.26.2.131. PMID: 19478346.

  21. Scharoun SM, Bryden PJ, Otipkova Z, Musalek M, Lejcarova A (2013): Motor skills in Czech children with attention-deficit/hyperactivity disorder and their neurotypical counterparts. Res Dev Disabil. 2013 Nov;34(11):4142-53. doi: 10.1016/j.ridd.2013.08.011. PMID: 24060728.

  22. Brossard-Racine M, Shevell M, Snider L, Bélanger SA, Majnemer A (2012): Motor skills of children newly diagnosed with Attention Deficit Hyperactivity Disorder prior to and following treatment with stimulant medication. Res Dev Disabil. 2012 Nov-Dec;33(6):2080-7. doi: 10.1016/j.ridd.2012.06.003. PMID: 22796639.

  23. Goulardins JB, Marques JC, Casella EB, Nascimento RO, Oliveira JA (2013): Motor profile of children with attention deficit hyperactivity disorder, combined type. Res Dev Disabil. 2013 Jan;34(1):40-5. doi: 10.1016/j.ridd.2012.07.014. PMID: 22940157.

  24. Ghanizadeh A (2010): Predictors of different types of developmental coordination problems in ADHD: the effect of age, gender, ADHD symptom severity and comorbidities. Neuropediatrics. 2010 Aug;41(4):176-81. doi: 10.1055/s-0030-1267962. PMID: 21086222.

  25. Buderath, Gärtner, Frings, Christiansen, Schoch, Konczak, Gizewski, Hebebrand, Timmann (2009): Postural and gait performance in children with attention deficit/hyperactivity disorder. Gait Posture. 2009 Feb;29(2):249-54. doi: 10.1016/j.gaitpost.2008.08.016.

  26. Fliers E, Rommelse N, Vermeulen SH, Altink M, Buschgens CJ, Faraone SV, Sergeant JA, Franke B, Buitelaar JK (2008): Motor coordination problems in children and adolescents with ADHD rated by parents and teachers: effects of age and gender. J Neural Transm (Vienna). 2008;115(2):211-20. doi: 10.1007/s00702-007-0827-0. PMID: 17994185. n = 755

  27. Sweeney KL, Ryan M, Schneider H, Ferenc L, Denckla MB, Mahone EM (2018): Developmental Trajectory of Motor Deficits in Preschool Children with ADHD. Dev Neuropsychol. 2018;43(5):419-429. doi: 10.1080/87565641.2018.1466888. PMID: 29757012; PMCID: PMC5991607.

  28. Papadopoulos N, Stavropoulos V, McGinley J, Bellgrove M, Tonge B, Murphy A, Cornish K, Rinehart N (2019): Moderating Effect of Motor Proficiency on the Relationship Between ADHD Symptoms and Sleep Problems in Children With Attention Deficit Hyperactivity Disorder-Combined Type. Behav Sleep Med. 2019 Sep-Oct;17(5):646-656. doi: 10.1080/15402002.2018.1443455. PMID: 29528702.

  29. Kaiser ML, Schoemaker MM, Albaret JM, Geuze RH. What is the evidence of impaired motor skills and motor control among children with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD)? Systematic review of the literature. Res Dev Disabil. 2015 Jan;36C:338-357. doi: 10.1016/j.ridd.2014.09.023. PMID: 25462494. REVIEW

  30. D’Anna C, Carlevaro F, Magno F, Vagnetti R, Limone P, Magistro D (2024): Gross Motor Skills Are Associated with Symptoms of Attention Deficit Hyperactivity Disorder in School-Aged Children. Children (Basel). 2024 Jun 21;11(7):757. doi: 10.3390/children11070757. PMID: 39062207; PMCID: PMC11274859.

  31. Cook, Kelshaw, Caswell, Iverson (2019): Children with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder Perform Differently on Pediatric Concussion Assessment. J Pediatr. 2019 Aug 30. pii: S0022-3476(19)30956-4. doi: 10.1016/j.jpeds.2019.07.048.

  32. Konicarova J, Bob P, Raboch J (2014): Balance deficits and ADHD symptoms in medication-naïve school-aged boys. Neuropsychiatr Dis Treat. 2014 Jan 15;10:85-8. doi: 10.2147/NDT.S56017. PMID: 24476629; PMCID: PMC3896312.

  33. Buker N, Salik Sengul Y, Ozbek A (2020): Physical Fitness and Dynamic Balance in Medication Naïve Turkish Children with ADHD. Percept Mot Skills. 2020 Oct;127(5):858-873. doi: 10.1177/0031512520938517. PMID: 32615910.

  34. Isaac V, Lopez V, Escobar MJ (2025): Can attention-deficit/hyperactivity disorder be considered a form of cerebellar dysfunction? Front Neurosci. 2025 Jan 22;19:1453025. doi: 10.3389/fnins.2025.1453025. PMID: 39911701; PMCID: PMC11794510.

  35. Jansen, Philipsen, Dalin, Wiesmeier, Maurer (2018): Postural instability in adult ADHD – A pilot study. Gait Posture. 2018 Oct 17;67:284-289. doia: 10.1016/j.gaitpost.2018.10.016.

  36. Gvirts Probolovski HZ, Dahan A (2021): The Potential Role of Dopamine in Mediating Motor Function and Interpersonal Synchrony. Biomedicines. 2021 Apr 5;9(4):382. doi: 10.3390/biomedicines9040382. PMID: 33916451; PMCID: PMC8066519. REVIEW

  37. Feldman R (2015): Sensitive periods in human social development: New insights from research on oxytocin, synchrony, and high-risk parenting. Dev Psychopathol. 2015 May;27(2):369-95. doi: 10.1017/S0954579415000048. PMID: 25997760. REVIEW

  38. Feldman R (2007): Parent-infant synchrony and the construction of shared timing; physiological precursors, developmental outcomes, and risk conditions. J Child Psychol Psychiatry. 2007 Mar-Apr;48(3-4):329-54. doi: 10.1111/j.1469-7610.2006.01701.x. PMID: 17355401. REVIEW

  39. Healey DM, Gopin CB, Grossman BR, Campbell SB, Halperin JM (2010): Mother-child dyadic synchrony is associated with better functioning in hyperactive/inattentive preschool children. J Child Psychol Psychiatry. 2010 Sep;51(9):1058-66. doi: 10.1111/j.1469-7610.2010.02220.x. PMID: 20331491.

  40. Valtr L, Psotta R, Dostál D (2023): Effects of the Specific Eye Fixation Training on Fine Visuomotor Coordination in Children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder. Children (Basel). 2023 Oct 3;10(10):1648. doi: 10.3390/children10101648. PMID: 37892311; PMCID: PMC10605083.

  41. Pitcher TM, Piek JP, Hay DA (2003): Fine and gross motor ability in males with ADHD. Dev Med Child Neurol. 2003 Aug;45(8):525-35. doi: 10.1017/s0012162203000975. PMID: 12882531.

  42. Fenollar-Cortés J, Gallego-Martínez A, Fuentes LJ (2017): The role of inattention and hyperactivity/impulsivity in the fine motor coordination in children with ADHD. Res Dev Disabil. 2017 Oct;69:77-84. doi: 10.1016/j.ridd.2017.08.003. PMID: 28829996.

  43. Çak HT, Karaokur R, Atasavun Uysal S, Artık A, Yıldız Kabak V, Karakök B, Şahan N, Karaer Y, Karabucak B, Özusta Ş, Çengel Kültür E (2018): Dikkat Eksikliği Hiperaktivite Bozukluğu Olan Çocuklarda Motor Yeterlilik: Bilişsel Beceriler ve Belirti Şiddeti ile İlişkisi [Motor Proficiency in Children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder: Associations with Cognitive Skills and Symptom Severity]. Turk Psikiyatri Derg. 2018 Summer;29(2):92-101. Turkish. PMID: 30215837.

  44. Cui Z, Li S, Liang A, Huang H, Ni X (2024): Association between reported ADHD symptom and motor development delay in preschool children. Front Pediatr. 2024 Nov 22;12:1480488. doi: 10.3389/fped.2024.1480488. PMID: 39649398; PMCID: PMC11620883. n = 389

  45. Puyjarinet F, Chaix Y (2023): Biotteau M. Is There a Deficit in Product and Process of Handwriting in Children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder? A Systematic Review and Recommendations for Future Research. Children (Basel). 2023 Dec 27;11(1):31. doi: 10.3390/children11010031. PMID: 38255345; PMCID: PMC10813961. METASTUDY

  46. Mokobane M, Pillay BJ, Meyer A (2019): Fine motor deficits and attention deficit hyperactivity disorder in primary school children. S Afr J Psychiatr. 2019 Jan 22;25:1232. doi: 10.4102/sajpsychiatry.v25i0.1232. PMID: 30899581; PMCID: PMC6424539.

  47. Wang J, Liu W, Li J, Zhang A, Wang M, Zhao J, Yang Y (2025): Handwriting deficits in the comorbidity of dyslexia and attention-deficit/hyperactivity disorder and their electrophysiological correlates. Res Dev Disabil. 2025 Mar 27;161:104995. doi: 10.1016/j.ridd.2025.104995. PMID: 40154041.

  48. Krause, Krause (2014): ADHS im Erwachsenenalter, S. 85

  49. Meyer A, Sagvolden T (2006): Fine motor skills in South African children with symptoms of ADHD: influence of subtype, gender, age, and hand dominance. Behav Brain Funct. 2006 Oct 9;2:33. doi: 10.1186/1744-9081-2-33. PMID: 17029638; PMCID: PMC1626473.

  50. Mendes LST, Manfro GG, Gadelha A, Pan PM, Bressan RA, Rohde LA, Salum GA (2018): Fine motor ability and psychiatric disorders in youth. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2018 May;27(5):605-613. doi: 10.1007/s00787-017-1091-y. PMID: 29209833.

  51. Mokobane, Pillay, Meyer (2019): Fine motor deficits and attention deficit hyperactivity disorder in primary school children. S Afr J Psychiatr. 2019 Jan 22;25:1232. doi: 10.4102/sajpsychiatry.v25i0.1232. eCollection 2019.

  52. Kim JY, Jung E, Lee T, Park KJ, Joung YS, Kim HW (2025): Effects of Methylphenidate and Atomoxetine Treatment on Improvement of Motor Coordination in Children With Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Psychiatry Investig. 2025 Jan;22(1):84-92. doi: 10.30773/pi.2024.0198. Epub 2025 Jan 15. PMID: 39885795; PMCID: PMC11788836. n = 157

  53. Akkaya N, Kabukçu Başay B, Urak Ö, Başay Ö, Şahin F (2025): Evaluation of Motor Skills With Functional Dexterity Test in Children With ADHD and Comparison With Healthy Controls. J Atten Disord. 2025 Feb;29(4):269-280. doi: 10.1177/10870547241306563. PMID: 39688034.

  54. Meachon EJ, Schaider JP, Alpers GW (2025): Motor skills in children with ADHD: overlap with developmental coordination disorder. BMC Psychol. 2025 Jan 18;13(1):53. doi: 10.1186/s40359-024-02282-8. PMID: 39827182; PMCID: PMC11742537.

  55. Bob P, Privara M (2025): ADHD, stress, and anxiety. Front Psychiatry. 2025 Mar 18;16:1536207. doi: 10.3389/fpsyt.2025.1536207. PMID: 40171307; PMCID: PMC11959059. REVIEW

  56. León-Bravo G, Cantarero-Carmona I, Caballero-Villarraso J (2023): Prevalence of Active Primitive Reflexes and Craniosacral Blocks in Apparently Healthy Children and Relationships with Neurodevelopment Disturbances. Children (Basel). 2023 Jun 4;10(6):1014. doi: 10.3390/children10061014. PMID: 37371246; PMCID: PMC10296916.

  57. Leisman G, Melillo R (2025): Evaluating Primitive Reflexes in Early Childhood as a Potential Biomarker for Developmental Disabilities. J Paediatr Child Health. 2025 Jun;61(6):846-851. doi: 10.1111/jpc.70053. PMID: 40196932; PMCID: PMC12128709. REVIEW

  58. Meyers, Interview: Persistierende Reflexe und ADS | ADHS, Youtube KinderhochDrei

  59. Wang M, Yu J, Kim HD, Cruz AB (2025): Neural correlates of executive function and attention in children with ADHD: An ALE meta-analysis of task-based functional connectivity studies. Psychiatry Res. 2025 Mar;345:116338. doi: 10.1016/j.psychres.2024.116338. PMID: 39947841. REVIEW

  60. Chinello A, Di Gangi V, Valenza E (2018): Persistent primary reflexes affect motor acts: Potential implications for autism spectrum disorder. Res Dev Disabil. 2018 Dec;83:287-295. doi: 10.1016/j.ridd.2016.07.010. PMID: 27595468.

  61. Anderson GM (2008): The potential role for emergence in autism. Autism Res. 2008 Feb;1(1):18-30. doi: 10.1002/aur.2. PMID: 19360647.

  62. Agarwal A, Verma I (2012): Cerebral palsy in children: An overview. J Clin Orthop Trauma. 2012 Dec;3(2):77-81. doi: 10.1016/j.jcot.2012.09.001. PMID: 26403442; PMCID: PMC3872805. REVIEW

  63. Garfinkle J, Li P, Boychuck Z, Bussières A, Majnemer A (2020): Early Clinical Features of Cerebral Palsy in Children Without Perinatal Risk Factors: A Scoping Review. Pediatr Neurol. 2020 Jan;102:56-61. doi: 10.1016/j.pediatrneurol.2019.07.006. PMID: 31416726. METASTUDY

  64. Vreeling FW, Verhey FR, Houx PJ, Jolles J (1993): Primitive reflexes in Parkinson’s disease. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 1993 Dec;56(12):1323-6. doi: 10.1136/jnnp.56.12.1323. PMID: 8270937; PMCID: PMC1015384.

  65. Pereira HVFS, Dos Santos SP, Amâncio APRL, de Oliveira-Szejnfeld PS, Flor EO, de Sales Tavares J, Ferreira RVB, Tovar-Moll F, de Amorim MMR, Melo A (2020): Neurological outcomes of congenital Zika syndrome in toddlers and preschoolers: a case series. Lancet Child Adolesc Health. 2020 May;4(5):378-387. doi: 10.1016/S2352-4642(20)30041-9. PMID: 32199080.

  66. Cristina da Silva Rosa B, Hernandez Alves Ribeiro César CP, Paranhos LR, Guedes-Granzotti RB, Lewis DR (2020): Speech-language disorders in children with congenital Zika virus syndrome: A systematic review. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2020 Nov;138:110309. doi: 10.1016/j.ijporl.2020.110309. PMID: 32853874.

  67. Shevell M (2009): The tripartite origins of the tonic neck reflex: Gesell, Gerstmann, and Magnus. Neurology. 2009 Mar 3;72(9):850-3. doi: 10.1212/01.wnl.0000343961.35429.09. PMID: 19255413.

  68. Nguyen AT, Armstrong EA, Yager JY (2017): Neurodevelopmental Reflex Testing in Neonatal Rat Pups. J Vis Exp. 2017 Apr 24;(122):55261. doi: 10.3791/55261. PMID: 28518104; PMCID: PMC5565095.

  69. Burns YR, Bullock MI (1980): Sensory and motor development of pre-term infants. Aust J Physiother. 1980 Dec;26(6):229-43. doi: 10.1016/S0004-9514(14)60813-8. PMID: 25026123.

  70. Bruijn SM, Massaad F, Maclellan MJ, Van Gestel L, Ivanenko YP, Duysens J (2013): Are effects of the symmetric and asymmetric tonic neck reflexes still visible in healthy adults? Neurosci Lett. 2013 Nov 27;556:89-92. doi: 10.1016/j.neulet.2013.10.028. PMID: 24157848.

  71. van Boxtel MP, Bosma H, Jolles J, Vreeling FW (2006): Prevalence of primitive reflexes and the relationship with cognitive change in healthy adults: a report from the Maastricht Aging Study. J Neurol. 2006 Jul;253(7):935-41. doi: 10.1007/s00415-006-0138-7. PMID: 16511641. n = 470

  72. Bastiere J, Lussiana T, Patoz A, Gindre C, Mourot L (2025): Active primitive reflexes obstruct tactical and technical skills in football players. J Sports Sci. 2025 Jan;43(2):162-172. doi: 10.1080/02640414.2024.2434800. PMID: 39617954. n = 58

  73. Bastiere J, Lussiana T, Young D, Gindre C, Mourot L (2024): Persistence and activity levels of primitive reflexes in young high-level football players. Front Sports Act Living. 2024 Jul 17;6:1409257. doi: 10.3389/fspor.2024.1409257. PMID: 39086851; PMCID: PMC11288865.

  74. Altunkalem Seydi K, Kaya D, Yavuz I, Ontan MS, Dost FS, Isik AT (2024): Primitive reflexes and dementia in older adults: a meta-analysis of observational and cohort studies. Psychogeriatrics. 2024 May;24(3):688-700. doi: 10.1111/psyg.13098. PMID: 38400649. REVIEW

  75. Nuuttila S, Eklund M, Joutsa J, Jaakkola E, Mäkinen E, Honkanen EA, Lindholm K, Noponen T, Ihalainen T, Murtomäki K, Nojonen T, Levo R, Mertsalmi T, Scheperjans F, Kaasinen V (2021): Diagnostic accuracy of glabellar tap sign for Parkinson’s disease. J Neural Transm (Vienna). 2021 Nov;128(11):1655-1661. doi: 10.1007/s00702-021-02391-3. PMID: 34328563; PMCID: PMC8536581.

  76. Domingo-Sanz VA (2024): Persistence of primitive reflexes associated with asymmetries in fixation and ocular motility values. J Eye Mov Res. 2024 Aug 19;17(2):10.16910/jemr.17.2.5. doi: 10.16910/jemr.17.2.5. PMID: 39246715; PMCID: PMC11379514.

  77. Bilbilaj S, Gjipali A, Shkurti F. Measuring primitive reflexes in children with learning disorders. Eur J Multidiscip Stud. (2017) 5:285–98. 10.26417/ejms.v5i1.p285-298

  78. Melillo R, Leisman G, Machado C, Machado-Ferrer Y, Chinchilla-Acosta M, Melillo T, Carmeli E (2023): The Relationship between Retained Primitive Reflexes and Hemispheric Connectivity in Autism Spectrum Disorders. Brain Sci. 2023 Jul 30;13(8):1147. doi: 10.3390/brainsci13081147. PMID: 37626503; PMCID: PMC10452103.

  79. Healy O, Reilly E, Davies J, Lovett V, Reed P (2024): Brief Report: Differential Persistence of Primary Reflexes for Children with Autism Spectrum Disorder: A Systematic Replication. J Autism Dev Disord. 2024 Dec;54(12):4752-4756. doi: 10.1007/s10803-022-05880-w. PMID: 36562932.

  80. Leisman G, Melillo R (2025): Evaluating Primitive Reflexes in Early Childhood as a Potential Biomarker for Developmental Disabilities. J Paediatr Child Health. 2025 Jun;61(6):846-851. doi: 10.1111/jpc.70053. PMID: 40196932; PMCID: PMC12128709. REVIEW

  81. Guzik P, Bankes L, Brown TM (2007): Acamprosate and primitive reflexes. Ann Pharmacother. 2007 Apr;41(4):715-8. doi: 10.1345/aph.1H270. PMID: 17389668.

  82. Beigel, Jordan (2024): Beweg dich, Schule! Eine “Prise Bewegung” im täglichen Unterricht der Klassen 1-13. ISBN: 978-3-8080-0855-3

  83. Pecuch A, Gieysztor E, Wolańska E, Telenga M, Paprocka-Borowicz M (2021): Primitive Reflex Activity in Relation to Motor Skills in Healthy Preschool Children. Brain Sci. 2021 Jul 23;11(8):967. doi: 10.3390/brainsci11080967. PMID: 34439585; PMCID: PMC8394673.

  84. Wang M, Yu J, Li H, Zhao C, Li Y, Yang X (2025): Development of the children’s primitive reflex integration assessment scale. Front Psychol. 2025 Jan 22;16:1495990. doi: 10.3389/fpsyg.2025.1495990. PMID: 39911996; PMCID: PMC11794803.

  85. DocCheck Flexikon: Asymmetrischer tonischer Nackenreflex visited 15.05.25, german

  86. Nastou E, Ocklenburg S, Hoogman M, Papadatou-Pastou M (2022): Handedness in ADHD: Meta-Analyses. Neuropsychol Rev. 2022 Dec;32(4):877-892. doi: 10.1007/s11065-021-09530-3. PMID: 35064524. REVIEW

  87. Vlădăreanu L, Iliescu MG, Andronache IT, Danteș E (2025): Persistence of Primitive Reflexes as Possible Predictive Factors for Progression, Prevention, and Early Rehabilitation Intervention in Idiopathic Scoliosis. Medicina (Kaunas). 2025 Feb 28;61(3):427. doi: 10.3390/medicina61030427. PMID: 40142238; PMCID: PMC11943664.

  88. Bob P, Konicarova J, Raboch J (2021): Disinhibition of Primitive Reflexes in Attention Deficit and Hyperactivity Disorder: Insight Into Specific Mechanisms in Girls and Boys. Front Psychiatry. 2021 Nov 8;12:430685. doi: 10.3389/fpsyt.2021.430685. PMID: 34819879; PMCID: PMC8606578.

  89. Konicarova J, Bob P, Raboch J (2013): Persisting primitive reflexes in medication-naïve girls with attention-deficit and hyperactivity disorder. Neuropsychiatr Dis Treat. 2013;9:1457-61. doi: 10.2147/NDT.S49343. PMID: 24092983; PMCID: PMC3788695.

  90. Konicarova J, Bob P (2013): Asymmetric tonic neck reflex and symptoms of attention deficit and hyperactivity disorder in children. Int J Neurosci. 2013 Nov;123(11):766-9. doi: 10.3109/00207454.2013.801471. PMID: 23659315.

  91. McPhillips M, McNally H, Taylor B, Doumas M (2025): Pervasive Motor and Balance Difficulties in University Students With Dyslexia. Dyslexia. 2025 May;31(2):e70006. doi: 10.1002/dys.70006. PMID: 40275764; PMCID: PMC12022536.

  92. Livingstone N, McPhillips M (2014): Primary reflex persistence in children with partial hearing. Dev Neuropsychol. 2014;39(3):233-47. doi: 10.1080/87565641.2013.874427. PMID: 24742313.

  93. McPhillips M, Jordan-Black JA (2007): Primary reflex persistence in children with reading difficulties (dyslexia): a cross-sectional study. Neuropsychologia. 2007 Mar 2;45(4):748-54. doi: 10.1016/j.neuropsychologia.2006.08.005. PMID: 17030045.

  94. McPhillips M, Sheehy N (2004): Prevalence of persistent primary reflexes and motor problems in children with reading difficulties. Dyslexia. 2004 Nov;10(4):316-38. doi: 10.1002/dys.282. PMID: 15573963.

  95. Kalemba A, Lorent M, Blythe SG, Gieysztor E (2023): The Correlation between Residual Primitive Reflexes and Clock Reading Difficulties in School-Aged Children-A Pilot Study. Int J Environ Res Public Health. 2023 Jan 28;20(3):2322. doi: 10.3390/ijerph20032322. PMID: 36767689; PMCID: PMC9915247.

  96. Hamer EG, Hadders-Algra M (2016): Prognostic significance of neurological signs in high-risk infants - a systematic review. Dev Med Child Neurol. 2016 Mar;58 Suppl 4:53-60. doi: 10.1111/dmcn.13051. PMID: 27027608. REVIEW

  97. McPhillips M, Hepper PG, Mulhern G (2000): Effects of replicating primary-reflex movements on specific reading difficulties in children: a randomised, double-blind, controlled trial. Lancet. 2000 Feb 12;355(9203):537-41. doi: 10.1016/s0140-6736(99)02179-0. PMID: 10683004.

  98. Gieysztor EZ, Choińska AM, Paprocka-Borowicz M (2018): Persistence of primitive reflexes and associated motor problems in healthy preschool children. Arch Med Sci. 2018 Jan;14(1):167-173. doi: 10.5114/aoms.2016.60503. PMID: 29379547; PMCID: PMC5778413.

  99. Konicarova J, Bob P (2012): Retained Primitive Reflexes and ADHD in Children, Activitas Nervosa Superior 54 (2012): 135–138. n = 40

Diese Seite wurde am 23.06.2025 zuletzt aktualisiert.