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Histamin ist ein Neurotransmitter und Hormon.
Es hat keine primäre Bedeutung bei AD(H)S, könnte aber bei den bei AD(H)S häufigen Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus eine Rolle spielen.
Umwandlung der Aminosäure Histidin zu Histamin durch
Produktion in
α-fluoromethyl-Histidin unterdrückt die Histaminsynthese.1
Nur wenige Zellen im Gehirn produzieren Histamin:2
Speicherung an Heparin gebunden in Vesikeln, vornehmlich in
Freisetzung aus Vesikeln durch
Abbau durch Histaminmethylierung:
Histamin wird mittels des Enzyms Histamin-N-Methyltransferase (intrazellulär) zu inaktivem Nτ-Methylhistamin inaktiviert.
Nτ-Methylhistamin wird oxidativ über Monoaminooxidasen, Diaminoxidasen (extrazellulär) und Aldehydoxidasen (intrazellulär) zur Nτ-Methylimidazolylessigsäure abgebaut.9
Abbau mittels Diaminoxidasen (DOA, extrazellulär) und Aldehydoxidasen (intrazellulär) zur Imidazolylessigsäure.
Nach Ribosylierung Ausscheidung durch Niere.
Nur geringer Abbau durch Histaminmethylierung.
Histamin kann weiter beeinflussen
Histamin beeinflusst
Fehlfunktionen sind mit neuropathologischen Störungen verbunden, z.B.9
Sehr gute Darstellung zu Histaminintoleranz unter www.histaminintoleranz.ch20
Histamin-Übergewicht kann verschieden Ursachen haben:
Ein überhöhter Histaminspiegel verursacht pseudoallergische Symptome. Diese sind individuell sehr unterschiedlich, sodass eine Diagnose anhand einer Symptomliste sehr schwierig ist.
Die Prävalenz beträgt 1 % der Bevölkerung. 80 % der Betroffenen sind Frauen, 20 % Männer.
Jüngere Untersuchungen kommen zu höheren Prävalenzwerten.
Lebensmittel können auf verschiedene Weise Histamin erhöhend wirken.
Lebensmittel, die Histamin enthalten, erhöhen den Histaminspiegel.
Manche Lebensmittel bewirken eine erhöhte Freisetzung von Histamin aus den Speichervesikeln.
Bestimmte Stoffe hemmen den Abbau von Histamin durch Diaminoxidase (DAO).
Manche Lebensmittel enthalten Stoffe, die ebenfalls Diaminoxidase (DAO) zum Abbau benötigen, so dass diese entsprechend geringer zum Abbau von Histamin zur Verfügung steht.
Stoffe, die die Permeabilität der Darmwand erhöhen, erhöhen dadurch zugleich die Aufnahme von Histamin.
Eine sehr gute Zusammenstellung von Auslösern einer MCAD findet sich bei https://www.mastzellaktivierung.info/38
Lebensmittel mit hohen Histaminwerten (1) listet Quade, Bailly, Bartling, Bliesener, Springer: Histamin-Unverträglichkeit.39 Diese Darstellung betrifft nur die Lebensmittel mit hohem Histamingehalt, nicht z.B. Histamin-Liberatoren oder DAO-Abbau-Konkurrenten.
Die Behandlung erster Wahl ist eine histaminarme Diät.
Häufig hilft bereits eine einmonatige streng histaminarme Diät, die die Histaminspeicher vollständig leert. Danach sei meist ein begrenzter Konsum von einzelnen histaminerhöhenden Lebensmittel möglich. Rauchen erhöht den Histaminspiegel erheblich und unterläuft dadurch die Histamindiät.22
Ergänzend kann das fehlende DAO-Enzym 15 bis 30 Minuten vor Mahlzeiten eingenommen werden. Eine DAO-Einnahme kann nur einzelne “Sünden” ausgleichen, nicht aber eine Diät grundsätzlich vermeiden.
Es bestehen keine positiven Kenntnisse über eine Korrelation zwischen Histaminintoleranz und AD(H)S. NCBI / Pubmed fand unter “histamine intolerance adhd” keinen einzigen Artikel.40
Eine große Kohortenstudie fand, dass eine Einnahme von Antihistaminika (insbesondere Antihistaminika der ersten Generation) in den ersten Lebensjahren das Risiko einer späteren AD(H)S signifikant erhöhte. Als mögliche Ursache wurde eine Störung des REM-Schlafs genannt, die sekundär die Hirnreifung beeinträchtige.41
Nach einer anderen Studie erhöhte eine frühere (ehemalige) Einnahme von Antihistaminika bei Neurodermitis-Betroffenen die AD(H)S-Symptomatik.42
Bestimmte Polymorphismen von Genen, die den Histaminabbau steuern, könnten die Korrelation von AD(H)S und die Unverträglichkeit von Nahrungszusatzstoffen moderieren.43
Ein Bericht ober 4 Einzelfälle von lernbehinderten Kindern mit AD(H)S beschreibt eine sehr große Verbesserung der AD(H)S-Symptome durch Antihistaminika.44
Tierstudien fanden eine Korrelation zwischen hohen Histaminspiegeln in der Substantia nigra und einem Abbau von dopaminergen Zellen, was einen verringerten Dopaminspiegel verursacht.9 Bislang fand sich kein therapeutischer Nutzen von H3-Antagonisten (die den Histaminspiegel und den Dopaminspiegel erhöhen) auf Alzheimer oder AD(H)S.14
Frühkindliche Läsionen der Habula bewirken Verhaltens- und Hirnveränderungen, die denen bei AD(H)S ähneln.45
Die Habenula
Histamin H3-Rezeptor-Antagonisten beheben diese Symptome.46
AD(H)S zeigt häufig Veränderungen im zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen und Zeitwahrnehmung.
AD(H)S-Medikamente scheinen Histamin zu erhöhen:
Eine AD(H)S-Betroffene mit Histaminintoleranz berichtete, dass sie AMP und retardiertes MPH gar nicht vertrug, unretardiertes MPH in geringen Dosen jedoch tolerieren konnte.
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