Metadoxin bei ADHS
Metadoxin (Pyridoxin-Pyrrolidon-Carboxylat; Pyridoxol L-2-pyrrolidone-5-carboxylat).
Metadoxin ist ein Ionenpaarsalz von Pyridoxin (Vitamin B6) und 2-Pyrrolidon-5-carboxylat (PCA, L-PGA).
Metadoxin retardiert wird in den USA als METADOXINE EXTENDED RELEASE (MDX) bezeichnet.
Metadoxin wird derzeit zur Behandlung von ADHS erforscht.
- ist ein selektiver Serotonin-2B-Rezeptor-Antagonist
- Es wird angenommen, dass ein gestörtes Gleichgewicht der Serotonin-Dopamin-Neurotransmission an den ADHS-Symptomen bei Erwachsenen beteiligt ist.
- zeigt hohe Affinität zum GABA-Transporter
- Metadoxin hemmt die Aktivität des Enzyms GABA-Transaminase, das GABA abbaut.
- Metadoxin erhöht die hemmende GABA-erge synaptische Übertragung durch einen präsynaptischen Effekt.
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Da es den Dopamin-, Noradrenalin- oder Serotoninspiegel nicht beeinflusst, weist Metadoxin einen neuartigen Wirkmechanismus als monoaminunabhängiger GABA-Modulator auf[8].
- hemmt die erregende Übertragung von Glutamat
- dies verbessert möglicherweise die Aufmerksamkeit bei ADHS-Betroffenen
Metadoxin bindet nicht an:
- Dopaminrezeptoren oder Dopamintransporter
- Noradrenalinrezeptoren oder Noradrenalintransprter
- Serotoninrezeptoren
- Verändert den Spiegel von Dopamin, Noradrenalin oder Serotonin nicht
Mehrere doppelblinde, placebokontrollierte Studien an erwachsenen ADHS-Betroffenen mit Metadoxin retardiert (1400 mg/Tag) fand (nur) bei Patienten mit vorherrschend unaufmerksamen Symptomen (ADHS-I) eine signifikante klinische Verbesserung gegenüber Placebo.
Eine Phase-III-Studie bestand das Medikament nicht. Es wurde keine signifikante Verbesserung im Vergleich zu Placebo gefunden, wobei dies auch an überdurchschnittlich großen Verbesserungen unter Placebo gelegen haben könnte. Nach andererer Quelle wurde die Phase-III-Studie durch die FDA aufgrund von Sicherheitsbedenken vorzeitig beendet.
Metadoxin könnte daneben bei akuter Alkoholvergiftung sowie beim Fragiles-X-Syndrom (FXS), welches mit ADHS verwechselbare Symptome zeigt, hilfreich sein.
Metadoxin verbesserte bei einem FXS-Tiermodell (Fmr1-Knockout-Maus)
- Lernverhalten
- Gedächtnis
- soziale Interaktion
Außerdem kehrte Metadoxin die Überaktivierung der Biomarker Akt und extrazelluläre signalregulierte Kinase (ERK) im Blut und im Gehirn von jugendlichen und erwachsenen Mäusen um. Metadoxin stellte die bei FXS abweichende neuronalen Morphologie wieder her und reduzierte die übertriebene basale Proteinproduktion, die bei FXS vermutlich für Lern- und Gedächtnisstörungen verantwortlich sind.
Nebenwirkungen von Metadoxin
Metadoxin zeigte keine starken Nebenwirkungen.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen.