Header Image
Glossar

Glossar

Name Definition
2-AG Ein häufiges Endocannabinoid
5-HT 5-Hydroxytryptamin = Serotonin
5-Hydroxytryptamin Serotonin
Acetylcholin Neurotransmitter; Nikotin bindet an Act-Rezeptoren, was Dopamin freisetzt
ACTH Adrenocorticotropes Hormon (ACTH), auch Adrenocorticotropin genannt. Stresshormon, das von der zweiten Stufe der HPA-Achse ausgeschüttet wird. ⇒ HPA-Achse / Stressregulationsachse
Adenylatzyklase (auch Adenylatcyclase, Adenylylzyklase); hier Typ I; Protein, das aus Adenosintriphosphat (ATP) zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) bildet.
ADHS ADHS bezeichnet die Gesamtheit des Syndroms, die alle Präsentationen (früher: Subtypen) umfasst (ADHS-HI: mit überwiegender Hyperaktivität ohne Aufmerksamkeitsprobleme; ADHS-I: überwiegend unaufmerksam, ADHS-C: Mischtyp).
ADHS-C ADHS-Präsentation (früher: Subtyp) mit hyperaktiv-impulsivem UND unaufmerksamem Erscheinungsbild (Mischtyp)
ADHS-HI Präsentation (früher: Subtyp) von ADHS mit vorwiegender Hyperaktivität ohne Aufmerksamkeitsprobleme. Seltenste auftretende Form.
ADHS-I ADHS-Präsentation (früher: Subtyp) mit überwiegend unaufmerksamem Erscheinungsbild
Adrenozeptor Adreno-Rezeptor, Noradrenalin-Rezeptor.
ADS Umgangssprachliches Synonym für ADHS-I, die ADHS-Präsentationsform, bei dem Unaufmerksamkeit die Hyperaktivität deutlich überwiegt
afferen Afferenz, afferent: Eingehendes Signal, Gegensatz zu efferent (ausgehend)
Agonist stimuliert, regt an. Rezeptoren werden aktiviert, was die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert.
akut momentan, im Gegensatz zu chronisch = lang anhaltend
Alexithymie Gefühlsblindheit, Gefühlslegasthenie. Stark eingeschränkte oder Unfähigkeit, Gefühle wahrzunehmen.
AMP Amphetaminmedikamente. Stimulanzien zur Behandlung von ADHS, z.B. Attentin, Lisdexamfetamin (Elvanse).
AMPA α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazol-Propionsäure (E AMPA) ist ein Glutamat-Agonist und bindet an AMPA-Glutamatrezeptoren
Amygdala Mandelkern, Teil des limbischen Systems. Zentrale Bewertungsinstanz für Bedrohungsgefahr (-> Angst). Stressdirigent, triggert u.a. die HPA-Achse.
analgetisch schmerzlindernd
Antagonist hemmt, inhibiert. Rezeptoren werden blockiert, ohne dass der Antagonist eine eigene pharmazeutisch bedeutsame Wirkung auslöst.
antegrad nach vorne, in normaler Flussrichtung (auch: anterograd)
anterior vorne
anterograd nach vorne, in normaler Flussrichtung (auch: antegrad)
antikonvulsiv krampflösend, verhindert epileptische Anfälle
anxiolytisch angstlösend
ARAS aufsteigendes retikuläres aktivierendes System
Area pretectalis (Area praetectalis, Praetectum): Ein Kerngebiet im Epithalamus des Zwischenhirns. Enthält die Nuclei pretectales, die der Verschaltung des Pupillenreflexes dienen.
Arousal Grad der phasischen Aktivierung des ZNS. Ist mit erhöhtem Sympathikotonus verbunden. Zustand von Wachheit, Wachsamkeit, erhöhter Reaktionsbereitschaft, Aufmerksamkeit. Unterscheidet sich von Erregung dadurch, dass Emotionen keine Rolle spielen.
ASS Autismus-Spektrum-Störung
aszendierend aufsteigend
Ätiologie Entstehung
AUC Area unter the curve. Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve eines Pharmakons im Blut. Maßstab der Bioverfügbarkeit eines Pharmakons.
Ausschüttung Bei Neurotransmittern: Austreten aus Vesikeln (meist in den synaptischen Spalt) durch deren Vereinigung mit der Zellmembran
Autapse Eine Synapse einer Zelle, die an der Zelle selbst bindet
autaptisch Eine Zelle, deren Synapsen an die Zelle selbst anstatt an andere Zellen binden
autokrin An derselben Zelle (parakrin: an umgebenden Zellen)
AVP Arginin-Vasopressin (AVP), auch Antidiuretisches Hormon (ADH, Adiuretin) oder Vasopressin (INN) genannt. Bildung im Hypothalamus, Speicherung im Hypophysenhinterlappen. Funktion: Stressormon der 2. Stufe der HPA-Ache, Regulierung der Körperflüssigkeit, Gefäßverengende Wirkung bei höheren Dosen.
Axon Auch: Neurit. Fortsatz einer Nervenzelle (Neuron), der elektrische Nervenimpulse vom Zellkörper (Soma) weg leitet. Axone sind von Hüllstrukturen (Axolemm) umgeben. Axon und Hülle bilden die Nervenfaser. Axone können wenige mm bis einen Meter lang sein.
basal der dauerhafte Spiegel eines Neurotransmitters oder Hormons und seine typischen circadianen Pegeländerungen über den Tag
Basalganglien Die Basalganglien bestehen aus 1. Striatum (dorsales Striatum: Nucleus caudatus, Putamen; ventrales Striatum: Nucleus accumbens, Tuberculus olfactorius), 2. Globus pallidus 3. ventrales Pallidum 4. Substantia nigra 5. Nucleus subthalamicus
bilateral beidseitig (des Gehirns)
Boredom susceptibility Anfälligkeit für Langeweile: Abneigung gegenüber Routine und Langeweile und Neigung zur Unruhe bei mangelnder Abwechslung.
Bottom-Up In der Neurologie: Kommunikation von älteren Gehirnregionen zu höher entwickelten neueren Gehirnregionen
Bruxismus Zähneknirschen, Aufeinanderpressen der Zähne
c-Fos c-Fos-Proteine sind an die DNA bindende zelluläre Proteine. c-Fos-Gen produzieren c-Fos-Protene als Antwort auf äußere Zellreize. Das c-Fos-Protein verbindet sich mit dem c-Jun-Protein zum Transkriptionsfaktor AP-1. AP-1 reguliert die Expression von mehr als 30 am Zellwachstum beteiligten Gene.
Ca2+ Kalziumionen
cAMP Cyclisches Adenosinmonophosphat, ein Second Messenger
Cerebellum Kleinhirn. Enthält mehr als die Hälfte aller Gehirnzellen, obwohl nur so groß wie ein Tennisball. Beteiligt an der Steuerung von Kurzzeitgedächtnis, Impulsivität, Hemmung der Grobmotorik und Zeitempfinden.
Chance-Risiko-Gene Gene, die bewirken, dass positive wie negative Einflüsse eine besonders hohe Wirkung auf die Entwicklung des Betroffenen haben.
Chronasthenie ADxS-Steinlaus. Chronos = Zeit; Asthenie = Schwäche.
chronifiziert chronisch geworden
chronisch lang anhaltend, im Gegensatz zu akut
CNV Kopienzahlvariationen (Copy number variations): Strukturelle Variation des Erbguts mit einer Abweichung der Anzahl der Kopien eines bestimmten DNA-Abschnittes innerhalb eines Genoms
Colliculi superiores (Colliculi optici, Sehhügel): wichtig für Verschaltung optischer Reflexe, z.B. bei der Entstehung von „Sakkaden“.
Corpus callosum Verbindung zwischen den beiden Gehirnhemisphären (Gehirnhälften)
Cortex Großhirnrinde
Cortisol Glukocorticoid. Stresshormon, das von der 3. Stufe der HPA-Achse ausgeschüttet wird. Beendet die entzündungserhöhende Wirkung von CRH, wirkt entzündungshemmend. Erhöht im Gegenzug die Bekämpfung extrazellulärer Gegner. Cortisol hat weiter die Aufgabe, die HPA-Achse wieder herunterzufahren.
cortisolerg Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Cortisol erfolgt
Cre Cre-Rekombinase: Ein vom P1-Bakteriophagen abgeleitetes Enzym, mit dem Teile der DNA selektiv exprimiert, ausgeschnitten oder manipuliert werden können, um selektiv Rezeptorgene, Proteine einschließlich fluoreszierender Sensoren und optogenetische Werkzeuge zu exprimieren.
CRH Corticotropin-releasing Hormone (CRH), auch Corticotropin Releasing Factor (CRF) oder Corticoliberin genannt. Stresshormon, das von der ersten Stufe der ⇒ HPA-Achse / Stressregulationsachse ausgeschüttet wird.
CRP C-reaktives Protein, ein Entzündungsmarker
CT Computertomographie (CT). Bildgebendes Verfahren. Röntgenbilder werden zu 2-dimensionalen Querschnittsbildern kombiniert. Häufiger klinischer Einsatz.
DA Dopamin
Darmmikrobiota Darmflora
DARPP-32 Phosphoprotein of 32 kDa. Wird durch Dopamin und cAMP reguliert. Wichtigster postsynaptischer Regulator der Dopaminsignals.
DAT Dopamintransporter. Nimmt Dopamin aus Extrazellulärraum (wieder) in Zelle auf und kann Dopamin in Extrazellulärraum freigeben (Efflux). Häufig im Striatum, selten im PFC. Häufig bei Kindern, abnehmend im Erwachsenenalter.
Delay Discounting Abwertung einer entfernteren Belohnung. Nahe Belohnungen werden unverändert bewertet. Stresssymptom, das die Aufmerksamkeit in Richtung akut relevanten Themen lenkt. Auch Delay Discounting oder Discounting of Delayed Rewards genannt.
Dendrit Nervenfortsatz eines Neurons auf der Signal empfangenden Seite (Empfangsantenne)
Depletion Entfernung von Substanzen aus dem Körper (z.B. durch erhöhten Abbau oder verringerte Zufuhr)
deszendierend absteigend
DHEA Dehydroepiandrosteron, Prasteron (INN). Steroidhormon, das je nach Menge als männliches oder weibliches Sexualhormon wirkt. Vorstufe von Testosteron. Wird in der Leber zu DHEA-Sulfat abgebaut.
Diöstrus Zwischenbrunft. Kurze Periode hormoneller Ruhe zwischen zwei Östrusperioden.
Disinhibition seeking Suche nach Enthemmung, nach Abwechslung durch soziale Stimulation (Partys, Promiskuität, soziales Trinken).
Disposition genetische Disposition: Gene, die durch Umwelteinflüsse eine epigenetischer Veränderung erfahren können, durch die sie eine bestimmte Wirkung entfalten (hier: ADHS)
distal Zum Extremitätenende hin gelegen; von der Körpermitte weg; von einem Bezugspunkt entfernt. Gegenteil: proximal (zum Rumpf hin). Wird nur für Rumpf (Stamm) verwendet. Am Oberkörper (Stamm): kaudal (zum Steißbein hin) und kranial (zum Schädel hin).
dlPFC Dorsolateraler PFC. Beinhaltet das Arbeitsgedächtnis, das Exekutivfunktionen steuert.
DMN Default mode network = Ruhenetzwerk. Das Gehirn ist auch im Ruhezustand aktiv.
Dopamin Neurotransmitter, am meisten bei ADHS beteiligt
dopaminerg Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Dopamin erfolgt
dorsal Rückenseitig, am Rücken gelegen
dorsolateral hinten seitlich
dorsomedial dorsal (hinten) und medial (mittig): hinten mittig
Down-Regulation Down-Regulation ist eine allgemeine Reaktion auf einen zu lange zu hohen Neurotransmitterspiegel und führt zu einer Desensibilisierung der jeweiligen Rezeptoren, wobei zuerst die postsynaptischen Rezeptoren und danach die (den Neurotransmitter freisetzenden) präsynaptischen Autorezeptoren abnehmen. Dies stört die Freisetzungshemmung des Neurotransmitters. Daraufhin kommt es zu einer dauerhaften Überaktivität der Neurotransmitterneuronen (Widerstandsphase). Bei weiterer Fortdauer der Stressituation kommt es zu einem Zusammenbruch der Neurotransmitterproduktion (Erschöpfungsphase). Zu den Phasen einer Stressreaktion: ⇒ [ADHS als chronifizierte Stressregulationsstörung](https://www.adxs.org/adhs-als-chronifizierte-stressregulationsstoerung/).
DRD Dopamin-Rezeptor (1 bis 5)
DSM DSM – Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (aktuell: DSM 5, älter: DSM III, DSM IV)
Dysautonomie Sammelbegriff für Erkrankungen, die die Funktion des vegetativen (autonomen) Nervensystems beeinträchtigen, das die unwillkürlichen Körperprozesse steuert.
Dyspareunie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Dysphagie Schluckstörung
Dysphorie Chronische Verstimmung, langanhaltende leichte Depression
Dyspraxie Lebenslange Koordinations- und Entwicklungsstörung
Dystonie Pathologische Störung des Muskeltonus
e-DA Extrazelluläres Dopamin
e-NE Extrazelluläres Noradrenalin
EEG Elektroenzephalographie, auch Elektroenzephalogramm. Gehirnstrommessung.
efferen Efferenz, efferent: ausgehendes Signal, Gegensatz zu afferent (eingehend)
Efflux Ausstrom von Ionen/Molekülen aus Zellen/Zellkompartimenten. Gegensatz: Influx. DAT-Efflux: Freisetzung von Dopamin aus der Zelle.
Elevated plus maze Testaufbau zur Messung von Angst bei Labornagetieren. https://en.wikipedia.org/wiki/Elevated_plus_maze
Endknöpfchen Knopfartig aufgewölbte, äußerste Endabschnitte eines Axons.
endogen körpereigen
Endosom Durch Endocytose entstandenes intrazelluläres Vesikel
Endozytose Aufnahme von zellfremdem Material in die Zelle (Internalisierung), indem Teile der Zellmembran unter Entstehung von Vesikeln oder Vakuolen eingestülpt oder abgeschnürt werden. Endozytose reguliert auch die Anzahl von Transportern und Rezeptoren auf der Zellmembran.
Enriched Environement Mit Reizen angereicherte Umgebung
Enuresis Einnässen
Enzephalitis Gehirnentzündung, meist viral verursacht
Enzym Enzyme sind spezielle dreidimensionale globuläre Proteine, die chemische Reaktionen in Organismen katalysieren und regulieren. Jede Zelle enthält Tausende verschiedener Enzyme für verschiedene Reaktionen. Enzyme beschleunigen zelluläre Reaktionen millionenfach. Die Reaktionen verändern die Enzyme nicht. Die vier Faktoren, die die Enzymaktivität beeinflussen, sind Temperatur, pH-Wert, Substratkonzentration und Enzymkonzentration.
EPDR Aufgaben/Reiz-abhängige Reaktion der Pupillenerweiterung (task/stimulus-evoked pupil dilation response)
Epigenetik Dauerhafte Veränderungen in der Regulation der Genexpression, die während Entwicklung, Zelldifferenzierung oder Zellproliferation entstehen und die über Zellteilungen hinweg festgeschrieben und aufrechterhalten werden, ohne dass dabei die DNA-Sequenz verändert wird. (Graw (2015): Genetik)
Euthymie ausgeglichene Stimmung
ex vivo "An lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen". Abgrenzung von in vivo "Am lebendigen Wesen", in vitro (im Reagenzglas) und ex silico (Computersimulation).
Exanthem Großflächiger, in der Regel gleichförmiger Hautausschlag
Experience seeking Suche nach neuen Erlebnissen und Erfahrungen, persönlicher Entwicklung und unkonventionellem Lebensstil. Teilkonstrukt von Sensation Seeking.
Expression Genexpression (Expression, Exprimierung) Weiter Begriff: Maß der Aktivität eines Gens. Enger Begriff: Biosynthese von Proteinen durch die vom Gen vermittelte Information samt aller dafür erforderlicher Prozesse. Unterschiedliche Genexpression kann z.B. eine stärkere oder schwächere Biosynthese von Proteinen oder Aktivität von Rezeptoren verursachen. Genexpression kann durch Umwelteinflüsse verändert werden und ist epigenetisch vererblich (über wenige Generationen).
exprim Exprimieren, Expression: Genexpression ist die Bildung eines durch das kodierten Genprodukts, meist Proteine oder RNA. Genexpression besteht aus Transkription, Spleißen, Translation und posttranslationaler Modifikation.
Extinktion Abschwächung / Aufhebung einer zuvor konditionierten (erlernten) Kopplung zwischen einer Ausgangssituation und einem Antwortverhalten
Extraversion Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Extraversion beschreibt Geselligkeit (Gesprächigkeit, Kontaktfreude, Durchsetzungsvermögen, positiver Affekt und Aktivitätsniveau). Übermäßige Extraversion kann pathologisch mit sexueller Promiskuität, emotionaler Aufdringlichkeit, übermäßiger Selbstoffenbarung und aufreizendem Verhalten korrelieren. Niedrige Extraversion (= Introversion) korreliert mit sozialem Rückzug, sozialer Distanzierung, Intimitätsvermeidung, eingeschränkter Affektivität und Anhedonie.
extrinsisch von außen angeregt, nicht aus der Sache selbst (z.B. durch Zwänge, Strafen, Belohnung)
exzitatorisch Erregend, stimulierend. Gegensatz zu Inhibierend.
fakultativ Optional. Möglich, aber nicht zwingend.
Fazilitation Strukturelle und biochemische Veränderungen im Bereich der Synapse. Führt nach wiederholter Stimulierung zu Verstärkung des Signals (Kurzzeit- oder Langzeitpotenzierung, Teil der synaptischen Plastizität).
Fazilitation Auch: Bahnung. Sekunden bis Minuten anhaltende Verstärkung der Neurotransmission nach vorausgegangener Stimulierung (Kurzzeit- oder Langzeitpotenzierung, Teil der synaptischen Plastizität).
Feuerrate Frequenz, mit der Aktionspotentialen einer Nervenzelle feuern
Feuerung Elektrische Aktionspotentiale in einer Nervenzelle
Flush Anfallsweise auftretende Rötung der Haut, vor allem am Oberkörper und im Gesicht
fMRT Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT, fMRI, funktionelle Kernspintomographie). Bildgebungsverfahren, das Veränderungen der Sauerstoffanreicherung von Hämoglobin im Blut (BOLD-Signal) misst.
frontal vorne
GABA Gamma-Aminobuttersäure, ein Neurotransmitter
Gastroösophagealer Reflux Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Sodbrennen ist Leitsymptom.
Gehirnflüssigkeit Liquor cerebrospinalis = Zerebrospinalflüssigkeit = Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) = Gehirn-Rückenmark(s)-Flüssigkeit = (umgangssprachlich) Gehirnwasser, Hirnwasser, Nervenwasser
Geteilte Aufmerksamkeit Erforderlich, um gleichzeitig auf mehrere Aufgaben oder Anforderungen zu reagieren
Gewissenhaftigkeit Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) beschreibt den persönlichen Organisationsgrad: Kompetenz, Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin, Besonnenheit, Fähigkeit, Aufgaben zu erledigen, Ausdauer beim Erreichen langfristiger Ziele, Ordnungsliebe, Selbstdisziplin und Zuverlässigkeit. Überhöhte Gewissenhaftigkeit korreliert mit Zwanghaftigkeitsformen wie Perfektionismus, Anspruchsdenken, Pünktlichkeitsfixierung oder Arbeitssucht. Niedrige Gewissenhaftigkeit korreliert mit Verantwortungslosigkeit, Nachlässigkeit, Unbesonnenheit oder Enthemmung.
GHRH Gonodatrophin Releasing Hormone = Wachstumshormon-Freisetzungs-Hormon = Hormon, das das Wachstumshormon freisetzt
Gliazelle Astrozyten (Hilfszellen zur Energieversorgung, Blut-Hirn-Schranke), Oligodendrozyten (Myelinscheide), Mikroglia (Immunabwehr)
Gliosom Ein Lysosom in Astrozyten des Gehirns
Glutamat auch [Glutaminsäure](https://de.wikipedia.org/wiki/Glutamins%C3%A4ure), ist ein Neurotransmitter
glutaminerg auf den Neurotransmitter Glutamat reagierend oder ihn enthaltend
GPCR G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Eine Familie von mehr als 1000 Rezeptoren, die über G-Proteine (GTP-bindende Proteine) eine zelluläre Signalkaskade auslösen
Graue Substanz Gesamtheit aller Zellkörper des Zentralnervensystems
Gyrus Gyrus ist kein bestimmter Gehirnteil, sondern eine Bezeichnung für “Gehirnwindung”.
Halbwertszeit Biologische Halbwertszeit: Zeit, in der die Hälfte des aufgenommenen Stoffes auf natürlichem Weg ausscheidet. Nach 5 Halbwertszeiten gilt der größte Teil eines Wirkstoffs als ausgeschieden.
hämorrhagisch Blutend, Blutungen betreffend, Blutungen auslösend
Harm avoidance Persönlichkeitsmerkmal, gekennzeichnet durch übermäßiges Sorgenmachen, Pessimismus, Schüchternheit, Angst, Zweifel und leichte Ermüdbarkeit.
Herzratenvariabilität HRV, auch Herzschlagvariabilität genannt. Messwert für die Stressresistenz des Autonomen Nervensystems (Sympathikus / Parasympathikus).
Heteromer Konglomerate mehrerer Rezeptorenarten. Art und Stärke des von einem Rezeptorheteromer ausgelösten Signals hängt ab von der Zusammensetzung des Heteromers, von der Konzentration der aktiven Verbindungen und vom zeitlichen Verlauf der Aktivierung jedes Rezeptors im Heteromer (gleichzeitig / nacheinander).
HHNA-Achse Hypothalamus-piutiary-adrenal (HPA) axis (englisch), Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse / HHNA-Achse (deutsch); Stressachse
Hippocampus Teil des limbischen Systems. Steuert Emotionen (hemmend) und Gedächtnisfunktionen (z.B. Umspeicherung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis).
HPA-Achse Stressachse, Hypothalamus-piutiary-adrenal (HPA) axis (englisch), Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse = HHNA-Achse oder HNA-Achse (deutsch), 1. Stufe: Hypothalamus, 2. Stufe: Hypophysen-Vorderlappen, 3. Stufe: Nebennierenrinde
HRV Herzratenvariabilität, auch Herzschlagvariabilität genannt. Messwert für die Stressresistenz des Autonomen Nervensystems (Sympathikus / Parasympathikus).
HVA Homovanillinsäure, ein Metabolit (Abbauprodukt) von Dopamin
Hypercortisolismus überhöhter Cortisolspiegel
Hypersomnie Schlafstörung mit exzessivem Tagesschlafbedürfnis
Hypocortisolismus verringerter Cortisolspiegel
Hypophyse Hirnanhangsdrüse Zweite Stufe der HPA-Achse Produziert ACTH Aktivierung durch CRH aus dem Hypothalamus, der ersten Stufe der HPA-Achse
Hypothalamus Erste Stufe der HPA-Achse. Aktivierung durch Noradrenalin aus dem PFC und durch Amygdala. Produziert CRH. CRH aktiviert Hypophysenvorderlappen = zweite Stufe der HPA-Achse.
Hypothese Annahme, die noch nicht bewiesen ist
Hypotonie Blutdruckabfall auf unter 100/60 mmHg
Hypoxämie Sauerstoffmangel
Hypoxie Minderversorgung des Körpers oder einzelner Körperabschnitte mit Sauerstoff.
ICD Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Äquivalent der WHO zum DSM der Amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft.
IFN- Interferon, ein Zytokin. Zytokine sind Proteine, die zur Immunabwehr dienen.
IL- Interleukin, ein Immunfaktor
Impulsivität Spontane Reaktionen auf Reize unter ungenügender Abwägung der Konsequenzen.
in silico "In Computersimulation". Abgrenzung von in vivo (Untersuchung an lebendigen Lebewesen), ex vivo (an lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen) und in vitro (im Reagenzglas).
in vitro "Im Reagenzglas": Umschreibung für Laborumgebung. Abgrenzung von in vivo (Untersuchung an lebendigen Lebewesen), ex vivo (an toten Lebewesen) und in silico (In Computersimulation).
in vivo "Am lebendigen Wesen". Abgrenzung von ex vivo (an lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen), in vitro (im Reagenzglas) und ex silico (Computersimulation).
inferior unten
inhibierend hemmend
Inhibition Hemmung (z.B. von Verhaltensimpulsen)
inhibitorisch Hemmend. Gegensatz zu exzitatorisch.
Interneuron Nervenzellen, die zwei andere Neuronen miteinander verbinden. Keine eigene Signalverarbeitung, reine Informationsweitergabe. Meist GABAerg (inhibitorisch/hemmend). Meist kurze Axone, im Gegensatz zu langen Axonen bei Projektionsneuronen. Bei Säugetieren häufiger.
intracerebroventricular (Injektion von Substanzen) direkt in den Gehirnliquor in Hirnventrikeln
intramural Innerhalb der Wand eines Hohlorgans liegend
intrinsisch aus sich selbst heraus
Ischämie Durchblutungsmangel im Gewebe, meist durch Gefäßverschluss
Katalepsie Verharren in starrer Körperhaltung durch maximal erhöhten Muskeltonus
Kataplexie Plötzlicher Verlust des Muskeltonus bei starker Emotion, Narkolepsie-Symptom.
Katecholamin Katecholamine sind biogenen Amine. Natürliche Katecholamine sind Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin.
kaudal Zum Steißbein hin orientiert. Das Gegenteil ist kranial. Wird nur für Oberkörper (Stamm) verwendet. An den Extremitäten: proximal (zum Rumpf hin) und distal (zum Extremitätenende hin).
Kinase Enzym, das einen Phosphatrest auf andere Substrate überträgt und umgekehrt. Ermöglicht die Aktivierung anderer Moleküle (z. B. Enzyme). (Gegenspieler: Phosphatase)
klinisch durch ärztliche oder psychologische Untersuchung feststellbar; behandlungsrelevant
komorbid Komorbiditäten sind weitere psychische oder somatische Störungen, die parallel (komorbid) auftreten (hier: zu ADHS)
Komorbidität Komorbiditäten sind weitere (psychische) Störungen, die parallel (hier: zu ADHS) auftreten
Konnektivität Zeitliche Synchronizität zwischen Gehirnregionen; Indikator für funktionale Verbindungsstärke
Körnerzelle Auch: bedornte Sternzelle. Glutamaterg. Empfangen Signale von außerhalb des Kortex sowie Impulse aus Thalamus und anderen Hirnregionen.
Korrelat Korrelation: Gleichzeitiges (nicht-)auftreten von zwei Zuständen/Werten. Wenn die Werte A und B bei einem Test gemeinsam steigen und fallen, korrelieren sie (positiv, was dann nicht dazugesagt werden muss). Steigt A, wenn B fällt und umgekehrt, korrelieren sie negativ. Korrelation besagt nichts über die Kausalität (Ursache).
korreliert Korrelation: Gleichzeitiges (nicht-)auftreten von zwei Zuständen/Werten. Wenn die Werte A und B bei einem Test gemeinsam steigen und fallen, korrelieren sie (positiv, was dann nicht dazugesagt werden muss). Steigt A, wenn B fällt und umgekehrt, korrelieren sie negativ. Korrelation besagt nichts über die Kausalität (Ursache).
kranial Zum Schädel hin orientiert. Das Gegenteil ist kaudal. Wird nur für Oberkörper (Stamm) verwendet. An den Extremitäten: proximal (zum Rumpf hin) und distal (zum Extremitätenende hin).
Läsion Schädigung, Verletzung, Störung
lateral seitlich
Leukozytose Blutbildveränderung mit erhöhter Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten) im peripheren Blut.
Ligand Bindet an einen Rezeptor (z.B. als Agonist oder Antagonist)
Liquor Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit; wasserklare, protein- und zellarm.
Locus coeruleus Auch Locus / Nucleus caeruleus. Steuert die Noradrenalinfreisetzung. An der Lenkung der Aufmerksamkeit beteiligt.
LTD Long-Term-Depression, Langzeitdepression. Abschwächung der neuronalen Erregung auf Reize. Erforderlich für Lernen. Gegenteil: LTP
LTP Long-term potentiation, Langzeitpotenzierung. Langanhaltende Verstärkung der neuronalen Erregung auf Reize. Erforderlich für Lernen. Gegenteil: LTD (Long-term depression)
Lymphozyten Teil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Lymphozyten wehren Krankheitserreger ab. Es gibt zwei Typen: T-Lymphozyten und B-Lymphozyten.
manifestieren etwas dauerhaft festschreiben
Mastzelle Leukozyten-Blutzelle, die Granula (Bläschen) mit verschiedenen entzündungsfördernden Substanzen (u.a. Histamin) transportiert und freisetzt
medial mittig
Medikation Medikamenteneinnahme
Megakolon Massive Erweiterung des Dickdarms (Colon), die nicht durch Verlegung des Darmlumens (mechanische Obstruktion) bedingt ist.
Meiose Kernteilung eukaryotischer Zellen, bei der in zwei Schritten – Meiose I und Meiose II – die Anzahl der Chromosomen halbiert wird und genetisch voneinander verschiedene Zellkerne entstehen
Metabolit Abbauprodukt
Mikroglia Mikroglia sind multifunktionale Gliazellen im Gehirn. Stellen rund 10–15 Prozent der Gliazellen. Zählen zu den Gewebsmakrophagen. Mikroglia sind ein Bindeglied zwischen Nerven- und Immunsystem. Wirken bei akuten Störungen entzündungshemmend, können bei länger andauernden Störungen zu chronischen Entzündungen beitragen.
miRNA mikro-RNA. Kurze, nichtcodierende RNA; regulieren die Genexpression hochspezifisch auf posttranskriptionaler Ebene.
Mischtyp Präsentationsform von ADHS mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsproblemen.
Mitose Die Form der Kern- und Zellteilung, bei der aus einer Mutterzelle zwei genetisch identische Tochterzellen entstehen
Monoamin Monoamine sind z.B. Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin), Serotonin, Melatonin, Histamin, Thyronamin, Spurenamine (β-Phenylethylamine (PEA, β-PEA), Tyramin, Tryptamin)
Motivation Aktivierende Ausrichtung des aktuellen Verhaltens auf positiv bewerteten Zielzustand. Komponenten: Zielrichtung, Ausdauer, Intensität.
Mouseovertext Ein Text, der erscheint, wenn man mit der Maus auf das Wort zeigt. Worte mit Mouseovertext sind auf der Webseite von ADxS.org unterstrichelt (mit einer gepunkteten Unterstreichung) gekennzeichnet.
mPFC medialer (mittlerer) Teil des Präfrontalen Kortex
MPH Methylphenidat. Stimulanz. Einer der Markennamen ist Ritalin. MPH ist von vielen Herstellern erhältlich, auch als Generikum.
MRE miRNA recognition element (miRNA: mikroRNA)
mRNA Boten-RNA; englisch: messenger RNA. Codierende RNA: beinhaltet die Informationen zur Produktion von Proteinen.
MRT Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie). Bildgebendes Verfahren, Abgestimmte Hochfrequenzspulen erfassen die von den erregten Kernen abgegebenen Radiosignale, wenn diese wieder ins Gleichgewicht kommen. Deutlich bessere Auflösung als CT. Einsatz klinisch und in der Forschung. MRT kann Hirnstrukturen, graue und weiße Substanz sowie Liquor unterscheiden.
MSN Mittelgroßes dornentragendes Projektionsneuron (engl.: Medium spiny neuron, MSN)
NAc Nucleus accumbens, Teil des Striatums (ventrales Striatum), das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns.
NE Noradrenalin
NE- Noradrenalin
Neocortex Jüngster Teil des Endhirns. Besteht aus Frontallappen, Temporallappen, Parietallappen und Okzipitallappen.
NET Noradrenalintransporter; nimmt u.a. NA und DA wieder auf
Neuron Nervenzelle
Neurotizismus Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Neurotizismus beschreibt Ausmaß negativer Emotionen: Emotionale Labilität, Verletzlichkeit, Angst, Feindseligkeit, Traurigkeit. Hoher Neurotizismus korreliert mit hohem Risiko für psychiatrische und körperliche Störungen, erhöhter Komorbidität, verringerter Lebensqualität, kürzerer Lebenserwartung, erhöhtem Gesundheitspflegebedarf.
Neurotransmitter Botenstoff im Gehirn
Neurotrophin-3 Ein Wachstumsfaktor. Weitere Namen: BNDF-/NT-3, Tropomyosin Rezeptor Kinase B (TrkB), Tyrosin Rezeptor Kinase B.
NNT Number needed to treat, Anzahl erforderlicher behandelter Personen für eine erfolgreiche Behandlung
NNT Numbers Needed to Treat, Anzahl erforderlicher Behandlungen für eine erfolgreiche Behandlung
Nonresponder Patienten, bei denen ein Medikament ein frei definiertes Maß der Symptomreduzierung nicht erreicht. Es kann damit eine Wirkung vorliegen, die aber nicht das zuvor definierte Maß erreicht.
Noradrenalin Im Gehirn: Neurotransmitter, neben Dopamin an ADHS beteiligt. Im Körper: Hormon, das vom Nebennierenmark ausgeschüttet wird
noradrenerg Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Noradrenalin erfolgt
Novelty Seeking Verhaltensdisposition für das Suchen neuer Anreize. Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken, oft verbunden mit der Bereitschaft, hierfür physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen und einer Tendenz zu schnellen Wutausbrüchen und zur Vermeidung von Frustration. Ältere Bezeichnung: Sensation Seeking.
Nucleus accumbens Der Nucleus accumbens (NAc oder NAcc) ist der ventrale Teil des Striatums, das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc verbindet die beiden weiteren Teile des Striatums, Putamen und Nucleus caudatus. Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns.
Nucleus caudatus Schweif, Schwanz oder Schweifkern genannter Teil der Basalganglien. Bildet zusammen mit dem Putamen das Striatum.
obligatorisch Verpflichtend, zwingend, vorgeschrieben.
ODD Opposite Defiant Disorder = oppositionelles Trotzverhalten
OFC Orbitofrontaler Cortex. Gebiet der Großhirnrinde vorne im Schädel direkt über der Augenhöhle (Orbita). Orbitaler Teil des PFC (präfrontaler Cortex).
Offenheit Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Offenheit für Erfahrungen (Openness) beschreibt Tiefe und Breite des intellektuellen, künstlerischen und erfahrungsbezogenen Lebens einer Person.t Schlüsselfacetten sind ästhetische Sensibilität, intellektuelle Interessen und Vorstellungskraft. Offenheit korreliert größerem psychischen Wohlbefinden. Extrem hohe bzw. niedrige Offenheit korreliert pathologisch mit Manie/bipolarer Störung bzw. schwerer Depression und bipolarer Störung und verschiedenen Schizotypieformen.
okzipital zum Hinterkopf hin liegend
oPFC Orbitofrontaler Cortex. Synonym für ventromedialer Cortex (vmPFC). Repräsentiert Emotion und Belohnung bei der Entscheidungsfindung.
originär Als originäre Symptome von ADHS bezeichnen wir Symptome, die ein unmittelbares Symptom von ADHS sein können. Das bedeutet nicht, dass das Symptom in jedem Einzelfall zwingend aus ADHS stammen muss. Es kann auch aus anderen Störungsbildern verursacht werden.
Orphane Transporter Untereinheiten von Rezeptoren, die mit den anderen keine Verwandtschaft aufweisen und mit diesen keine funktionellen heteromeren Rezeptoren bilden
Osteopenie Knochendichte unterhalb von altersspezifischem Normwert. Vorstufe von Osteoporose.
Osteoporose Pathologische Mikroarchitektur der Knochen aufgrund gestörter Remodellierung der Knochensubstanz. Verminderte Knochendichte erhöht die Frakturgefährdung.
Palmitoylierung Post­trans­la­tio­nale Mo­difikati­on von Pro­te­inen, indem Palmitinsäure (Palmitat, C16:0) an Cysteinreste in Proteinen angehängt wird. Dies bildet einen sogenannten Lipidanker, mit dem die Proteine an Zell-Innenmembranen angebunden werden. Trägt zu vielen neuronalen Erkrankungen bei.
parakrin An umgebenden Zellen (Autokrin: An derselben Zelle)
Paralog Paraloge Gene: durch Genduplikation entstandene und anschließend durch Mutation (leicht) veränderte Gene, meist mit ähnlicher oder redundanter Funktion.
parietal zur Wand (eines Organs) gehörend, wandseitig; ggf Scheitelbereich
Partialagonist stimuliert, regt an. Rezeptoren werden aktiviert, was die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert. Partial: schwächere Wirkung als ein Vollagonist.
PC-12 PC-12-Zellen sind ein Standardmodellsystem zur Untersuchung der Katecholaminsynthese im Nervengewebe. PC-12-Zellen produzieren Dopamin. Die PC-12-Tyrosinhydroxylase verhält sich ähnlich wie die lebender Neuronen
PEDro PEDro score: Skala zur Beurteilung des BIAS von Studien. 10-6: hohe Qualität; 5-4: mittlere Qualität; 3-0: niedrige Qualität.
perinatal Während der Geburt
peripher neurologisch (hier relevant): im Körper, nicht im Gehirn. Medizinisch (hier nicht relevant): die Extremitäten (Arme, Beine, ggf. auch Kopf) in Abgrenzung zum Körperstamm.
PET Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Bildgebende Verfahren zur Messung der regionalen Aktivität einer Körperregion durch Überwachung des Glukosestoffwechsels mit [18F]Fluordesoxyglukose (FDG) oder der Veränderungen der Durchblutungsrate mit [15O]H2O.
PFC Präfrontaler Cortex, Teil des Frontallappens der Großhirnrinde. Der PFC besteht aus: * ventro-lateraler präfrontaler Cortex (vlPFC), BA 45 + laterale Anteile von BA 47/12 * dorso-lateraler präfrontaler Cortex (dlPFC), BA 9/46 * anteriorer/frontopolarer präfrontaler Bereich (anteriorer PFC), BA 10 * orbitofrontaler Cortex (oFC), BA 10, 11, 47/12, 13, 14, ventrale Anteile des BA 45 * fronto-medialer präfrontaler Cortex (fmPFC oder mPFC), * anteriorer cinguläre Cortex (acC) BA 24, 25 * ventro-medialer präfrontaler Cortex (vmPFC) * frontales Augenfeld, BA 8 * Broca-Areal, BA 44: Sprachmotorik BA = Brodmann-Areal (mit Nummer)
PGS polygenic score, polygenic risk score, genetic risk score, genome-wide score. PGS ist ein Voraussagefaktor für den Einritts eines Merkmals anhand a. der vorhandenen Genvarianten und b. deren Einfluss auf das Merkmal.
phasisch Kurzfristig. Phasische Ausschüttung von Neurotransmitter oder Hormon: Durch akuten Reiz ausgelöste kurzfristige Ausschüttung.
Phosphatase Enzyme, die durch Wassereinlagerung (Hydrolyse) aus Phosphorsäureestern oder Polyphosphaten Phosphorsäure abspalten. (Gegenspieler: Kinase)
Phosphorylierung Das reversible Anhängen einer Phosphatgruppe an ein organisches Molekül (insb. an Proteine; Ergebnis: Phosphoproteine)
Photophobie Erhöhte Sensibilität gegenüber Licht
physiologisch natürlich, gesund, unter normalen Lebensumständen
PMDS Prämenstruelle Dysphorische Störung (auch PMDD)
Pneumothorax Eintritt von Luft in den Pleuraspalt
polygenic risk score PRS: gewichtete Summenwerte der geschätzten Gesamtbelastung eines Individuums mit Risikoallelen, die mit einem Phänotyp verbunden sind
Polymorphismus Gleichzeitiges Vorkommen von zwei oder mehreren Allelen eines Gens in einer Population, wobei die Häufigkeit des Auftretens einzelner Allelvarianten nicht allein durch wiederholte Mutationen erklärt werden kann. Polymorphismen sind wichtige Grundlagen genetischer Vielfalt und Variabilität. (Grawe (2015): Genetik)
posterior hinten (beim Menschen = dorsal)
Postsynapse Empfangende Synapse. Rezeptoren nehmen Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt auf und lösen ab einer bestimmten Besetzung Aktionspotentiale in Nervenzellen aus, was das Signal elektrisch weitergibt.
postsynaptisch auf der empfangenden Seite der Synapse
Prädiktor Vorhersageindikator
Präpulshemmung Ein lauter Knall verursacht eine deutliche Schreckreaktion. Ein leiser Warnreiz vor dem Knall (der Präpuls) schwächt die Schreckreaktion stark ab, indem er einen Mechanismus aktiviert, der die Verarbeitung nachfolgender Reize unterdrückt.
Präsynapse Sendende Synapse. Elektrische Nervenreize bewirken eine Ausschüttung von Neurotransmitter aus Vesikeln in den synaptischen Spalt. Transporter nehmen diese wieder zurück auf (Wiederaufnahme) zur Einlagerung in die Vesikel bis zur neuerlichen Ausschüttung.
präsynaptisch auf der sendenden Seite der Synapse
Prävalenz Häufigkeit bestehender ärztlicher Diagnosen einer Krankheit in der Gesamtbevölkerung (z.B. innerhalb der letzten 12 Monate). Zur Abgrenzung: Wahre Prävalenz / Feldprävalenz: Häufigkeit einer Krankheit bei gründlicher Untersuchung einer repräsentativen Gruppe durch Experten, hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung. Behandlungsprävalenz: Anhand von Behandlungs- / Vorsorgekontakten ermittelte Prävalenz. Administrative Prävalenz: Aus Routinestatistiken ermittelte Prävalenz (z.B. Krebsregister). Inzidenz: Häufigkeit von Neudiagnosen einer Krankheit in der Gesamtbevölkerung (z.B. innerhalb der letzten 12 Monate).
Prodrug Stoff, der zu nachfolgendem Stoff umgewandelt wird. Andere Bezeichnung: Precursor.
Projektionsgebiet Zielgebiet, in das Neurotransmitter ausgeschüttet werden
Promotor DNA-Bereich eines Gens, durch den Initiationspunkt und Initiationshäufigkeit der Transkription (RNA-Synthese) festgelegt werden
Protein Proteine (Eiweisse) stellen mehr als die Hälfte des Trockengewichts von Zellen. Es sind aus Polymeren von Aminosäuren bestehende biologische Makromoleküle. Die Aminosäuresequenz bestimmt Grundstruktur und Funktion des Proteins. Proteine sind molekuare Werkzeuge und bewirken Enzymkatalyse, Abwehr, Transport, Unterstützung, Bewegung, Regulation und Speicherung.
proximal Zum Rumpf hin gelegen. Das Gegenteil ist distal. Wird nur für Extremitäten verwendet. Am Oberkörper (Stamm): kaudal (zum Steißbein hin) und kranial (zum Schädel hin).
Proximal Näher am Rumpf; zur Körpermitte hin; an einem Bezugspunkt. Gegenteil von distal
Pruritus Missempfindung im Bereich der Haut oder Schleimhaut.
PTBS Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR), Posttraumatic stress disorder (PTSD)
PTSD Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR), Posttraumatic stress disorder (PTSD)
Putamen Teil der Basalganglien. Bildet zusammen mit dem Nucleus caudatus das Striatum. Das Striatum ist das Motivationszentrum des Gehirns.
PVN Nucleus paraventricularis, ein Kern des Hypothalamus
Pyramidenzelle Glutamaterg. Bauen die Efferenzen (ausgehende Signale) des Großhirns auf. Ihre Axone verlassen den Kortex.
racemisch Racemat: Wirkstoff, der beide Enantiomere (links- und rechtsdrehend) eines Moleküls enthält
Raphekerne Zellstruktur im Gehirn, zentrale Quelle von Serotonin
Remission Rückgang, Nachlassen, Verschwinden der Symptome
remittieren nachlassen, zurückgehen
remittiert nachlassen, zurückgehen
retardiert Verlängerte Wirkung durch zeitverzögerte Wirkstofffreisetzung
retrograd rückwärts, entgegen normaler Flussrichtung
Reversal learning Von zwei Signalen wird zunächst die Auswahl des einen belohnt. Dann wechselt das belohnte Signal. Reversal learning ist das Lernen dieses Belohnungswechsels. Es ist im oPFC angesiedelt.
Reward dependence Belohnungsabhängigkeit: Temperamentsdisposition, auf Signale sozialer Belohnung zu reagieren. Stammt aus dem psychobiologischen Modell von Cloninger.
rich-club Gehirnregionen, die untereinander stärker verbunden sind als der Durchschnitt der Hirnregionen und die deshalb das funktionelle Rückgrat des Gehirns bilden
RNA Ribonukleinsäure, RNS; englisch: ribonucleic acid
rostral Kopfvorderseite
RSPD Pupillendurchmesser im Ruhezustand (resting-state pupil diameter)
Salience Ein salienter Reiz wird aus dem Kontext hervorgehoben und ist dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich als ein nicht-salienter Reiz. Deutsch: Salienz.
Salienz Ein salienter Reiz ist aus dem Kontext hervorgehoben und dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich als ein nicht-salienter Reiz.
SCFA Kurzkettige Fettsäuren / flüchtige Fettsäuren (engl.: Short chained fatty acids)
SCT Sluggish Cognitive Thinking; heutiger Name: CDS - Cognitive Disengagement Syndrome Eigenständige Störung. Wurde früher als Subtyp von ADHS missverstanden mit u.a. besonders langsamer Entscheidungsfindung, ohne Intelligenzeinschränkung.
Selektive Aufmerksamkeit Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit bei ablenkenden oder konkurrierenden Reizen zu fokussieren
Sensation Seeking Verhaltensdisposition für das Suchen neuer Anreize. Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken, oft verbunden mit der Bereitschaft, hierfür physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen und einer Tendenz zu schnellen Wutausbrüchen und der Vermeidung von Frustration. Heute üblicher Begriff: Novelty Seeking.
SERT Serotonintransporter
SHR Spontaneously hypertensive rat. Ein genetisches Tiermodell für ADHS-C mit Hyperaktivität und Bluthochdruck.
signifikant (Statistisch) signifikant: ein Phänomen tritt so häufig auf, dass es nicht mehr mit Zufall erklärt werden könnte. Besagt nur etwas über die Irrtumswahrscheinlichkeit, jedoch nichts über die Effektstärke (das Maß der Wirkung).
SMR sensorimotorischer Rhythmus
SNc Substantia nigra pars compacta
SNP Einzelnukleotid-Polymorphismus (Single-Nukleotid-Polymorphismus): Variation eines einzelnen Basenpaares in einem komplementären DNA-Doppelstrang. SNPs stellen circa 90 % aller genetischen Varianten im menschlichen Genom dar
SNr Substantia nigra pars reticulata
SNRI Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
SPECT Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT). Bildgebendes Verfahren, das die Verteilung einer radioaktiv markierten Substanz (Tracer, insbesondere Hexamethylpropylenaminooxim (HMPAO) oder 99mTc-Ethylcysteinat-Dimer (ECD)) im Körper misst. SPECT basiert auf Szintigraphie. SPECT kann Stoffwechselvorgänge dreidimensional dargestellen.
Sphingomyelin Sphingophospholipid; Bestandteile von Zellmembranen
Spike Aktionspotential. Einzelner elektrischer Impuls (elektrisches Signal) einer Nervenzelle als Reaktion auf einen Reiz. Salven von Spikes heißen Bursts.
SSRI Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Startle Startle-Reflex: eine universelle motorische Schutzreaktion von Säugetieren auf unerwartet starke sensorische Reize. Nicht willkürlich unterdrückbar.
Störung Beeinträchtigung der normalen oder regelmäßigen Körper- oder Geistesfunktionen durch eine Krankheit
Stressor Stressauslöser; Stress ist dagegen die Stressreaktion
Striatum Verstärkungszentrum, Teil der Basalganglien
Stroop Stroop-Test: Wörter, die eine Farbe bezeichnen, werden in einer anderen Farbe dargestellt. Der Proband soll die genannte, nicht die gezeigte Farbe benennen. Dies testet die Funktionalität des Gyrus Cinguli (Cingulum) in Bezug auf die Verarbeitung von Informationen, bei der beide Gehirnhälften erforderlich sind.
subklinisch leichter Verlauf, unterhalb der Schweller einer klinischen Diagnose
Substantia nigra Substantia nigra (SN) ist ein Gehirnbereich im Mittelhirn. In den Zellen der SN pars compacta wird Dopamin produziert, ebenso wie im VTA.
Sumoylierung Eine durch kleine Ubiquitin-ähnliche Proteine (small ubiquitin-like modifier, SUMO) vermittelte Form der posttranslationalen Modifikation.
superior oben
supramaximal Wert oberhalb der üblichen Maximalwerte
supratherapeutisch Oberhalb der therapeutisch sinnvollen Dosierung
Symptom Symptom: Ausdruck eines anomalen Zustands
Syndrom Ansammlung erkennbarer Symptome, die häufig gemeinsam auftreten
Synthese Vereinigung von zwei oder mehr Bestandteilen, Elementen oder Merkmalen zu einer neuen Einheit
Tachykardie Überschreitung der altersüblichen physiologischen Herzfrequenz.
Taskwechselprobleme Probleme, zwischen Anforderungen oder von einer Aufgabe zur nächsten zu wechseln. Tritt insbesondere auf extrinsische Aufforderung auf.
temporal Schläfenseitig = lateral
Terminal Auch Axon-Terminal, ist das Ende eines Axons: die Präsynapse
These Annahme, die noch nicht bewiesen ist
Thrill and adventure seeking Suche nach Nervenkitzel und Abenteuer
TMN Tuberomammillärer Nukleus des Hypothalamus
TNF Tumornekrosefaktor, ein Immunfaktor
tonisch Langfristig. Bei Ausschüttung von Neurotransmittern/Hormonen: Regelmäßige gleichbleibende Ausschüttung ohne äußeren Reiz.
TOVA Validierter computergestützter Ausdauerleistungstest, der objektiv die Aufmerksamkeit und die hemmende Kontrolle misst, normiert nach Alter und Geschlecht.
Tractus Als Bündel gemeinsam verlaufende Fortsätze (Axone) funktionell gleichartiger Nervenzellen
TSST Trierer Stresstest, ein spezifischer Test zu Ermittlung von Stressreaktionen
Tyrosinhydroxylase Enzym, das die Umwandlung der Aminosäure L-Tyrosin in die Aminosäure Levodopa katalysiert, die wiederum ein Vorstoff für u.a. Dopamin ist. Tyrosinhydroxylase ist der geschwindigkeitsbestimmende Reaktionsschritt bei der Erstellung von Katecholaminen.
Ubiquitinierung (auch: Ubiquitinylierung): Übertragung von Ubiquitin auf ein Zielmolekül. Bewirkt meist den Abbau des Zielmoleküls im Proteasom.
Ulzeration Geschwürbildung
Urtikaria Hauterkrankung mit ödematösen Quaddeln
Vagotomie Durchtrennung des Vagusnervs
Varikosität Blasige Verdickung am Fortsatz einer Nervenzelle. Varikositäten enthalten Vesikel mit Neurotransmittern und sind für die Übertragung der Erregung auf das Erfolgsorgan zuständig.
Vasodilatation Weitung von (Blut)Gefäßen
Vasokonstriktion Verengung von (Blut)Gefäßen
Vasopressin Vasopressin (INN), auch Arginin-Vasopressin (AVP), Antidiuretisches Hormon (ADH) oder Adiuretin genannt. Bildung im Hypothalamus, Speicherung im Hypophysenhinterlappen. Funktion: Regulierung der Körperflüssigkeit. Gefäßverengende Wirkung bei höheren Dosen.
ventral Bauchseitig, am Bauch gelegen
ventrales Striatum Der Nucleus accumbens (NAc oder NAcc) ist der ventrale Teil des Striatums, das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc verbindet die beiden weiteren Teile des Striatums, Putamen und Nucleus caudatus. Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns.
ventrolateral Zum Bauch hin (ventral) und seitlich (lateral) gelegen
Verträglichkeit Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Verträglichkeit (Agreeableness) beschreibt die Motivation für prosoziales Verhalten und angenehme zwischenmenschliche Beziehungen. Elemente sind Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Vertrauen und Höflichkeit. Niedrige Verträglichkeit korreliert mit Kritik, Skepsis, Grenzüberschreitung, Feindseligkeit und Herablassung. Verträglichkeit korreliert negativ mit Psychopathie und Aggression. Extrem überhöhte Verträglichkeit korreliert mit Leichtgläubigkeit, Unterwürfigkeit, Anhaftung, Unterwürfigkeit, Servilität.
Vesikel Vorratsbehälter für Neurotransmitter in den Nervenenden
Vigilanz Wachheit, Daueraufmerksamkeit bei eintöniger Reizfrequenz (z.B. versierter Autofahrer auf Autobahn). Durchschnittliche Erregungshöhe des Gehirns.
viszeral zu den Eingeweiden hin liegend oder gehörend
vmPFC Ventromedialer Cortex. Synonym für orbitofrontaler Cortex (oPFC). Repräsentiert Emotion und Belohnung bei der Entscheidungsfindung.
VNS Vegetatives Nervensystem, auch autonomes Nervensystem (ANS) genannt, bestehend aus dem beruhigenden Parasympathikus (auch Vagus genannt) und dem aktivierenden Sympathikus
vSub Ventrales Subiculum des Hippocampus. Primärer Ausgang des Hippocampus.
VTA Ventrales Tegmentum (Area tegmentalis ventralis). Wichtige Dopaminquelle des Gehirns. Enthält dopaminerge (überwiegend), GABAerge und glutamaterge Zellen. Beteiligt an Reaktion auf Belohnungserwartung und Belohnungserhalt sowie auf aversive Stimuli. Steuert das mesolimbische dopaminerge System. Projiziert dopaminerg in mPFC, Nucleus accumbens, ventrales Striatum, Hypothalamus, Amygdala, laterale Habenula, Pallidum sowie Bettkern der Stria terminalis.
vulnerab vulnerabel = anfällig, verletzlich
Wachstumshormon Andere Bezeichnungen für Wachstumshormon (WH): Human Growth Hormone (HGH), Growth Hormone (GH), Somatropin (INN), Somatotropin / Somatotropines Hormon (STH)
Weiße Substanz Lat.: Substantia alba Überwiegend aus Leitungsbahnen bzw. Nervenfasern (Nervenzellfortsätze) bestehende Gehirnbereiche.
Weisse Substanz Besteht überwiegend aus Neuronen und ihren Fortsätzen (Axonen)
Zelldifferenzierung Strukturelle / funktionelle Spezialisierung von Zellen für besondere Aufgaben.
Zellldifferenzierung Grundlage der Morphogenese vielzelliger Organismen (Metazoa, Metaphyta, Proliferation, Vielzelligkeit). Aus einer Keimzelle entstehen funktionell und meist auch strukturell unterschiedliche Zellinien von Tochterzellen
Zellmigration Fortbewegung / Ortsänderung von Zellen, z.B. embryonale Zellen, Bindegewebszellen, Blutgefäßzellen, Immunsystemzellen, Spermien.
Zellproliferation Schnelles Wachstum / Vermehrung von Gewebe durch Zellteilung und Zellwachstum.
ZNS Zentrales Nervensystem = Gehirn + Rückenmark
zyklothym andauernde Stimmungslabilität
Zytoplasma Zellinneres, innerhalb der Zellmembran
α-Amylase Alpha-Amylase ist ein Biomarker für die Aktivität des vegetativen Nervensystems