2-AG |
Ein häufiges Endocannabinoid |
5-HT |
5-Hydroxytryptamin = Serotonin |
5-Hydroxytryptamin |
Serotonin |
Acetylcholin |
Neurotransmitter; Nikotin bindet an Act-Rezeptoren, was Dopamin freisetzt |
ACTH |
Adrenocorticotropes Hormon (ACTH), auch Adrenocorticotropin genannt.
Stresshormon, das von der zweiten Stufe der HPA-Achse ausgeschüttet wird.
⇒ HPA-Achse / Stressregulationsachse |
Adenylatzyklase |
(auch Adenylatcyclase, Adenylylzyklase); hier Typ I; Protein, das aus Adenosintriphosphat (ATP) zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) bildet. |
ADHS |
ADHS bezeichnet die Gesamtheit des Syndroms, die alle Präsentationen (früher: Subtypen) umfasst (ADHS-HI: mit überwiegender Hyperaktivität ohne Aufmerksamkeitsprobleme; ADHS-I: überwiegend unaufmerksam, ADHS-C: Mischtyp). |
ADHS-C |
ADHS-Präsentation (früher: Subtyp) mit hyperaktiv-impulsivem UND unaufmerksamem Erscheinungsbild (Mischtyp) |
ADHS-HI |
Präsentation (früher: Subtyp) von ADHS mit vorwiegender Hyperaktivität ohne Aufmerksamkeitsprobleme. Seltenste auftretende Form. |
ADHS-I |
ADHS-Präsentation (früher: Subtyp) mit überwiegend unaufmerksamem Erscheinungsbild |
Adrenozeptor |
Adreno-Rezeptor, Noradrenalin-Rezeptor. |
ADS |
Umgangssprachliches Synonym für ADHS-I, die ADHS-Präsentationsform, bei dem Unaufmerksamkeit die Hyperaktivität deutlich überwiegt |
afferen |
Afferenz, afferent: Eingehendes Signal, Gegensatz zu efferent (ausgehend) |
Agonist |
stimuliert, regt an. Rezeptoren werden aktiviert, was die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert. |
akut |
momentan, im Gegensatz zu chronisch = lang anhaltend |
Alexithymie |
Gefühlsblindheit, Gefühlslegasthenie. Stark eingeschränkte oder Unfähigkeit, Gefühle wahrzunehmen. |
AMP |
Amphetaminmedikamente.
Stimulanzien zur Behandlung von ADHS, z.B. Attentin, Lisdexamfetamin (Elvanse). |
AMPA |
α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazol-Propionsäure (E AMPA) ist ein Glutamat-Agonist und bindet an AMPA-Glutamatrezeptoren |
Amygdala |
Mandelkern, Teil des limbischen Systems. Zentrale Bewertungsinstanz für Bedrohungsgefahr (-> Angst). Stressdirigent, triggert u.a. die HPA-Achse. |
analgetisch |
schmerzlindernd |
Antagonist |
hemmt, inhibiert. Rezeptoren werden blockiert, ohne dass der Antagonist eine eigene pharmazeutisch bedeutsame Wirkung auslöst. |
antegrad |
nach vorne, in normaler Flussrichtung (auch: anterograd) |
anterior |
vorne |
anterograd |
nach vorne, in normaler Flussrichtung (auch: antegrad) |
antikonvulsiv |
krampflösend, verhindert epileptische Anfälle |
anxiolytisch |
angstlösend |
ARAS |
aufsteigendes retikuläres aktivierendes System |
Area pretectalis |
(Area praetectalis, Praetectum): Ein Kerngebiet im Epithalamus des Zwischenhirns. Enthält die Nuclei pretectales, die der Verschaltung des Pupillenreflexes dienen. |
Arousal |
Grad der phasischen Aktivierung des ZNS. Ist mit erhöhtem Sympathikotonus verbunden. Zustand von Wachheit, Wachsamkeit, erhöhter Reaktionsbereitschaft, Aufmerksamkeit. Unterscheidet sich von Erregung dadurch, dass Emotionen keine Rolle spielen. |
ASS |
Autismus-Spektrum-Störung |
aszendierend |
aufsteigend |
Ätiologie |
Entstehung |
AUC |
Area unter the curve. Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve eines Pharmakons im Blut. Maßstab der Bioverfügbarkeit eines Pharmakons. |
Ausschüttung |
Bei Neurotransmittern: Austreten aus Vesikeln (meist in den synaptischen Spalt) durch deren Vereinigung mit der Zellmembran |
Autapse |
Eine Synapse einer Zelle, die an der Zelle selbst bindet |
autaptisch |
Eine Zelle, deren Synapsen an die Zelle selbst anstatt an andere Zellen binden |
autokrin |
An derselben Zelle (parakrin: an umgebenden Zellen) |
AVP |
Arginin-Vasopressin (AVP), auch Antidiuretisches Hormon (ADH, Adiuretin) oder Vasopressin (INN) genannt.
Bildung im Hypothalamus, Speicherung im Hypophysenhinterlappen.
Funktion: Stressormon der 2. Stufe der HPA-Ache, Regulierung der Körperflüssigkeit, Gefäßverengende Wirkung bei höheren Dosen. |
Axon |
Auch: Neurit. Fortsatz einer Nervenzelle (Neuron), der elektrische Nervenimpulse vom Zellkörper (Soma) weg leitet. Axone sind von Hüllstrukturen (Axolemm) umgeben. Axon und Hülle bilden die Nervenfaser.
Axone können wenige mm bis einen Meter lang sein. |
basal |
der dauerhafte Spiegel eines Neurotransmitters oder Hormons und seine typischen circadianen Pegeländerungen über den Tag |
Basalganglien |
Die Basalganglien bestehen aus 1. Striatum (dorsales Striatum: Nucleus caudatus, Putamen; ventrales Striatum: Nucleus accumbens, Tuberculus olfactorius), 2. Globus pallidus 3. ventrales Pallidum 4. Substantia nigra 5. Nucleus
subthalamicus |
bilateral |
beidseitig (des Gehirns) |
Boredom susceptibility |
Anfälligkeit für Langeweile: Abneigung gegenüber Routine und Langeweile und Neigung zur Unruhe bei mangelnder Abwechslung. |
Bottom-Up |
In der Neurologie: Kommunikation von älteren Gehirnregionen zu höher entwickelten neueren Gehirnregionen |
Bruxismus |
Zähneknirschen, Aufeinanderpressen der Zähne |
c-Fos |
c-Fos-Proteine sind an die DNA bindende zelluläre Proteine. c-Fos-Gen produzieren c-Fos-Protene als Antwort auf äußere Zellreize. Das c-Fos-Protein verbindet sich mit dem c-Jun-Protein zum Transkriptionsfaktor AP-1. AP-1 reguliert die Expression von mehr als 30 am Zellwachstum beteiligten Gene. |
Ca2+ |
Kalziumionen |
cAMP |
Cyclisches Adenosinmonophosphat, ein Second Messenger |
Cerebellum |
Kleinhirn. Enthält mehr als die Hälfte aller Gehirnzellen, obwohl nur so groß wie ein Tennisball. Beteiligt an der Steuerung von Kurzzeitgedächtnis, Impulsivität, Hemmung der Grobmotorik und Zeitempfinden. |
Chance-Risiko-Gene |
Gene, die bewirken, dass positive wie negative Einflüsse eine besonders hohe Wirkung auf die Entwicklung des Betroffenen haben. |
Chronasthenie |
ADxS-Steinlaus. Chronos = Zeit; Asthenie = Schwäche. |
chronifiziert |
chronisch geworden |
chronisch |
lang anhaltend, im Gegensatz zu akut |
CNV |
Kopienzahlvariationen (Copy number variations): Strukturelle Variation des Erbguts mit einer Abweichung der Anzahl der Kopien eines bestimmten DNA-Abschnittes innerhalb eines Genoms |
Colliculi superiores |
(Colliculi optici, Sehhügel): wichtig für Verschaltung optischer Reflexe, z.B. bei der Entstehung von „Sakkaden“. |
Corpus callosum |
Verbindung zwischen den beiden Gehirnhemisphären (Gehirnhälften) |
Cortex |
Großhirnrinde |
Cortisol |
Glukocorticoid.
Stresshormon, das von der 3. Stufe der HPA-Achse ausgeschüttet wird.
Beendet die entzündungserhöhende Wirkung von CRH, wirkt entzündungshemmend.
Erhöht im Gegenzug die Bekämpfung extrazellulärer Gegner.
Cortisol hat weiter die Aufgabe, die HPA-Achse wieder herunterzufahren. |
cortisolerg |
Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Cortisol erfolgt |
Cre |
Cre-Rekombinase:
Ein vom P1-Bakteriophagen abgeleitetes Enzym, mit dem Teile der DNA selektiv exprimiert, ausgeschnitten oder manipuliert werden können, um selektiv Rezeptorgene, Proteine einschließlich fluoreszierender Sensoren und optogenetische Werkzeuge zu exprimieren. |
CRH |
Corticotropin-releasing Hormone (CRH), auch Corticotropin Releasing Factor (CRF) oder Corticoliberin genannt.
Stresshormon, das von der ersten Stufe der ⇒ HPA-Achse / Stressregulationsachse ausgeschüttet wird. |
CRP |
C-reaktives Protein, ein Entzündungsmarker |
CT |
Computertomographie (CT). Bildgebendes Verfahren. Röntgenbilder werden zu 2-dimensionalen Querschnittsbildern kombiniert. Häufiger klinischer Einsatz. |
DA |
Dopamin |
Darmmikrobiota |
Darmflora |
DARPP-32 |
Phosphoprotein of 32 kDa. Wird durch Dopamin und cAMP reguliert. Wichtigster postsynaptischer Regulator der Dopaminsignals. |
DAT |
Dopamintransporter. Nimmt Dopamin aus Extrazellulärraum (wieder) in Zelle auf und kann Dopamin in Extrazellulärraum freigeben (Efflux). Häufig im Striatum, selten im PFC. Häufig bei Kindern, abnehmend im Erwachsenenalter. |
Delay Discounting |
Abwertung einer entfernteren Belohnung. Nahe Belohnungen werden unverändert bewertet.
Stresssymptom, das die Aufmerksamkeit in Richtung akut relevanten Themen lenkt.
Auch Delay Discounting oder Discounting of Delayed Rewards genannt. |
Dendrit |
Nervenfortsatz eines Neurons auf der Signal empfangenden Seite (Empfangsantenne) |
Depletion |
Entfernung von Substanzen aus dem Körper (z.B. durch erhöhten Abbau oder verringerte Zufuhr)
|
deszendierend |
absteigend |
DHEA |
Dehydroepiandrosteron, Prasteron (INN).
Steroidhormon, das je nach Menge als männliches oder weibliches Sexualhormon wirkt.
Vorstufe von Testosteron.
Wird in der Leber zu DHEA-Sulfat abgebaut. |
Diöstrus |
Zwischenbrunft. Kurze Periode hormoneller Ruhe zwischen zwei Östrusperioden. |
Disinhibition seeking |
Suche nach Enthemmung, nach Abwechslung durch soziale Stimulation (Partys, Promiskuität, soziales Trinken). |
Disposition |
genetische Disposition: Gene, die durch Umwelteinflüsse eine epigenetischer Veränderung erfahren können, durch die sie eine bestimmte Wirkung entfalten (hier: ADHS) |
distal |
Zum Extremitätenende hin gelegen; von der Körpermitte weg; von einem Bezugspunkt entfernt. Gegenteil: proximal (zum Rumpf hin).
Wird nur für Rumpf (Stamm) verwendet.
Am Oberkörper (Stamm): kaudal (zum Steißbein hin) und kranial (zum Schädel hin). |
dlPFC |
Dorsolateraler PFC. Beinhaltet das Arbeitsgedächtnis, das Exekutivfunktionen steuert. |
DMN |
Default mode network = Ruhenetzwerk. Das Gehirn ist auch im Ruhezustand aktiv. |
Dopamin |
Neurotransmitter, am meisten bei ADHS beteiligt |
dopaminerg |
Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Dopamin erfolgt |
dorsal |
Rückenseitig, am Rücken gelegen |
dorsolateral |
hinten seitlich |
dorsomedial |
dorsal (hinten) und medial (mittig): hinten mittig |
Down-Regulation |
Down-Regulation ist eine allgemeine Reaktion auf einen zu lange zu hohen Neurotransmitterspiegel und führt zu einer Desensibilisierung der jeweiligen Rezeptoren, wobei zuerst die postsynaptischen Rezeptoren und danach die (den Neurotransmitter freisetzenden) präsynaptischen Autorezeptoren abnehmen. Dies stört die Freisetzungshemmung des Neurotransmitters. Daraufhin kommt es zu einer dauerhaften Überaktivität der Neurotransmitterneuronen (Widerstandsphase). Bei weiterer Fortdauer der Stressituation kommt es zu einem Zusammenbruch der Neurotransmitterproduktion (Erschöpfungsphase). Zu den Phasen einer Stressreaktion: ⇒ [ADHS als chronifizierte Stressregulationsstörung](https://www.adxs.org/adhs-als-chronifizierte-stressregulationsstoerung/). |
DRD |
Dopamin-Rezeptor (1 bis 5) |
DSM |
DSM – Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (aktuell: DSM 5, älter: DSM III, DSM IV) |
Dysautonomie |
Sammelbegriff für Erkrankungen, die die Funktion des vegetativen (autonomen) Nervensystems beeinträchtigen, das die unwillkürlichen Körperprozesse steuert. |
Dyspareunie |
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr |
Dysphagie |
Schluckstörung |
Dysphorie |
Chronische Verstimmung, langanhaltende leichte Depression |
Dyspraxie |
Lebenslange Koordinations- und Entwicklungsstörung |
Dystonie |
Pathologische Störung des Muskeltonus |
e-DA |
Extrazelluläres Dopamin |
e-NE |
Extrazelluläres Noradrenalin |
EEG |
Elektroenzephalographie, auch Elektroenzephalogramm. Gehirnstrommessung. |
efferen |
Efferenz, efferent: ausgehendes Signal, Gegensatz zu afferent (eingehend) |
Efflux |
Ausstrom von Ionen/Molekülen aus Zellen/Zellkompartimenten. Gegensatz: Influx.
DAT-Efflux: Freisetzung von Dopamin aus der Zelle. |
Elevated plus maze |
Testaufbau zur Messung von Angst bei Labornagetieren. https://en.wikipedia.org/wiki/Elevated_plus_maze |
Endknöpfchen |
Knopfartig aufgewölbte, äußerste Endabschnitte eines Axons. |
endogen |
körpereigen |
Endosom |
Durch Endocytose entstandenes intrazelluläres Vesikel |
Endozytose |
Aufnahme von zellfremdem Material in die Zelle (Internalisierung), indem Teile der Zellmembran unter Entstehung von Vesikeln oder Vakuolen eingestülpt oder abgeschnürt werden. Endozytose reguliert auch die Anzahl von Transportern und Rezeptoren auf der Zellmembran. |
Enriched Environement |
Mit Reizen angereicherte Umgebung |
Enuresis |
Einnässen |
Enzephalitis |
Gehirnentzündung, meist viral verursacht |
Enzym |
Enzyme sind spezielle dreidimensionale globuläre Proteine, die chemische Reaktionen in Organismen katalysieren und regulieren. Jede Zelle enthält Tausende verschiedener Enzyme für verschiedene Reaktionen. Enzyme beschleunigen zelluläre Reaktionen millionenfach. Die Reaktionen verändern die Enzyme nicht. Die vier Faktoren, die die Enzymaktivität beeinflussen, sind Temperatur, pH-Wert, Substratkonzentration und Enzymkonzentration. |
EPDR |
Aufgaben/Reiz-abhängige Reaktion der Pupillenerweiterung (task/stimulus-evoked pupil dilation response) |
Epigenetik |
Dauerhafte Veränderungen in der Regulation der Genexpression, die während Entwicklung, Zelldifferenzierung oder Zellproliferation entstehen und die über Zellteilungen hinweg festgeschrieben und aufrechterhalten werden, ohne dass dabei die DNA-Sequenz verändert wird. (Graw (2015): Genetik) |
Euthymie |
ausgeglichene Stimmung |
ex vivo |
"An lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen". Abgrenzung von in vivo "Am lebendigen Wesen", in vitro (im Reagenzglas) und ex silico (Computersimulation). |
Exanthem |
Großflächiger, in der Regel gleichförmiger Hautausschlag |
Experience seeking |
Suche nach neuen Erlebnissen und Erfahrungen, persönlicher Entwicklung und unkonventionellem Lebensstil. Teilkonstrukt von Sensation Seeking. |
Expression |
Genexpression (Expression, Exprimierung)
Weiter Begriff: Maß der Aktivität eines Gens.
Enger Begriff: Biosynthese von Proteinen durch die vom Gen vermittelte Information samt aller dafür erforderlicher Prozesse.
Unterschiedliche Genexpression kann z.B. eine stärkere oder schwächere Biosynthese von Proteinen oder Aktivität von Rezeptoren verursachen. Genexpression kann durch Umwelteinflüsse verändert werden und ist epigenetisch vererblich (über wenige Generationen). |
exprim |
Exprimieren, Expression:
Genexpression ist die Bildung eines durch das kodierten Genprodukts, meist Proteine oder RNA. Genexpression besteht aus Transkription, Spleißen, Translation und posttranslationaler Modifikation. |
Extinktion |
Abschwächung / Aufhebung einer zuvor konditionierten (erlernten) Kopplung zwischen einer Ausgangssituation und einem Antwortverhalten |
Extraversion |
Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Extraversion beschreibt Geselligkeit (Gesprächigkeit, Kontaktfreude, Durchsetzungsvermögen, positiver Affekt und Aktivitätsniveau). Übermäßige Extraversion kann pathologisch mit sexueller Promiskuität, emotionaler Aufdringlichkeit, übermäßiger Selbstoffenbarung und aufreizendem Verhalten korrelieren. Niedrige Extraversion (= Introversion) korreliert mit sozialem Rückzug, sozialer Distanzierung, Intimitätsvermeidung, eingeschränkter Affektivität und Anhedonie. |
extrinsisch |
von außen angeregt, nicht aus der Sache selbst (z.B. durch Zwänge, Strafen, Belohnung) |
exzitatorisch |
Erregend, stimulierend. Gegensatz zu Inhibierend. |
fakultativ |
Optional. Möglich, aber nicht zwingend. |
Fazilitation |
Strukturelle und biochemische Veränderungen im Bereich der Synapse. Führt nach wiederholter Stimulierung zu Verstärkung des Signals (Kurzzeit- oder Langzeitpotenzierung, Teil der synaptischen Plastizität). |
Fazilitation |
Auch: Bahnung. Sekunden bis Minuten anhaltende Verstärkung der Neurotransmission nach vorausgegangener Stimulierung (Kurzzeit- oder Langzeitpotenzierung, Teil der synaptischen Plastizität). |
Feuerrate |
Frequenz, mit der Aktionspotentialen einer Nervenzelle feuern |
Feuerung |
Elektrische Aktionspotentiale in einer Nervenzelle |
Flush |
Anfallsweise auftretende Rötung der Haut, vor allem am Oberkörper und im Gesicht |
fMRT |
Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT, fMRI, funktionelle Kernspintomographie). Bildgebungsverfahren, das Veränderungen der Sauerstoffanreicherung von Hämoglobin im Blut (BOLD-Signal) misst. |
frontal |
vorne |
GABA |
Gamma-Aminobuttersäure, ein Neurotransmitter |
Gastroösophagealer Reflux |
Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Sodbrennen ist Leitsymptom. |
Gehirnflüssigkeit |
Liquor cerebrospinalis = Zerebrospinalflüssigkeit = Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) = Gehirn-Rückenmark(s)-Flüssigkeit = (umgangssprachlich) Gehirnwasser, Hirnwasser, Nervenwasser |
Geteilte Aufmerksamkeit |
Erforderlich, um gleichzeitig auf mehrere Aufgaben oder Anforderungen zu reagieren |
Gewissenhaftigkeit |
Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) beschreibt den persönlichen Organisationsgrad: Kompetenz, Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin, Besonnenheit, Fähigkeit, Aufgaben zu erledigen, Ausdauer beim Erreichen langfristiger Ziele, Ordnungsliebe, Selbstdisziplin und Zuverlässigkeit. Überhöhte Gewissenhaftigkeit korreliert mit Zwanghaftigkeitsformen wie Perfektionismus, Anspruchsdenken, Pünktlichkeitsfixierung oder Arbeitssucht. Niedrige Gewissenhaftigkeit korreliert mit Verantwortungslosigkeit, Nachlässigkeit, Unbesonnenheit oder Enthemmung. |
GHRH |
Gonodatrophin Releasing Hormone = Wachstumshormon-Freisetzungs-Hormon = Hormon, das das Wachstumshormon freisetzt |
Gliazelle |
Astrozyten (Hilfszellen zur Energieversorgung, Blut-Hirn-Schranke), Oligodendrozyten (Myelinscheide), Mikroglia (Immunabwehr) |
Gliosom |
Ein Lysosom in Astrozyten des Gehirns |
Glutamat |
auch [Glutaminsäure](https://de.wikipedia.org/wiki/Glutamins%C3%A4ure), ist ein Neurotransmitter |
glutaminerg |
auf den Neurotransmitter Glutamat reagierend oder ihn enthaltend |
GPCR |
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Eine Familie von mehr als 1000 Rezeptoren, die über G-Proteine (GTP-bindende Proteine) eine zelluläre Signalkaskade auslösen |
Graue Substanz |
Gesamtheit aller Zellkörper des
Zentralnervensystems |
Gyrus |
Gyrus ist kein bestimmter Gehirnteil, sondern eine Bezeichnung für “Gehirnwindung”. |
Halbwertszeit |
Biologische Halbwertszeit: Zeit, in der die Hälfte des aufgenommenen Stoffes auf natürlichem Weg ausscheidet. Nach 5 Halbwertszeiten gilt der größte Teil eines Wirkstoffs als ausgeschieden. |
hämorrhagisch |
Blutend, Blutungen betreffend, Blutungen auslösend |
Harm avoidance |
Persönlichkeitsmerkmal, gekennzeichnet durch übermäßiges Sorgenmachen, Pessimismus, Schüchternheit, Angst, Zweifel und leichte Ermüdbarkeit. |
Herzratenvariabilität |
HRV, auch Herzschlagvariabilität genannt. Messwert für die Stressresistenz des Autonomen Nervensystems (Sympathikus / Parasympathikus). |
Heteromer |
Konglomerate mehrerer Rezeptorenarten. Art und Stärke des von einem Rezeptorheteromer ausgelösten Signals hängt ab von der Zusammensetzung des Heteromers, von der Konzentration der aktiven Verbindungen und vom zeitlichen Verlauf der Aktivierung jedes Rezeptors im Heteromer (gleichzeitig / nacheinander). |
HHNA-Achse |
Hypothalamus-piutiary-adrenal (HPA) axis (englisch), Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse / HHNA-Achse (deutsch); Stressachse |
Hippocampus |
Teil des limbischen Systems. Steuert Emotionen (hemmend) und Gedächtnisfunktionen (z.B. Umspeicherung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis). |
HPA-Achse |
Stressachse, Hypothalamus-piutiary-adrenal (HPA) axis (englisch), Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse = HHNA-Achse oder HNA-Achse (deutsch), 1. Stufe: Hypothalamus, 2. Stufe: Hypophysen-Vorderlappen, 3. Stufe: Nebennierenrinde |
HRV |
Herzratenvariabilität, auch Herzschlagvariabilität genannt. Messwert für die Stressresistenz des Autonomen Nervensystems (Sympathikus / Parasympathikus). |
HVA |
Homovanillinsäure, ein Metabolit (Abbauprodukt) von Dopamin |
Hypercortisolismus |
überhöhter Cortisolspiegel |
Hypersomnie |
Schlafstörung mit exzessivem Tagesschlafbedürfnis |
Hypocortisolismus |
verringerter Cortisolspiegel |
Hypophyse |
Hirnanhangsdrüse
Zweite Stufe der HPA-Achse
Produziert ACTH
Aktivierung durch CRH aus dem Hypothalamus, der ersten Stufe der HPA-Achse |
Hypothalamus |
Erste Stufe der HPA-Achse. Aktivierung durch Noradrenalin aus dem PFC und durch Amygdala. Produziert CRH. CRH aktiviert Hypophysenvorderlappen = zweite Stufe der HPA-Achse. |
Hypothese |
Annahme, die noch nicht bewiesen ist |
Hypotonie |
Blutdruckabfall auf unter 100/60 mmHg |
Hypoxämie |
Sauerstoffmangel |
Hypoxie |
Minderversorgung des Körpers oder einzelner Körperabschnitte mit Sauerstoff. |
ICD |
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Äquivalent der WHO zum DSM der Amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft. |
IFN- |
Interferon, ein Zytokin. Zytokine sind Proteine, die zur Immunabwehr dienen. |
IL- |
Interleukin, ein Immunfaktor |
Impulsivität |
Spontane Reaktionen auf Reize unter ungenügender Abwägung der Konsequenzen. |
in silico |
"In Computersimulation". Abgrenzung von in vivo (Untersuchung an lebendigen Lebewesen), ex vivo (an lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen) und in vitro (im Reagenzglas). |
in vitro |
"Im Reagenzglas": Umschreibung für Laborumgebung. Abgrenzung von in vivo (Untersuchung an lebendigen Lebewesen), ex vivo (an toten Lebewesen) und in silico (In Computersimulation). |
in vivo |
"Am lebendigen Wesen". Abgrenzung von ex vivo (an lebenden Geweben nach Entnahme aus Lebewesen), in vitro (im Reagenzglas) und ex silico (Computersimulation). |
inferior |
unten |
inhibierend |
hemmend |
Inhibition |
Hemmung (z.B. von Verhaltensimpulsen) |
inhibitorisch |
Hemmend. Gegensatz zu exzitatorisch. |
Interneuron |
Nervenzellen, die zwei andere Neuronen miteinander verbinden. Keine eigene Signalverarbeitung, reine Informationsweitergabe. Meist GABAerg (inhibitorisch/hemmend). Meist kurze Axone, im Gegensatz zu langen Axonen bei Projektionsneuronen. Bei Säugetieren häufiger. |
intracerebroventricular |
(Injektion von Substanzen) direkt in den Gehirnliquor in Hirnventrikeln |
intramural |
Innerhalb der Wand eines Hohlorgans liegend |
intrinsisch |
aus sich selbst heraus |
Ischämie |
Durchblutungsmangel im Gewebe, meist durch Gefäßverschluss |
Katalepsie |
Verharren in starrer Körperhaltung durch maximal erhöhten Muskeltonus |
Kataplexie |
Plötzlicher Verlust des Muskeltonus bei starker Emotion, Narkolepsie-Symptom. |
Katecholamin |
Katecholamine sind biogenen Amine. Natürliche Katecholamine sind Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. |
kaudal |
Zum Steißbein hin orientiert. Das Gegenteil ist kranial.
Wird nur für Oberkörper (Stamm) verwendet.
An den Extremitäten: proximal (zum Rumpf hin) und distal (zum Extremitätenende hin). |
Kinase |
Enzym, das einen Phosphatrest auf andere Substrate überträgt und umgekehrt. Ermöglicht die Aktivierung anderer Moleküle (z. B. Enzyme). (Gegenspieler: Phosphatase) |
klinisch |
durch ärztliche oder psychologische Untersuchung feststellbar; behandlungsrelevant |
komorbid |
Komorbiditäten sind weitere psychische oder somatische Störungen, die parallel (komorbid) auftreten (hier: zu ADHS) |
Komorbidität |
Komorbiditäten sind weitere (psychische) Störungen, die parallel (hier: zu ADHS) auftreten |
Konnektivität |
Zeitliche Synchronizität zwischen Gehirnregionen; Indikator für funktionale Verbindungsstärke |
Körnerzelle |
Auch: bedornte Sternzelle. Glutamaterg. Empfangen Signale von außerhalb des Kortex sowie Impulse aus Thalamus und anderen Hirnregionen. |
Korrelat |
Korrelation: Gleichzeitiges (nicht-)auftreten von zwei Zuständen/Werten.
Wenn die Werte A und B bei einem Test gemeinsam steigen und fallen, korrelieren sie (positiv, was dann nicht dazugesagt werden muss). Steigt A, wenn B fällt und umgekehrt, korrelieren sie negativ.
Korrelation besagt nichts über die Kausalität (Ursache). |
korreliert |
Korrelation: Gleichzeitiges (nicht-)auftreten von zwei Zuständen/Werten.
Wenn die Werte A und B bei einem Test gemeinsam steigen und fallen, korrelieren sie (positiv, was dann nicht dazugesagt werden muss). Steigt A, wenn B fällt und umgekehrt, korrelieren sie negativ.
Korrelation besagt nichts über die Kausalität (Ursache). |
kranial |
Zum Schädel hin orientiert. Das Gegenteil ist kaudal.
Wird nur für Oberkörper (Stamm) verwendet.
An den Extremitäten: proximal (zum Rumpf hin) und distal (zum Extremitätenende hin). |
Läsion |
Schädigung, Verletzung, Störung |
lateral |
seitlich |
Leukozytose |
Blutbildveränderung mit erhöhter Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten) im peripheren Blut. |
Ligand |
Bindet an einen Rezeptor (z.B. als Agonist oder Antagonist) |
Liquor |
Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit; wasserklare, protein- und zellarm. |
Locus coeruleus |
Auch Locus / Nucleus caeruleus. Steuert die Noradrenalinfreisetzung. An der Lenkung der Aufmerksamkeit beteiligt. |
LTD |
Long-Term-Depression, Langzeitdepression. Abschwächung der neuronalen Erregung auf Reize. Erforderlich für Lernen. Gegenteil: LTP |
LTP |
Long-term potentiation, Langzeitpotenzierung. Langanhaltende Verstärkung der neuronalen Erregung auf Reize. Erforderlich für Lernen. Gegenteil: LTD (Long-term depression) |
Lymphozyten |
Teil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Lymphozyten wehren Krankheitserreger ab. Es gibt zwei Typen: T-Lymphozyten und B-Lymphozyten. |
manifestieren |
etwas dauerhaft festschreiben |
Mastzelle |
Leukozyten-Blutzelle, die Granula (Bläschen) mit verschiedenen entzündungsfördernden Substanzen (u.a. Histamin) transportiert und freisetzt |
medial |
mittig |
Medikation |
Medikamenteneinnahme |
Megakolon |
Massive Erweiterung des Dickdarms (Colon), die nicht durch Verlegung des Darmlumens (mechanische Obstruktion) bedingt ist. |
Meiose |
Kernteilung eukaryotischer Zellen, bei der in zwei Schritten – Meiose I und Meiose II – die Anzahl der Chromosomen halbiert wird und genetisch voneinander verschiedene Zellkerne entstehen |
Metabolit |
Abbauprodukt |
Mikroglia |
Mikroglia sind multifunktionale Gliazellen im Gehirn. Stellen rund 10–15 Prozent der Gliazellen. Zählen zu den Gewebsmakrophagen. Mikroglia sind ein Bindeglied zwischen Nerven- und Immunsystem. Wirken bei akuten Störungen entzündungshemmend, können bei länger andauernden Störungen zu chronischen Entzündungen beitragen. |
miRNA |
mikro-RNA. Kurze, nichtcodierende RNA; regulieren die Genexpression hochspezifisch auf posttranskriptionaler Ebene. |
Mischtyp |
Präsentationsform von ADHS mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsproblemen. |
Mitose |
Die Form der Kern- und Zellteilung, bei der aus einer Mutterzelle zwei genetisch identische Tochterzellen entstehen |
Monoamin |
Monoamine sind z.B. Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin), Serotonin, Melatonin, Histamin, Thyronamin, Spurenamine (β-Phenylethylamine (PEA, β-PEA), Tyramin, Tryptamin) |
Motivation |
Aktivierende Ausrichtung des aktuellen Verhaltens auf positiv bewerteten Zielzustand. Komponenten: Zielrichtung, Ausdauer, Intensität. |
Mouseovertext |
Ein Text, der erscheint, wenn man mit der Maus auf das Wort zeigt. Worte mit Mouseovertext sind auf der Webseite von ADxS.org unterstrichelt (mit einer gepunkteten Unterstreichung) gekennzeichnet. |
mPFC |
medialer (mittlerer) Teil des Präfrontalen Kortex |
MPH |
Methylphenidat.
Stimulanz.
Einer der Markennamen ist Ritalin. MPH ist von vielen Herstellern erhältlich, auch als Generikum. |
MRE |
miRNA recognition element (miRNA: mikroRNA) |
mRNA |
Boten-RNA; englisch: messenger RNA. Codierende RNA: beinhaltet die Informationen zur Produktion von Proteinen. |
MRT |
Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie). Bildgebendes Verfahren, Abgestimmte Hochfrequenzspulen erfassen die von den erregten Kernen abgegebenen Radiosignale, wenn diese wieder ins Gleichgewicht kommen. Deutlich bessere Auflösung als CT. Einsatz klinisch und in der Forschung. MRT kann Hirnstrukturen, graue und weiße Substanz sowie Liquor unterscheiden. |
MSN |
Mittelgroßes dornentragendes Projektionsneuron (engl.: Medium spiny neuron, MSN) |
NAc |
Nucleus accumbens, Teil des Striatums (ventrales Striatum), das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns. |
NE |
Noradrenalin |
NE- |
Noradrenalin |
Neocortex |
Jüngster Teil des Endhirns. Besteht aus Frontallappen, Temporallappen, Parietallappen und Okzipitallappen. |
NET |
Noradrenalintransporter; nimmt u.a. NA und DA wieder auf |
Neuron |
Nervenzelle |
Neurotizismus |
Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Neurotizismus beschreibt Ausmaß negativer Emotionen: Emotionale Labilität, Verletzlichkeit, Angst, Feindseligkeit, Traurigkeit. Hoher Neurotizismus korreliert mit hohem Risiko für psychiatrische und körperliche Störungen, erhöhter Komorbidität, verringerter Lebensqualität, kürzerer Lebenserwartung, erhöhtem Gesundheitspflegebedarf. |
Neurotransmitter |
Botenstoff im Gehirn |
Neurotrophin-3 |
Ein Wachstumsfaktor. Weitere Namen: BNDF-/NT-3, Tropomyosin Rezeptor Kinase B (TrkB), Tyrosin Rezeptor Kinase B. |
NNT |
Number needed to treat, Anzahl erforderlicher behandelter Personen für eine erfolgreiche Behandlung |
NNT |
Numbers Needed to Treat, Anzahl erforderlicher Behandlungen für eine erfolgreiche Behandlung |
Nonresponder |
Patienten, bei denen ein Medikament ein frei definiertes Maß der Symptomreduzierung nicht erreicht.
Es kann damit eine Wirkung vorliegen, die aber nicht das zuvor definierte Maß erreicht. |
Noradrenalin |
Im Gehirn: Neurotransmitter, neben Dopamin an ADHS beteiligt.
Im Körper: Hormon, das vom Nebennierenmark ausgeschüttet wird |
noradrenerg |
Kommunikation im Gehirn, die über den Neurotransmitter Noradrenalin erfolgt |
Novelty Seeking |
Verhaltensdisposition für das Suchen neuer Anreize. Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken, oft verbunden mit der Bereitschaft, hierfür physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen und einer Tendenz zu schnellen Wutausbrüchen und zur Vermeidung von Frustration.
Ältere Bezeichnung: Sensation Seeking. |
Nucleus accumbens |
Der Nucleus accumbens (NAc oder NAcc) ist der ventrale Teil des Striatums, das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc verbindet die beiden weiteren Teile des Striatums, Putamen und Nucleus caudatus.
Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns. |
Nucleus caudatus |
Schweif, Schwanz oder Schweifkern genannter Teil der Basalganglien. Bildet zusammen mit dem Putamen das Striatum. |
obligatorisch |
Verpflichtend, zwingend, vorgeschrieben. |
ODD |
Opposite Defiant Disorder = oppositionelles Trotzverhalten |
OFC |
Orbitofrontaler Cortex.
Gebiet der Großhirnrinde vorne im Schädel direkt über der Augenhöhle (Orbita). Orbitaler Teil des PFC (präfrontaler Cortex). |
Offenheit |
Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Offenheit für Erfahrungen (Openness) beschreibt Tiefe und Breite des intellektuellen, künstlerischen und erfahrungsbezogenen Lebens einer Person.t Schlüsselfacetten sind ästhetische Sensibilität, intellektuelle Interessen und Vorstellungskraft. Offenheit korreliert größerem psychischen Wohlbefinden. Extrem hohe bzw. niedrige Offenheit korreliert pathologisch mit Manie/bipolarer Störung bzw. schwerer Depression und bipolarer Störung und verschiedenen Schizotypieformen. |
okzipital |
zum Hinterkopf hin liegend |
oPFC |
Orbitofrontaler Cortex. Synonym für ventromedialer Cortex (vmPFC). Repräsentiert Emotion und Belohnung bei der Entscheidungsfindung. |
originär |
Als originäre Symptome von ADHS bezeichnen wir Symptome, die ein unmittelbares Symptom von ADHS sein können. Das bedeutet nicht, dass das Symptom in jedem Einzelfall zwingend aus ADHS stammen muss. Es kann auch aus anderen Störungsbildern verursacht werden. |
Orphane Transporter |
Untereinheiten von Rezeptoren, die mit den anderen keine Verwandtschaft aufweisen und mit diesen keine funktionellen heteromeren Rezeptoren bilden |
Osteopenie |
Knochendichte unterhalb von altersspezifischem Normwert. Vorstufe von Osteoporose. |
Osteoporose |
Pathologische Mikroarchitektur der Knochen aufgrund gestörter Remodellierung der Knochensubstanz. Verminderte Knochendichte erhöht die Frakturgefährdung. |
Palmitoylierung |
Posttranslationale Modifikation von Proteinen, indem Palmitinsäure (Palmitat, C16:0) an Cysteinreste in Proteinen angehängt wird. Dies bildet einen sogenannten Lipidanker, mit dem die Proteine an Zell-Innenmembranen angebunden werden. Trägt zu vielen neuronalen Erkrankungen bei. |
parakrin |
An umgebenden Zellen (Autokrin: An derselben Zelle) |
Paralog |
Paraloge Gene: durch Genduplikation entstandene und anschließend durch Mutation (leicht) veränderte Gene, meist mit ähnlicher oder redundanter Funktion. |
parietal |
zur Wand (eines Organs) gehörend, wandseitig; ggf Scheitelbereich |
Partialagonist |
stimuliert, regt an. Rezeptoren werden aktiviert, was die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert. Partial: schwächere Wirkung als ein Vollagonist. |
PC-12 |
PC-12-Zellen sind ein Standardmodellsystem zur Untersuchung der Katecholaminsynthese im Nervengewebe. PC-12-Zellen produzieren Dopamin. Die PC-12-Tyrosinhydroxylase verhält sich ähnlich wie die lebender Neuronen |
PEDro |
PEDro score: Skala zur Beurteilung des BIAS von Studien. 10-6: hohe Qualität; 5-4: mittlere Qualität; 3-0: niedrige Qualität. |
perinatal |
Während der Geburt |
peripher |
neurologisch (hier relevant): im Körper, nicht im Gehirn. Medizinisch (hier nicht relevant): die Extremitäten (Arme, Beine, ggf. auch Kopf) in Abgrenzung zum Körperstamm. |
PET |
Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Bildgebende Verfahren zur Messung der regionalen Aktivität einer Körperregion durch Überwachung des Glukosestoffwechsels mit [18F]Fluordesoxyglukose (FDG) oder der Veränderungen der Durchblutungsrate mit [15O]H2O. |
PFC |
Präfrontaler Cortex, Teil des Frontallappens der Großhirnrinde.
Der PFC besteht aus:
* ventro-lateraler präfrontaler Cortex (vlPFC), BA 45 + laterale Anteile von BA 47/12
* dorso-lateraler präfrontaler Cortex (dlPFC), BA 9/46
* anteriorer/frontopolarer präfrontaler Bereich (anteriorer PFC), BA 10
* orbitofrontaler Cortex (oFC), BA 10, 11, 47/12, 13, 14, ventrale Anteile des BA 45
* fronto-medialer präfrontaler Cortex (fmPFC oder mPFC),
* anteriorer cinguläre Cortex (acC) BA 24, 25
* ventro-medialer präfrontaler Cortex (vmPFC)
* frontales Augenfeld, BA 8
* Broca-Areal, BA 44: Sprachmotorik
BA = Brodmann-Areal (mit Nummer) |
PGS |
polygenic score, polygenic risk score, genetic risk score, genome-wide score.
PGS ist ein Voraussagefaktor für den Einritts eines Merkmals anhand a. der vorhandenen Genvarianten und b. deren Einfluss auf das Merkmal. |
phasisch |
Kurzfristig. Phasische Ausschüttung von Neurotransmitter oder Hormon: Durch akuten Reiz ausgelöste kurzfristige Ausschüttung. |
Phosphatase |
Enzyme, die durch Wassereinlagerung (Hydrolyse) aus Phosphorsäureestern oder Polyphosphaten Phosphorsäure abspalten. (Gegenspieler: Kinase) |
Phosphorylierung |
Das reversible Anhängen einer Phosphatgruppe an ein organisches Molekül (insb. an Proteine; Ergebnis: Phosphoproteine) |
Photophobie |
Erhöhte Sensibilität gegenüber Licht |
physiologisch |
natürlich, gesund, unter normalen Lebensumständen |
PMDS |
Prämenstruelle Dysphorische Störung (auch PMDD) |
Pneumothorax |
Eintritt von Luft in den Pleuraspalt |
polygenic risk score |
PRS: gewichtete Summenwerte der geschätzten Gesamtbelastung eines Individuums mit Risikoallelen, die mit einem Phänotyp verbunden sind |
Polymorphismus |
Gleichzeitiges Vorkommen von zwei oder mehreren Allelen eines Gens in einer Population, wobei die Häufigkeit des Auftretens einzelner Allelvarianten nicht allein durch wiederholte Mutationen erklärt werden kann. Polymorphismen sind wichtige Grundlagen genetischer Vielfalt und Variabilität. (Grawe (2015): Genetik) |
posterior |
hinten (beim Menschen = dorsal) |
Postsynapse |
Empfangende Synapse. Rezeptoren nehmen Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt auf und lösen ab einer bestimmten Besetzung Aktionspotentiale in Nervenzellen aus, was das Signal elektrisch weitergibt. |
postsynaptisch |
auf der empfangenden Seite der Synapse |
Prädiktor |
Vorhersageindikator |
Präpulshemmung |
Ein lauter Knall verursacht eine deutliche Schreckreaktion. Ein leiser Warnreiz vor dem Knall (der Präpuls) schwächt die Schreckreaktion stark ab, indem er einen Mechanismus aktiviert, der die Verarbeitung nachfolgender Reize unterdrückt. |
Präsynapse |
Sendende Synapse. Elektrische Nervenreize bewirken eine Ausschüttung von Neurotransmitter aus Vesikeln in den synaptischen Spalt. Transporter nehmen diese wieder zurück auf (Wiederaufnahme) zur Einlagerung in die Vesikel bis zur neuerlichen Ausschüttung. |
präsynaptisch |
auf der sendenden Seite der Synapse |
Prävalenz |
Häufigkeit bestehender ärztlicher Diagnosen einer Krankheit in der Gesamtbevölkerung (z.B. innerhalb der letzten 12 Monate).
Zur Abgrenzung:
Wahre Prävalenz / Feldprävalenz: Häufigkeit einer Krankheit bei gründlicher Untersuchung einer repräsentativen Gruppe durch Experten, hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung.
Behandlungsprävalenz: Anhand von Behandlungs- / Vorsorgekontakten ermittelte Prävalenz.
Administrative Prävalenz: Aus Routinestatistiken ermittelte Prävalenz (z.B. Krebsregister).
Inzidenz: Häufigkeit von Neudiagnosen einer Krankheit in der Gesamtbevölkerung (z.B. innerhalb der letzten 12 Monate). |
Prodrug |
Stoff, der zu nachfolgendem Stoff umgewandelt wird.
Andere Bezeichnung: Precursor. |
Projektionsgebiet |
Zielgebiet, in das Neurotransmitter ausgeschüttet werden |
Promotor |
DNA-Bereich eines Gens, durch den Initiationspunkt und Initiationshäufigkeit der Transkription (RNA-Synthese) festgelegt werden |
Protein |
Proteine (Eiweisse) stellen mehr als die Hälfte des Trockengewichts von Zellen. Es sind aus Polymeren von Aminosäuren bestehende biologische Makromoleküle. Die Aminosäuresequenz bestimmt Grundstruktur und Funktion des Proteins. Proteine sind molekuare Werkzeuge und bewirken Enzymkatalyse, Abwehr, Transport, Unterstützung, Bewegung, Regulation und Speicherung. |
proximal |
Zum Rumpf hin gelegen. Das Gegenteil ist distal.
Wird nur für Extremitäten verwendet.
Am Oberkörper (Stamm): kaudal (zum Steißbein hin) und kranial (zum Schädel hin). |
Proximal |
Näher am Rumpf; zur Körpermitte hin; an einem Bezugspunkt.
Gegenteil von distal |
Pruritus |
Missempfindung im Bereich der Haut oder Schleimhaut. |
PTBS |
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR), Posttraumatic stress disorder (PTSD) |
PTSD |
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR), Posttraumatic stress disorder (PTSD) |
Putamen |
Teil der Basalganglien. Bildet zusammen mit dem Nucleus caudatus das Striatum. Das Striatum ist das Motivationszentrum des Gehirns. |
PVN |
Nucleus paraventricularis, ein Kern des Hypothalamus |
Pyramidenzelle |
Glutamaterg. Bauen die Efferenzen (ausgehende Signale) des Großhirns auf. Ihre Axone verlassen den Kortex. |
racemisch |
Racemat: Wirkstoff, der beide Enantiomere (links- und rechtsdrehend) eines Moleküls enthält |
Raphekerne |
Zellstruktur im Gehirn, zentrale Quelle von Serotonin |
Remission |
Rückgang, Nachlassen, Verschwinden der Symptome |
remittieren |
nachlassen, zurückgehen |
remittiert |
nachlassen, zurückgehen |
retardiert |
Verlängerte Wirkung durch zeitverzögerte Wirkstofffreisetzung |
retrograd |
rückwärts, entgegen normaler Flussrichtung |
Reversal learning |
Von zwei Signalen wird zunächst die Auswahl des einen belohnt. Dann wechselt das belohnte Signal. Reversal learning ist das Lernen dieses Belohnungswechsels. Es ist im oPFC angesiedelt. |
Reward dependence |
Belohnungsabhängigkeit: Temperamentsdisposition, auf Signale sozialer Belohnung zu reagieren. Stammt aus dem psychobiologischen Modell von Cloninger. |
rich-club |
Gehirnregionen, die untereinander stärker verbunden sind als der Durchschnitt der Hirnregionen und die deshalb das funktionelle Rückgrat des Gehirns bilden |
RNA |
Ribonukleinsäure, RNS; englisch: ribonucleic acid |
rostral |
Kopfvorderseite |
RSPD |
Pupillendurchmesser im Ruhezustand (resting-state pupil diameter) |
Salience |
Ein salienter Reiz wird aus dem Kontext hervorgehoben und ist dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich als ein nicht-salienter Reiz. Deutsch: Salienz. |
Salienz |
Ein salienter Reiz ist aus dem Kontext hervorgehoben und dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich als ein nicht-salienter Reiz. |
SCFA |
Kurzkettige Fettsäuren / flüchtige Fettsäuren (engl.: Short chained fatty acids) |
SCT |
Sluggish Cognitive Thinking; heutiger Name: CDS - Cognitive Disengagement Syndrome
Eigenständige Störung. Wurde früher als Subtyp von ADHS missverstanden mit u.a. besonders langsamer Entscheidungsfindung, ohne Intelligenzeinschränkung. |
Selektive Aufmerksamkeit |
Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit bei ablenkenden oder konkurrierenden Reizen zu fokussieren |
Sensation Seeking |
Verhaltensdisposition für das Suchen neuer Anreize. Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken, oft verbunden mit der Bereitschaft, hierfür physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen und einer Tendenz zu schnellen Wutausbrüchen und der Vermeidung von Frustration.
Heute üblicher Begriff: Novelty Seeking. |
SERT |
Serotonintransporter |
SHR |
Spontaneously hypertensive rat. Ein genetisches Tiermodell für ADHS-C mit Hyperaktivität und Bluthochdruck. |
signifikant |
(Statistisch) signifikant: ein Phänomen tritt so häufig auf, dass es nicht mehr mit Zufall erklärt werden könnte. Besagt nur etwas über die Irrtumswahrscheinlichkeit, jedoch nichts über die Effektstärke (das Maß der Wirkung). |
SMR |
sensorimotorischer Rhythmus |
SNc |
Substantia nigra pars compacta |
SNP |
Einzelnukleotid-Polymorphismus (Single-Nukleotid-Polymorphismus): Variation eines einzelnen Basenpaares in einem komplementären DNA-Doppelstrang. SNPs stellen circa 90 % aller genetischen Varianten im menschlichen Genom dar |
SNr |
Substantia nigra pars reticulata |
SNRI |
Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer |
SPECT |
Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT). Bildgebendes Verfahren, das die Verteilung einer radioaktiv markierten Substanz (Tracer, insbesondere Hexamethylpropylenaminooxim (HMPAO) oder 99mTc-Ethylcysteinat-Dimer (ECD)) im Körper misst. SPECT basiert auf Szintigraphie. SPECT kann Stoffwechselvorgänge dreidimensional dargestellen. |
Sphingomyelin |
Sphingophospholipid; Bestandteile von Zellmembranen |
Spike |
Aktionspotential. Einzelner elektrischer Impuls (elektrisches Signal) einer Nervenzelle als Reaktion auf einen Reiz. Salven von Spikes heißen Bursts. |
SSRI |
Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer |
Startle |
Startle-Reflex: eine universelle motorische Schutzreaktion von Säugetieren auf unerwartet starke sensorische Reize. Nicht willkürlich unterdrückbar. |
Störung |
Beeinträchtigung der normalen oder regelmäßigen Körper- oder Geistesfunktionen durch eine Krankheit |
Stressor |
Stressauslöser;
Stress ist dagegen die Stressreaktion |
Striatum |
Verstärkungszentrum, Teil der Basalganglien |
Stroop |
Stroop-Test: Wörter, die eine Farbe bezeichnen, werden in einer anderen Farbe dargestellt. Der Proband soll die genannte, nicht die gezeigte Farbe benennen. Dies testet die Funktionalität des Gyrus Cinguli (Cingulum) in Bezug auf die Verarbeitung von Informationen, bei der beide Gehirnhälften erforderlich sind. |
subklinisch |
leichter Verlauf, unterhalb der Schweller einer klinischen Diagnose |
Substantia nigra |
Substantia nigra (SN) ist ein Gehirnbereich im Mittelhirn. In den Zellen der SN pars compacta wird Dopamin produziert, ebenso wie im VTA. |
Sumoylierung |
Eine durch kleine Ubiquitin-ähnliche Proteine (small ubiquitin-like modifier, SUMO) vermittelte Form der posttranslationalen Modifikation. |
superior |
oben |
supramaximal |
Wert oberhalb der üblichen Maximalwerte |
supratherapeutisch |
Oberhalb der therapeutisch sinnvollen Dosierung |
Symptom |
Symptom: Ausdruck eines anomalen Zustands |
Syndrom |
Ansammlung erkennbarer Symptome, die häufig gemeinsam auftreten |
Synthese |
Vereinigung von zwei oder mehr Bestandteilen, Elementen oder Merkmalen zu einer neuen Einheit |
Tachykardie |
Überschreitung der altersüblichen physiologischen Herzfrequenz. |
Taskwechselprobleme |
Probleme, zwischen Anforderungen oder von einer Aufgabe zur nächsten zu wechseln. Tritt insbesondere auf extrinsische Aufforderung auf. |
temporal |
Schläfenseitig = lateral |
Terminal |
Auch Axon-Terminal, ist das Ende eines Axons: die Präsynapse |
These |
Annahme, die noch nicht bewiesen ist |
Thrill and adventure seeking |
Suche nach Nervenkitzel und Abenteuer |
TMN |
Tuberomammillärer Nukleus des Hypothalamus |
TNF |
Tumornekrosefaktor, ein Immunfaktor |
tonisch |
Langfristig. Bei Ausschüttung von Neurotransmittern/Hormonen: Regelmäßige gleichbleibende Ausschüttung ohne äußeren Reiz. |
TOVA |
Validierter computergestützter Ausdauerleistungstest, der objektiv die Aufmerksamkeit und die hemmende Kontrolle misst, normiert nach Alter und Geschlecht. |
Tractus |
Als Bündel gemeinsam verlaufende Fortsätze (Axone) funktionell gleichartiger Nervenzellen |
TSST |
Trierer Stresstest, ein spezifischer Test zu Ermittlung von Stressreaktionen |
Tyrosinhydroxylase |
Enzym, das die Umwandlung der Aminosäure L-Tyrosin in die Aminosäure Levodopa katalysiert, die wiederum ein Vorstoff für u.a. Dopamin ist. Tyrosinhydroxylase ist der geschwindigkeitsbestimmende Reaktionsschritt bei der Erstellung von Katecholaminen. |
Ubiquitinierung |
(auch: Ubiquitinylierung): Übertragung von
Ubiquitin auf ein Zielmolekül. Bewirkt meist den Abbau des Zielmoleküls im
Proteasom. |
Ulzeration |
Geschwürbildung |
Urtikaria |
Hauterkrankung mit ödematösen Quaddeln |
Vagotomie |
Durchtrennung des Vagusnervs |
Varikosität |
Blasige Verdickung am Fortsatz einer Nervenzelle. Varikositäten enthalten Vesikel mit Neurotransmittern und sind für die Übertragung der Erregung auf das Erfolgsorgan zuständig. |
Vasodilatation |
Weitung von (Blut)Gefäßen |
Vasokonstriktion |
Verengung von (Blut)Gefäßen |
Vasopressin |
Vasopressin (INN), auch Arginin-Vasopressin (AVP), Antidiuretisches Hormon (ADH) oder Adiuretin genannt.
Bildung im Hypothalamus, Speicherung im Hypophysenhinterlappen.
Funktion: Regulierung der Körperflüssigkeit. Gefäßverengende Wirkung bei höheren Dosen. |
ventral |
Bauchseitig, am Bauch gelegen |
ventrales Striatum |
Der Nucleus accumbens (NAc oder NAcc) ist der ventrale Teil des Striatums, das wiederum Teil der Basalganglien ist. Der NAc verbindet die beiden weiteren Teile des Striatums, Putamen und Nucleus caudatus.
Der NAc beherbergt das Verstärkungszentrum des Gehirns. |
ventrolateral |
Zum Bauch hin (ventral) und seitlich (lateral) gelegen |
Verträglichkeit |
Element der Persönlichkeitswerte der Big Five. Verträglichkeit (Agreeableness) beschreibt die Motivation für prosoziales Verhalten und angenehme zwischenmenschliche Beziehungen. Elemente sind Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Vertrauen und Höflichkeit. Niedrige Verträglichkeit korreliert mit Kritik, Skepsis, Grenzüberschreitung, Feindseligkeit und Herablassung. Verträglichkeit korreliert negativ mit Psychopathie und Aggression. Extrem überhöhte Verträglichkeit korreliert mit Leichtgläubigkeit, Unterwürfigkeit, Anhaftung, Unterwürfigkeit, Servilität. |
Vesikel |
Vorratsbehälter für Neurotransmitter in den Nervenenden |
Vigilanz |
Wachheit, Daueraufmerksamkeit bei eintöniger Reizfrequenz (z.B. versierter Autofahrer auf Autobahn). Durchschnittliche Erregungshöhe des Gehirns. |
viszeral |
zu den Eingeweiden hin liegend oder gehörend |
vmPFC |
Ventromedialer Cortex. Synonym für orbitofrontaler Cortex (oPFC). Repräsentiert Emotion und Belohnung bei der Entscheidungsfindung. |
VNS |
Vegetatives Nervensystem, auch autonomes Nervensystem (ANS) genannt, bestehend aus dem beruhigenden Parasympathikus (auch Vagus genannt) und dem aktivierenden Sympathikus |
vSub |
Ventrales Subiculum des Hippocampus. Primärer Ausgang des Hippocampus. |
VTA |
Ventrales Tegmentum (Area tegmentalis ventralis).
Wichtige Dopaminquelle des Gehirns. Enthält dopaminerge (überwiegend), GABAerge und glutamaterge Zellen. Beteiligt an Reaktion auf Belohnungserwartung und Belohnungserhalt sowie auf aversive Stimuli.
Steuert das mesolimbische dopaminerge System. Projiziert dopaminerg in mPFC, Nucleus accumbens, ventrales Striatum, Hypothalamus, Amygdala, laterale Habenula, Pallidum sowie Bettkern der Stria terminalis. |
vulnerab |
vulnerabel = anfällig, verletzlich |
Wachstumshormon |
Andere Bezeichnungen für Wachstumshormon (WH): Human Growth Hormone (HGH), Growth Hormone (GH), Somatropin (INN), Somatotropin / Somatotropines Hormon (STH) |
Weiße Substanz |
Lat.: Substantia alba
Überwiegend aus Leitungsbahnen bzw. Nervenfasern (Nervenzellfortsätze) bestehende Gehirnbereiche. |
Weisse Substanz |
Besteht überwiegend aus Neuronen und ihren Fortsätzen (Axonen) |
Zelldifferenzierung |
Strukturelle / funktionelle Spezialisierung von Zellen für besondere Aufgaben. |
Zellldifferenzierung |
Grundlage der Morphogenese vielzelliger Organismen (Metazoa, Metaphyta, Proliferation, Vielzelligkeit). Aus einer Keimzelle entstehen funktionell und meist auch strukturell unterschiedliche Zellinien von Tochterzellen |
Zellmigration |
Fortbewegung / Ortsänderung von Zellen, z.B. embryonale Zellen, Bindegewebszellen, Blutgefäßzellen, Immunsystemzellen, Spermien. |
Zellproliferation |
Schnelles Wachstum / Vermehrung von Gewebe durch Zellteilung und Zellwachstum. |
ZNS |
Zentrales Nervensystem = Gehirn + Rückenmark |
zyklothym |
andauernde Stimmungslabilität |
Zytoplasma |
Zellinneres, innerhalb der Zellmembran |
α-Amylase |
Alpha-Amylase ist ein Biomarker für die Aktivität des vegetativen Nervensystems |